Tuesday, October 3, 2017

Neocons Want Trump Acting Tougher on Russia Stephen LENDMAN

Neocons Want Trump Acting Tougher on Russia
EDITOR'S CHOICE | 02.10.2017

Bipartisan neocons infesting Washington want Russia marginalized, weakened, contained and isolated.

They’re recklessly heading things toward possible nuclear war, unthinkable madness if launched.
Endless Russia bashing persists, things invented to vilify the country and its leadership. US imperialism works this way, a diabolical plot for world conquest, colonization and dominance no matter the human cost.
In a letter to Trump, top-ranking Senate Armed Services Committee members John McCain and Ben Cardin claimed congressional sanctions imposed last summer on Russia haven’t been implemented – the so-called Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act (CAATS).
Enacted on August 2, Trump issued a statement saying “(w)hile I favor tough measures to punish and deter aggressive and destabilizing behavior by Iran, North Korea, and Russia, this legislation is significantly flawed.”
“In its haste to pass this legislation, the Congress included a number of clearly unconstitutional provisions.”
“My Administration will give careful and respectful consideration to the preferences expressed by the Congress in these various provisions and will implement them in a manner consistent with the President’s constitutional authority to conduct foreign relations” – indicating he may not enforce certain provisions, notably with regard to Russia.
A second statement said “(t)he bill remains seriously flawed – particularly because it encroaches on the executive branch’s authority to negotiate.”
“By limiting the Executive’s flexibility, this bill makes it harder for the United States to strike good deals for the American people, and will drive China, Russia, and North Korea much closer together.”
On August 2, Iranian Deputy Foreign Minister Abbas Araqchi said newly enacted US sanctions on his country breached the nuclear deal, indicating an appropriate reaction from his government.
North Korea’s Foreign Ministry called unilateral US sanctions “outrageous leverage to (serve) its own interests.”
Russia responded to the legislation by ordering Washington to reduce its embassy and consular staff to 455 personnel – equaling Russian diplomatic staff in America.
A US retreat and storage facility in Moscow were ordered closed, Putin saying he personally ordered the action in response to unacceptable US behavior toward his country – including end of August closure, seizure and searches of Russian diplomatic facilities in San Francisco, Washington and New York.
Russia’s Foreign Ministry attributed new congressional sanctions to “Russophobic hysteria,” reserving the right to respond appropriately.
Prime Minister Medvedev said Trump was displeased with the legislation but signed it anyway. Apparently he hasn’t implemented its provisions on Russia, at least not to the satisfaction of neocons McCain and Cardin.
In a letter to Trump, they said “it is imperative that your Administration implement the law to its fullest extent to uphold and protect American interests.”
“Congress’ swift and united action, and your signature, sent a strong message to our allies and adversaries alike, and particularly to those such as Russia, who have sought to undermine our democracy.”
The latter comment referred to nonexistent Russian US election hacking. No US democracy exists.
On Friday, the White House released a memo, directing the State Department, Treasury and Director of National Intelligence to decide on implementing congressional sanctions on Russia.
McCain and Cardin want administration agencies to brief them on what they’re doing. Part of what they’re up to is an attempt to curtail Russian arms exports to benefit US defense firms, their letter saying:
“As the Russian Federation is the second largest arms exporter in the world, arms purchases remain an area of vigilant oversight.”
“The administration should also take full advantage of a provision of the law that allows it to urge countries to significantly decrease Russian arms purchases to avoid sanctions.”
There you have it. Congressional sanctions aim to harm Russia economically, benefitting corporate America, notably its arms and munitions manufacturers, along with its energy industry, hoping to increase US natural gas exports to European countries at the expense of Gazprom.
The legislation prevents Trump from lifting sanctions on Russia, Iran and North Korea without congressional permission - for sure not forthcoming.

USA senden Signale der Bereitschaft zu Verhandlungen mit Nordkorea, aber ...


Pentagon

USA wollen im Nordkorea-Konflikt nicht klein beigeben - Experte

© AFP 2017/ Staff
POLITIK
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Die USA senden Signale der Bereitschaft zu Verhandlungen mit Nordkorea, fürchten sich jedoch davor, den ersten Schritt zu tun, sagt Dr. Juri Potschta, Professor an der Russischen Universität für Völkerfreundschaft. Das berichtet das Portal rueconomics.ru.
Dies deute auf eine Spaltung innerhalb der amerikanischen Eliten und auf eine fehlende Einigung bezüglich des Korea-Problems hin, so der Politologe.
Dem Pentagon-Chef James Mattis zufolge führen die USA keine Verhandlungen mit Nordkorea, „prüfen jedoch eine solche Möglichkeit“.
"Wir prüfen die Möglichkeiten für ein Gespräch mit dem Norden (Nordkorea – Anm. d. Red.)… Aber entsprechend der Anweisung der Präsidenten sprechen wir nicht mit ihnen… Wir führen keine Verhandlungen mit ihnen, bis die rechte Zeit dafür kommt, bis sie selbst ein Gespräch beginnen wollen“, sagte Mattis bei Anhörungen im Senat.
US-Außenminister Rex Tillerson sagte am Samstag, die USA „unterstützen“ den Kurs auf Verhandlungen mit Pjöngjang. Einen Tag danach erklärte US-Präsident Donald Trump, der Versuch, Kontakte mit Nordkorea anzubahnen, habe keinen Sinn.
„Die Länder sind der Unberechenbarkeit, der Abenteuerlichkeit und der Aggressivität Pjöngjangs überdrüssig. Es ist klar, dass Nordkorea seine Souveränität verteidigt. Aber es überschreitet dabei, wie man so sagt, die Notwehr“, zitiert das Portal den Politologen.
Ihm zufolge hat sich Trump zu einer aggressiven Rhetorik gegenüber dem nordkoreanischen Staatschef hinreißen lassen. Ein Teil der amerikanischen politischen Eliten sowie der Bevölkerung wie auch ein Teil der westeuropäischen Verbündeten würden an der Legitimität Trumps zweifeln. Und Trump versuche, sich als strenger, harter Chef auszugeben, der jeder Herausforderung gerecht werden könne, so der Experte.
Aber es bestünden Regeln der Diplomatie, und in der amerikanischen Führungsspitze gebe es recht vernünftige Menschen, sie seien sich klar darüber, dass es gefährlich sei, im Streit mit Pjöngjang die Spieleinsätze zu erhöhen, denn so etwas würde im Nichts enden. Spannungen müssten gemildert und Brücken geschlagen werden – über Russland, Japan oder China, so der Experte.
Ihm zufolge verhält sich die größte Weltmacht heute in außenpolitischer Hinsicht unangemessen. Es sei zu einer Spaltung in den Eliten gekommen — ein Teil unterstütze Trump und ein weiterer Teil setzte sich gegen ihn ein. Es gebe Differenzen zwischen dem Pentagon, den Geheimdiensten, dem Außenministerium und dem Weißen Haus, und das nütze niemandem, so der Experte.
Er äußerte die Überzeugung, dass es doch noch Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang geben werde.
„Das Problem besteht darin, dass die US-Politiker zögern, klare Schritte in diese Richtung zu tun. Denn sie fürchten sich davor, einer Schwäche, der Aufgabe ihrer Position und der Bereitschaft beschuldigt zu werden, sich von Nordkorea, China oder Russland gängeln zu lassen. Daher sind sie aggressiv, zugleich geben sie jedoch zu verstehen, dass man sich immerhin verständigen sollte“, resümiert Potschta.


BIAJ-Analyse: 68 Prozent der AfD-Wähler leben in Westdeutschland

BIAJ-Analyse: 68 Prozent der AfD-Wähler leben in Westdeutschland
Wie eine statistische Auswertung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) ergibt, leben nahezu 68 Prozent der AfD-Wähler und -Wählerinnen in Westdeutschland. Dies widerspricht dem medialen Narrativ, welches AfD-Wähler vor allem in Ostdeutschland verortet. 
Nach vorläufigen amtlichen Endergebnissen erhielt die AfD bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 in Westdeutschland 3,97 Millionen ihrer insgesamt 5,877 Millionen gültigen Zweitstimmen, dies entspricht 67,6 Prozent. Dies wird, wie die BIAJ erläutert,  unter Überschriften wie „Der typische AfD-Wähler – Arbeiter, männlich, ostdeutsch“ oft vergessen beziehungsweise verdrängt.
Screenshot Rheinische Post, 25.9.2017
Die BIAJ weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die AfD-Stimmanteile in den ostdeutschen Wahlkreisen allein nicht zum Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag gereicht hätten. 4,1 Prozentpunkte des AfD-Wahlergebnisses kamen aus Ostdeutschland, aus Westdeutschland hingegen 8,5 Prozentpunkte. 
Abschließend verweist die BIAJ darauf, dass die AfD über die höchste Promotions- und Professorendichte bei den Bundestagsabgeordneten verfügt:
Jens Berger von den NachDenkSeiten kommentiert diesen Sachverhalten mit den Worten: 
Ein weiterer Beleg dafür, dass formale Bildung nicht zwingend zu mehr Verständnis führt.
Dies könnte man als Seitenhieb nicht nur auf die AfD sondern auch auf die Medienschaffenden und deren Zerrbild vom tumben, ostdeutschen AfD-Wähler verstehen. Damit einhergeht auch eine völlig mediale Überschätzung des westdeutschen (Bildungs-)Bürgertums sowie dessen oft proklamierter Immunität gegen rechtsliberale und rassistische Diskurse und Ideen.

Dr.Phil. Thomas Fasbender im Gespräch im Gespräch mit Yasmin Kosubek


  • „Die AfD ist eine Art neue Volkspartei der neuen Bundesländer“ – Thomas Fasbender im Gespräch
    Das Ergebnis der Bundestagswahlen hat klargemacht: es wird sich einiges ändern. Die SPD hat ihr schlechtestes Ergebnis in der BRD-Geschichte eingefahren, die Union hat sieben Prozentpunkt verloren und mit der AfD ist eine neue Partei in den Bundestag gezogen. Von einer Zäsur für Deutschland spricht Thomas Fasbender, promovierter Philosoph und Russlandkenner. Außerdem sagt der Unternehmer, dass die AfD fast als eine Art Volkspartei in den neuen Bundesländern bezeichnet werden kann. Man wird sich auf ein härteres Klima im Parlament einstellen müssen. Die Zäsur findet jedoch nicht nur in Deutschland statt, auch Europa fällt in gewisse alte Muster zurück, so Fasbender.
    Das Interview wurde am 26.09.2017 in der Live-Sendung „Deutschland hat gewählt – wie geht es weiter?“ ausgestrahlt. Die Gesamte Sendung finden Sie unter diesem Link.


Interessante Aspekte in der Biografie Gaulands

Alexander Gauland laut Wikipedia (erheblich zusammen geschnittene Ausschnitte, die verdeutlichen, dass der Mann auf jeden Fall verdient, dass  Bürgerliche wie  Linke sich ausführlich mit ihm befassen, Bloggerin)


Alexander Gauland (2014)
Eberhardt Alexander Gauland (* 20. Februar 1941 in Chemnitz) ist ein deutscher Politiker (AfD), Jurist und Publizist. Gauland war von 1973 bis 2013 Mitglied der CDU. Er war im Laufe seiner Parteikarriere im Frankfurter Magistrat und im Bundesumweltministerium tätig und leitete von 1987 bis 1991 die Hessische Staatskanzlei unter Ministerpräsident Walter Wallmann, der sein Mentor war. ... nach der Wende Herausgeber der in Potsdam erscheinenden Tageszeitung Märkische Allgemeine und publizierte vielfältig, so auch die Anleitung zum Konservativsein. ...Gauland ist Gründungsmitglied der gegen den Euro gerichteten Wahlalternative 2013 und der daraus hervorgegangenen rechtspopulistischenPartei Alternative für Deutschland (AfD) ...

Herkunft und Jugend

Alexander Gauland wurde 1941 als Sohn des 1936 in den Ruhestand versetzten Oberstleutnants der Schutzpolizei Alexander Gauland[1] im sächsischen Chemnitz geboren.[2] Der Vater, einst am sächsischen Königshof in Dresden tätig, Kommandant der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz, benannte seinen Sohn nach dem russischen Zaren Alexander I.[3] Gauland (junior) wuchs im großbürgerlich[4] geprägten Chemnitz-Kaßberg auf und besuchte zunächst die André-Schule und die Goethe-Oberschule.[2] Nach dem Abitur 1959 an der Erweiterten Oberschule (EOS) „Friedrich Engels“[5] in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) flüchtete er aus der DDR in die Bundesrepublik,[2] da ihm das Studium verwehrt wurde.[6] In Westdeutschland angekommen, war er anfangs zunächst im Notaufnahmelager Marienfelde (Berlin)[7] und dann im hessischen Gießen untergebracht.[8]

Jurastudium in Marburg und Gießen

Er absolvierte 1960[4] die westdeutsche Ergänzungsprüfung zum DDR-Abitur in Darmstadt und studierte ab 1960 Geschichte und Politikwissenschaft sowie Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg/Lahn und der Justus-Liebig-Universität Gießen.[2] In Marburg war er beim Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) .....
 zum Dr. jur. promoviert.[2]1966 legte er die erste und 1971 die zweite juristische Staatsprüfung in Hessen ab.[2]
Siehe auchDissertation

Politischer Werdegang in der CDU

Stationen in Bonn, Edinburgh und Frankfurt

Nach der Promotion arbeitete er von 1970 bis 1972 für das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn, war von 1974 bis 1975 Presseattaché am Generalkonsulat im schottischen Edinburgh und danach für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Bonn tätig.[2]

Ideengeber des Berliner Kreises

Wie Hans-Joachim Schoeps und Günter Rohrmoser wurde er zu den Konservativen im Umfeld der Union gerechnet.[27] Gauland, der in den letzten Jahren die Ausrichtung der CDU unter Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte[28] und zuletzt Ideengeber des konservativen Berliner Kreises innerhalb der Partei war,[29] trat nach langjähriger Mitgliedschaft im März 2013 aus der CDU aus.[30] Zuvor suchte er mit unterschiedlichen Vertretern im Rahmen von Partei-, Jugendorganisations- und Stiftungsveranstaltungen das Gespräch.[31][32]

Herausgeber der MAZ

Gauland war von 1991 bis 2005 Mitgeschäftsführer (bzw. Generalbevollmächtigter) der damals zur Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gehörenden Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft und Herausgeber der Märkischen Allgemeinen (MAZ) in Potsdam.[2] Er war nach der Wende verantwortlich für den Prozess des Übergangs vom einstigen SED-Organ hin zu einer unabhängigen Tageszeitung.[33] Die Leser seien politisch unterschiedlich sozialisiert gewesen, was ihn vor größere Herausforderungen gestellt habe.[34] Die unbedarfte Weiterbeschäftigung politisch vorbelasteter Redakteure führte zudem zu Glaubwürdigkeitsproblemen ...
In einem 2011 durch die Politologin Ariane Mohl, Mitarbeiterin im Forschungsverbund SED-Staat, ausgearbeiteten Gutachten (Personelle und institutionelle Übergänge im Bereich der brandenburgischen Medienlandschaft) für die Enquete-Kommission 5/1 des Brandenburger Landtages hieß es, dass Gauland nicht „offensiv und für die Öffentlichkeit transparent die Vergangenheit der MAZ-Redakteure“ in der DDR aufgearbeitet hätte. ...
2011 vertrat Gauland in einem Artikel die Auffassung, dass Brandenburg „keine bürgerliche Geschichte und also auch keine bürgerliche Tradition“ habe. Dies löste eine medial ausgetragene Debatte in der Landespolitik unter Beteiligung führender Politiker nahezu aller Fraktionen aus, in deren Verlauf ihm die Vorsitzende der CDU Brandenburg und der CDU-Fraktion im Brandenburger LandtagSaskia Ludwig, vorwarf, „seine eigenen Fehler in der Nachwendezeit auf eine vermeintlich proletarisierte, unmündige Bevölkerungsstruktur in Brandenburg abzuwälzen“....

Parteipolitische Neuorientierung

Parteifunktionär der AfD


Gauland auf dem Bundesparteitag der AfD 2015
Gemeinsam mit den CDU-Mitgliedern Konrad Adam und Bernd Lucke, von 2013 bis 2015 AfD-Bundessprecher, sowie Gerd Robanus war er im September 2012 Gründungsmitglied der Wahlalternative 2013.[40] Er wurde im April 2013 auf dem Gründungsparteitag der Euro-kritischen AfD gemeinsam mit Patricia Casale und Roland Klaus zum stellvertretenden Sprecher gewählt.[41]

Gauland schärfte mit einem kontrovers diskutierten Grundsatzpapier das außenpolitische Profil der AfD, indem er sich für eine Annäherung an Russland einsetzte.[15]

 ... Forscher: Gaulands Rolle in der Partei als überwiegend national- oder aber auch rechtskonservativ. ...
Nach Gauland bietet die AfD, die er als „Partei der kleinen Leute“ bezeichnet,[56] eine politische Heimat für ein „lange verschüttetes nationalliberales Lebensgefühl, das weder rechts noch links ist, sondern zutiefst menschlich, konservativ nicht im politischen Sinne, sondern im lebensweltlichen“.[57]

Neben den „volkswirtschaftlich gebildeten Wirtschaftsliberalen“ sei sie eine Bewegung von „Protestwählern“ mit „nationalkonservativer“ und „nationalliberaler“ Ausrichtung.[58] Er ist überzeugt, sie trete das Erbe der FDP an.[59]

.... Gaulands Kontakt zu Jürgen Elsässers Magazin Compact und seine Vortragstätigkeit bei Burschenschaften.[60]Querfront-Netzwerk verwies auf Gaulands Interview- und Autorentätigkeit für Elsässers Magazin.[61] Er nutze auch, so Beobachter, die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit, um innerparteiliche Debatten auszutragen.[62] Weiterhin war er Referent bei der neurechten Bibliothek des Konservatismus in Berlin, bei der sogenannten Compact-Friedenskonferenz in Berlin ..
... trimme Gauland in jüngster Zeit „die AfD weiter auf einen schärferen Rechtskurs“,[67]  überrasche, weil er bisher auch in der Wissenschaft als konservativ, aber integer[68] galt.

... Parole „Heute sind wir tolerant und morgen fremd im eigenen Land“, ... er in der Sendung Anne Will zuerst bestritt, aber nach einem Einspieler eingestand 
Bundestagswahl 2013 war Gauland Spitzenkandidat der AfD Brandenburg,[78],,,,  Wichtige Themen des Wahlkampfes waren u. a. der Flughafen Berlin Brandenburg, die Innere Sicherheit und die Zuwanderung.[15] In Gaulands Offerte an sowohl linke als auch rechte Wähler in Brandenburg ,,,

Am 21. September 2014 wurde er einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt.[82] In seiner Rede als Alterspräsident bei der Konstituierung des Landtags sprach er über Thesen des britischen Staatsmanns und Philosophen Edmund Burke zur Rolle des Imperativen Mandats.[83]Diese wurde von den anderen Fraktionen überwiegend positiv aufgenommen.[15]
Gaulands besonderes Interesse gilt seit Jahren der Kulturpolitik, die in seinen Augen „enorm an Stellenwert“ verloren habe. Es mangele an Legitimität und Finanzierung. Insbesondere „die Hochkultur hat es immer schwerer“.[34] Im Brandenburger Landtag ist er ordentliches Mitglied des Hauptausschusses A1 und des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur A6.[84]

Familie

Gauland ist evangelischer Konfession und gehört der Kirche nach eigener Aussage aus Achtung der Familientradition an.[85][86] Er ist verheiratet[87] und Vater einer Tochter aus einer früheren Ehe.[15] Seit 1993 lebt er in der Potsdamer Berliner Vorstadt in der Nähe des Heiligen Sees.[33] Seine Lebensgefährtin Carola Hein war Lokalredakteurin bei der von ihm herausgegebenen Märkischen Allgemeinen.[15]
Seine Tochter, eine evangelische Pfarrerin, distanzierte sich im Februar 2016 öffentlich von flüchtlingspolitischen Aussagen Gaulands.[89]

Publizistisches Wirken und Rezeption

Rechtswissenschaftliche Veröffentlichungen

Dissertation

Gaulands bei Duncker & Humblot erschienene völkerrechtliche Dissertation, Das Legitimitätsprinzip in der Staatenpraxis seit dem Wiener Kongress (1971),...

Weitere Fachpublikationen

Er verfasste mehrere wissenschaftliche Aufsätze zum Staats- und Völkerrecht.[15]

Historische Abhandlungen und Biographien

Zudem ist Gauland Autor mehrerer historisch-politischer MonografienGemeine und Lords. Porträt einer politischen Klasse (1989), Was ist Konservatismus. Streitschrift gegen die falschen deutschen Traditionen. Westliche Werte aus konservativer Sicht (1991), Helmut Kohl. Ein Prinzip (1994), Das Haus Windsor (1996), Anleitung zum Konservativsein (2002), Kleine deutsche Geschichte. Von der Stauferzeit bis zum Mauerfall (2007), Die Deutschen und ihre Geschichte (2009) und Fürst Eulenburg – ein preußischer Edelmann (2010).[15]

Über den Altbundeskanzler Helmut Kohl schrieb Gauland in einer kritisch-wertenden Analyse (1994), ...]

Arnulf Baring, Historiker, beschäftigte sich mit Gaulands Werk Die Deutschen und ihre Geschichte (2009). Gauland habe in einer „gelassenen Sichtweise“ eine „kenntnisreich[e] und elegant[e]“ Beschreibung vorgelegt und bediene sich „pointierte[r] Positionen“. Besondere Ablehnung verspüre Gauland gegenüber der Politik des ehemaligen sowjetischenStaatspräsidenten Michail Gorbatschow.[102]
Gaulands jüngste Monografie Fürst Eulenburg – ein preußischer Edelmann (2010) wurde in den Potsdamer Neuesten Nachrichten rezensiert. 

Freie Publizistik für Zeitungen und Zeitschriften

Gauland schrieb ständig[104] neben zu „extremistischen Positionen neigenden Konservativen“ als „Vertreter des demokratischen Konservatismus“ (Armin Pfahl-Traughber)[105] .... 

In dem alternativen Frankfurter Stadtmagazin Pflasterstrand attestierte man dem CDU-Politiker einerseits eine rechtsintellektuelle Gesinnung, anerkannte aber andererseits seine stadtplanerische Zukunftsvision für die Metropole.[110] Ende der 1980er Jahre verfasste Gauland dann vereinzelt philosophische und politische Beiträge für das Blatt. Dies löste Unbehagen in Unionskreisen aus.[111]
Nach seiner Tätigkeit für die MAZ war er Autor einer Kolumne auf der Meinungsseite der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel und von Kommentaren bei Deutschlandradio.[33]Darüber hinaus publizierte er in den letzten Jahren in unterschiedlichen überregionalen Zeitungen und Zeitschriften u. a. im Cicero, in der FAZ, in der Welt, in der Zeit, in der Frankfurter Rundschau und in der taz.[15] Vom politischen Magazin Cicero wurde er etwa als „einer der renommiertesten konservativen Publizisten Deutschlands“ vorgestellt.[112]
2006 gehörte er zu den 1.500 Unterzeichnern des Appells für die Pressefreiheit – gegen die von der Leipziger Buchmesse ausgesprochene politisch motivierte Ausladung der Wochenzeitung Junge Freiheit.[113]

Politisch-publizistische Positionen

Außen- und Sicherheitspolitik

Gauland vertritt den pragmatischen Standpunkt, dass es faktisch keine politisch konservative Außenpolitik gebe, sondern dass diese nur angelehnt an die Interessen eines Landes wie Deutschland entweder richtig oder falsch sein könne.[114] Er verfolge, so Beobachter, eine an nationalen Interessen ausgerichtete Macht- und Realpolitik. Diese stehe zum Teil der Westbindung und der NATO entgegen.[115]
Außenpolitisches Positionspapier
Vor der Bundestagswahl 2013 stellte Gauland ein von ihm ausgearbeitetes, sich an die Bündnispolitik Otto von Bismarcks anlehnendes außenpolitisches Positionspapier, das in der Wissenschaft auch „Bismarck-Papier“[116] genannt wird, vor. Die Vorstellung erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz der AfD,[117] .... Auf einem Parteikonvent im Oktober 2013 ermunterte Gauland die Partei dazu, seine Ausarbeitung in das Parteiprogramm der AfD zu übernehmen und „eigenständig nationale Interessen zu definieren“.[118] Auch Beobachter sehen eine Anschlussfähigkeit an die AfD-Programmatik.[119] Gauland tritt konkret für eine stärkere Betonung nationaler Interessen ein. Allerdings unterstützte er die feste Verankerung Deutschlands in der westlichen Sicherheitsarchitektur der NATO unter Führung der USA. Gleichzeitig forderte er, das Verhältnis zu Russland sorgfältig zu pflegen, da Russland an entscheidenden Wegmarken der deutschen Geschichte positiv Pate gestanden, sich aber nicht immer auf westliche Versprechen habe verlassen können. Er lehnte Auslandseinsätze der Bundeswehr außerhalb des NATO-Gebietes wie in Afghanistan ab, schloss jedoch die Möglichkeit von Interventionen an Europas Peripherie wie in Nordafrika nicht prinzipiell aus, falls deutsche Kerninteressen berührt seien. Einem EU-Beitritt der Türkei erteilt Gauland eine klare Absage: „Nach Auffassung der AfD endet Europa am Bosporus. Mit der Aufnahme der Türkei verlöre Europa seine abendländische Identität.“ Einen Militärschlag gegen die Regierung Assad im Syrischen Bürgerkrieg lehnte Gauland ab. In Bezug auf Bundeskanzlerin Merkels wiederholte Zusicherungen, dass das Existenzrecht Israels Teil der Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland sei, wies Gauland darauf hin, dass Deutschland im Konfliktfall weder rechtlich noch strategisch in der Lage sei, derartige Erklärungen tatsächlich „mit Leben zu füllen“.[120]
Laut dem Politikwissenschaftler Marcel Lewandowsky bilde das Papier „die EU-kritische Position der Partei ab“.[117] Es weise „nationalistische Untertöne“ auf, so die Politologin Viola Neu.[29] Laut den Politikwissenschaftlern Gunther Hellmann, Wolfgang Wagner und Rainer Baumann könnten durch Gaulands Vorstoß „anti-französische Ressentiments wieder hoffähig“ werden.[121]
Europapolitik und Positionen zu Russland
Er hält Europa für „kein[en] opportunistischen Begriff“, sondern für „deutsche Staatsräson“, da nationale Interessenpolitik ohne oder gar gegen Europa nicht mehr möglich sei. Deutschland könne nur Wirkung entfalten, indem es innerhalb der Europäischen Union Politik betreibe.[122] Das Festhalten am historisch gewachsenen britischen „Sonderweg“ und damit der gepflegten Distanz zu Kontinentaleuropa halte er für nicht zeitgemäß.[123] Ein Europäischer Föderalismus werde sich aus historischer Erfahrung heraus wegen der immer wieder aufkommenden Nationalismen nicht durchsetzten. Vielmehr habe sich das „europäische Projekt“ spätestens 2005 „erschöpft“.[124][125] Er sehe auch deswegen den zukünftigen Erweiterungen der Europäischen Union (z. B. um die Türkei) Grenzen gesetzt.[126]
Der Neuzeithistoriker Heinrich August Winkler hält Gauland für einen derjenigen Verteidiger Putins, die als „Apologet der Annexion“ der Krim während der Krieg in der Ukraine seit 2014 mit „völkische[m] Nationalismus“ argumentierten.[127] Gauland spiele isolationistischen Strömungen in die Hände, ... Man könne etwa die EU-Osterweiterung verantwortlich für die Eskalation in der Region machen, stilisiere sich selbst zum „Hüter des Weltfriedens[115]
Positionen zu den USA und zu Israel
Er sieht in dem Beitrag Was von Europa übrig bleibt (2002) die Vereinigten Staaten „als das neue Rom, ein amerikanisches Imperium, das die Welt nach seinen Vorstellungen ordnen möchte und immer weniger geneigt scheint, auf die Interessen, kulturellen Überlieferungen und historischen Traditionen anderer Rücksicht zu nehmen.“ Weiter befürwortet er eine Gleichgewichtspolitik und hält Altbundeskanzler Gerhard Schröder vor, sich gegen den Irakkrieg (2003) aus innenpolitischen und damit dem „Machterhalt dienenden Gründen“ und „nicht aus historischer Kenntnis“ heraus positioniert zu haben.[128] Gauland lehnt das Ziel der Förderung von Demokratie durch die USA, wie sie in der National Security Strategy vom September 2002 (Bush-Doktrin) beschrieben wurde, ab.[129]
Gaulands Forderung nach mehr Konservative[r] Skepsis gegen Amerika (2003)..... 

Gauland rücke für Europa „etwas weniger Freiheit, etwas mehr Staat, weniger individueller Reichtum und mehr soziale Gerechtigkeit“ in den Vordergrund und verbreite unter dem Deckmantel des Realismus altbekannte Vorurteile gegen Amerika.[130] 
...
seien Gaulands Aussagen so zu lesen, als wären die US-Amerikaner „geistig beschränkt und engstirnig“ und ein „zusammengewürfeltes Volk ohne eigene Kultur“. Außerdem würden sie – wie er bei Gauland feststellte – „keine ernstzunehmende Geschichte“ haben.[131] Weiterhin problematisiere Gauland den Nahostkonflikt einzig in der „Existenz des Staates Israel und dessen Unterstützung durch Amerika“. Israel sei gar ein „Fremdkörper“ (Gauland).[132]

Verteidigungspolitik

In einem Zeitungsbeitrag im Jahr 2012 attestierte er den Deutschen ein „gestörtes Verhältnis zur militärischen Gewalt“, sprach sich für ein Verständnis des Kriegs als „Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln im Sinne von Clausewitz“ aus und konstatierte einen „diffuse[n] Pazifismus“.[133] Der Bundesverwaltungsrichter Dieter Deiseroth schrieb in einem Leserbrief, Gauland negiere „damit das nach den Verbrechen des Zweiten Weltkrieges als historische Errungenschaft der Menschheit in der UN-Charta verankerte Verbot jeder Anwendung militärischer Gewalt in den zwischenstaatlichen Beziehungen.“ Dieser umgehe die verfassungs- und völkerrechtlichen Bestimmungen und ziehe zur Rechtfertigung des Rechtsbruchs die Blut-und-Eisen-Rede Bismarcks heran.[134]

Innenpolitik

Gesellschafts- und Sozialpolitik
In seinen Büchern Was ist Konservatismus? (1991) und Anleitung zum Konservativsein (2002) beschrieb er in Anlehnung an Edmund Burke „den schonende[n] Umgang mit Traditionen [als] die vornehmste konservative Aufgabe“ und führte aus, „was Tempo verlangsamt, den Zerfall aufhält, indem es die Globalisierung einhegt, ist deshalb gut und richtig“.[135] In der derzeitigen Wirtschaftsordnung würden dagegen linke und aufgeklärte Werte vermittelt. Die Globalisierung und damit die Ökonomisierung nahezu aller Lebensbereiche sei eine abzulehnende Abstraktion von Gesellschaftsentwürfen.[136] Das Wissenschaftlerkollektiv Hans-Jürgen ArltWolfgang Kessler und Wolfgang Storz erkennt allerdings bei Gaulands konservativem Ansatz eine größer gewordene Nähe zur politischen Linken.[137]
Gauland arbeitete in seinen theoretischen Überlegungen zwei zukünftige kulturelle Milieus heraus, auf der einen Seite ein „liberal-individualistisches“ und auf der anderen ein „wertkonservatives“.[48] Bei dem von Gauland präferierten Modell handle es sich um einen zeitgemäßen, „konstruktive[n] Konservatismus“ (Gauland),[138] der nicht auf deutschnationale Identifikationen und die überwundene Vormoderne zurückfallen dürfe, vielmehr müssten Traditionen neu geordnet werden.[139] G
Positionen zu einzelnen Parteien
... kritisierte er den zunehmenden Verlust des konservativen Profils der CDU.[144... Bürgerlich-konservative Parteien könnten aber langfristig nur dann bestehen, wenn sie auch ein soziales Profil hätten, so Gauland.[144] Die Entwicklung sei die spiegelbildliche Entwicklung der Gesellschaft und damit „Ausdruck der Konsensdemokratieund des Sicherheitsbedürfnisses“.[146] Der Zeithistoriker und Politikwissenschaftler Arnulf Baring glaubt, dass Gauland für eine wertkonservative und soziale CDU einstand.[147]
Zum Verhältnis der Union zu Bündnis 90/Die Grünen (siehe Gesprächskreis Pizza-Connection) befürwortete Gauland einen „Wandel durch Annäherung“[148] und spielte so auf das wertkonservative Milieu der in seinen Augen verbürgerlichten grünen Partei an.[149] 
Er attestierte hingegen dem sozialdemokratischen Altbundeskanzler Gerhard Schröder einen aufstiegsorientierten Karrierismus, ohne dabei ein Gesellschaftskonzept angeboten zu haben.[151] Der Politologe und Publizist Albrecht von Lucke kommentierte, „Eine erstaunliche Allianz vom konservativen Publizisten Alexander Gauland bis zum sozialdemokratischen Professor Franz Walter empfiehlt […] der SPD, sich auf ihre Tradition als Staatspartei zu besinnen“.[152] Den ehemaligen Bundesverfassungsrichter und Publizisten Udo Di Fabiobezeichnete Gauland als „Wendephilosophen“, dessen „geistige Standortbestimmung für die Ausgangslage der großen Koalition […] kaum zu überschätzen“ sei.[153] Dem hielt der Wirtschaftsjournalist und -publizist Rainer Hank entgegen, dass wohl nur „Menschen in Deutschland, die auf einen Ausweg aus der Stagnation“ hofften, Di Fabio als „Chefdenker“ begreifen würden.[154]
Gauland stellt in weiteren Überlegungen eine zunehmende Diskrepanz zwischen Eliten aus Politik und Wirtschaft auf der einen Seite und der Bevölkerung auf der anderen Seite fest.[155] In der Politik seien Managerfreie Berufe und andere nicht erwünscht, vielmehr bilde sie eine „Geschlossene Gesellschaft“.[156] Bereits 1991 forderte er ein, dass sich „die gesellschaftliche Zusammensetzung der classe politique ändern“ müsse. Dies sei zwingend notwendig, um die Demokratie auf Dauer stabilisieren zu können.[157]
Kultur- und Bildungspolitik
Er bemerkte zur 2000 angestoßenen Debatte um die „deutsche Leitkultur“, dass Deutschland Schwierigkeiten mit der Anerkennung von kulturell-historischen Unterschieden hätte. Aufgrund seiner „späte[n] Geburt“ und mangelnder nationaler Überlieferung sei sie letztlich eine „Gesellschaft ohne Selbstvertrauen“.[158] Die Soziologin Eunike Piwoni attestierte ihm mit etwa Georg Paul HeftyJörg Schönbohm und Thomas Goppel ein „Europäisch-kulturnationales Verständnis in Verbindung mit staatsbürgerlichem Nationalverständinis“.[159] Dieses stehe anderen Überlegungen, die eher auf Verfassungspatriotismus und Vaterlandsliebe abstellen, gegenüber.[159]
Gauland kritisiert die Symbolik im modernen Deutschland, die im Vergleich zum Vereinigten Königreich defizitär sei.[160] Der Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann konstatierte, dass er „jene historische Gewißheit, daß in den von sozialen Gegensätzen geprägten Gesellschaften von ehedem solche Symbole nicht für alle gültig waren noch von allen akzeptiert gewesen sein dürften“ ignoriere.[160] Die Rechtsextremismusexperten Friedrich Paul Heller und Anton Maegerle bejahten Gaulands Zustandsanalyse, hielten der Wertung aber entgegen, dass „Symbolik und Rechtsextremismus eben dort entstanden, wo Bärenfellmützen [die Briten] sie angeblich binden“.[161] In einem Artikel von 2001 unterstrich Gauland in Anbetracht der Ereignisse in den USA die Bedeutung von europäischen Kulturtheoretikern wie Martin HeideggerOswald Spengler und Arnold J. Toynbee und warb mit: „Mythendeuter werden wieder gebraucht!“[162] Später beklagte er, dass darüber hinaus Denker wie Gottfried BennErnst Jünger und Hans Sedlmayr und andere heute als reaktionär gelten würden.[163] Der moderne Mensch brauche in Zeiten der Globalisierung „kulturelle Verdauungsmöglichkeiten“, so Gauland.[164]
In einem Welt-Kommentar griff der Schriftsteller Rolf Schneider Gaulands Essay Zweifel an der Moderne (2007) auf. Er kritisierte, dass Gauland darin die „kulturelle und politische Moderne“ vermenge. Gauland, so Schneider, lehne die Moderne Kunst fundamental aufgrund vermeintlich falschen Fortschrittsglaubens und Totalitarismus ab. Dabei ziehe er aber den Wiener Kunsthistoriker Hans Sedlmayr als „Kronzeugen“ heran, der mit den Nationalsozialisten im Kampf gegen die „Entartete Kunst“ konform gegangen war.[165] Unterstützung erhielt Gauland vom politischen Publizisten und Politologen Felix Dirsch, der bei Gauland sehr wohl Unterscheidungsvermögen zwischen „antihumanistischen“ und „nationalsozialistischen“ Positionen erkennen konnte.[166] Dem Literaturkritiker Stephan Reinhardt missfiel an anderer Stelle, dass Gauland „Mosebachs bizarr-reaktionärer Refeudalisierung“ sekundierte und die Französische Revolution für eine vermeintlich intolerante und menschenverachtende Moderne verantwortlich machte.[167]
Das Ziel, über Bildung eine Angleichung der Lebensverhältnisse zu erreichen, lasse sich nur bedingt verwirklichen, so Gauland. Er fordert neben der, zu seinem eigenen Missfallen, immer mehr in den Hintergrund tretenden „christliche[n] Moral“ neue, über das „sozialistische Heilsversprechen“ hinausgehende Lösungsansätze für vom Bildungswesen nicht erreichte Personen. Nach Meinung des Politikwissenschaftlers Franz Walter erkenne er die „neosozialdemokratische Chimäre von der nivellierten Chancengesellschaft“.[168]

Justiz- und Religionspolitik

Gauland hält die politische Partizipation des Zivilen Ungehorsams im weiteren Sinne (siehe Daniel Cohn-Bendit) für ein nicht brauchbares Kriterium für den Widerstand gegen die Staatsgewalt. Er spricht sich eher für das Mittel Legalität gegen Illegalität aus.[169]
Er stand der Verlegung der Bundeshauptstadt von Bonn nach Berlin (siehe Hauptstadtbeschluss) kritisch gegenüber. Nach Meinung des Politikwissenschaftlers und Publizisten Tilman Fichter führte Gauland aufgrund von „katholisch-konservativen Vorbehalte[n] gegen Berlin“ publizistisch eine Art „Kulturkampf“.[170] Für ihn schien die alte Bundesrepublik untergegangen, so Eckhard Jesse.[171]
Gauland machte im Zuge der medialen Berichterstattung über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche (2010) eine neue „Kultur des Verdachtes und ideologische Scheuklappen […] die aus jahrhundertealten Kämpfen resultieren und geradezu reflexartig ausgefahren werden, wenn die alten Schützengräben wieder benutzbar erscheinen“ aus.[172]
Positionen zum Islam
2001 sagte Gauland: mit dem Islam stehe „uns nach der Säkularisierung des Westens […] die letzte große geschlossene geistige Kraft gegenüber, die wir in ihrem Eigenwert respektieren und der wir ein Recht auf autonome Gestaltung ihres Andersseins zugestehen müssen“. Der Literaturwissenschaftler und Publizist Richard Herzinger versteht Gauland als einen konservativen Kulturpessimisten.[173]
Er begrüßte „triumphierend“, so der Religionswissenschaftler Michael Blume, zustimmende Meinungsumfragen zu Thilo Sarrazins gesellschaftlichen Thesen. So sprach Gauland in einem Beitrag von „Gegenöffentlichkeit“ und „Abgehobenheit der Eliten“.[174] Der Politik- und Medienwissenschaftler Kai Hafez verortet Gauland eher auf Seiten der „gesellschaftlichen Islamophobie als auf der der multikulturellen Anerkennung“. Ferner unterstütze Gauland im Umgang mit dem Islam den sogenannten „Volkswillen“, was jedoch – so Hafez – nicht zur „Gleichberechtigung von Muslimen“ führen könne.[175] Gauland, bereits Mitglied der AfD, zeigte Ende 2014 Verständnis für die Dresdner „PEGIDA“-Demonstranten.[47] Er sehe die Partei als „ganz natürlichen Verbündeten dieser Bewegung“ an.[176]
Nach Meinung von Christoph Kopke und Alexander Lorenz bediene der AfD-Landesvorsitzende Gauland spätestens seit dem Anschlag auf Charlie Hebdo und der Geiselnahme an der Porte de Vincennes in Paris „unkritische Ressentiments gegenüber dem Islam“.[177]
Positionen zum Judentum
Ein Beitrag Gaulands in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zum Thema Juden in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu (2000), in dem er zunächst positiv auf den konservativen britischen Staatsmann Benjamin Disraeli (einen Konvertiten zum anglikanischen Christentum) zu sprechen kam, rief beim Tribüne-Autor Heiner Otto Kritik hervor. Gauland bezeichnete den Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in DeutschlandMichel Friedman, als möglichen Vorwand für wachsenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft. Seine einleitenden Worte, Friedman sei „aufreizend gut gekleidet“, bedienten typische Stereotype vom „reichen“ Juden. Dies arbeite dem Antisemitismus zu, so Otto.[178]Der Erziehungswissenschaftler Benjamin Ortmeyer, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, befand in einem Leserbrief, dass Gaulands Artikel „unbegründete und falsche antisemitische Stereotype“ verbreite.[179]

Wirtschafts- und Umweltpolitik

In wirtschaftlichen Fragen streicht Gauland heraus, dass „Konsens“ und „Stabilität“ wichtige Pfeiler der sozialen Marktwirtschaft deutscher Prägung seien. Deutschland habe sich nie mit den politischen Ansätzen von Margaret Thatcher und Ronald Reagan gemein gemacht.[180] Der Politologe Falk Illing kritisierte Gaulands undifferenzierte Argumentation im Zuge der Subprime-Krise, der seinerzeit die Selbstregulierungskraft des Marktes in Frage stellte und die Theorie von Adam Smith als „unchristlich“ und „ungerecht“ anprangerte. Gauland bewege sich auf einer ähnlichen Argumentationslinie wie der österreichische Ökonom Walter Ötsch.[181]
Den Wissenschaftsjournalisten Dirk Maxeiner und Michael Miersch zufolge, die zum Fortschrittspessimismus arbeiteten, bediene sich Gauland „aus dem grünen und linken Spektrum“. Er adaptiere in Teilen den Ökologismus und mache sich den Antikapitalismus zu eigen. Gauland setze auf die Kirche und Umweltverbände „als letzte Hüter deutscher Identität“. Das Kapital sei die „neue Linke“, so Gauland, und dessen Schlagwörter „FlexibilisierungInnovation und Deregulierung“ würden komplett zerstörend wirken.[182] Nach dem Neuzeithistoriker Paul Nolte (2015) sei Gaulands Konservatismus gar gegen die Marktwirtschaft an sich gerichtet.[183]

Zum politischen Diskurs

In einem Beitrag (Das politisch korrekte Deutschland, 2012) für den Tagesspiegel kritisierte Gauland, dass „vom Mainstream abweichende Positionen ins moralische Aus“ gedrängt würden. Er führte exemplarisch die Themen FrauenquoteKlimawandel, Thesen des Erfolgsbuchautors Thilo SarrazinZuwanderung aus anderen Kulturkreisen und Deutschland im Zweiten Weltkrieg an.[184] Nach dem Sozialwissenschaftler Alexander Häusler vom Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus kann der Artikel als Vorlage für Sarrazins Buch Der neue Tugendterror (2014) gelesen werden, zumal Sarrazin direkten Bezug nimmt.[184] Häusler attestierte Gauland zum einen Realitätsferne, zum anderen verbreite er „Grundaussagen rechtsgesinnter Kampfansagen gegen eine angebliche ‚political correctness‘“, wie sie auch seit Jahren „kampagnenförmig“ in der Jungen Freiheit anzutreffen seien.[184]
Während der Hohmann-Affäre (2003) vertrat Gauland: „Die Briefe, Anrufe und Mails im Internet-Forum der CDU zu Hohmann sollten uns warnen: Es reicht nicht zu sagen, der Mann hat keinen Platz in unseren Reihen, man muss auch begründen, warum in Deutschland einer wie Hohmann keine zweite Chance bekommt, während Michel Friedman die seine bereits nutzt.“[185] Für den Publizisten Jörg Lau bedienten sich Alexander Gauland, Konrad Adam und Karl Kardinal Lehmann des Arguments der Meinungsfreiheit, „als ginge es darum unterdrückten Wahrheiten ans Licht zu helfen, die man […] aus Gründen der politischen Korrektheit nicht sagen dürfe“.[186] Ähnlich gelagert stand er dem Schriftsteller Martin Mosebach und der Moderatorin Eva Herman bei, so der Historiker Wolfgang Wippermann in einer Abhandlung über die „schweigende Mehrheit“. Gauland habe letztere unterstützt mit: „Man mag von [ihren] intellektuellen Fähigkeiten und ihrer Einschätzung der Familienpolitik zwischen 1933 und 1945 halten was man will, ihr Ausschluss aus einer öffentlichen Fernsehdiskussion war ein Armutszeugnis für den Anspruch, ihr zu widersprechen und sie zu korrigieren.“[187]
Von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) zitierte Aussagen Gaulands zur deutschen Fußballnationalmannschaft und zum Nationalspieler Jérôme Boateng im Mai und Juni 2016[188][189] wurden breit in der Presse rezipiert und kommentiert: Der Historiker Andreas Wirsching, Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte (IfZ), sieht hinter dem Urteil, dass die Nationalmannschaft „schon lange nicht mehr deutsch“ sei, „latent völkische Intentionen“.[190] Die Kommunikationswissenschaftlerin Margreth Lünenborg betrachtete den medialen Diskurs um das Zitat, „die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“, vor allem als „unglaublichen Medienhype“ bzw. „perfekte PR-Strategie“ der AfD, nach der gezielt solche Äußerungen in die Presse lanciert werden, die Moral Panic und damit eine große Öffentlichkeit erzeugen.[191]
Gauland selbst erklärte in einem Schreiben an die AfD-Mitglieder, das Gespräch mit den FAS-Redakteuren sei ein als vertraulich klassifiziertes Hintergrundgespräch gewesen, in dem es unter anderem um den „ungebremsten Zustrom raum- und kulturfremder Menschen nach Deutschland“ gegangen sei. Er könne nicht mehr sagen, wer zuerst den Namen Boateng genannt habe, glaube jedoch, es sei einer der Redakteure gewesen, da ihm der Name wie auch der Fußballsport weitgehend fremd seien. Er habe „an keiner Stelle ein Werturteil über Jérôme Boateng abgegeben, den ich bis dato gar nicht kannte“. Anders als abgemacht habe man ihm vor der Veröffentlichung keine Zitate zur Autorisierung vorgelegt. Ihm sei es darum gegangen, Gefühle zu beschreiben, „die wir alle überall in unserer Nachbarschaft wahrnehmen und die sich nicht dadurch vermindern, dass wir sie heuchlerisch nicht zur Kenntnis nehmen“.[192][193] Klaus D. Minhardt, Chef des Landesverbands Berlin-Brandenburg des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV-BB), kritisierte das Vorgehen der FAS-Redakteure und warf ihnen Sensationslust und einen Jagdinstinkt vor, der sich auf unlautere Weise gegen die AfD richte. Der Vorwurf der Lügenpresse gründe sich auf solche voreingenommene Berichterstattung. Jede „Hetzjagd“ auf die AfD würde deren Umfragewerte verbessern. Der Dachverband DJV distanzierte sich von Minhardts Aussagen.[194][195]
Am 26. August 2017 sprach Gauland auf einer Wahlkampfveranstaltung in Leinefelde-Worbis[196] davon, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und IntegrationAydan Özoğuz „in Anatolien“ zu „entsorgen“, da diese im Mai 2017 geäußert hatte, dass eine „spezifisch deutsche Kultur“ jenseits der Sprache „schlicht nicht identifizierbar“ sei. Gauland wies darauf hin, dass die SPD-Politikerin Deutsch-Türkin sei, und schlug seinen Anhängern vor: „Ladet sie mal ins Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“ Dem Tagesspiegel sagte er später, er könne sich nicht erinnern, ob er den Begriff „entsorgen“ benutzt habe. Nochmals betonte er dagegen, dass Özoguz für ihr Amt ungeeignet sei. Führende Bundespolitiker kritisierten ihn für die Nutzung des Begriffs „entsorgen“ heftig.[197][198] Der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer sah in der Äußerung die Anhaltspunkte für den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt und stellte diesbezüglich Strafanzeige gegen Gauland. Am 10. September wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Mühlhausen diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen hat.[199][200][201]Gaulands „immer wieder recht albern vorgespielte Vertrotteltheit und Ahnungslosigkeit“, so Fischer, sei ihm „natürlich nicht abzunehmen. Er weiß, was er tut und sagt. Er tut dies, um genau den rechtsradikalen Teil seiner Anhängerschaft zu bedienen, der begierig auf derartige Andeutungen wartet und sie frenetisch feiert“.[202][203]

Öffentliche Wahrnehmung

Gauland wurde vor seiner AfD-Karriere in der Publizistik als konservativer Intellektueller wahrgenommen[33][204] und bisweilen als „christdemokratischer Schöngeist“ (Tilman Fichter1990),[170] „Jurist mit kulturellem Niveau“ (Hilmar Hoffmann 1990)[160] und „Salon-Konservativer“ (Nikolaus Blome 2013)[205] etikettiert. Zum 60. Geburtstag (2001) bezeichnete ihn Heribert Klein in der FAZ als Vertreter einer „Skeptische[n] Rationalität aus dem Geiste der Aufklärung“.[13] Im Jahr 2009 entstand für das alpha-Forum im Bildungskanal ARD-alpha ein Prominentengespräch mit dem Theologen und Wirtschaftsethiker Michael Schramm.[206] Gauland war über Jahre hinweg ein auch durch Vertreter der politischen Linken geschätzter Gesprächspartner.[15] Nach seiner Spitzenkandidatur für die AfD bei der Landtagswahl in Brandenburg 2014 begleiteten Medien wie die taz und die ZEIT Gaulands parteipolitische Veränderung kritisch.[6][207] Schneider, mit dem er jahrelang einen Politischen Salon abhielt, sprach 2015 in der Süddeutschen von einer „Verwandlung“ Gaulands, dieser ließe sich nun als „Scharfmacher von johlenden Massen tragen“, obwohl er einst als „Garant [dafür galt], dass die AfD nicht ganz nach rechts driftet“.[208] Im medialen Diskurs der letzten Jahre wird Gauland oftmals als Nationalkonservativer beschrieben,[209] vereinzelt als Reaktionär tituliert.[210] Aufgrund seiner Russlandpolitik gilt er auch als „Putin-Versteher“.[211] Der Journalist Joachim Riecker, ehemals leitender Redakteur unter Gauland, bezeichnete ihn als „deutschnationalanglophil und prorussisch“.[212]
In politischer und habitueller Hinsicht verortet ihn der Politikwissenschaftler Herfried Münkler (2015) im Konservatismus.[213] Auch für den Politikwissenschaftler Franz Walter handle es sich bei Gauland um einen eher abwartenden Konservativen.[214] Die Politische Soziologin Karin Priester (2007) hält Gauland – wie Pim Fortuyn und Ernst Forsthoff – hingegen für einen Konservativen und einen Populisten zugleich, der die Moderne als Verlust des eigenen Freiheitsbegriffes empfindet.[215] Später charakterisierte sie Gaulands Konservatismus als anglophil und reformkonservativ, ganz im Sinne Edmund Burkes.[216] Vor allem „Vielfalt, Dezentralisierung und Föderalismus“ seien die wichtigen Eckpfeiler seines politischen Denkens.[216] Nach Priester (2016) stehe Gauland beispielhaft für den konservativen Part innerhalb einer rechtspopulistischen Bewegung, die wiederum ein „Sammelbecken“ darstelle. „Schmitts Pluralismuskritik“ sei – bei allen Bezügen Gaulands auf Burke – evident.[217] Letztlich aufgrund des Ausspruchs „man muss, um erfolgreich zu sein, all jene mitnehmen, die die AfD nur deshalb wollen und wählen, weil sie anders ist, populistisch dem Volk aufs Maul schauen, und weil sie das politikfähig formuliert, was in Wohnzimmern und an Stammtischen gedacht und beklagt wird“ bezeichnen ihn die Politikwissenschaftler Dieter Plehwe und Matthias Schlögl (2014) als einen „bekennenden Rechtspopulisten“.[218]
Im August 2017 äußerte Thomas Schmid nach Gaulands „Hassrede“ gegen Aydan Özoğuz, Gauland sei „nicht mehr der britophile Ehren- und Edelmann, der er früher so gerne sein wollte. Mit voller Absicht reitet er auf den Wellen des Ressentiments. Es ist sein politischer Motor.“[219]
Auf einem „Kyffhäuser-Treffen“ der AfD im September 2017 in Thüringen forderte Gauland einen Schlussstrich unter die Zeit der NS-Herrschaft, die zum Zweiten Weltkrieg mit nach Ansicht von Historikern weltweit 60 bis 70 Millionen Kriegsopfern führte. Gauland vertrat die Ansicht, Deutsche hätten „das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“.[220] Nachfolgend behauptete Gauland, damit nichts anderes gesagt zu haben als Frankreichs damaliger Präsident Francois Mitterrand in einer Rede am 8. Mai 1995,[221][222] wobei diese Behauptung nicht der Wahrheit entspricht.[223][224] Frauke Petry, eine der beiden Bundessprecher der AfD, äußerte in einem Interview der Leipziger Volkszeitung (LVZ) Verständnis dafür, „wenn die Wähler entsetzt“ seien wegen solcher Äußerungen,[225] was die LVZ als Distanzierung ihrerseits zum Spitzenkandidaten der Partei ansah.[226]

Weiteres Engagement

Gremienarbeit / Ehrenamt

Gauland war während seiner Tätigkeit in Hessen Mitglied u. a. im Verwaltungsrat des Deutschlandfunks in Köln, in der Gewährträgerversammlung der Hessischen Landesbank in Frankfurt am Main[227] und im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung Hessen Investitionsbank AG – Hessische Landesentwicklungs- und Treuhandgesellschaft in Frankfurt am Main.[228]
Er wurde 1998 als einer von fünfzehn Personen in das erste Kuratorium der Universität Potsdam berufen[229] und gehörte von 2001 bis 2006 als Gründungsmitglied dem Stiftungsratdes Jüdischen Museums Berlin an.[15] Darüber hinaus war er mehrere Jahre Beiratsmitglied des 2005 begründeten internationalen Medientreffens M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam.[230] Gauland war bis März 2016 Vorsitzender des Potsdamer Vereins Brandenburgische Literaturlandschaft, der Träger des Brandenburgischen Literaturbüros ist.[231]

Politischer Salon

Gemeinsam mit Klaus Ness (Generalsekretär der SPD Brandenburg und Mitglied des Landtages Brandenburg), Ute Samtleben (Galeristin aus Potsdam) und Jens Schneider (Hauptstadtkorrespondent der Süddeutschen Zeitung) war er Gastgeber des vom Landesbüro Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung veranstalteten Politischen Salons in Potsdam. Er stellte über Jahre hinweg Bücher von u. a. Udo Di Fabio (Die Kultur der Freiheit),[232] Joachim Fest (Ich nicht),[233] Konrad Adam (Die alten Griechen),[234] Karl Schlögel (Terror und Traum. Moskau 1937)[235] und Günter Müchler (1813: Napoleon, Metternich und das weltgeschichtliche Duell von Dresden) vor.[236] Zuletzt attestierte ihm der Journalist Schneider „mit großer Klarheit dezidiert konservative Standpunkte“.[30] Aufgrund seiner parteipolitischen Neuorientierung wurde 2014 die Zusammenarbeit im Politischen Salon nicht fortgesetzt.[6]

Sonstiges

2006 sprach Gauland neben den Wegbegleitern Arnulf Baring und Stephan Speicher auf einer Potsdamer Gedenkveranstaltung zu Ehren des zuvor verstorbenen Historikers, Publizisten und FAZ-Herausgebers Joachim Fest. Gauland kannte ihn noch aus Frankfurt.[237]

Schriften (Auswahl)

Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften

Monografien

  • Das Legitimitätsprinzip in der Staatenpraxis seit dem Wiener Kongress (= Schriften zum Völkerrecht, Band 20.). Duncker & Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-02569-5. (zugl. Diss., Universität Marburg, 1970)
  • Gemeine und Lords. Porträt einer politischen Klasse (= Suhrkamp-Taschenbuch, 1650). Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1989, ISBN 3-518-38150-4.
  • Was ist Konservativismus? Streitschrift gegen die falschen deutschen Traditionen. Westliche Werte aus konservativer Sicht. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-8218-0454-8.
  • Helmut Kohl. Ein Prinzip. Rowohlt Berlin, Berlin 1994, ISBN 3-87134-206-8.
  • Das Haus Windsor. Orbis Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-572-01124-8. (Lizenz des Siedler Verlags, Berlin 1996)
  • Anleitung zum Konservativsein. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart u. a. 2002, ISBN 3-421-05649-8.
  • Kleine deutsche Geschichte. Von der Stauferzeit bis zum Mauerfall. Rowohlt Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-87134-582-1.
  • Die Deutschen und ihre Geschichte. wjs verlag, Berlin 2009, ISBN 3-937989-56-0.
  • Fürst Eulenburg – ein preußischer Edelmann. Die konservative Alternative zur imperialen Weltpolitik Wilhelm II. Strauss Edition, Potsdam 2010, ISBN 978-3-86886-018-4.

Beiträge in Sammelbänden

  • Henry St. John, erster Viscount Bolingbroke (1678–1751) und Benjamin Disraeli (1804–1881). In: Caspar von Schrenck-Notzing (Hrsg.): Konservative Köpfe. Von Machiavelli bis Solschenizyn (= Criticon-Bücherei. 2). Criticon-Verlag, München 1978, ISBN 3-922024-02-2, S. 23 ff., 55 ff.
  • Das hessische Privatrundfunkgesetz. In: Martin SchindehütteOtmar Schulz (Hrsg.): Privater Rundfunk in Hessen. Perspektiven des Hessischen Privatfunkgesetzes. [Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Hofgeismar, 14. bis 15. November 1988] (= Hofgeismarer Protokolle. 260). Evangelischen Akademie Hofgeismar, Hofgeismar 1989, ISBN 3-89281-167-9, S. 7 ff.
  • Der Kopf des Königs fällt. Karl I. als Opfer eines Justizmords. In: Uwe Schultz (Hrsg.): Grosse Prozesse. Recht und Gerechtigkeit in der Geschichte. Verlag C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40522-3, S. 177 ff.
  • Einspruch. In: Klaus Reichert (Hrsg.): Recht, Geist und Kunst. Liber amicorum für Rüdiger Volhard. Nomos, Baden-Baden 1996, ISBN 3-7890-4372-9, S. 269 ff.
  • Vorwort. In: Heide Streiter-Buscher (Hrsg.): Theodor Fontane. „Eine Zeitungsnummer lebt nur 12 Stunden“. Londoner Korrespondenzen aus Berlin. Verlag Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1998, ISBN 3-11-015804-3, S. XI ff.
  • Die „Pulververschwörung“ gegen Parlament und König. 1605 scheitert der katholische Aufstand in England. In: Uwe Schultz (Hrsg.): Große Verschwörungen. Staatsstreich und Tyrannensturz von der Antike bis zur Gegenwart. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44102-5, S. 130 ff.
  • Unterschiede treiben den Motor. In: Manfred BissingerDietmar KuhntDieter Schweer (Hrsg.): Konsens oder Konflikt? Wie Deutschland regiert werden soll (= Campe-Paperback). Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 3-455-10393-6, S. 59 ff.
  • Der republikanische Diskurs. Diana als Todesengel der Monarchie?. In: Sabine BerghahnSigrid Koch-Baumgarten (Hrsg.): Mythos Diana. Von der Princess of Wales zur Queen of hearts. Psychosozial Verlag, Gießen 1999, ISBN 3-932133-59-5, S. 215 ff.
  • Abschied vom Freizeitpark. In: Hans-Dietrich GenscherUlrich Frank-Planitz (Hrsg.): Nur ein Ortswechsel? Eine Zwischenbilanz der Berliner Republik. Zum 70. Geburtstag von Arnulf Baring. Hohenheim Verlag, Stuttgart u.a. 2002, ISBN 3-89850-074-8, S. 74 ff.
  • Goethe und Preußen. In: Peter Walther (Hrsg.): Goethe und die Mark Brandenburg. vacat verlag, Potsdam 2006, ISBN 3-930752-43-3, S. 103 ff.
  • Mein Club. In: Evelyn FischerUnter 3. Berliner Presse Club – Geschichte einer Institution. DBB-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-87863-137-8, S. 60 ff.
  • Wider die pure Rationalität. Bausteine für einen modernen Konservatismus. In: Hans Zehetmair (Hrsg.): Zukunft braucht Konservative. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 2009, ISBN 978-3-451-30295-4, S. 92 ff.
  • Die Ideologie der „unsichtbaren Hand“ und ihre Folgen. In: Jürgen Rüttgers (Hrsg.): Wer zahlt die Zeche? Wege aus der Krise. Klartext, Bonn 2009, ISBN 978-3-8375-0196-4, S. 32 f.
  • Nachwort. In: Peter Böthig, Peter Walther (Hrsg.): Die Russen sind da. Kriegsalltag und Neubeginn 1945 in Tagebüchern aus Brandenburg. Lukas Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86732-079-5, S. 482 ff.
  • Beitrag. In: Markus Porsche-LudwigJürgen Bellers (Hrsg.): Was ist konservativ? Eine Spurensuche in Politik, Philosophie, Wissenschaft, Literatur. Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2013, ISBN 978-3-88309-785-5, S. 76 ff.
  • Prerequisite for a common destiny. Battling the ghosts of Germany’s past to build a European future. In: John F. Jungclaussen, Charlotte Ryland, Isobel Finkel (Hrsg.): Common Destiny vs. Marriage of Convenience – What do Britons and Germans want from Europe? 28 essays including 15 prize-winning contributions. KE7.net Publishing, Berlin 2014, ISBN 978-3-9815035-1-7, S. 58 ff.

Gespräche

Literatur

  • Norbert Beleke (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who. 42. Ausgabe 2003/2004, Schmidt-Römhild, Lübeck 2003, ISBN 3-7950-2036-0, S. 411. (siehe lexikalischer Eintrag zu: Gauland, Alexander).
  • Wolfgang EmmerichBernd Leistner (Hrsg.): Literarisches Chemnitz. Autoren – Werke – Tendenzen. Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz 2008, ISBN 978-3-910186-68-2, S. 133. (siehe lexikalischer Eintrag zu: Gauland, Alexander).
  • Heribert KleinAlexander Gauland 60 Jahre. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Februar 2001, Nr. 42, S. 22.
  • Alexander Gauland, in Internationales Biographisches Archiv 02/2015 vom 6. Januar 2015, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Jan Philipp Sternberg: Der konservative Westimport. Alexander Gauland. In: Kulturland Brandenburg e.V. (Hrsg.): Bürgerland Brandenburg. Demokratie und Demokratiebewegungen in Brandenburg. Konzeption und Redaktion von Uwe Rada. Koehler & Amelang, Leipzig 2009, ISBN 978-3-7338-0368-1, S. 176 f.

Weblinks

 Commons: Alexander Gauland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien