Sunday, November 17, 2013

Deutschland und Frankreich planen eigene Drohne für Europa laut Handelsblatt


Eine eigene Drohne für Europa

Deutschland und Frankreich planen ein unbemanntes Luftfahrzeug.
Thomas Hanke, Till Hoppe 
Paris, Berlin

Vier Jahre lang steckten die Verhandlungen fest, aber jetzt kommt Bewegung in eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der europäischen Rüstungsindustrie. Deutschland und Frankreich haben sich darauf verständigt, gemeinsam eine neue Drohne zu entwickeln. Das Verteidigungsministerium in Paris bestätigt Informationen des Handelsblatts aus Berliner Regierungskreisen.
Die Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Jean-Yves Le Drian wollen auf dem EU-Gipfel Mitte Dezember vorschlagen, als Verteidigungsprojekt gemeinsam eine Drohne mittlerer Flughöhe und langer Flugzeit zu entwickeln. Die Zustimmung des möglichen Koalitionspartners SPD hat de Maizière bereits eingeholt: "Die Koalition wird eine europäische Entwicklung für unbemannte Luftfahrzeuge voranbringen", heißt es im Entwurf der zuständigen Arbeitsgruppe.

Paris und Berlin wollen andere Staaten gewinnen. Als wahrscheinlicher weiterer Partner gilt Italien, auch Spanien hat Interesse angemeldet. Wichtige Weichen könnten die Verteidigungsminister bereits am Dienstag bei ihrem Treffen in Brüssel stellen. Es geht darum, die hohen Entwicklungskosten für eine Drohne zu verteilen. Sie dürften bei mindestens einer Milliarde Euro liegen. Entscheidend dabei sind die Fähigkeiten der Drohne. Voraussichtlich wird das europäische Modell wie die US-Konkurrenz "Reaper" auch Raketen tragen können. "Kampfdrohnen" sind besonders in Deutschland umstritten. 



Quelle: Handelsblatt, 18. Nov. 2013 / S.1



"Die Welt kann verändert werden. Zukunft ist kein Schicksal."
Robert Jungk (1913-1994)


von 

Thomas Bauer
Leinaustr. 3
D-30451 Hannover



Mitarbeit für

ATTAC Hannover
Initiative: Bündnis für die Zukunft
Friedensbüro Hannover
Initiative: Kein Militär mehr!
Occupy Hannover
Westfälische Friedensinitiative

"Das Interesse an Aufklärung und Wahrheit ist unwiderstehlich" Manfred Frank

"Schwer ist es, der Wahrheit zu widerstehen" so zitiert der Tübinger Philosoph Manfred Frank gleich zweimal den ansonsten in Deutschland noch immer verfemten Dichter Bert Brecht und sein größtes dramatisches Werk, den "Galileo Galilei" anlässlich des bevorstehenden UNESCO Welttages der Philosophie am 21. November. So geschehen im Deutschlandfunk Frühprogramm zum heutigen Sonntag.

In Anbetracht der zeitgeistgemäßen, aber durchaus bedrohlichen Hypertrophie der Naturwissenschaft ist das Brechtwerk und der Philosophiegedenktag eine wertvolle Möglichkeit daran zu erinnern, dass Geist und Naturwissenschaft sich nicht widersprechen. Richtig hebt der Deutschlandfunk in seiner Frühsendung daher hervor, dass die Philosophie, die Liebe zur Weisheit also, die Mutter aller akademischen Disziplinen verkörpert und das es theoretische Physiker waren, die  an der Wiege dieser Mutterdisziplin gestanden haben. Von Thales bis Einstein war ihnen das Staunen über die Welt und ihre Beschaffenheit Ausgangspunkt all ihrer Erwägungen und Forschungen.
Echte Philosophen bedienten sich zu allen Zeiten des gleichen Handwerkszeugs wie die Wissenschaftler aller Disziplinen,  mehr noch, sie entwickelten dieses überhaupt erst, nämlich Rationalität und beweiskräftige Argumentation. Ging es ihnen im Bemühen um das rechte und gute Leben doch stets darum,  Begründungen mit Geltungsanspruch zu liefern oder eben genauso fundierten Widerspruch zu ermöglichen. Der Zweifel gehört ebenso in ihren "Handwerkskasten".

Arte lieferte gestern Abend mit der Doku-Sendung über das Leben und Wirken Leonardo da Vincis ebenfalls einen schönen Beitrag dazu, wie naturwissenschaftliches Schaffen und Wirken keinesfalls im Widerspruch zu geisteswissenschaftlich-künstlerisch großartigen Leistungen stehen muss. Im Gegenteil, die Schönheit von da Vincis  Kunstschaffen ist durch seine naturwissenschaftlichen Forschungen erst zur der zeitlos gültigen Aussagekraft erwachsen.

Wenn heute allerorten noch immer "postmodern" die Möglichkeit bestritten wird, der "Wahrheit" habhaft zu werden und gleichzeitig der Naturwissenschaft durch einzigartige  materielle Ausstattung jeglicher Raum frei gemacht, Wahrheiten dort zu finden, wo man sie brauchen und in bare Münze umsetzen kann, so zeigt dies die immer  gefährlicher werdende  Beschränktheiten unserer Tage.  Es widerlegt  aber auch den grundsätzlich  falschen postmodernen Denkansatz.

Wahrheiten werden schließlich dort gefunden, wo man Forschungsmittel frei setzt, Expeditionen großzügig ausstattet, Manpower zur Verfügung stellt, Interesse weckt.

Die menschliche Geschichte mit allem, was dazu gehört, ist ein genauso bedeutendes Forschungsfeld
wie die Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten. Wir müssen uns wieder darauf besinnen. Menschen  können vom Menschen geschaffene Probleme lösen. Es bedarf  allerdings eines geschulten  Interesses daran, die Menschheit aus der Sackgasse heraus zu manövrieren, in die sie ein gieriger Geist geführt hat. Im Interesse des Überlebens dieses Planeten, der unser aller Lebensgrundlage darstellt, wehren wir uns angesichts des  herannahenden Welttages der Philosophie gegen die Verengung unseres Horizonts hin zu den "digital humanities", die uns keinen Weg da heraus weisen können.

Irene Eckert am 17. November 2013