am 01.06.2019 wurde der Aufruf “Kein Krieg gegen den Iran” in der Frankfurter Rundschau im Wortlaut veröffentlicht (https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2019/06/fr-1.6.2019.pdf ). Über 90 in Deutschland lebende Iranerinnen und Iraner haben als Erstunterzeichner den Aufruf unterschrieben. Über 370 Personen und Organisationen aus verschiedenen Ländern haben bislang die Forderungen des Aufrufs unterstützt. Ich freue mich über jeden weiteren Unterzeichner, der die Forderungen des Aufrufs unterstützt und seine Daten (Vor- und Nachname, Wohnort) per e-Mail an afsaneyebahar@gmail.com sendet. Herzliche Grüße Amir Mortasawi Rotenburg an der Fulda, den 02.06.2019 ============================================================ https://amirmortasawi.wordpress.com/2019/05/29/20688277/
Kein Krieg gegen den Iran!
Als Iranerinnen und Iraner, die seit längerer Zeit in Deutschland arbeiten und leben, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen sowie dieses Land als ihre zweite Heimat betrachten, verfolgen wir mit größter Sorge und Betroffenheit die wachsende Gefahr eines Krieges gegen unsere angestammte iranische Heimat. Wir wenden uns an unsere deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie an die deutsche Bundesregierung und rufen sie mit Nachdruck dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den drohenden Krieg zu verhindern. Ein Krieg gegen den Iran wird nicht nur für die iranische Bevölkerung verhängnisvoll sein und abertausende menschliche Opfer verursachen. Er ist geeignet, die gesamte Region des Mittleren und Nahen Ostens für einen längeren Zeitraum ins Chaos zu stürzen. Ein solcher Krieg hätte nach unserer Auffassung auch schwerwiegende Folgen für Europa und den Frieden in der Welt. Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Möglichkeiten der Einflussnahme Deutschlands und der Europäischen Union auf die US-Regierung beschränkt sind. Andererseits sind wir auch überzeugt, dass die USA ohne Unterstützung ihrer Verbündeten, insbesondere in Europa, es nicht wagen werden, einen Krieg gegen den Iran vom Zaun zu brechen. Deshalb fordern wir unsere deutsche Bundesregierung mit allem Nachdruck dazu auf, schon jetzt klar und unmissverständlich zu erklären, dass Deutschland sich an einem Krieg gegen den Iran nicht beteiligen und den USA untersagen wird, ihre militärischen Einrichtungen auf deutschem Boden (u.a. diverse militärische Hauptquartiere in Ramstein-Miesenbach und das Europäische Kommando der USA in Stuttgart-Vaihingen) im Falle eines solchen Krieges einzusetzen. Wir bitten die Bundesregierung, auch die Europäische Union für eine klare Stellungnahme gegen den Krieg zu gewinnen. Wir unterstützen nachdrücklich alle Bemühungen der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union zur Bewahrung des Iran-Atomabkommens und bitten sie, zusammen mit den anderen Unterzeichnerstaaten dieses Abkommens, der Russischen Föderation und der Volksrepublik China, eine humanitäre internationale Initiative zur Aufhebung aller Iran-Sanktionen zu starten. Des Weiteren schlagen wir vor, die seit November 2018 in New York laufenden Verhandlungen für die Einrichtung einer von Massenvernichtungswaffen freien Zone im Mittleren und Nahen Osten aktiv zu unterstützen sowie sich für die Teilnahme der USA und Israels an diesen Verhandlungen einzusetzen. 18.05.2019 ֎֎֎
No War against Iran! As Iranians, who, since some time, have lived, worked, have actively participated in the social life of Germany, and consider this country to be their second homeland, we have been following with great concern and consternation the developing threat of war against our native Iran. We are therefore addressing our fellow German citizens, as well as the German government to urge them to do all within their power to prevent the imminent war. War against Iran would not only be disastrous for the Iranian people, but it would cause many thousands of casualties. It will likely plunge the entire Middle East region into an extended period of chaos. We believe that such a war would also have serious consequences for Europe and world peace. We are well aware that the possibilities for Germany and the European Union to influence the US government are limited. On the other hand, we are convinced that the USA would not dare launch a war without the support of its allies, particularly those in Europe. Therefore, we are insistently urging our German government to openly and unambiguously declare that Germany will not be a party to a war against Iran and will not permit the USA to use its military installations on German soil (i.e. the various military headquarters at Ramstein-Miesenbach and the United States European Command in Stuttgart-Vaihingen), to wage such a war. We are also urging the German government to convince the European Union to take an unmistakable stand in opposition to this war. We emphatically support all efforts of the German government and the European Union to salvage the nuclear agreement with Iran. We ask that they, along with the other signatories to the agreement – the Russian Federation and the People's Republic of China – launch an international humanitarian initiative for lifting all sanctions on Iran. We further propose that they actively support the on-going negotiations (since November 2018) for the establishment of a Weapons of Mass Destruction-Free Zone (WMDFZ) in the Middle East, and promote the participation of the USA and Israel in these negotiations. May 18, 2019
Kein Krieg gegen den Iran!
Als Iranerinnen und Iraner, die seit längerer Zeit in Deutschland arbeiten und leben, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen sowie dieses Land als ihre zweite Heimat betrachten, verfolgen wir mit größter Sorge und Betroffenheit die wachsende Gefahr eines Krieges gegen unsere angestammte iranische Heimat. Wir wenden uns an unsere deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie an die deutsche Bundesregierung und rufen sie mit Nachdruck dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den drohenden Krieg zu verhindern. Ein Krieg gegen den Iran wird nicht nur für die iranische Bevölkerung verhängnisvoll sein und abertausende menschliche Opfer verursachen. Er ist geeignet, die gesamte Region des Mittleren und Nahen Ostens für einen längeren Zeitraum ins Chaos zu stürzen. Ein solcher Krieg hätte nach unserer Auffassung auch schwerwiegende Folgen für Europa und den Frieden in der Welt. Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Möglichkeiten der Einflussnahme Deutschlands und der Europäischen Union auf die US-Regierung beschränkt sind. Andererseits sind wir auch überzeugt, dass die USA ohne Unterstützung ihrer Verbündeten, insbesondere in Europa, es nicht wagen werden, einen Krieg gegen den Iran vom Zaun zu brechen. Deshalb fordern wir unsere deutsche Bundesregierung mit allem Nachdruck dazu auf, schon jetzt klar und unmissverständlich zu erklären, dass Deutschland sich an einem Krieg gegen den Iran nicht beteiligen und den USA untersagen wird, ihre militärischen Einrichtungen auf deutschem Boden (u.a. diverse militärische Hauptquartiere in Ramstein-Miesenbach und das Europäische Kommando der USA in Stuttgart-Vaihingen) im Falle eines solchen Krieges einzusetzen. Wir bitten die Bundesregierung, auch die Europäische Union für eine klare Stellungnahme gegen den Krieg zu gewinnen. Wir unterstützen nachdrücklich alle Bemühungen der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union zur Bewahrung des Iran-Atomabkommens und bitten sie, zusammen mit den anderen Unterzeichnerstaaten dieses Abkommens, der Russischen Föderation und der Volksrepublik China, eine humanitäre internationale Initiative zur Aufhebung aller Iran-Sanktionen zu starten. Des Weiteren schlagen wir vor, die seit November 2018 in New York laufenden Verhandlungen für die Einrichtung einer von Massenvernichtungswaffen freien Zone im Mittleren und Nahen Osten aktiv zu unterstützen sowie sich für die Teilnahme der USA und Israels an diesen Verhandlungen einzusetzen. 18.05.2019 ֎֎֎
No War against Iran! As Iranians, who, since some time, have lived, worked, have actively participated in the social life of Germany, and consider this country to be their second homeland, we have been following with great concern and consternation the developing threat of war against our native Iran. We are therefore addressing our fellow German citizens, as well as the German government to urge them to do all within their power to prevent the imminent war. War against Iran would not only be disastrous for the Iranian people, but it would cause many thousands of casualties. It will likely plunge the entire Middle East region into an extended period of chaos. We believe that such a war would also have serious consequences for Europe and world peace. We are well aware that the possibilities for Germany and the European Union to influence the US government are limited. On the other hand, we are convinced that the USA would not dare launch a war without the support of its allies, particularly those in Europe. Therefore, we are insistently urging our German government to openly and unambiguously declare that Germany will not be a party to a war against Iran and will not permit the USA to use its military installations on German soil (i.e. the various military headquarters at Ramstein-Miesenbach and the United States European Command in Stuttgart-Vaihingen), to wage such a war. We are also urging the German government to convince the European Union to take an unmistakable stand in opposition to this war. We emphatically support all efforts of the German government and the European Union to salvage the nuclear agreement with Iran. We ask that they, along with the other signatories to the agreement – the Russian Federation and the People's Republic of China – launch an international humanitarian initiative for lifting all sanctions on Iran. We further propose that they actively support the on-going negotiations (since November 2018) for the establishment of a Weapons of Mass Destruction-Free Zone (WMDFZ) in the Middle East, and promote the participation of the USA and Israel in these negotiations. May 18, 2019