"„Israel ignoriert den Frieden in dieser Region, tritt das internationale Recht mit Füßen und führt eine Kampagne der ethnischen Säuberung gegen ein Volk“, sagte Erdogan in Ankara vor Abgeordneten seiner islamisch-konservativen AK-Partei. „Dieses Land besetzt nach und nach die palästinensischen Gebiete.“ Die Palästinensergruppen im Gazastreifen würden Gebrauch von ihrem Recht zur „legitimen Verteidigung“ machen, indem sie sich mit ihren Raketen gegen die „wahllosen und illegalen Angriffe“ Israels wehren. „Niemand kann behaupten, dass Israel sein Recht zur Selbstverteidigung benutzt, Israel bläst derzeit einen Wind des Terrors über den Nahen Osten“, sagte der Regierungschef unter dem Applaus der Abgeordneten.
Dem Westen warf Erdogan vor, den „terroristischen Staat“ Israel zu unterstützen.
Seit Beginn des Militäreinsatzes am vergangenen Mittwoch wurden 116 Palästinenser und drei Israelis getötet. Mit dem Einsatz reagiert die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf den anhaltenden Beschuss mit Raketen aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Küstengebiet."
Seit Beginn des Militäreinsatzes am vergangenen Mittwoch wurden 116 Palästinenser und drei Israelis getötet. Mit dem Einsatz reagiert die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf den anhaltenden Beschuss mit Raketen aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Küstengebiet."
der tagesspiegel 20.11.12
"....Aufrüstung seit vorigem Gazakrieg
Tatsächlich war die Operation schon seit Jahren in Vorbereitung. Seit dem Gazakrieg vor vier Jahren hat die Hamas mit moderneren und schlagkräftigeren Waffen aufgerüstet, die aus Ägypten durch Tunnel unter der Grenze hindurch geschmuggelt wurden, und der Beschuss nahm nach anfänglichem Rückgang in den letzten zwei Jahren wieder zu. Inzwischen haben die militanten Islamisten, die vor fünf Jahren die Macht im Gazastreifen übernahmen, ihr Arsenal so weit ausgebaut, dass fast die Hälfte der israelischen Bevölkerung in Reichweite ihrer Raketen ist. Über 700 Geschosse wurden den Streitkräften zufolge vor Beginn der Offensive in diesem Jahr auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Vor diesem Hintergrund hielten es Vertreter Israels nur für eine Frage der Zeit, bis wieder gekämpft würde.
Aus Sicht militanter Palästinenser wie der Hamas sind die Raketenangriffe eine legitime Reaktion auf anhaltende Angriffe Israels. Zudem berufen sie sich auf ihren Widerstand gegen die Besatzungsmacht. Israel hatte sich zwar 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen, riegelt das Territorium aber weiterhin ab mit der Begründung, Waffenschmuggel müsse verhindert werden. Ein weiterer Grund für die anhaltenden Angriffe sind die internen Rivalitäten verschiedener militanter Gruppen, die sich beweisen wollen.
Zivile Opfer schrecken ab ..." tagesanzeiger/ zürich 20.11.12
SYRIEN
"Die palästinensische Hamas-Bewegung unterhielt bis zum vergangenen Jahr gute Beziehungen zu Syrien. Die Exil-Führung der Hamas hatte ihren Hauptsitz in Damaskus. Sie wurde unterstützt vom Regime von Präsident Baschar al Assad. Seitdem sich die Hamas auf die Seite der Revolutionäre gestellt hat, zu denen auch die ihr ideologisch nahestehende syrische Muslimbruderschaft gehört, ist das Tischtuch zerschnitten. Ein Krieg zwischen Israel und den militanten Palästinensern im Gazastreifen könnte den von vielen Beobachtern erwarteten Sturz von Präsident Assad verzögern. Denn die Bemühungen der arabischen und westlichen Partner der syrischen Opposition würden sich eine Zeit lang auf die Lage in Israel und den Palästinensergebieten konzentrieren." dpa
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