Die Montagsmahnwachen scheinen immer noch junge Leute anzuziehen, vor allem in Berlin und Leipzig. Die Frustration über die Hetze der Medien und die diffuse Angst vor einer Zuspitzung der Krise und einer möglichen Ausweitung der Kriegszone in der Ukraine ist real, wenngleich vom Fussballgewitter überschattet. Die zwischenzeitlichen Rand-Debatten um alte versus angeblich neurechte Friedensbewegung sind absurd und zielen an den lebenswichtigen Fragen unserer Nation vorbei. Ausnahmslos alle sozialen Bewegungen sind unterwandert und werden fremdgesteuert. Man denke nur an die angeblich so spontanen Demos auf dem Tahirplatz in Ägypten, an die Occupy-Bewegung oder auch an den Maidan. Selbstredend gilt das auch für die anfänglich so erfolgreiche, breit angelegte Attac-Initiative zur Einführung einer Kapital-Transaktionssteuer. Überall wurde vorhandener Unmut aufgegriffen, von den sogenannten "sozialen Medien" instrumentalisiert und ins Aus gespielt.
Nichts ist besser geworden durch die "neuen virtuellen Jugendbewegungen", im Gegenteil. Gene Sharp, Otpor und Soros ließen grüßen, die Gewalt auch, und am Ende war alles schlimmer als vorher.
Informelle offene Netze sind leichter zu manipulieren als demokratisch strukturierte Vereinigungen. In solchen haben wenigsten gewählte Sprecher das Sagen und sind rechenschaftspflichtig. Natürlich sind auch Geschäftsordnungen und Satzungen noch kein Allheilmittel gegen Unterwanderung, aber es sind immerhin Hilfsmittel für demokratische Vorgehensweisen.
Darüberhinaus hilft nichts anderes gegen die Macht der Mächtigen als der lange Atem und die Bereitschaft sich mit Geschichte aus der Sicht der Arbeiterbewegung auseinanderzusetzen und zwar ohne die von oben dafür verordnete Brille derer, die schon immer den Ton vorgaben.
Wir müssen die Realitäten, auch die historischen, wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
Packen wir es also an. Arbeiten wir Geschichte auf und mischen wir uns in die Belange der Gegenwart ein. Tun wir uns zusammen, seien wir kreativ und wachsam zugleich.
Schauen wir uns vor allem an, woher die Gelder fließen, denn wir müssen die Rechnung am Ende bezahlen. Umsonst ist der Tod und der kostet das Leben.