Friday, May 16, 2014

"China ist auf einem Erfolg verheißenden Weg zum Sozialismus Rolf Berthold (DDR-Botschafter in China) im Café Sibylle, Berlin


Das Cafe Sibylle an der Berliner Karl-Marx-Allee 72 hat Tradition. Nach jahrelanger denkmalgerechter  Sanierung  ist es ein moderner und sympathischer Veranstaltungs- und Begegnungsort geworden. 
Am gestrigen, eisgekühlten Bonifatius-Tag fand sich eine stattliche Anzahl Cafe-Hausbesucher  ein, um einem sachkundigen  Vortrag über das ferne und hochinteressante Wirtschaftswunderland  China  zu lauschen. Der Landeskenner  und des Chinesischen  mächtige, ehemalige DDR-Botschafter Rolf Berthold* sprach  in einer kurzen Stunde darüber, wie sich in den letzten 35 Jahren das Antlitz des Landes grundlegend verändert hat. Mit atemberaubender jährlicher Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von 9-10% habe das bevölkerungsreichste Land der Erde jetzt schon Rangplatz   zwei in der Weltwirtschaft erreicht, der Listenplatz eins  liegt erreichbar nahe.
Während China in der Vergangenheit von argen Hungersnöten geplagt war, fuhr die Volksrepublik im letzten Jahr mit 602 Millionen Tonnen Getreide das beste Produktionsergebnis in seiner Geschichte ein. Das bedeute 400 Kilogramm pro chinesischer Nase und übersteige damit sogar den Bedarf.
Ebenfalls im zurückliegenden Jahr seien 13,1 Millionen neuer Arbeitsplätze in Städten und Gemeinden geschaffen worden und das Land verfüge mit 3 800 Milliarden US-Dollar  über die umfangreichsten Devisenreserven der Welt.
Das pro Kopfeinkommen der Bevölkerung auf dem Lande sei 2013 um 9,3% angestiegen. Die zwar  immer noch beträchtliche  Einkommensschere zwischen  Stadt und Land  schließe  sich langsam aber stetig. Allein im zurückliegenden Jahr hätten 92 Millionen Chinesen die Möglichkeit zu Auslandsreisen wahrgenommen. Hochkarätige Investitionen in die Infrastruktur des Landes würden unternommen, so etwa wurden über neue 1 260 km Schienenstrecke Hochgeschwindigkeitszüge eingesetzt, die  über 200km pro Stunde zurücklegen könnten.
Der Yüan, die  Währung der Volksrepublik ist stabil. 9% des Welthaußenhandels werden bereits in Yüan abgehandelt, die freie Konvertierbarkeit sei in Vorbereitung.
Dieser dynamischen Entwicklung und  der Landesvision von  einem Sozialismus chinesischer Prägung   mag es geschuldet sein, dass die derzeitige  Hegemonialmacht USA und ihre NATO-Verbündeten diesen machtvollen Konkurrenten gerne ausgeschaltet wissen wollen.
 Auch China ist kein Land ohne Probleme, trotz der umsichtigen Partei und ihrer modernen Führung. Aber das Land  scheint sich seiner Probleme voll umfänglich bewusst  und bereit, diese tatkräftig anzupacken.
In der Tatsache, dass China aus den eigenen und aus den fremden Fehlern  der UdSSR und seiner ehemaligen Verbündeten gelernt habe, liege der Grund dafür, dass die vom Ausland orchestrierten und finanzierten "Bunten Revolutionen"  hier nicht greifen würden, bisher.
Nach dem über Tibet organisierten Diversionsversuch(e) während der olympischen Spiele 2008, den Unruhen in der Uigurenprovinz Xinjiang 2009, den Auftritten der Falun Gong-Sekte und  dem Rummel um  den "Künstler" Ai Weiwei seit 2011 seien alle Versuche der Destabilisierung bisher erfolgreich zurück gewiesen worden.
1975 schon habe Mao davor gewarnt, die Fehler der UdSSR zu wiederholen, die in eine Sackgasse führen würden (!). Stattdessen gelte es der Besonderheiten des halbfeudalen und halbkolonialen  Landes gerecht zu werden und für  seine Masse an Bauern einen dem Lande entsprechenden Weg zu finden. Rolf Berthold meint allen Kritikern zum Trotz: "China ist auf einem  Weg zum Sozialismus, der Erfolg verspricht".
Vier Grundprinzipien - nach der 1979 eingeleiteten Politik der Reformen beibehalten-  seien Garanten für diesen Weg des Erfolgs:

- Festhalten  am sozialistischen Weg
- Festhalten an der Diktatur der Volksdemokratie, am sozialistischen
Staat
- Festhalten an der führenden Rolle der Kommunistischen Partei
- Festhalten am Marxismus-Leninismus

Dies gesagt, seien wichtige Reformen zur Ankurbelung der Wirtschaft getätigt worden, so zum Beispiel:
Es gibt - aus der bürgerlich-demokratischen Revolution herrührend - acht  weitere Parteien in China, die gemeinsam mit der KP den Weg des Landes bestimmen.
Waren 1979 nur ein Prozent der Wirtschaft in privater Hand, so erfolgte jetzt eine Öffnung für privatwirtschaftliche Unternehmen und eine intensive Zusammenarbeit mit dem kapitalistischen Ausland. Nach 1989 habe man die Werke von Marx/Engels und Lenin noch einmal neu studiert und etwa bei Engels gefunden, dass Aktien eine Übergangsform  hin zu gesellschaftlichem Eigentum bilden können. Durch breite Streuung der Aktien in Händen verschiedener gesellschaftlicher  wie auch privater Eigentümer könne  auch ein Interesse an der Verteidigung des Eigentums bei den Akteuren geweckt werden. Aktiengesellschaften seien deshalb nicht von vorn herein Privatbetriebe.
Die Befugnisse der Zentralregierung würden schrittweise dezentralisiert. Dort wo dies vonVorteil sei, würden Beschlussfassungskompetenzen an die Provinzen oder an große Städte  delegiert.

Das System der Strafprozessordnung werde umstrukturiert. Schrittweise würde die Verhängung der Todesstrafe reduziert.
Die Politik  der Einkindfamilie würde vorsichtig geöffnet.
Dem Markt würde größere Bedeutung eingeräumt; er entscheide über die Verteilung der Ressourcen, aber unstrittig sei in China, dass es ohne Regierung, also zentrale Steuerung auch  nicht  gehe.
Wenn die Rede sei, von der  perspektivischen Zulassung privater Banken, dann handele es sich um klare Beschränkung auf vier bis fünf Banken in den Sonderwirtschaftszonen, die eine Konvertierbarkeit des Yüan einleiten sollten. Noch sei keine solche Bank gegründet worden. Alles geschehe  mit großer Behutsamkeit und mit Bedacht.
Wenn etwa die Rechte der Pachtbauern auf ihren Pachtboden gestärkt werden sollten, dann gehe es darum, diese zu schützen etwa gegen Eingriffe privater Investoren oder zu forsches staatliches Investitionsprogramm.
Die Regierung habe ehrgeizige Programme vorgelegt zur Hebung der Lebensumstände für 300 Millionen Bürger, die aus Dörfern kommend in Städten und Gemeinden anzusiedeln seien, was ein großes Wohnungsbauprogramm zur Voraussetzung habe. So wolle man allein  im laufenden Jahr 2014 4,8 Millionen staatlicher Wohnungen bauen. Man wolle  ebenfalls noch in diesem Jahr  10 Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen, die Armut auf dem Lande für  10 Millionen Menschen verringern und dergleichen ehrgeizige Vorhaben mehr realisieren. Natürlich gehe das alles nicht ohne Widersprüche vor sich. Nicht jedem Dorfbewohner sei daran gelegen, in eine  moderne Hochhauswohnung umzuziehen…
Zur Außenpolitik gab es leider nur  eine paar kurze Hinweise, bevor die nächste Veranstaltung im beliebten und turbulenten Café seinen Tribut zollte:
China fokussiert insbesondere nach 1989 auf die friedliche Koexistenz, lehnt Mitgliedschaft im illustren Kreis der G8-Staaten, die jetzt nach dem quasi  Ausschluss Russland wieder G7 heißen ab, engagiert sich aber immer ganz anders zusammengesetzten Kreis der G20 und in der APEC (Asian Pacific Economic Cooperation, inclusive USA und Japan) und seit 2001 im Kreise der BRICS Staaten, seit 2010 unter Einbeziehung Südafrikas. Dieser lockere Staatenzusammenschluss, der sich einmal jährlich trifft, hat in erster Linie ökonomische Aufgaben, auf chinesisch heißt dieses  BRICS-Backstein(e)gebilde "Goldbarren“.
Die BRICS-Staaten umfassen 40% der Weltbevölkerung, 27% des Territoriums der Erde und erbringen 22% der Weltwirtschaft . Perspektivisch könnte der lockere Staatenverbund ein enormes politisches Gewicht haben. Er umfasst die Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Allerdings gibt es gewichtige Abhängigkeiten von einzelnen dieser Länder gegenüber dem noch Imperium, das ein gemeinsames politisches Auftreten und  die Geltendmachung  anderer Schwerpunkte noch deutlich erschwert. Akzente sind aber durchaus erkennbar.
Gerne hätten die Zuhörer nachgehakt und noch viel mehr von dem sachkundigen Referenten erfahren, aber für diesmal blieb nur der Umzug nach Vietnam (ins vietnamesische Restaurant),  ein zweites (Zweiers) asiatischen Land, in dem  Herr Berthold auch einstmals in der (die) diplomatischen Vertretung der DDR tätig war (leitetete).

(vom Referenten durchgesehene Fassung)

Irene Eckert
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*Rolf Berthold China 2003. Auf dem Weg zum Sozialismus. Neue Impulse Verlag, Essen 2003, ISBN 3-910080-43-X 
und
„Chinas Weg – 60 Jahre Volksrepublik“, 2009, Verlag Wiljo Heinen, Berlin,
ISBN 978-3-939828-46-4


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Die Krise in der Ukraine und die Änderung der Weltordnung Houshang Bahram 

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion (UdSSR) und dem Ende des Kalten Krieges zugunsten westlicher Weltanschauungen sind die Amerikaner zu der Vorstellung gelangt, der beiderseitige Kampf werde mit ihrer Vormacht enden und das „Ende der Geschichte“ (nach dem amerikanischen Politikwissenschaftler Francis Fukuyama) sei nahe. Es wurde sogar von manchen amerikanischen Denkern geäußert, Russland sei größer als es sein dürfe und infolgedessen teilten die Neokonservativen und US-Politiker wie Donald Rumsfeld Europa in ein „altes“ und ein „neues Europa“ auf und sahen im Angriff auf andere Länder einen Weg, den Einfluss der USA zu expandieren. Im Folgenden geben wir Sichtweise eines iranischen Autors über die jüngste Krise in der Ukraine bezüglich des Gleichgewichts der Beziehungen in der Weltordnung wieder.
Obwohl nachfolgender Beitrag aus Irananders unscharf gedacht ist, haben wir ihn mit roten Anmerkungen versehen, übernommen, weil er die Zeichen der Zeit markiert und realistisch das Ende der hegemonialen US-Vorherrschaft benennt. Friedenskräfte in allen Ländern können daraus Hoffnung schöpfen und sich endlich neu formieren. Bloggerin
Allerdings zeigt die Realität von heute, dass die Vereinigten Staaten angesichts ihrer wirtschaftlichen und sozialen Probleme keine internationale Vormachtstellung beanspruchen können. Die wirtschaftlichen Probleme haben die USA dazu gezwungen, die Militärausgaben zu reduzieren. Viele amerikanische Militärs sind Migranten, die aus wirtschaftlichen Gründen sich der Armee angeschlossen haben. Darum haben diese Militärs auch keinen Sinn für Patriotismus und Tapferkeit und der Begriff Patriotismus hat in den USA eine andere Gestalt bekommen. Außerdem war und ist die amerikanische Armee nicht dazu fähig, einen langen Krieg zu führen. Die Erfahrungen des Vietnam- und des Afghanistan-Kriegs belegen dies.

Obwohl in den internationalen Beziehungen die Realisten danach streben, die Führungsposition Washingtons durch Stärkung militärischer Institutionen wie die NATO zu erreichen, die Konservativen manchmal einen trockenen, harten, militaristischen Realismus für den einzigen Weg halten, und die Institutionalisten und Liberalen neben der Betonung der militärischen Dimensionen auch der Notwendigkeit Beachtung schenken, dass die USA mit anderen Ländern in internationalen Organisationen kooperieren und verschiedene internationale Systeme nutzen, war Obama trotz der Gegensätze zu seinem neokonservativen Vorgänger George W. Bush in der Frage der internationalen Führung essentiell mit ihm einer Meinung.

Die USA glaubten nach dem Kalten Krieg, sie würden als größte Supermacht mehr Staaten unter ihrer Kontrolle bringen. Doch die Entwicklungen im Irak und in Afghanistan, die iranische Atomfrage und die Syrien-Krise haben gezeigt, dass die USA gegenwärtig nicht unilateral eine Führungsrolle spielen können, sondern dass sie dazu auf die Zusammenarbeit mit Europa und Russland angewiesen sind. Die Expansion der militärischen Macht der USA in der Ära Bush hat zu der Illusion geführt, dass dieses Land all seine Grundsätze und Richtlinien anderen Ländern diktieren kann, wobei internationale Beziehungen kein Spiel sind, in dem nur einer gewinnt und der Rest der Beteiligten leer auszugehen hat.

Die Verleugnung der Identität anderer Staaten und der Versuch, westliche und amerikanische Grundsätze und Werte durchzusetzen, können den USA in der heutigen Welt keinen Einfluss und keine Macht mehr bringen. Diesbezüglich kann man auf den Widerstand des afghanischen, irakischen und iranischen Volkes und der Völker anderer Länder der Welt gegen die Angriffe der soft power und der hard power der USA verweisen. 
Angesichts solcher Umstände wurde die Politik Bushs unter Obama auf andere Art fortgesetzt. Die Spionage bei den europäischen Verbündeten der USA, deren Enthüllung durch Edward Snowden, die Betonung der Fortsetzung des Baus eines Raketenschilds zur Verteidigung der NATO sowie die NATO-Ost-Erweiterung haben gezeigt, dass die amerikanische Politik sich nach der Ära Bush nicht geändert hat, sondern nur in der Vorgehensweise. Die Fortsetzung dieser alten führte dazu, dass selbst die Menschen in der EU begonnen haben, den transatlantischen Beziehungen skeptisch gegenüberzustehen. 

Auf der anderen Seite wurde Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion (UdSSR) durch die westliche Politik gedemütigt und das russische Volk hat diese Demütigung stark empfunden. Die russische Geschichte zeigt, dass die Russen unberechenbar auf Demütigungen reagieren (inwiefern?) und heute strebt Russland gegenüber solchen Politiken nach der Wahrung seiner Identität und einer aktiven Rolle in der Welt. Es versucht, seine Macht im nahen Ausland zu erhalten und eine Sicherheitszone für sich zu schaffen. Doch die Rolle Russlands im globalen Gleichgewicht wurde bisher von den USA ignoriert.

In den Theorien über internationale Beziehungen strebt jedes Land danach, seine Macht und seinen Einfluss zu vergrößern. Dies kann auf legitimem und nicht legitimem Wege sichergestellt werden. Die USA versuchen einerseits, durch Schaffung eines Gleichgewichts der Mächte im Nahen Osten, im Fernen Osten (China und Japan) und in Vorderasien (Indien und Pakistan), die Kosten für ihr Militär zu reduzieren und andererseits das Erscheinen einer weiteren Weltmacht, nämlich China, zu verhindern. Zu diesem Zweck versuchen die USA zur Erhaltung ihrer Vormachtstellung, durch Maßnahmen wie die Herstellung einer künstlichen Machtbalance (eine Machtbalance wird in der heutigen Welt nicht mehr nur mit Waffen erreicht, beispielsweise wird die Steigerung der Waffenexporte in Länder wie Saudi-Arabien wegen der strukturellen Probleme, der Bevölkerungszahl und -struktur und geopolitischer Fragen nicht zu einem Gleichgewicht der Mächte beitragen), durch Unruhestiftung und Erzeugung von Krisen im Nahen Osten, in Russland, im Kaukasus und in China, ihre Macht zu erhalten. Allerdings muss man berücksichtigen, dass diese Maßnahmen, selbst die Verbündete der USA abstoßen können, denn nicht unselten greifen die Gefahren, die von diesen Maßnahmen ausgehen, auch auf mit den USA verbündete Länder oder sogar auf die USA selbst über. Diese Strategie wird jedenfalls nur kurzfristig den Ansprüchen genügen, langfristig wird jedoch die Weltordnung sich ändern und Washington wird es nicht möglich sein, diesen Änderungen alleine entgegenzuwirken. 
Die Krise in der Ukraine kann daher als nächster Schritt der USA betrachtet werden, Russland einzudämmen, denn einerseits kann Russland, das beabsichtigt, international eine aktivere Rolle zu spielen, Washington noch einmal teuer zu stehen kommen und andererseits werden die europäischen Länder auch aus Angst vor Russland (??? quatsch) sich mehr von den USA abhängig machen. Deswegen versucht die US-Regierung, durch Einschränkung der Möglichkeiten Russlands die Annäherung der russischen Politik an die europäische Politik zu torpedieren. Das Treffen zwischen den USA und Europa über die Krise in der Ukraine, bei der Obama versprach, den europäischen Energiebedarf decken zu können, ist ein Zeichen dafür.

Diese Bemühungen der USA, für weniger Integration zwischen einzelnen Ländern zu sorgen, die Erzeugung innerer Auseinandersetzungen und der Versuch der Vermehrung extremistischer Gruppen im Nahen Osten (durch Bildung radikaler islamistischer Gruppen) und an anderen Orten der Welt durch Unterstützung der extremen Rechten soll dazu führen, dass die USA weiterhin die größte Supermacht der Welt bleiben.

Die Folgen der Krise in der Ukraine
Die Krise in der Ukraine kann bedeutsame Folgen für die Region haben. Die wahrscheinlichen Folgen der Krise können sein:
  1. Die Krise kann sich zu einem unbegrenzten oder begrenzten militärischen Konflikt zwischen beiden Seiten entwickeln. Anscheinend haben weder die USA noch Russland die Fähigkeit noch das Interesse dazu. (Genauer: Die USA haben nicht die Möglichkeit und Russland kein Interesse) Denn in diesem Fall könnten die USA und Russland die Hauptverlierer dieser Krise werden, die sich in der Region ausweiten könnte. Aus diesem Grunde versuchen besonnene Politiker in Europa, das Problem friedlich zu lösen. (Hoffentlich!)
  2. Beide Länder können miteinander übereinstimmen und Beziehungen miteinander haben und in manchen Fällen wie in der Zeit des Kalten Krieges handeln. Doch in der Essenz richten sie ihre Politik weiter danach aus, mehr Verbündete für sich zu gewinnen und zu versuchen, den anderen möglichst zu schwächen.
  3. Mit der Eindämmung der extremistischen Radikalen auf beiden Seiten durch die USA und Russland und der Zerstreuung der russischen Bedenken kann die Krise gelöst werden und bei zukünftigen Krisen als Vorbild dienen.
Tatsächlich haben die Sieger des Zweiten Weltkriegs den Fehler, der im Ersten Weltkrieg begangen wurde – dieses Mal vielleicht absichtlich – wiederholt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg vertraglich festgelegten Grenzen können auch in den kommenden Jahren immer noch Gegenstand von Konflikten zwischen den beteiligten Ländern werden.

Welchen Ausweg gibt es?
Seit dem Ende des Kalten Krieges und der bipolaren Welt zu Beginn der 90er Jahre hat die Weltordnung eine tiefgreifende strukturelle Veränderung erfahren. Doch eine neue langfristige Ordnung hat sich (noch) nicht etabliert. Ebenso wie in den anderen Übergangsperioden der Vergangenheit ist auch in der Gegenwart die unbeständige, komplizierte und unsichere internationale Situation bedrohlich und stellt eine Herausforderung dar. Sogar die Weltmächte haben – wenn auch widerwillig – gelernt, dass auch sie nicht mehr einseitig ihre Interessen verfolgen oder ihre eigenen partikularen Ziele erreichen können. Der allmähliche aber zunehmende Prozess der Koalitionsbildung sowohl auf der regionalen als auch auf der internationalen Ebene – sei es für kurzfristige oder langfristige Ziele – zeigt, dass ein gemeinsames Vorgehen dringend notwendig ist. Die gewollte Zusammenarbeit ist allmählich als neues Arbeitsmodell aus den zwischenstaatlichen Beziehungen hervorgegangen und wird an die Stelle des Modells der Konfrontation bzw. der bedingungslosen Kapitulation treten. 

Die Erosion der amerikanischen Macht trotz ihrer militärischen Macht ist ein exemplarisches Beispiel für diesen Umstand. Die reale Situation an verschiedenen Orten der Welt, wo die USA unmittelbar an Konflikten beteiligt sind, besonders im Großraum Nahost und in der Nachbarschaft zu Iran, zeigt die klare – wenn auch zögerliche – Wende Washingtons hin zur Koalitionsbildung mit den anderen Weltmächten und selbst mit regionalen Akteuren. Gegenwärtig sind die Großmächte nicht daran interessiert - und ebenso wenig die Schwellenländer - für die Lösung ihrer Konkurrenzkämpfe, Differenzen oder Streitigkeiten militärische Mittel einzusetzen. Deshalb braucht die Welt eine Struktur für einen gleichberechtigten Dialog zwischen Staaten, Religionen, Zivilisationen, Politikern und Wissenschaftlern, aufgrund dessen Regierungen sich zur Lösung regionaler Probleme miteinander verständigen und anschließend zur Schaffung von Stabilität und Frieden in der Region und auf internationaler Ebene beitragen können.
Quelle:http://irananders.de/nachricht/detail/721.html

"The Trend Runs Counter Plans For a Military Solution in Ukraine"

Here We Got Dry Rations for You, Go and Satisfy Your Far-Fetched Fancies…

Arkady DZIUBA | 16.05.2014 | 00:00


Ukrainian, Georgian and other Maidan supporters believe that Moscow is dreaming of bringing in troops to the Donetsk and Lugansk regions which became people’s republics as a result of May 11 referendums. They see Moscow-sent agents behind each and every thing happening there. Russian operatives are believed to work day and night looking for a pretext to justify intervention. That’s why fortifications are erected and skirmishes take place… 
The pro-Maidan brain washing makes people firmly believe that Russia is intent to intervene militarily, no matter the facts clearly speak otherwise. For instance, the New York Times wrote that the Donbass militias are poorly armed and equipped, the main source of recruitment are local people and the formations are led by retired military who are Ukrainian citizens. An American journalist spent the whole week with insurgents and never found any traces of«Russian aggressor». Still in Kiev, Lviv and other places they stubbornly keep on harping on the very same thing about an upcoming invasion from Russia. 
The issue of would-be intervention is constantly on the radar screen but nothing ever happens in reality. It raises questions. The answers should be inspiring to make people see the brighter side of things. They cannot say plainly that Russia does not need to bring in troops while the militias successfully counter the Ukrainian military with no populated area lost as of now. Instead it’s more blessed to say that Putin is afraid to clash with NATO intent to get involved into the conflict in case a Russian soldier crosses the border. Many say so while discussing the news likes «the United States is sending six more F-15 fighter jets and one KC-135 refueling aircraft to Poland», «a US warship has entered the Black Sea» or «NATO eyes permanent presence in Eastern Europe and the Baltic States». Former Georgian President Saakashvili said in an interview that Russia was allegedly stopped in 2008 due to the US readiness to intervene. 
There is something to make precise here. First, it should be understood that NATO and the United States are the same thing. Of course, some European forces were sent to Afghanistan and Iraq but their contribution was limited, the training, equipment and morale were hardly up to par. No NATO operation is possible without the United States. 
True the US is number one military power globally, but these are not the best times for the US armed forces. Economic realities require cuts. The programs are reduced, the US goes frugal when it comes to research and development (R&D) and military bases get closed. The trend runs counter to plans that envision a military solution in Ukraine, the scenario pro-Maidan media and bloggers speak out for. 
There is one more aspect to mention here. Not being a member, Ukraine is not under NATO umbrella. When the US faced better times, it could have been ignored, after all Iraqi Kurds and Shiites had no relation to NATO too. Now it is important. The US is overstretched with commitments it imposed upon itself in better times, now it hardly needs any new burdens. 
Talking about the events in Ukraine, it’s worth to look at what is happening in other places. In 2011 the US declared the Asia-Pacific pivot policy. It was described in detail by Hillary Clinton in her America’s Pacific Centurypublished by Foreign Policy. According to the former State Secretary, the US priority was to deter China from extending its global reach. Increasing US military presence is an important element of the new policy, as well as boosting Japan’s missile defense capabilities. 
But China is gradually spreading its wings. It claims Senkaku islands (the Diaoyu in China) under Japan’s control. The disputed territory is reported to be rich in oil and gas. Beijing supports its claims by staging military exercises while its Navy ships breach territorial waters claimed by Japan. The tensions get exacerbated. 
The Security Treaty between the United States and Japan is in force, the US is under obligation to be involved in case Japan is attacked. It has confirmed its commitments but never recognized the archipelago as Japan’s national territory. The United States prefers peaceful settlement while China goes on testing the America’s resolve. 
South Korea, the Philippines and Australia are also US allies. They are looking at the United States. If it does not firmly side with Japan, the system of alliances will go down as a house of cards. Beijing will gain; the US pivot policy will fail. 
The Far East is the region of tight rope walking and play of nerves. Every day new statements are made and new steps are taken to demonstrate the parties’ resolve. It’s hard to make predictions, but there is one conclusion which is obvious: the United States has no whatsoever intent to get mired in Ukraine and defend the Donetsk or Lugansk no matter what fancies Kiev strategists and obedient media outlets may entertain…
So here we got dry rations for you, gentlemen, go and enjoy yourself, do satisfy your far-fetched fancies. 
Tags: Missile defense Asia-Pacific Russia US
Source:
http://www.strategic-culture.org/pview/2014/05/16/here-we-got-dry-rations-you-and-satisfy-your-far-fetched-fancies.html