Wednesday, August 14, 2013

Stoppt die US-MIlitärhilfe für die Putschisten und Verbrecher der ägyptischen Militärjunta!

Opferreiches Fiasko  Ägypten 
FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung ‎- von Christoph Ehrhardt ‎- vor 1 Stunde
Nach den Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Mursi-Anhängern verhängt Übergangspräsident Mansur den... jetzt lesen

Mit den Ereignissen in Ägypten vom14. August hat sich der Versuch der Umstrukturierung des Nahen Ostens endgültig als Fiasko erwiesen. Hunderte Tote, Ausgangssperre und Notstandsgesetze in Ägypten sind der vorläufige Tiefpunkt einer Entwicklung, die nur scheinbar mit dem Arabischen Frühling begann.

Fast gleichgültig, wie lange man zurückblickt findet man eine nicht enden wollende Abfolge von Kriegen, die vom "Westen"(USA/NATO, Israel, aktuell auch den Golfstaaten) initiiert wurden, um die Region in ihrem Interesse zu gestalten. Zuletzt: Irakkrieg(2003), Krieg gegen den Libanon(2006), Krieg gegen Gaza(2008/2009), Angriff der NATO auf Libyen(2011) und die Intervention in Syrien - wenn auch nicht mit eigenen Truppen. Die Unterstützung der Moslembrüder seit 2011 war nur der letzte Schritt einer Einmischung des Westens.

Das neue Aufflammen der Revolte in Ägypten, der Widerstand gegen die Herrschaft der Moslembrüder hat die Armee auf den Plan gerufen.  Auch wenn viele Demonstranten den Putsch der Armee gegen Mursi begrüßt haben, sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Das war kein Putsch einer demokratischen Armee. Der Putsch sollte gerade auch "tamarud" (Revolte) unterbinden.

Ob und wie der Widerstand gegen die Islamisten und gegen die Armee sich entwickeln wird ist unabsehbar.
Wir sehen das Fiasko einer Politik, die in Libyen Islamistische Gruppen zum Sieg über Gadafi gebombt hat, die gleichen Islamisten in Mali bekämpft, in Syrien zum Krieg gegen die Regierung anstachelt, ausrüstet, ausbildet und finanziert und hoffte, Stabilität in Ägypten durch die Herrschaft der Islamisten und Moslembrüder herstellen zu können.

Kriege, Drohnenangriffe, Unterstützung von Islamisten im Kampf gegen Syrien: das Problem ist nicht, dass der Westen sich nicht einmischt. Das Problem ist, dass der Westen die Region in seinen Interessen gestalten will.

NATO, Golfmonarchien, Israel:  Hände weg von Syrien!
Demonstration zum Antikriegstag 2013,  31. 08. 2013 in Frankfurt am Main!


"Ägypten-Krise"
Eskalation in Ägypten - Fast 150 Tote

14.08.2013, 21:38 Uhr | dpa
Die Protestierenden stellten sich dem schweren Räumgerät in den Weg.
Die Protestierenden stellten sich dem schweren Räumgerät in den Weg. (Quelle: dpa)
Kairo (dpa) - Nach der blutigen Räumung der islamistischen Protestlager in Kairo mit mindestens 149 Toten gilt in Ägypten für einen Monat der Notstand.

Nachtrag zum US-Friedensrat-Papier: Es gibt Anzeichen für die berechtigte Hoffnung, dass das Imperium mit seiner 'fantastischen' Strategie gestrandet ist!

Hoffnung ist ein unverzichtbarer Energiedrink und Kraftspender, vor allem dann wenn sie berechtigt ist.

Die scheinbar alles unter Kontrolle habenden Mächte in Politik, Wirtschaft und Propaganda-Apparat, der sich hierzulande "Freie Presse" nennt,  erwecken gerne den Eindruck, dass Widerstand zwecklos ist, dass es keine Alternative zum von ihnen  erzeugten Chaos gibt. Sie wollen uns glauben machen,  dass wir am Ende mit ihnen untergehen müssen.

Dieser Eindruck  ist aber grundfalsch, ihre Zweckpropaganda trügerisch, ihr Vorgehen zum Scheitern verurteilt.

Das noch junge Jahrhundert wird keineswegs als  das "Amerikanische" in die Geschichte eingehen.
 Das Imperium samt seiner Verbündeten ist am Ende seiner Weisheit und röchelt aus den allerletzten Zügen. Daher rührt auch seine besonders abstoßende  Aggressivität, die sich in  bestialischem Vorgehen gegen  überwiegend Unschuldigen entlädt.

Ihre Wirtschaftskraft ist erlahmt, an den Rändern tobt bereits der, wenn auch noch schlecht organisierte, Widerstand. Im Herzen des Imperiums blutet das Volk. Die  Infrastruktur des Landes  dümpelt vor sich hin, wehe dem der krank wird oder der keine  bezahlte Arbeit findet.

Allein die Notenpresse anzuschmeißen, wird auf die Dauer nicht reichen, um ihnen ihre  Militärstützpunkte rund um den Globus zu finanzieren. Drohnen können ihren Todeskampf schwerlich  aufhalten. Die Kraft ihrer Verbündeten ist ähnlich im Schwinden. Aufschwung findet anderswo statt.

Es werden daher zwangsläufig mehr Deserteure und mehr ihrer  Top-Agenten überlaufen und der Welt zurufen: Haltet  den Dieb, fasst den Verbrecher, fallt dem Völkermörder in den Arm!

Hirnlose Elektronik allein ohne den Genius Mensch wird ihnen am Ende nicht aus der Patsche helfen können, die  sie sich  selbst  eingebrockt haben.

Hoffnung ist dort, wo  sich schon ganze Völker auf die Hinterbeine gestellt und ein Stückchen Freiheit,  etwas Unabhängigkeit, etwas Handlungsspielraum  gegenüber dem krakenhaften  Vorgehen des Imperiums geschaffen haben.  Hoffnung ist im Lateinamerika Boliviens, Cubas,  Ecuadors, Nicaraguas und Venezuelas und  in den von diesen Ländern inspirierten  Zusammenschlüssen.  Hoffnung ist in Ostasien, in China, Nordkorea, Myanmar, Vietnam und  durchaus  auch im Afrika Mugabes und Jacob Zumas.  Hoffnung ist überall dort, wo, wenn auch mit bescheidenen Mitteln noch, ein klein wenig sozialer Fortschritt und reichlich  Bildungsmöglichkeiten für die Massen ermöglicht wurden.
Hoffnung entsteht auch durch die Standhaftigkeit von Staaten, die dem Druck des Imperiums gegenüber nicht weichen, so etwa auf Seiten Russlands und des Iran und sie entsteht durch die Zusammenschlüsse. an denen diese Staaten  mitwirken, wie etwa am so wichtigen Baustein des BRICS.

Nicht zu unterschätzen für die weitere Entwicklung der Nah- und Fernost-Region ist vor allen Dingen das doppelte VETO Chinas und Russlands im UN-Sicherheitsrat, mit Hilfe dessen einem weiteren Kriegsszenario, einer weiteren Chaotisierung der Welt Einhalt geboten wurde.

An Syrien brechen sich die USA und ihre NATO-'Verbündeten'  sich die Zähne aus. In Ägypten, wo sie den nicht mehr von ihnen zu kontrollierenden Widerstand gegen  ihren Militärputsch als reine   'MURSI-Anhängerschaft'  diffamieren,  sind ihnen ebenfalls  die Grenzen ihrer  Möglichkeiten schon deutlich gezeigt worden.  Ganz im Sinne des Zauberlehrlings rufen sie allerdings vergeblich nach einem 'Meister', der ihnen die Geister bannt, die sie gerufen haben, aber  die sie jetzt nicht mehr los werden.

Wir müssen  uns als Friedenskräfte ihrer Schwäche bewusst werden und uns auf unsere  Stärke besinnen, die in unserer bewussten Überlegenheit ruht. Gehen wir leise und beharrlich unseren Weg und seien wir das weiche Wasser in Bewegung, das mit der Zeit den harten Stein besiegt, wohl wissend, dass das Harte unterliegt.

 Bertolt Brecht (German original)


Bertolt Brecht translated by John Willett  (p. 7)

Legende von der Entstehung des Buches Tao Te King
auf dem Weg des Laotse in die Emigration


legend of the origin of the book tao-te-ching
on lao-tsu's road into exile


1
Als er Siebzig war und war gebrechlich
Drängte es den Lehrer doch nach Ruh
Denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich
Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete die Schuh.
1
once he was seventy and getting brittle
quiet retirement seemed the teacher's due.
in his country goodness had been weakening a little
and the wickedness was gaining ground anew.
so he buckled on his shoe.

2
Und er packte ein, was er so brauchte:
Wenig. Doch es wurde dies und das.
So die Pfeife, die er abends immer rauchte
Und das Büchlein, das er immer las.
Weißbrot nach dem Augenmaß.
2
and he packed up what he would be needing:
not much. but enough to travel light.
items like the book that he was always reading
and the pipe he used to smoke at night.
bread as much as he thought right.

3
Freute sich des Tals noch einmal und vergaß es
Als er ins Gebirg den Weg einschlug
Und sein Ochse freute sich des frischen Grases
Kauend, während er den Alten trug.
Denn dem ging es schnell genug.
3
gladly looked back at his valley, then forgot it
as he turned to take the mountain track.
and the ox was glad of the fresh grass it spotted
munching, with the old man on its back
happy that the pace was slack.

4
Doch am vierten Tag im Felsgesteine
Hat ein Zöllner ihm den Weg verwehrt: 
Kostbarkeiten zu verzollen? - Keine.
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: "Er hat gelehrt.

Und so war auch das erklärt.
4
four days out among the rocks, a barrier
where a customs man made them report.
`what valuables have you to declare there?'
and the boy leading the ox explained: `the old man taught'.
nothing at all, in short.

5
Doch der Mann in einer heitren Regung
Fragte noch: 
Hat er was rausgekriegt?
Sprach der Knabe: 
Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den harten Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.

5
then the man, in cheerful disposition
asked again: `how did he make out, pray?'
said the boy: `he learnt how quite soft water, by attrition
over the years will grind strong rocks away.
in other words, that hardness must lose the day.'

6
Daß er nicht das letzte Tageslicht verlöre
Trieb der Knabe nun den Ochsen an
Und die drei verschwanden schon um eine schwarze Föhre
Da kam plötzlich Fahrt in unsern Mann
Und er schrie: 
He, du! Halt an!

6
then the boy tugged at the ox to get it started
anxious to move on, for it was late.
but as they disappeared behind a fir tree which they skirted
something suddenly began to agitate
the man, who shouted:
 `hey, you! wait!'

7
Was ist das mit diesem Wasser, Alter?

Hielt der Alte: 
Interessiert es dich?
Sprach der Mann: 
Ich bin nur Zollverwalter
Doch wer wen besiegt, das interessiert auch mich.
Wenn du's weißt, dann sprich!

7
`what was that you said about the water?'
old man pauses: `do you want to know?'
man replies: `i'm not at all important
who wins or loses interests, though.
if you've found out, say so.

8
Schreib mir's auf! Diktier es diesem Kinde!
So was nimmt man doch nicht mit sich fort.
Da gibt's doch Papier bei uns und Tinte
Und ein Nachtmahl gibt es auch: ich wohne dort.
Nun, ist das ein Wort?

8
`write it down. dictate it to your boy there.
once you've gone, who can we find out from?
there are pen and ink for your employ here
and a supper we can share; this is my home.
it's a bargain: come!'

9
Über seine Schulter sah der Alte
Auf den Mann: Flickjoppe. Keine Schuh.
Und die Stirne eine einzige Falte.
Ach, kein Sieger trat da auf ihn zu.
Und er murmelte: 
Auch du?"

9
turning round, the old man looks in sorrow
at the man. worn tunic. got no shoes.
and his forehead just a single furrow.
ah, no winner this he's talking to.
and he softly says: `You too?'

10
Eine höfliche Bitte abzuschlagen
War der Alte, wie es schien, zu alt.
Denn er sagte laut: 
Die etwas fragen
Die verdienen Antwort.
 Sprach der Knabe: Es wird auch schon kalt. Gut, ein kleiner Aufenthalt.

10
snubbing of politely put suggestions
seems to be unheard of by the old.
for the old man said: `those who ask questions
deserver answers'. then the boy; `what's more, it's turning cold.
`right. then get my bed unrolled.'

11
Und von seinem Ochsen stieg der Weise
Sieben Tage schrieben sie zu zweit
Und der Zöllner brachte Essen (und er fluchte nur noch leise
Mit den Schmugglern in der ganzen Zeit).
Und dann war's soweit.

11
stiffly from his ox the sage dismounted.
seven days he wrote there with his friend.
and the man brought them their meals (and all the smugglers were astounded
at what seemed this sudden lenient trend).
and then came the end.

12
Und dem Zöllner händigte der Knabe
Eines Morgens einundachtzig Sprüche ein.
Und mit Dank für eine kleine Reisegabe
Bogen sie um jene Föhre ins Gestein.
Sagt jetzt: kann man höflicher sein?

12
and the boy handed over what they'd written -
eighty-one sayings - early one day.
and they thanked the man for the alms he'd given
went round that fir and climbed the rocky way.
who was so polite as they?

13
Aber rühmen wir nicht nur den Weisen
Dessen Name auf dem Buche prangt!
Denn man muß dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.
Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.
13
but the honor should not be restricted
to the saye whose name is clearly writ.
for a wise man's wisdom needs to be extracted.
so the customs man deserves his bit.
it was he who called for it.


US-Friedensrat will "präventive Friedenspolitik"

Der US-amerikanische Friedensrat rät zu "einer vorbeugenden Friedenspolitik"
Interessant und äußerst wichtig ist das Papier des US-Friedensrates vom 20.März 2013 , das bis dato, so gut wie keiner aus der "friedensbewegten Szene" in Deutschland aufgegriffen hat. Bezeichnender Weise.
Der US-Friedensrat rät zu einer vorbeugenden Friedenspolitik in Analogie  zur präemptiven Kriegspolitik seines Landes.

Was das konkret heißt, muss allerdings von Menschen, die den Frieden wollen, offenbar weitgehend außerhalb der  versteinerten "Friedenszirkel" erarbeitet werden. Letztere haben auf der ganzen Linie versagt und sind Opfer der "präemptiven Kriegspolitik" des Imperiums geworden, das für uns die Feindbilder definiert hat.

Wollen wir also  konstruktiv  und erfolgreich gegen die "präventive" Kriegs- und Vorherrschaftspolitik" des Imperiums und seiner Verbündeten anarbeiten, dann müssen wir uns zu allererst der Feindbilder  entledigen und wieder lernen, parteilich zu denken.

Wer sind unsere potentiellen Verbündeten in unserem "Kampf" für den Frieden?

Zunächst halten wir einmal fest:  Ja. es handelt sich auch unsererseits  um einen "Kampf", auch wenn unser Ringen sich ausschließlich friedlicher Mittel bedienen wird, also geistiger Natur ist. Wir müssen  neu "fechten"  lernen mit den Waffen des Geistes. Mit unseren  Fingern müssen wir auf den  nackten Kaisers zeigen. Der Imperator muss Hohn und Spott ausgesetzt werden. Er muss an den Schandpfahl , wohin er dank seines unheilvollen Wirkens gegen die Menschheit nun wirklich gehört.
Unsere Verbündeten sind alle gutwilligen und ehrlichen Menschen, die um die Zukunft des Planeten besorgt sind und um die ihrer Kinder und Kindeskinder.

Unsere Verbündeten sind im Prinzip  auch jene  Staaten, die vom Imperium als unzuverlässige Kandidaten oder gar als Feinde auf die Liste der 'Schurkenstaaten' gesetzt wurden oder solche, die  als Terrorherde gebrandmarkt werden.

In den Augen des  Imperators sind schließlich all jene 'Terroristen', die seiner Macht, wenn auch nur potentiell Paroli bieten könnten, während die wirklichen Terroristen, jene nämlich die morden und brandschatzen, hausgemacht sind. Siehe Papier des US-Friedensrates. Dieses Papier muss verbreitet, genau  gelesen und diskutiert werden. Aus ihm sind wichtige  Schlüsse für eine neu zu schaffende antiimperialistische Friedensbewegung zu ziehen.

Israel-Unterstützer versuchen, Palästina-Symposium in Berlin zu verhindern.


Petra Wild: Neuer Angriff auf die Informations- und Meinungsfreiheit: Israel-Unterstützer versuchen, Palästina-Symposium in Berlin zu verhindern. Urania kündigt kurzfristig Räume

Geschrieben von: Petra Wild   
Montag, den 12. August 2013 um 06:43 Uhr
http://wioglobal.files.wordpress.com/2009/01/1234-17-1-09.jpg?w=642Am 16.August 2013 sollte in der Urania zu Berlin ein Symposium zum Thema „Palästina – Frieden auf der Basis von Gerechtigkeit“ stattfinden. Organisiert wird es von der Kulturabteilung der iranischen Botschaft und als Referent/inn/en geladen sind: Gabi Weber, die Betreiberin des „Café Palestine“ in Freiburg, die Filmemacher/innen Stefanie Landgraf und Johannes Gulde, deren Film „Wir weigern uns Feinde zu sein“ die Palästina-Frage behandelt, der Wissenschaftler und Betreiber des Onlineportals „Muslim-Markt,“ Yavuz Özuguz, der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde Deutschlands und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG), Raif Hussein sowie Petra Wild, die Autorin des kürzlich erschienenen Sachbuchs „Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina.
Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat,“ das unter anderem von Moshe Zuckermann in der „Süddeutschen Zeitung,“ Werner Pirker in der „jungen Welt“ und Rupert Neudeck auf Franz Alts Website „www.sonnenseite.com“  positiv besprochen wurde.
Mit vereinten Kräften machten die prozionistische „Stop the Bomb“-Kampagne um Lars Rensmann, die „jungle World,“ die „Jüdische Allgemeine,“ Henryk M. Broders „Achse des Guten“ und proisraelische Facebook-Seiten Druck auf die Urania-Leitung, die am 9.August, kurzfristig die bereits vermieteten Räume kündigte. Dr. Ulrich Bleyer begründete das folgendermaßen: „Das Programm und die Recherchen zu den Referenten lassen eindeutig erwarten, dass unser Satzungsziel der Völkerverständigung, das auch in den Geschäftsbedingungen zu unseren Verträgen als Bedingung für die Vermietung festgelegt ist, nicht eingehalten wird.“  Außerdem sei eine „große Zahl von Protesten“ sowie Auseinandersetzungen zu erwarten und auch das LKA rate von der Veranstaltung ab, da deren Sicherheit nicht gewährleistet werden könne. (Für genauere Informationen bitte die Urania selbst kontaktieren: kontakt@urania-berlin.de )
Wie nicht anders zu erwarten, werfen die Unterstützer des zionistischen Siedlerkolonialismus in Palästina den Veranstaltern und Referent/inn/en des Symposiums „antisemitische Propaganda“ vor.1 Der Antisemitismusvorwurf wird immer dann erhoben, wenn in der Sache Einwände nicht möglich sind. Wenn man keine Argumente und Sachverhalte hat, die das, was vorgetragen wird, widerlegen können, greift man zur moralischen Diffamierung in der Hoffnung, dass sich der Betreffende von seinen eigenen Erkenntnissen distanziert, die Öffentlichkeit ihn ohne weiteres Nachfragen verurteilt und Vermieter Veranstaltungsräume kündigen. Damit soll auch eine Beschäftigung mit der Sache, um die es geht verhindert werden. Diese Demagogie ist jedoch in den letzten Jahren – nicht zuletzt aufgrund der inflationären Verwendung des Antisemitismusvorwurfs -  von der kritischen Öffentlichkeit weitgehend durchschaut worden.
Was den Referent/inn/en des Symposiums konkret vorgeworfen wird, ist bei der „Achse des Guten“ nachzulesen.2 Um Stimmung gegen Gabi Weber vom „antisemitischen 'Café Palestine'“ zu machen, wird folgendes Zitat angeführt: „Ich habe mich noch nie so sicher in Gaza gefühlt, wie bei meinem letzten Besuch im  September 2010 – abgesehen von der  israelischen Bedrohung von Außen. Es gab kaum Polizisten oder Soldaten in den Straßen und ich habe auch sonst keine Gewalt erlebt.“  Stefanie Landgraf und Johannes Gulde wird vorgeworfen, dass zwei dezidiert proisraelische Politiker und ein Pfarrer in Nürnberg ihren Film diffamiert haben, u.a. als den „Antisemitismus und Antiisraelismus“ fördernd. Gegen Yavuz Özuguz wird ins Feld geführt, dass er den Iran besucht hat und gegen Petra Wild und Raif Hussein, dass sie sich auf das Internationale Recht berufen. Raif Hussein wird mit folgendem Ausschnitt aus einem Interview mit der Website „Die Freiheitsliebe“ zitiert, der gegen ihn sprechen soll: „Eine Alternative für die Palästinenser, die wir von der palästinensischen Gemeinde schon seit unserer Gründung fordern, wäre eine Distanzierung der  politischen Führung der Palästinenser von allen Verträgen, die seit Oslo unterschrieben wurden. Diese Verträge wurden von der Seite Israels niemals gehalten und können daher von der palästinensischen Regierung für ungültig erklärt werden, damit ist nicht nur der Osloer Friedensprozess, sondern auch auf ihn folgenden Verträge gemeint. […] Ein wirklicher Frieden kann nur erreicht werden, wenn die internationalen Beschlüsse akzeptiert werden, damit ist besonders die UN Resolution 194 gemeint, die das Rückkehrrecht aller Flüchtlinge nach Israel beinhaltet.“
Petra Wild wird folgendes Zitat aus einem Interview mit dem „Muslim-Markt“  zur Last gelegt: „Wiederherstellung der Gerechtigkeit bedeutet zuallererst die Umsetzung des von der UNO garantierten Rechts auf Rückkehr und Entschädigung der 1948 und danach vertriebenen Palästinenser zu ihren Herkunftsorten. Wie antizionistische Israelis und Palästinenser gleichermaßen betonen, bedeutet Entkolonisierung in Palästina Entzionisierung. Das schließt die Beseitigung der Apartheidgesetze und- infrastruktur, die Rückgabe des geraubten Landes und Eigentum und die Überwindung der rassistischen zionistischen Ideologie ein.“
Was daran verwerflich oder gar antisemitisch sein soll, erschließt sich wahrscheinlich nur denjenigen, deren Wahrnehmung entsprechend präformiert ist, die also ideologisch indoktriniert sind. Jenseits aller  Demagogie jedoch ist das Thema des Symposiums „Palästina – Frieden auf der Basis von Gerechtigkeit“ sowie das breite Spektrum der Redner/innen genau die richtige Initiative zur richtigen Zeit. Die Zwei-Staaten-Lösung ist – auch wenn die Verhandlungsfarce weitergeht – offensichtlich gescheitert und in Palästina brennt es an jeder Ecke. Als Beispiel sei hier nur die systematische Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus Jerusalem erwähnt, die vom UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, Richard Falk, als „ethnische Säuberung“ bezeichnet wird. Es ist höchste Zeit, über positive Lösungsmöglichkeit des Konflikts nachzudenken und die subjektiven  und objektiven Tendenzen zu analysieren, die die jetzige Phase bestimmen. Die Veranstaltung wird wie geplant am 16.August stattfinden, der Ort wird noch bekannt gegeben.3
Anmerkungen
1  Pyka, Jennifer Nathalie, Urania: Israelhass zur Untermiete, Jüdische Allgemeine 8.8.2013