Glückwünsche für Griechenland aus Lateinamerika
Von
Eva Haule
amerika21
Buenos Aires. Die Präsidentin von Argentinien und die Präsidenten von Bolivien, Kuba, Nicaragua und Venezuela haben den Sieg des "Nein" beim Referendum in Griechenland begrüßt und ihre Glückwünsche an die griechische Bevölkerung und Ministerpräsident Alexis Tsipras übermittelt. Bei der Volksabstimmung am Sonntag hatten gut 61 Prozent der Wähler die Bedingungen abgelehnt, unter denen ein ausgelaufenes Kreditprogramm hätte fortgesetzt werden können. Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds hatten unter anderem Kürzungen bei den Renten und die Erhöhung der Mehrwertsteuer verlangt.
"Das griechische Volk hat Nein gesagt zu den unmöglichen und erniedrigenden Bedingungen, die ihm zur Neuordnung seiner Auslandsverschuldung aufgezwungen werden sollten", schriebCristina Fernández über den Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei ein "durchschlagender Sieg der Demokratie und der Würde". Zugleich drückte sie ihre Hoffnung aus, dass "Europa und seine Führer die Botschaft der Urnen verstehen. Man kann von niemandem verlangen, seine eigene Sterbeurkunde zu unterzeichnen", so Fernández weiter.
In einem Brief an Tsipras sandte Kubas Präsident Rául Castro "aufrichtige Glückwünsche" zum gewonnenen Referendum. Dieses Ergebnis belege die mehrheitliche Unterstützung des griechischen Volkes für die "mutige Politik seiner Regierung", schrieb Castro.
Während einer Festveranstaltung zum 204. Jahrestag der Unabhängigkeit Venezuelas in der Nationalversammlung in Caracas erhob sich Präsident Nicolás Maduro nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses, um Griechenland und Alexis Tsipras hochleben zu lassen. Den anwesenden griechischen Botschafter beglückwünschte er zu dem "Nein". Dies sei eine "Lektion für die Welt und ein großer Sieg gegen den Finanz-Terrorismus des IWF". Griechenland habe seine Stimme erhoben, "um den Finanzimperien zu sagen, dass es unabhängig ist", so Maduro.
Als "gerecht und würdig" bezeichnete Boliviens Präsident Evo Morales den Ausgang des Referendums und beglückwünschte die griechische Bevölkerung, die "ihre souveräne Politik und Wirtschaft verteidigt". Unter der Regie des IWF habe die Europäische Zentralbank Griechenland mit der Formel "mehr Schulden, um die Schulden zu bezahlen“ erpresst. "Wie ist es möglich, dass der IWF in diesen Zeiten immer noch seine Strukturanpassungspolitik aufzwingt?" fragte Morales und drückte "Respekt und Bewunderung" für das südeuropäische Land aus, das dem Kapitalismus eine Niederlage bereitet habe.
Auch Nicaraguas Präsident Daniel Ortega wandte sich in einem Briefan Ministerpräsident Tsipras. Nicaragua begehe derzeit den 36. Jahrestag der Sandinistischen Revolution und "wir begrüßen den großen Sieg des griechischen Volkes, das seinen Sinn für Demokratie, Würde und Gerechtigkeit bestätigt", heißt es darin.
Vor der Abstimmung am Sonntag hatten sich die Regierungen Argentiniens und Venezuelas sowie die Mitgliedsländer der Bolivarischen Allianz (Alba) zur Situation in Griechenland geäußert und ihre Solidarität ausgedrückt. Sie verwiesen dabei auch auf Erfahrungen in Lateinamerika.
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