Appell der Franzosen anlässlich des 70. Jahrestages der deutschen Kapitulation in Stalingrad
Am Samstag, den 2. Februar, 3 Uhr nachmittags auf dem Place de la Bataille de Stalingrad (Metro-Station) nationale Versammlung der Franzosen im Gedenken an Kapitulation der Hitlerarmee
Das französische Volk übermittelt
den heroischen Kämpfern von Stalingrad ewige Ehre und ewigen Dank.
General de Gaulle und das französische
Volk haben die wesentliche Rolle der Sowjetunion im Sieg über
den Hitlerismus anerkannt.
Während von den Schulen über die
Medien bis hin zu all den Erklärungen des „Europäischen
Parlaments“ eine erdrückende Propagandadecke die falsche
Gleichsetzung der Sowjetunion mit dem Dritten Reich erzwungen hat,
bewahren die wirklichen Demokratie-Anhänger weiterhin einen Platz in
ihren Herzen für diejenigen, die in Stalingrad, in Kursk und
Leningrad durch außergewöhnliche Opferbereitschaft der
Nazi-Kriegsmaschinerie schließlich den Nacken gebrochen haben und somit die
breit angelegte Gegenoffensive der Roten Armee und die Einnahme von
Berlin möglich gemacht haben. Stalingrad führte endlich zur
Eröffnung einer zweiten Front durch die Westalliierten gegen den
verbrecherischen Hitlermilitarismus.
Das historische Gebot des II.
Weltkriegs führte zu einem Bündnis zwischen sowjetischen und
französischen Kämpfern, zu einem Zusammenwirken von freien,
gleichen und brüderlichen Völkern, die in den Geschichtsbüchern den schönen Namen „Belle
et Bonne Alliance“ erhielt, der Name einer Zusammenarbeit, die auf europäischer
und globaler Ebene immer noch Wirkung tut. Bei seiner Ankunft in
Moskau am 20. Juni 1966 beschrieb de Gaulle seine Beziehung zum
Präsidenten N.V. Podgorny als er über das Große Russland sprach,
das er 1944 kennengelernt hatte, so: „Zuverlässig im Geiste des vaterländischen Krieges, der dem eigenen Land und zu einem großen Anteil auch
Frankreich und den Alliierten den Frieden gebracht hat.“ Später
beim seinem Empfang im Kreml hob de Gaulle die starken Empfindungen der
Solidarität hervor, die in Frankreich der Sowjetunion gegenüber
vorhanden seien und er erinnerte an den „außerordentlichen Anteil
der Sowjetunion bei diesem entscheidenden Sieg." Am 30. Juni
präzisierte der französische Staatschef „Dieser Sieg hat der
Sowjetunion den höchsten Grad an Macht und Ruhm eingebracht." Bei
dieser Gelegenheit wurde eine bi-laterale Vereinbarung unterzeichnet,
die der gegenseitigen Zusammenarbeit Nachdruck verlieh. Die
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumfahrt ist bis heute ein Zeugnis
jener Abmachung.
Was auch immer wir von der Sowjetunion
und ihrer Geschichte heute halten wollen, was auch immer unser
Standpunkt in den vielen nüchternen, objektiven und in den nicht
überzeichnenden Debatten sein mag, niemand kann leugnen, dass die
Schlacht von Stalingrad einen Platz in der Geschichte einnimmt, dass ihr etwa dieselbe Bedeutung zukommt wie jener Schlacht von
Marathon, wo die jungen Griechen das Perserreich zum Haltrn brachten, vergleichbar auch der Schlacht von Valmy, wo die französische
Revolutions-Armee die europäischen konterrevolutionären
Interventionskräfte zurückdrängte.
Am 2. Februar 2008 gedachten wir in
Paris der 65. Wiederkehr des Sieges von Stalingrad, weil damals die
pro-faschistischen Regierungen im Baltikum die Höhe ihres
schandhaften Tuns erreicht hatten, in dem sie der NAZI-SS Denkmäler
errichteten, trotz der gegen sie verhängten EU-Sanktionen. Wir
standen Seite an Seite mit Russland und den GUS-Staaten, die eine
starke und angemessene Antwort auf die Provokationen gefunden hatten
und die die Ehre und den Heldenmut, jener Kämpfer verteidigten, die
ihr Leben für die Bewahrung ihrer Freiheitsrechte gegeben hatten.
Die Signatoren dieses Aufrufes, die
unterschiedliche politische Positionen repräsentieren, appellieren
an das Volk in einem Augenblick, da die EU von Berlin arrogant am
Gängelband geführt wird, in einem historischen Moment da Berlin,
die Völker und ihre nationale Souveränität ebenso wie deren
soziale Errungenschaften beiseite schiebt, in einem Augenblick, da
der größte französische Unternehmerverband MEDEF öffentlich nach
einem Klimawechsel ruft, um das Land noch besser zu Schleuderpreisen
zu verkaufen, ebenso wie es die Errungenschaften der
Lastwagenfahrer-Vereinigung preiszugeben bereit ist, in einem Moment
da mehr und mehr Menschen aufstehen gegen imperialistische Kriege
und gegen die Tyrannei der Finanzmärkte mit ihrer Militärmacht
NATO, einem Militärbündnis, das Russland und die GUS-Staaten mit
einem US-fabrizierten Raketenabwehrschirm bedroht, in einem Moment,
da mittels der Kriminalisierung des Kommunismus in Osteuropa eine
freiheitsberaubende Hexenjagd geschürt und die Bühne bereitet wird
für einen posthumen Rachefeldzug des Faschismus.
- Die Signatoren rufen die Bevölkerung Frankreichs dazu auf, den Kampf der Heroen von Stalingrad fortzusetzen, den patriotischen und antifaschistischen Widerstandskampf um die Verteidigung der nationalen Souveränität, um Demokratie und sozialen Fortschritt, so dass ein neues EURO-atlantisches Reich, ein Zerstörer unserer Freiheiten nicht die Nachfolge Hitlers antreten kann, diesmal unter dem fadenscheinigen Deckmantel einer Pseudodemokratie.
- Sie rufen auf zu einem allumfassenden Einsatz gegen jegliche Form des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit von Staats wegen.
- Sie verurteilen den Antikommunismus, der nicht verwechselt werden darf mit kritischen Diskussionen und Debatten über die Ergebnisse der ersten sozialistischen Experimente in der Geschichte. Es geht darum zu verhindern, dass diese Debatten in erster Linie und vor allem von der herrschenden Oligarchie als ideologische Waffe benutzt werden kann, um die großen demokratischen Errungenschaften unseres und anderer Völker abzuschaffen.
- Wir fordern, dass die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radioprogramme Frankreichs Geschichten über die Rote Armee und die Bedeutung des historischen Jahres 1943 in ihr Programm nehmen, dass sie die Siege von Stalingrad und Kursk portraitieren und die Lancierung der Offensive auf Berlin thematisieren ebenso wie die Vertragsvereinbarung zwischen de Gaulle und der UdSSR, die zur Formierung des Regiments Normandie-Niemen führte und auch die Erwähnung der sowjetischen Beteiligung an den Kämpfen um die Kohlengruben und Dörfer nördlich des Pas de Calais von 1942 bis 1944, die vom ukrainischen Bergmann Vsil Porik geführt wurden, ein Abwehr-Kampf, der ausgelöst worden war durch den Großen Patriotischen Streik von Mai bis Juni 1941.
Bei allem Respekt für ihre eigene
Überzeugung rufen die Signatoren zu einer Kundgebung am 2. Februar
am Platz der Schlacht von Stalingrad in Paris auf am U-Bahnhof
„STALINGRAD“.
Die Zukunft gebietet, dass wir des 70. Jahrestages von Stalingrad mit einer Einheit der patriotischen,
republikanischen und antifaschistischen Einheit gedenken, um unseren
ewigen Dank jenen Kämpfern der Roten Armee gegenüber
auszusprechen, die in der heimgesuchten Stadt, das Schicksal der
Menschheit entscheiden halfen.
In dem wir alle dezentralen Initiativen
während der Gedenkwoche bündeln, die ja alle in die gleiche
Richtung zielen, wollen wir Unterzeichner alle Arbeiter, Frauen und
Männer, alle jungen Menschen, die den Frieden verteidigen und sich
für Fortschritt und nationale Unabhängigkeit stark machen und all
jene, die Faschismus, Rassismus und staatliche gesteuerte
Fremdenfeindlichkeit sowie den Imperialismus ablehnen und dessen
Niederlage wünschen, dazu aufrufen, sich auf die Beine zu machen
und gemeinsam mit ihren Kollegen in der französischen Hauptstadt
einen großen Lärm zu machen, anlässlich
einer nationalen Zusammenkunft mit internationaler Beteiligung am Samstag, den 2. Februar
um 3 Uhr nachmittags auf dem Place de
la Bataille de Stalingrad (Metro-Station Stalingrad)
Redner und Kranzniederlegungen werden
den Heroen von Stalingrad Ehre erweisen
Koordinator Pierre.pranchere@orange.fr
tel. 05 521 3555