Friday, May 18, 2018

Ein Jahrhundert US-imperialer Vorherrschaft neigt sich dem Ende entgegen von Irene Eckert

2018 – Ein Jahr voller historisch bedeutsamer Bezüge – ein weltgeschichtliches Wendejahr?


Ein Jahrhundert US-imperialer Vorherrschaft neigt sich dem Ende entgegen

Mit der Niederlage der US-gesponserten Söldner-Terrorbanden in Syrien wurde nicht nur der US-Imperialismus in seine Schranken verwiesen, es mehren sich die Zeichen für ein nahendes Ende der US-Hegemonie über die Geschicke der Welt.1 Das Motto „America First“, das Trump zu seinem Wahlsieg verholfen hatte, ist in Wahrheit ein Rückzugssignal. Es meint Rückbesinnung auf die eigentlichen, häuslichen Aufgaben des immens überdehnten Imperiums. Es zielt auf Schadensbegrenzung, macht aber dank ungeeigneter Mittelwahl das Unheil für die nordamerikanische Nation und die Welt zunächst noch größer. Die inneren Probleme der Vereinigten Staaten sind jedoch bereits bei Amtsantritt des Immobilienhais enorm. Trotz der Unmenge an zusammengerafften Reichtümern kann sich die 'auserwählte Nation Gottes' nicht mehr beides leisten: Die Unterhaltung des mit Abstand umfangreichsten Rüstungsetats der Erde mit an die tausend externen Militärstützpunkten rund um den Globus und die Aufrechterhaltung einer dem eigenen Lande dienenden Infrastruktur. Nicht zuletzt wegen des künstlich aufgeblähten Rüstungshaushalts sind Millionen Amerikaner ohne eine Arbeit, die sie und ihre Familien angemessen zu ernähren vermöchte. Der Rassismus des Landes, das so gerne Demokratie exportiert, schreit zum Himmel. Die Jugend verroht, droht im Drogenrausch zu versumpfen. Die akademische Jugend versinkt unterdessen im angehäuften Bildungsschuldenberg.

Eine zum Scheitern verurteilte Ukraine-Politik, massive und jungst ganz offen angedrohte Wirtschaftssanktionen gegenüber den Hauptverbündeten NATO-Europäern treiben diese endlich in die Opposition2. Die Unbotmäßigkeit von Verbündeten ist in Lateinamerika schon lange nur noch mit brutaler Gewalt halbwegs zu unterdrücken, auch in Asien wird die Aufmüpfigkeit gegen den großen Bruder immer spürbarer. Die Filipinos widersetzen sich, die Koreaner wollen sich nicht länger in einem konfliktträchtigen Verhältnis gegen einander hetzen lassen, sie suchen nach Ausgleich, wollenVersöhnung. Ihnen stärken Russen und Chinesen deutlich den Rücken.

Isolation in der UNO

Anlässlich der immer schriller werdenden Töne des US-Präsidenten und seiner UN-Botschafterin, Nikki Haley schüttelt die Weltgemeinschaft ungläubig staunend den Kopf. Angesichts von 60 Toten und weit über 2000 Verletzten im fast unbewohnbar gewordenen GAZA Streifen, angesichts von Protesten gegen die völkerrechtlich höchst umstrittene Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem meint die Vertreterin der USA im Sicherheitsrat "Kein Land in dieser Kammer würde sich mehr zurückhalten als Israel dies getan hat“3.
Nur das drohende Veto der USA kann eine Resolution im Sicherheitsrat unterbinden, die das Vorgehen Israels verurteilt hätte. Saudi Arabien und Israel scheinen derzeit die letzten Verbündeten der Vereinigten Staaten in der Nahostfrage. Die Kündigung des von denVereinten Nationen abgesegneten, in jahrelangen Verhandlungen erzielten Atomabkommens mit dem Iran verprellte die interessierten verbündeten Vertragspartner so sehr, dass sie ihre Spitzenhäupter nach Moskau schickten, um sich dort Unterstützung zu holen.4

Imperial-arrogante Zertrümmerung von Völkerrecht stößt endlich auf Widerspruch

Das vom „Westen“ lang geschmähte oder doch ignorierte Völkerrecht verdankt seinen Ursprung einem langen europäischen Krieg, der nach 30 verheerenden Jahren mit dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 eine Europäische Nachkriegs-Ordnung schuf. Die Prinzipien der nationalen Souveränität und der territorialen Integrität wurden mit dem Frieden von Münster und Osnabrück aus der Taufe gehoben.

Nach dem Völkermorden im Ersten Weltkrieg sollte der Völkerbund den Frieden sicherer machen. Nach dem Zweiten verheerenden weltweiten Morden wurde 1945 die UNO geschaffen, um die Menschheit von der Geisel des Krieges zu befreien. Das moderne Völkerrecht wurde sukzessive ausgebaut.

Das Imperium schuf bald seine Gegeninstrumente in Form von zur UN-Charta im Widerspruch stehenden Konzeptvorstellungen von den „Failed States“, von „Regime Change“-Berechtigung und von der angeblichen Schutzverantwortung im Rahmen der „Responsibility to Protect“.

Die von vielen Seiten bejubelte Bewegung der sogenannten 68iger Generation verlief nicht ungesteuert ab. Sie führte in Frankreich zum US-seitig gewollten Sturz von de Gaulle, der auf Grund seiner Verteidigung nationaler Belange und seiner Distanz zur NATO weg mußte, wie später so viele nach ihm, zu deren Stürzen die CIA massgeblich beigetragen hat. Die nationale Schutzfunktion, die das internationale Recht den schwächeren Staaten, insbesondere jenen, die sich aus kolonialer Abhängigkeit zu befreien suchten, bot, war dem Imperium ein Dorn im Auge, es musst weg.

Die völkerrechtswidrigen Einmischungsbestrebungen wurden aber menschenrechtlich begründet und propagandistisch in die Sprache internationaler Rechtsvorschriften gepackt, so dass die Gegenkräfte sie lange nicht mehr als solche zu erkennen vermochten.
Völkerrechtswidrig war aber bereits 1999 der Europa aufgezwungene NATO-Krieg gegen Jugoslawien, der ein militärisch erzwungener Regime-Change war. Er war nicht UN-mandadiert, wurde aber von vielen irriger Weise als humanitäre Notwendigkeit angesehen. Genauso völkerrechtswidrig war der US-seitig erschlichene Krieg 2003 gegen den Irak, geführt von einer 'Koalition der Willigen'. Ebenso im Widerspruch zu internationalem Recht befand sich der die UN-Sicherheitsratsresolution missdeutende Krieg gegen Libyen 2011. Völkerrechtswidrig war das nachfolgende Bombardement im vorgeblichen Anti-Terrorkrieg gegen Syrien und ganz unzweideutig völkerrechtswidrig die Bombardierung syrischer Stellungen nach den vorgeschobenen Giftgasangriffen 'des Assad Monsters gegen die eigene Bevölkerung'. Die Missachtung syrischer Souveränität war völkerrechtswidrig, die Verletzung seiner territorialen Integrität war und ist es bis heute ebenso. Auch die Anwendung von Sanktionen gegenüber Russland unter frei erfundenem, konstruierten Vorwand ist völkerrechtswidrig. Das gleiche gilt für die einseitige Aufkündigung des UN-Vertragswerk mit dem Iran.

So verstieß die imperiale Hauptmacht mit ihren Zwangsverbündeten, auf die laut Obama hin und wieder ein wenig Druck ausgeübt werden musste, immer wieder gegen die nach zwei Weltkriegen geschaffenen, friedenssichernden, völkerverbindlichen Rechts-Grundlagen. Der Unmut dem gegenüber wird aber nun deutlicher nachdem der – die vielen Wirtschaftsinteressen weltweit bedienende Iran-Deal, offiziell JCPOA – US-seitig einseitig aufgekündigt wurde.
(wird fortgesetzt)
Fußnoten:
1...if the Euro-poodles do manage to hang tough, break with the US, and stand with Russia and China, it would be declaration of independence of historic proportions.“ James Jatras https://www.strategic-culture.org/news/2018/05/18/is-wrecking-ball-trump-undermining-america-global-clout-let-hope-so.html
2It seems that screaming, shouting, insulting and bullying, systematically destroying and dismantling everything that is already in place, is the mood of our times… This impulse to destroy is not leading us anywhere good … It is not solving any of our problems.” Frederica Mogherini EU-Auslandschefkommissarin zu der Aufkündigung des Iranbakommens

4Am heutigen Freitag, den 18. Mai ist Frau Merkel in Sotschi und gibt eine gemeinsame Pressekonferenz mit Putin auf der sie auftritt, als habe sie Kreide gefressen.

Trump Undermining America’s Global Clout? Let’s Hope So



Is ‘Wrecking Ball’ Trump Undermining America’s Global Clout? Let’s Hope So!

Is ‘Wrecking Ball’ Trump Undermining America’s Global Clout? Let’s Hope So!


However much Donald Trump’s loyal base in the United States continues to love him (while the other half of the American population loathes him), it’s safe to say that the overwhelming consensus among foreign leaders is one of contempt mixed with fear. While not identifying Trump by name, European Union (EU) foreign policy chief Federica Mogherini left no doubt about what she thinks of the current hand on the tiller of the American ship of state in the aftermath of US withdrawal from the Iran nuclear deal:
“It seems that screaming, shouting, insulting and bullying, systematically destroying and dismantling everything that is already in place, is the mood of our times… This impulse to destroy is not leading us anywhere good … It is not solving any of our problems.”
Let’s take a look at some of the primary breakage in the wake of what some see as Trump’s bull-in-a-china-shop path of destruction:
  • Pulling out of the Paris Climate Agreement and the Trans-Pacific Partnership:This, we are told, amounts to America’s “withdrawing from our role as unelected (but de facto) global leader.” The new international rules on the environment and trade will not be made in Washington.
Taken together, critics say these and similarly irresponsible actions by Trump and his team have thrown into doubt the reliability of the US as an international partner and have degraded the value of US “global leadership.” According to a recent Gallup poll (gleefully cited by MSNBC’s dreadful Rachel Maddow):
“One year into Donald Trump’s presidency, the image of US leadership is weaker worldwide than it was under his two predecessors. … With its stable approval rating of 41%, Germany has replaced the US as the top-rated global power in the world. The US is now on nearly even footing with China (31%) and barely more popular than Russia (27%) – two countries that Trump sees as rivals seeking to ‘challenge American influence, values and wealth’.”
Nicholas Burns, a former senior American diplomat under Republican and Democratic administrations, harrumphed, “Trump is weak on NATO, Russia, trade, climate, diplomacy. The US is declining as a global leader.” Former National Security Adviser Susan Rice sneeringly calls Trump “our wrecking ball in chief.”
But hold on. That sounds familiar. As Dilbert creator Scott Adams wrote in March 2016: “If you think the government is broken, and you want to send a wrecking ball to Washington D.C., Trump offers that possibility.”
Well, that’s what we Deplorables voted for. Maybe that’s what we got. Anything that makes Maddow, Burns, and Rice unhappy can’t be all bad!
To be sure, Trump has not delivered on one of his signature campaign promises, to improve ties with Russia. With some help from across The Pond, the essence of the entire Russiagate witch hunt has been to block any hope of US-Russia rapprochement, a necessary element for significant progress on almost any important international issue. By all external indications the campaign to turn Trump’s foreign policy into a repeat of that of George W. Bush but with a harsher edge has been a smashing success.
Or has it? As one commentator suggests:
“Appearances can be deceiving. The Russo-Sino-Persian axis is secretly aligned with Trump, who they know is an enemy of the Deep State/Bilderberger empire. I expect Iran to make a few concessions and Trump will come out looking stronger, just as he did in Korea. Trump believes in the ‘Great Man’ theory of history and he and Putin and Xi are secretly working together. Russia will let Trump bomb Syria (no great consequence), Xi will compromise on trade a bit (no great consequence), and Iran will probably make a few inconsequential concessions. Trump's concessions will occur later (pulling some troops out of South Korea, letting Putin handle Syria, no serious military action against Iran). As Pepe [Escobar] has pointed out in the past, Xi will get Pakistan to lean on the Taliban and Trump will be even able to pull US troops out of Afghanistan. In the end, the Deep State will lose control of Eurasia while Trump with his false bluster will paradoxically seem strong. Hold onto your hats!”
This is all speculation of course. Evidence for such a secret alignment is scant to none, except perhaps the suspiciously meager strikes on Syria and the clearly deliberate care not to hit Russia’s forces. One also wonders why, if this were really Trump’s intention, would he not proceed in a more direct way? For that matter, why would he not appoint to a top policymaking position even a single person who conceivably could share this agenda?
One answer is that Trump is aware of the fate of the last president who tried to buck the Deep State and rein back our global meddling. On this theory he literally cannot tell a soul of his intentions, which he must keep strictly in pectore while outwardly pursuing a blustering “policy of strength” that perversely results in cutting the legs from under the very American “leadership” he pretends to champion. If such jiu-jitsu lies at the heart of Trump’s policy, he really is some kind of genius!
Another, and perhaps more likely, answer is that he is achieving the same goal not through a thought-out program but more as the product of (to him) unconnected, instinctual actions, the consequences of which he only dimly foresees. That is, Trump doesn’t necessarily have the path or the desired outcomes clearly plotted in his mind, just a gut-level sense of what he wants to do at each decision point. The result still might have some underlying internal logic which he only partly appreciates on a cognitive level.
Or maybe all the foregoing is just grasping at straws. Perhaps Trump really has no idea what he’s doing. It’s possible that through the quirks of his impulsive personality he’s just taking the decades-old thrust of America’s hegemonic bullying to its logical absurdity – with counterproductive results. The chickens of the Pox Americana are finally coming home to roost. It’s then tempting for America’s customary foreign enablers – notably those in Europe, who invariably submit supinely to every diktat from Washington, especially with respect to hostility to Russia – to recoil from the uncouth Trump and his arrogant “America First!” attitudes in effusive horror (Mogherini: “screaming, shouting, insulting and bullying, systematically destroying and dismantling.”).
In any case, if we ignore the bleating and whining from those lamenting the decline in US “leadership” we can perhaps be thankful for anything that undercuts the global hegemonic project and, perhaps in spite of the worst intentions of Trump’s appointees, moves us incrementally towards a national interest-based policy. Putting the individual issues in context, the only real question before us whether the US persists in the insane quest for unipolar world domination that shifted into high gear in 1991 and must inevitably lead to a cataclysm of unimaginable proportions; or whether there can be a soft landing into a multipolar order, where the US accepts the status of primus inter pares in concert with Russia and China, with side-understandings with Europe, India, Japan, and so forth.
Let us hope it is the latter. If so, whether that is the result of deliberate policy calculations or of policy failures is less important than the outcome itself.


"Gaza : halte au massacre" Mouvement de la PAix

Infos-Paix n°402 - Mai 2018
 
 
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Moment de Solidarité avec la Palestine, à Créteil (94) le samedi 9 juin
 

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Gaza : halte au massacre
 
15 mai - Protection internationale du peuple palestinien, reconnaissance des droits de tous les Palestiniens. Le Mouvement de la Paix dénonce les massacres commis par l’armée israélienne à Gaza.
 
 
Nucléaire iranien : Face au danger de guerre
 
12 mai - Les opinions publiques doivent d’urgence intervenir et exiger le respect des droits des peuples à la paix.

Weder Pessimismus noch Ratlosigkeit angesagt

Angesichts der aktuellen, zugespitzten politischen Weltlage sind weder Ratlosigkeit noch Pessimismus angebracht. Wer genau hinschaut, die ganze Welt nüchtern und vorurteilsfrei im Blick hat, der sieht schon in mitten der Trümmer des Niedergangs die letztlich konstruktiven Veränderungsprozesse am Werk.


Die Persönlichkeit des gegenwärtigen US-Präsidenten und seiner scheinbar erratischen Entscheidungen scheinen uns überbewertet im Guten wie im Schlechten. Überhaupt halten wir nicht viel von der Personalisierung von Politik, wenngleich Individuen unter bestimmten historischen Bedingungen viel zur Verbesserung der allgemeinen Lage beitragen können.

Die Rolle des im Niedergang befindlichen US-Imperiums seit 1945

Das US-Imperium spielt allerspätestens seit 1945 mit dem bisher weltweit einzigen Abwurf von zwei Atombomben über japanischen Städten eine friedens- und umweltpolitisch verheerende Rolle in der Weltpolitik. Es folgte die Zerstörung Nord-Koreas, seiner Städte, seiner zivilen Infrastruktur, von Millionen nordkoreanischen Menschen. Dem folgte der Krieg gegen Vietnam, die Entlaubung seiner Vegetation, die Verstümmelung seiner gegenwärtigen und künftigen Bewohner, seiner entschieden antikolonialen Bemühungen. Es folgte die tiefe Demütigung des iranischen Volkes mit Hilfe des von US-Gnaden installierten Schah-Regime nach dem Sturz Mossadhegs im Jahr 1953. Seit der Revolution von 1979, die diesem blutigen Regime ein Ende setzte, versuchten die USA auf mannigfache Weise, ein solches Unterdrücker-System von US-Gnaden zu re-inthronisieren. Weiter ging es in Mittelost mit der Zerstörung Afghanistans 2001 unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung und zuvor schon seit 1979 unter dem geheuchelten Vorwand der Sowjetbekämpfung. Kein Zufall ist die voraufgegangene Befreiung der Iraner von ihrem US-Vormund. Der Krieg gegen den Irak ab 1990, offen geführt spätestens ab 2003, unter dem geheuchelten und verlogenen Vorwand der Eliminierung von Massenvernichtungswaffen, zog eine weitere Blutspur durch den Nahen und Mittleren Osten. Weiter ging es mit der Zerstörung des blühendsten afrikanischen Landes, Libyen 2011 und der bestialischen Ermordung seines Staatschef Gaddafi. Der Versuch Syrien ebenso zu zerstückeln und zu vernichten ist zwar mit russischer, iranischer und chinesischer Hilfe misslungen, das Hochkultur-Land aber doch weitgehend kaputt gebombt und durch forcierte Massenflucht wertvoller geistiger Ressourcen beraubt. Noch unerwähnt ist dabei das Kardinal-Verbrechen, das mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 die Welt des Nahen und Mittleren Ostens heimsuchte. Dessen ständige US-gestützte Kriege terrorisieren alle seine Nachbarn und fügen dem palästinensischen Volk seit nunmehr über 70 Jahren unermessliches Leid zu, das in der Gegenwart auf entsetzliche Weise kulminiert1. Die Inthronisierung des frühgeborenen israelischen Zwillingsbruders Saudi Arabien im Jahre 1932, dessen letzte US-geführte Schandtat der Krieg gegen Jemen ist, geht letztlich auch auf das Anglo-amerikanische Konto. Beiseite blieb noch die Anglo-amerikanische Einmischung in den griechischen „Bürgerkrieg“ von 1946 - 49 mit Hilfe des Einsatzes von Napalm. Das alles und noch viel mehr hat nicht Meister Trump zu verantworten, sondern seine Vorläufer. Wer gegen solch hypertrophe imperialistische Politik im Zeichen der Vernunft hielt, der wurde eliminiert. Siehe John F. Kennedy, oder aus dem Amt gedrängt wie Nixon. Letzterer hatte den Ausgleich mit China gesucht. Er setzte auf Kooperation mit dem Ostblock – trotz des vor ihm ermordeten Amtskollegen John F. Kennedy für ähnliche Unterfangen.

Verstehen, was läuft, ist der Schlüssel zu seiner Veränderung

Verständlich wird die Weltpolitik aber nur mit Hilfe der Kapitalanalyse und noch genauer mithilfe von Lenins Imperialismus-Theorie. Die Weigerung das zur Kenntnis zu nehmen, hat sträfliche Folgen. Die Zertrümmerung der Linken, die völlige Aufweichung ihrer Analysefähigkeit2 auf Grund des Wegwurfs ihrer wertvollsten Instrumente, hat zur Folge, dass die Menschen nicht mehr begreifen, was von wem und warum gespielt wird. Das wiederum führt zu Pessimismus und Politikverdrossenheit und lähmt die entschiedensten Geister. Es sind nicht die vermeintlich bösen Charaktereigenschaften von Donald Trump oder etwa Angela Merkel, die die Welt in die Dunkelheit zerren. Es ist letztlich die Logik des Kapitals, die aber von charakterlichen Menschenlarven umgesetzt wird. Es kann aber dieser Logik, die ins Verderben für alle Erdbewohner führt, die Wirksamkeit genommen werden, in dem man sie ganz einfach durchschaut und folglich in ihre menschengemachten (!) Prozesse eingreifen kann.

Klägliche Rolle einer opportunistischen Intelligenz ist anzuprangern

Die meisten Intellektuellen ziehen es aus Bequemlichkeitsgründen vor, falsche Erklärungsmuster zu verbreiten, die ihnen ungefährlich scheinen. Trump anzuprangern ist billig. Er ist inzwischen jedermanns Feind. Damit wird die verbrecherische Politik des US-Imperialismus, die übrigens seine eigene Geburtsstunde begleitet hat mit der Ausrottung der indigenen Bevölkerung und der die Fortsetzung des britischen Imperialismus war und ist, personalisiert und entschärft. In Wirklichkeit ist es der „Tiefe Staat“, das Pentagon, die Interessen einer scheinbar ewig herrschenden Pseudo-Elite, die dem jeweiligen Präsidenten die Politik diktiert, mit der sie im Zweifelsfall nichts zu tun haben will. Wer dagegen an-denkt, an-schreibt und dagegen an-spricht, der hat schlechte Karten. Widerständiges Denken und folgerichtiges Handeln wird nicht mit Karriereaussichten belohnt.
Widerstand erfordert innere Unabhängigkeit, Klarheit im Denken und den Mut, kurzfristige Nachteile in Kauf zu nehmen.

Worauf unser Optimismus gründet

Menschen sind keine Lemminge3, Menschen haben kein eingebautes Selbstmord-Gen, sie wollen leben, sie wollen keine Sklaven sein, sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt, wie es in der UN-Charta festgehalten ist. Daraus folgt, dass Menschen die Voraussetzung mitbringen, Lösungen für die von ihnen geschaffenen und von der Natur auferlegten Probleme zu finden, gemäß dem Grundsatz, dass keiner mit ruhigem Gewissen gut leben kann, wenn es dem Nachbarn schlecht geht.
Wenn wir uns die Geschichte und die Kultur der Menschheit zu eigen machen, können wir wissen:

  1. So wie es ist, bleibt es nicht“! „Am Grunde der Moldau da liegen die Steine, das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine ...“ Bert Brecht, an Marx, Lenin und Hegel geschulter deutscher Dichter und Dramatiker.
  2. Dass Russland sich im 20. Jahrhundert in kürzester Zeit vom Holzpflug ins Industriezeitalter katapultiert hat, mittels der Planwirtschaft unter Führung der bolschewistischen Arbeiter- Partei.
  3. Dass der Imperialismus die große UdSSR zwar von innen und außen zu zerstören fähig war, aber seine Macht nach dem Höhenflug von 1989 im jähen Absturz begriffen ist.

  1. Dass Russland unter Putin und seinem Kollegenstab, mithilfe seiner Verbündeten dank kluger Führung dem schon fast besiegte Land trotz der Feindschaft des Westens zu neuem globalen Ansehen verhalf, alle Auslandschuld gegenüber dem IWF beglichen hat und sich wirtschaftlich ungeachtet aller Sanktionen stabilisierte.
  2. Dass die Chinesen Marx, Engels und Lenin eifrig studiert haben und die Geschichte des Niedergangs des sozialistischen Welt. Als großes Kulturvolk verkörpern sie jetzt die Avantgarde in der Welt, aber nicht sie alleine, sondern im Bunde mit Russland und dem Iran und einigen weniger mächtigen Verbündeten.
  3. Ex Oriente Lux! Jetzt nach der Aufkündigung des Iran-Abkommens spätestens und nach der unheilvollen Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Die Tage des Imperiums sind angezählt. Wir gehen einer multipolaren Weltordnung entgegen, die sich in absehbarer Zukunft nicht mehr den Willen einer angeblich „von Gott auserwählten Nation“ beugen wird. Man könnte auch sagen: Das Ende der Herrschaft des Imperialismus wird schon sichtbar am Horizont.
Unsere Betrachtungen mögen vorerst noch auf Granit stoßen. Die Intelligenzia. geht mit den Mächtigen, „was man Dir auch sage“.4 Zu grausam verfuhr man mit den wenigen „Aufsässigen“, mit den Quer- und Vordenkern zu allen Zeiten. Sie aber sind unser wertvollstes Erbe. Trotz all der mit dem Strom schwimmenden Skeptiker: Die Zukunft wird sein und sie wird human sein. Es leben unsere Klassiker5 und unsere gute revolutionäre Tradition. Wir ehren sie und helfen die Wende, die zunächst eine geistige sein muss, mit vorbereiten, indem wir sie studieren, indem wir ihre Lehren weiterverbreiten und folgerichtiges Handeln für eine realistische, eine pragmatische, der Zukunft und der Gerechtigkeit dienende Friedens-Politik der Gegenwart daraus ableiten.


Irene Eckert, Potsdam, Pfingsten 2018

1UN halten Gazastreifen für unbewohnbar | ZEIT ONLINE https://www.zeit.de › Gesellschaft 11.07.2017 - In einem neuen Bericht mit dem Titel Gaza – zehn Jahre später hat die UN die Lebensbedingungen der zwei Millionen Menschen im Gazastreifen ... Ein normales Leben in dem Gebiet sei so laut Piper nicht mehr möglich.


2 Siehe auch Losurdo, Domenico: „Wenn die Linke fehlt“, 2017 PapyRossa Verlag | Shop
3Allerdings sind auch die Lemminge keine „Massenselbstmörder“ wie es die typischerweise von Disneyland erfundene Legende unterstellt http://www.sueddeutsche.de/panorama/lemminge-todessturz-einer-legende-1.921458
4 „Über das Niederträchtige niemand sich beklage, es ist das Mächtige, was man Dir auch sage“ Goethe, Rendsch Nameh - Buch des Unmuts Wanderers Gemütsruhe aus dem West-Östlichen Diwan

5Unser klassisches und revolutionäres Erbe würdigen, das heißt Schiller und Goethe, Heine und Freiligrath, den ganzen Vormärz inklusive Marx und Engels. Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, nur 30 Jahre später erschien das Kommunistische Manifest. Die Klassiker ehren, heißt aber auch Thomas Mann und Bert Brecht und all die großen Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts lesen und den Beitrag des deutschen Geistes zur positiven Weltveränderung wieder hervorkehren.

könnte iran-ausstieg trumps zu kontinentaler allianz führen?