Monday, November 25, 2019

Tödliche Messer-Attacke auf Professor Dr. Fritz von Weizäcker am 19.11. 2019 (gegen 19Uhr)

Tödliche Messer-Attacke auf Professor Dr. Fritz von Weizäcker am 19.11. 2019 (gegen 19Uhr)
Medienkritische Überlegungen von Irene Eckert
Der mediale Umgang mit diesem weiteren gewalttätigen, terroristischen Übergriff, ja Mord an einem unbescholtenen Bürger, einem renommierten Arzt wirft erhebliche Fragen auf. Übrigens
Erst im August kam es in Iserlohn zu einer grausigen Bluttat. Auch in Innsbruck kam es gerade erst zu einer Messer-Attacke: Ein 21-Jähriger starb. Berichtet Dpa

Die Verharmlosung solcher Gewalttaten, die in in aller Öffentlichkeit von statten gehen, ist Legion! Es folgt ein kurzer Pressespiegel, der bereits erkennen lässt, in welche Richtung die Öffentlichkeit 'orientiert' werden soll. Bereits die Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft spekuliert - nur einen Tag nach der Tat gerade zu entschuldigend über das Tatmotiv einer „wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung des Beschuldigten gegen die Familie des Getöteten.“.

Die in den folgenden Tagen nachgelieferten Spekulationen über die Verstrickung des Vaters Richard von Weizäcker in angebliche Agent Orange-Partikel Lieferungen seitens des Boehringer Konzern, an dem er mutmaßlich beteiligt war, erscheinen haarsträubend, denn a) sind sie rein hypothetischer Natur und b) lassen sie das Opfer zwielichtig erscheinen und haben die Funktion, den Täter zu entlasten, der folglich sofort in die Psychatrie eingeliefert wurde. Damit steht 'mangelnde Schuldfähigkeit' im Raum. Die Familie Weizäcker mag eine dunkle Vergangenheit haben, jedoch liegt diese Generationen zurück. Der einstige Präsident der BRD, der mit seiner Rede zum 8. Mai 1985 bahnbrechend gewirkt hat, indem er endlich die Befreiung vom Faschismus als solche würdigte, hat sich damit den Haß derjenigen Kreise zugezogen, die solches nicht gerne hörten, weil der Faschismus von ihnen herbeigerufen und gestützt worden war. Seine Rede wird im Netz verharmlosend als 'Rede zum Kriegsende' zitiert , dieser war aber schon 40 Jahre vorbei als diese erfolgte. Im übrigen verdanken wir R. v. Weizäcker das „Museum für Deutschen Widerstand“ im Bendler Block in Berlin, dessen Schirmherrschaft er übernahm. Ein Besuch sei jedem anempfohlen der wieder schnell bei Faschismusvorwürfen gegen heutige Politiken aufwartet und überhaupt.

Völlig abgesehen von möglichen oder tatsächlichen Verstrickungen der Väter in historisches Unrecht, ist es unerhört im Augenblick des Mordes an einem Nachfahren derlei Spekulationen ins Spiel zu bringen, weil dies den Täter entlastet und die Suche nach den wirklichen Hintergründen für die Tat so gut wie verunmöglicht. Diese Vorgehensweise entspricht aber einem zeitgenössischen Muster: Täter von Gewalttaten kommen entweder gleich selbst am Tatort um, werden in die Psychiatrie eingeliefert oder es werden andere Entlastungsfaktoren gesucht. Die Frage nach der krebsgeschwürartigen Ausbreitung von terroristischen Übergriffen, seien sie klein oder groß bleibt unbeantwortet, ja wer sie stellt wird gleich ins Unrecht gesetzt. Die Kennzeichnung „Terror“ wird als unanständig oder begrifflich nicht zutreffend abgetan. Tatsache ist aber, dass genau über diese Begrifflichkeit international disputiert wird, die Frage der richtigen Kennzeichung ist ein Politikum ersten Ranges. Würde man sich ernsthaft damit befassen und erkennen, dass das Ausmaß des Terrors bereits epidemischer Natur ist, so müsste man die Kräfte dagegen vereinigen und eine Anti-Terror Front oder eine wirklich antifaschistische Front aufbauen. Stattdessen wird das mediale Scheinwerferlicht von der echten Bedrohung, die vom US-Imperialismus, seinen Geheimdiensten, seinen von ihm gesponserten weltweiten Terrornetzwerken ausgeht, die auch über Flüchtlingsströme kanalisiert werden weg gelenkt. Das hat Folgen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene und das überschattet auch den privaten Diskurs. Die medialen Scheinwerfer blenden uns dermaßen, dass oft ein rationaler Diskurs kaum noch möglich erscheint.

Ich möchte hier nochmals zu bedenken geben: Der US-geführteVietnamkrieg ist Vergangenheit, der deutsche Faschismus ist Vergangenheit, gleichwohl keinesfalls vergessen. Dass aber ein heute 57 Jähriger, über 10 nach Krieg, nach Auschwitz und Hiroshima geboren, ein Kind zur Zeit des Vietnamkriegs heute wahnhaft verstört ob solcher Ereignisse einen nachgeborenen Arzt umbringt, ist eine völlig abwegige Geschichte, wenig glaubhaft, aber ein wirksames Mittel zur Verstörung und Ablenkung von ganz anderen aktuellen Verbrechen, die da heißen: Schleichender Mord an Julian Assange, Folter in Abu Ghraib , Baghram, Guantanmo, Terrorkrieg in Afghanistan, im Jemen, in Libyen, im Irak, angezettelte gewalttätige Aufstände und Umstürze wie in der Ukraine, in Bolivien, in Venezuela, im Iran, in Hongkong!! Ablenkungsmanöver auch von der Aufrüstung und Erweiterung der NATO, von Kriegsvorbereitungen gegen China und Russland in ganz großem Stil.
Der kleine Terror und die ihn begleitenden Ablenkungsmanöver haben eine hochpolitische, eine hochbrisante Blendfunktion

Messerangriff in Schlossparkklinik Fritz von Weizäcker erstochen 

rbb am 20. 11. um 19:30

Der Chefarzt der Berliner Schlossparkklinik wurde gestern Abend erstochen. Dabei handelt es sich um Fritz von Weizäcker, den Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten. Der 57-jährige mutmaßliche Täter wurde gefasst. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich inzwischen zum  Motiv.

Beitrag von Rainer Unruh

PM 10/2019 - „Tötungsdelikt“ bei einer Vortragsveranstaltung in der „Schlosspark-Klinik“ Berlin

Pressemitteilung vom 20.11.2019
Nach dem Tötungsdelikt an Prof. Dr. Fritz von Weizsäcker im Rahmen einer Vortragsveranstaltung in der Schlosspark-Klinik in Berlin konnte ein 57-jähriger Mann aus Rheinland-Pfalz als dringend tatverdächtig vorläufig festgenommen werden.
Der Mann ist noch gestern von einer Mordkommission der Polizei Berlin als Beschuldigter vernommen worden und hat sich zu dem Geschehen geäußert.
Demnach liegt das Tatmotiv nicht im höchstpersönlichen Bereich, sondern in einer wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung des Beschuldigten gegen die Familie des Getöteten.
Seinen Angaben zufolge recherchierte der Beschuldigte im Rahmen seiner Tatplanung im Internet und stieß dabei auf den Vortrag in der Schlosspark-Klinik. Demnach fuhr er gestern mit der Bahn zu der Veranstaltung nach Berlin, nachdem er zuvor noch in Rheinland-Pfalz ein Messer zur Tatbegehung gekauft haben will.
Gegen Ende des Vortrags begab er sich aus der Zuschauermenge zum Podium. Dort soll er den Vortragenden mit dem Messer angegriffen und tödlich verletzt haben. Bei der Tat ist zudem ein 33-jähriger Polizeibeamter, der außer Dienst dem Vortrag beiwohnte und versuchte, den Beschuldigten zu überwältigen, durch das Messer potentiell lebensgefährlich verletzt worden. Der Getötete ist noch am Abend an den Folgen des erlittenen Halsstiches verstorben.
Der Beschuldigte ist unbestraft, über ihn liegen nach derzeitigem Ermittlungsstand auch keine anderweitigen strafrechtlichen Erkenntnisse vor.
Er ist heute psychiatrisch untersucht worden. Aufgrund des Ergebnisses dieser Untersuchung wird die Staatsanwaltschaft Berlin im Hinblick auf eine akute psychische Erkrankung des Beschuldigten wegen Mordes und wegen versuchten Mordes die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragen.
Steltner
Oberstaatsanwalt
Pressesprecher

Berlin. Drei Tage nach dem tödlichen Messer-Angriff auf Fritz von Weizsäcker in der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg durch einen psychisch Kranken wird weiter über das Motiv des 57-Jährigen diskutiert.
Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte der Angreifer eine "wohl wahnbedingte allgemeine Abneigung gegen die Familie des Getöteten". Der Vater des Getöteten war der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Der Angreifer aus Rheinland-Pfalz kam wegen einer „akuten psychischen Erkrankung“ in eine Psychiatrie - in welche Einrichtung genau, wurde nicht mitgeteilt. Details zu den Wahnvorstellungen nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Der 57-jährige Deutsche war zuvor nicht mit Straftaten in Erscheinung getreten.
Laut Nachrichtenmagazin „Spiegel“ hatte der Tatverdächtige Hass auf ­Richard von Weizsäcker, weil dieser in den 1960er-Jahren Geschäftsführer beim Chemiekonzern Boehringer gewesen sei. Dieses Unternehmen habe damals töd­liche Giftstoffe für den Vietnam-Krieg geliefert. Morgenpost