Die Veranstaltung wurde moderiert von Pfarrer Peter Kranz (ökumenisches Zentrum Berlin Wilmersdorf) und mitgetragen vom Arbeitskreis für Friedenspolitik - atomwaffenfreies Europa e.V.
Die über 80jährige Menschenrechtsanwältin, Überlebende des Holocaust, Verteidigerin der Rechte palästinensischer Häftlinge in Israel fordert vor einem vollen Haus im ökumenischen Zentrum Berlin-Wilmersdorf: "Wir müssen kämpfen gegen die Gleichgültigkeit der Welt gegenüber dem himmelschreienden Unrecht am palästinensischen Volk".
Fast zu Tode gefolterte Häftlinge in israelischen Gefängnissen sprechen im Geiste zu ihr. Unter den 7000 Gefangenen sind etwa 200-300 inhaftierte Kinder, die nachts aus dem Schlaf gerissen und mitgenommen wurden. Sie alle sind ihr Antrieb und Mahnung, für sie setzt sie ihre letzten Kräfte ein. Sie erinnert uns an die bevorzugt nächtlich erfolgenden Verhaftungen und zwar dort, wo der Widerstand gegen das unmenschliche Besatzungsregime gewaltfrei erfolgt. Sie verweist auf UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, das die in sonst keinem Land der Erde vorkommenden Kinderverhaftungen anprangert.
Sie verurteilt die Besatzung als kolonisatorisch, ja sie bezeichnet die Landnahme als den genetischen Code des Zionismus und eine besondere Art von Apartheit. Schon Ben Gurion habe offen gesagt: "Wir brauchen das ganze Palästina". Die Zionisten wirkten wie Barbaren im von ihnen beanspruchten Land und seien nicht wie Herzl meinte als "Vorposten der Kultur gegen die Barbarei" präsent. Schlimmer noch als in Südafrika einst, seien die Zustände in Israel-Palästina heute. Eine physische Mauer, die sich über 700 km palästinensischen Landes erstrecke, habe es im Apartheidstaat Südafrika nicht gegeben. Dieser "Schutzwall" für die 600 000 Siedler auf eindeutig Palästina zugeordnetem Territorium wurde selbst vom Internationalen Gerichtshof IGH in Den Haag für völkerrechtswidrig erklärt, bisher ohne Folgen. Und doch seien die Siedlungen illegal und verstießen gegen jede völkerrechtliche Bestimmung. 70% des für einen Palästinenser-Staat vorgesehenen Landabschnittes seien so bereits als C-Gebiet unter israelischer Verwaltung. Die Siedler verdienten dort Millionen, hätten sie sich doch widerrechtlich das beste Land angeeignet, die Wasserquellen beschlagnahmt, während sie die Palästinenser verdursten ließen. 100 000 Bäume hätten die Usurpatoren bereits entwurzelt, die Vertreibung der 'ortsansässigen' Bevölkerung, der Nomaden etwa im Negev gehe täglich weiter. Dafür werde der Staat Israel nicht nur durch Atomwaffen und nuklearfähige U-Boot-Geschenke aus Deutschland belohnt, sondern neuerlich auch durch Baumspenden an die Baumausreißer und Menschenvertreiber. Das müsse aufhören, dagegen müsse man sich mit aller Entschiedenheit und der nötigen Information bewaffnet zur Wehr setzen.