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"Infolge der seit drei Jahren geltenden Embargomaßnahmen sind die syrischen Konten in den EU-Staaten eingefroren. Dem Land ist der Zugang zu den internationalen Finanzmärkten versperrt. Der Import von Öl und Gas aus Syrien in die EU ist untersagt, so daß das Entwicklungsland rund vier Milliarden Euro an Deviseneinnahmen pro Jahr verliert. Diese Gelder bräuchte Syrien dringend für die Versorgung seiner Bevölkerung. Damaskus darf weder Treibstoff, noch Heizöl verkauft werden. Auch die Weitergabe von Ausrüstung und Technologie für die Förderung von Erdgas und Erdöl und für Kraftwerke ist ausdrücklich verboten. Ohne Ersatzteile, Treibstoff und Strom kommen Traktoren und Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, Industrie, Handwerk, Handel und Transportwesen zum Erliegen...
Das Sozialprodukt Syriens ist in den vergangenen zwei Jahren um weit über 60 Prozent eingebrochen. Die Hälfte der Syrer ist arbeitslos. Die Preise sind um über 200 Prozent gestiegen. Es fehlt an Medikamenten und medizinischen Geräten, viele Krankenhäuser können nur noch Notfälle behandeln. Bis zu 200.000 Menschen sollen durch mangelhafte medizinische Versorgung seit Ausbruch der Kämpfe 2011 gestorben sein. Wer fliehen kann, der flieht.
Papst wie Bundespräsident hätten es in der Hand und die mediale Wirkungsmacht, die hierfür Mitverantwortlichen beim Namen zu nennen und in die Pflicht zu nehmen, auch an Weihnachten."
Rüdiger Göpel
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In ihren Weihnachtsbotschaften machen sich Papst Franziskus, die großen Kirchen und Bundespräsident Gauck für Flüchtlinge aus Syrien stark. Konsequent wäre, ein Ende der Sanktionen zu fordern. Doch da traut sich keiner heran. Dabei sind sie verheerend für das kriegszerrüttete Land.
25 Dezember 2013, 23:31