Liebe Freundinnen und Freunde im Frankfurter Solidaritätskomitee für Syrien und "anderswo",
in der nachfolgenden Reflexion, die ich außergewöhnlich beeindruckend finde, stellt Fidel Castro, über seine Erinnerungen an Vietnam, einen tiefgründigen Bezug zur aktuellen Situation in und um Syrien her.
Aus meiner Sicht eignet sich dieser Text, um verschiedenartigen "Zweiflern", eine "Erleuchtung" gegenüber Syrien zu bringen. Ganzer Text verbreitet von
"Wilhelm Schulze-Barantin" <w.schulze.b@googlemail.com> (DFV-Landesvorsitzender Hessen)"
UNAUSLÖSCHLICHE ERINNERUNGEN von Fidel Castro
.... jetzt, wo ein Großteil der Welt bemüht ist, eine Antwort auf jene Nachrichten zu finden, dass an einem kritischen Ort unseres globalisierten Planeten ein Krieg unter Verwendung todbringender Waffen auszubrechen droht,
ist die Vorgeschichte und die monströsen Verbrechen gegen die Länder in Erinnerung zu bringen, die wirtschaftlich und wissenschaftlich in geringerem Grade entwickelt sind. Dies wird allen Völkern helfen, um ihr eigenes Überleben zu kämpfen.
Am 12. September ist der 40. Jahrestag des Besuchs einer offiziellen Delegation von Kuba in Vietnam.
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Sarin-Gas ist genau so tödlich wie die radioaktive Strahlung. Schon neun Länder verfügen über Atomwaffen, die in viel höherem Grade todbringend sind als das Sarin-Gas. Seit 2012 veröffentlichte Angaben informieren darüber, dass Russland circa 16.000 aktive Atomsprengköpfe besitzt und die Vereinigten Staaten 8.000.
Die Notwendigkeit, diese in wenigen Minuten über die gegnerischen Ziele explodieren zu lassen, zwingt die Verfahrensweisen für ihre Verwendung auf.
Eine dritte Macht, China, wirtschaftlich die solideste, verfügt schon über die Fähigkeit der abgesicherten Gegenseitigen Zerstörung bezüglich der Vereinigten Staaten. Israel übertrifft seinerseits Frankreich und Großbritannien bezüglich der nuklearen Technik, lässt aber nicht zu, dass auch nur ein einziges Wort über die fabulösen Fonds verloren wird, die es von den Vereinigten Staaten erhält und über seine Zusammenarbeit mit diesem Land auf jenem Gebiet. Vor wenigen Tagen hat es zwei Raketen abgeschossen, um die Reaktionsfähigkeit der US-amerikanischen Zerstörer im Mittelmeer zu erproben, die auf Syrien zielen.
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Unsere Leid tragende Menschheit bangt. Wir sind nicht nur „ein paar Leute“; wir sind schon über 7 Milliarden menschliche Wesen, die große Mehrheit Kinder, Jugendliche und junge Menschen.
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Erinnerungen an meine Reise nach Vietnam:
Am ersten Tag wurde ich in der ehemaligen Residenz des französischen Gouverneurs des Protektorats Indochina untergebracht, als ich im Jahr 1973 jenes Bruderland besuchte, in dem ich am 12. September, nach Abschluss des Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten und Vietnam, ankam. Pham Van Dong, damals Ministerpräsident, brachte mich dorthin. Als er in jenem großen alten, von der französischen Metropole erbauten Haus mit mir alleine geblieben war, begann jener starke Kämpfer zu weinen. Entschuldigen Sie mich bitte, sagte er zu mir, aber ich denke an die Millionen junger Menschen, die in diesem Kampf gefallen sind. In jenem Augenblick spürte ich in seinem ganzen Ausmaß, wie hart jener Kampf gewesen ist. Er beklagte sich über die von den USA angewandten Hinterhältigkeiten.
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„Die Brücken waren ohne Ausnahme auf der gesamten aus der Luft sichtbaren Strecke zwischen Hanoi und dem Süden wirklich zerstört; die Dörfer verwüstet und jeden Tag explodierten die Granaten der zu diesem Zweck abgeworfenen Streubomben auf den Reisfeldern, wo Kinder, Frauen und sogar Greise sehr hohen Alters arbeiteten, um Nahrungsmittel zu erzeugen.
Man konnte eine große Anzahl Krater an jedem der Brückenzugänge beobachten. Es gab damals noch nicht die gelenkten Bomben, die viel präziser sind. Ich musste darauf bestehen, jene Fahrt zu machen. Die Vietnamesen befürchteten, dass ich Opfer irgendeines Yankee-Abenteuers werden könnte, wenn sie von meiner Anwesenheit in jenem Gebiet erführen. Pham Van Dong hat mich die ganze Zeit begleitet.
Wir überflogen die Provinz Nghe-An, wo Ho Chi Minh geboren wurde. In jener Provinz und der von Ha Tinh starben 1945, im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges, zwei Millionen Vietnamesen vor Hunger. Wir sind in Dong Hoi gelandet. Über die Provinz, wo sich diese zerstörte Stadt befindet, wurden eine Million Bomben abgeworfen. Wir haben den Nhat Le auf einem Floß überquert. Wir besuchten einen medizinischen Stützpunkt für die Verwundeten von Quang Tri. Wir haben zahlreiche eingenommene M-48-Panzer gesehen. Wir sind dort, wo einst die Nationalstraße war, die von Bomben zerstört war, Holzwege entlanggegangen. Wir sind mit jungen vietnamesischen Soldaten zusammengetroffen, die sich in der Schlacht um Quang Tri mit Ruhm bedeckt haben. Sie waren gelassen, entschlossen, von der Sonne gebräunt und dem Krieg abgehärtet, ein leichter Tick widerspiegelte sich an der Schläfe des Bataillonskapitäns. Es ist unverständlich, wie sie so viele Bomben aushalten konnten. Sie waren bewundernswürdig. An diesem selben Nachmittag, am 15. September, - wir kehrten auf einer anderen Strecke zurück – haben wir drei verletzte Kinder mitgenommen, zwei davon waren sehr schwer verletzt; ein 14jähriges Mädchen befand sich im Schock und hatte ein Metallfragment im Unterleib. Die Kinder bearbeiteten das Land, als eine Hacke zufällig auf die Granate gestoßen ist. Die kubanischen Ärzte, welche die Delegation begleiteten, haben sie stundenlang direkt behandelt und ihnen das Leben gerettet. Ich war Zeuge der Bombardierungen auf Nordvietnam...
In jenen Septembertagen war Allende gestürzt worden; der Regierungspalast wurde angegriffen und viele Chilenen wurden gefoltert und ermordet. Der Putsch wurde von Washington aus gefördert und organisiert.“
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Im Hafen von Haiphong, im von den USA bombardierten Norden, legten mit Zucker beladene kubanische Schiffe an und Hunderte Fachleute haben während des Krieges in jenem Gebiet als Bauarbeiter gearbeitet.
Andere Landsleute haben Geflügelfarmen zur Produktion von Fleisch und Eiern angekurbelt.“
...unsere traditionellen Freundschaft mit Vietnam ..
Heute Morgen scheint sich das Risiko, dass der Konflikt mit seinen unheilvollen Folgen ausbricht, dank der intelligenten russischen Initiative vermindert zu haben. Diese wurde standhaft aufrecht erhalten, gegenüber der ungewöhnlichen Absicht der Regierung der USA, die drohte, einen vernichtenden Angriff auf die syrischen Verteidigungslinien zu starten, der jenem Volk Tausende Menschenleben kosten und einen Konflikt von unvorhersagbaren Folgen auslösen könnte.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow sprach im Namen der Regierung jenes mutigen Landes und trägt vielleicht dazu bei, eine weltweite Katastrophe fürs Erste zu verhindern.
Die US-amerikanische Bevölkerung ist ihrerseits sehr gegen ein politisches Abenteuer, das nicht nur ihrem eigenen Land sondern der gesamten Menschheit schaden könnte.
Fidel Castro Ruz
10. September 2013
15:20 Uhr