Wednesday, May 10, 2017

Russland bedroht NATO mit drastischer Kürzung der Rüstungsausgaben

von Wilfried Kahrs – https://qpress.de
Moos kauen: Das ist der Hammer! Mit diesem “asynchronen” Tiefschlag konnte die NATO einfach nicht rechnen. Das kommt einer Kriegserklärung noch vor dem 1. April gleich! Es hat die Nord-Atlantische-Terror-Organisation völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Nein, die Russen haben nicht der NATO die Kohle für Mord und Totschlag gestrichen, sondern dem eigenen Militär. Rund 25 Prozent weniger wollen sie in den Folgejahren für diesen Unsinn rausschmeißen. Dieser einmalige Vorgang hinterlässt völlig konsternierte Gesichter bei den westlichen Militärstrategen, die darin entweder eine bösartige List wittern oder aber heiße Luft, wie auf dem Bild gut zu erkennen.
Die Sicherheitslage ist derart durcheinander geraten, dass man hier erwägt die Rüstungsausgaben zumindest um den Teil zu steigern, den die Russen jetzt einsparen wollen. Es widerspricht jeder Logik einer guten Feindschaft, einfach nichts mehr für den Eklat tun zu wollen. So doof kann doch der dümmste Feind nicht sein? Aber versuchen wir zunächst einmal die Fakten zu sammeln und lesen dazu bei diesem Feindsender nach: Aggression light: Russland kürzt Militäretat um mehr als 25 Prozent … [RT-Deutsch]. Unbestritten, die Kohle lässt sich allemal irgendwie besser verwenden, aber ausgerechnet die Russen. Das ist doch verstörend.
Abgesehen davon kommt diese Kürzung des russischen Militäretats zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gerade die USA haben angekündigt, ihr Potenzial für Mord und Totschlag um jährlich 54 Milliarden Dollar zu erweitern … [N-TV]. Das wäre dann eine Steigerung um mehr als den jährlichen Gesamtbetrag den die Russen dann noch aufwenden. Es kann doch nicht angehen, dass der Putin den Trump Lügen strafen will? Oder will sich Putin nur regelkonform in die Opferrolle manövrieren? Vielleicht ist aber dies auch der Grund, dass die USA unter Trump ihre Feindschaft wieder mehr in Richtung China und Iran lenken. Das scheinen dankbarere Feinde zu sein. Immerhin erhöhen die ihre Rüstungsausgaben derzeit noch.
Die NATO gibt sich inzwischen ernsthaft besorgt, ob Russland die Bedrohung von Finnland, Schweden und dem gesamten Baltikum so überhaupt noch aufrechterhalten kann. Dasselbe gilt für Syrien und auch für die führende Rolle in der Ost-Ukraine. Denn auch hier könnte bei einem mangelnden Engagement der Russen der Aufstand gegen Kiew einfach so in sich zusammenbrechen. Die Überlegungen gehen offenbar schon soweit, dass man Russland Militärhilfe anbieten möchte, nur damit es diese Ankündigungen nicht wahr macht. Es soll auch weiterhin ein Großteil seines Bruttosozialprodukts in Rüstungsgüter investieren, wie es gute und profitable Tradition ist.
Russland bedroht NATO mit drastischer Kürzung der RüstungsausgabenLetztlich kann es den NATO-Mitgliedern nur darum gehen, die schlechte Vorbildwirkung der Russen für andere Staaten massiv einzudämmen. Wo käme man da hin, würde dieses Beispiel Schule machen. Wir alle wissen um die Notwendigkeit von Rüstungsaufwendungen und ihre soziale Funktion zur Sicherung der Profite unserer Eliten. Ähnlich große Beträge in die Entwicklung der Menschheit, den Kampf gegen den Hunger oder in weltweite Infrastruktur stecken zu wollen, wäre völlig kontraproduktiv. Die Renditeaussichten tendierten da, anders als bei Kriegsgerät, meist gegen Null, wenigstens aber sind sie deutlich zu gering.

Was kann aus der Abrüstungsbedrohung erwachsen?

Da müssen wir jetzt zunächst abwarten, wie sich diese fürchterlich schreckliche Situation weiter entwickelt. Ob die NATO womöglich mit einem Erstschlag reagieren muss? Mit etwas Glück reicht es aus Russland nur vermehrt zu bedrohen. Die schrecklichste Erkenntnis daraus dürfte sein, dass die NATO Osterweiterung fast schon völlig nutzlos verpufft ist … sofern die Russen gerade nicht bluffen. Die Bedrohungslage durch gestrichene Rüstungsausgaben ist so neuartig wie eindeutig und allein deshalb ernst zu nehmen.
Es wird Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen, bis die westlichen Militärstrategen das wahre Ausmaß dieser neuen Abrüstungsbedrohung strategisch korrekt analysiert haben. Nichts wäre unter moralischen Gesichtspunkten schlimmer, als gegen einen abrüstenden Feind vielleicht auch noch zu verlieren. Naja, das mag jetzt etwas übertrieben dargestellt sein, denn Moral hat bei der NATO noch nie einen ernstzunehmenden Platz in der Strategie und auch keinen anderen Wert gehabt.

Warum hat Trump Schayrat bombardiert?

von Thierry Meyssan – http://www.voltairenet.org
Entgegen allem Anschein, weit entfernt von einem erratischen Verhalten, versucht die US-Regierung den Rahmen ihrer Außenpolitik festzulegen. Präsident Donald Trump verhandelt mit einem Sprecher des tiefen Staates, der sein Land seit 11. September 2001 regiert. Es scheint, dass sie den Rahmen eines Abkommens gefunden hätten, dessen Einzelheiten noch festzulegen sind. Mitglieder der Verwaltung sollten die neue Außenpolitik des Weißen Hauses, Ende Mai, vor einem Ausschuss des Kongresses klären.
Anlässlich der Bombardierung von Schayrat hatte ich gesagt, dass es sich um ein Getue gehandelt habe und dass der Außenminister diesen Angriff verwendet hatte, um Druck auf seine europäischen Verbündeten auszuüben und die echten Organisatoren dieses Krieges, das Vereinigte Königreich, zu zwingen sich aufzudecken. Allerdings wissen wir heute eine wenig mehr darüber.
Präsident Trump, der sowohl gegen die Opposition seines Landes als auch gegen den tiefen US-Staat standhalten muss, hat diesen Angriff verwendet, um die „Glaubwürdigkeit“ (sic) des Weißen Hauses „wiederherzustellen“.
Präsident Obama hatte Syrien beschuldigt, im Sommer 2013 Giftgas in der Ghuta benützt und somit eine „rote Linie“ überschritten zu haben. Doch hatte er daraus keine Konsequenz gezogen und hatte sich hinter dem Kongress versteckt um nichts zu tun. Seine Ohnmacht war umso sichtbarer, da er dank der Kriegserklärung von 2003 (dem „Syrian Accountability Act „) die Macht besaß, Syrien ohne eine neue Genehmigung des Parlaments zu bombardieren.
Indem Donald Trump seinerseits auch Syrien beschuldigte, Giftgas dieses Mal in Khan Schaykhun eingesetzt zu haben, und es sofort bombardierte, ohne zu warten, hätte Donald Trump daher die „Glaubwürdigkeit“ bewiesen, die seinem Vorgänger fehlte.
Da er wusste, dass weder in der Ghuta noch in Khan Schaykhun Syrien schuldig war, hat er die syrische arabische Armee irgendwie im Voraus informiert, welche die Basis dann noch vor dem Schlag evakuieren konnte.
Darauf begann er Verhandlungen mit dem US-amerikanischen deep state, zumindest mit einem seiner Sprecher, dem Senator John McCain. Ein Vertreter Israels, Senator Lindsey Graham, nahm auch an den Diskussionen teil.
Die Europäer werden natürlich überrascht sein zu erfahren, dass Donald Trump wie ein „Warlord“ gehandelt hat, um sich als Präsident eines Mitgliedstaates der Vereinten Nationen zu behaupten. Man denke an den spezifischen Kontext der Vereinigten Staaten, wo der tiefe Staat vor allem aus Militärs und in zweiter Linie aus Zivilen zusammengesetzt ist.
Laut unseren Informationen scheint es, dass Präsident Trump akzeptiert hätte – für den Augenblick – auf die Demontage der NATO und ihres zivilen Zweiges, die Europäische Union, zu verzichten. Diese Entscheidung bedeutet, dass Washington weiterhin Russland als seinen Hauptfeind betrachtet – oder vorgibt zu betrachteten -. Der US-amerikanische tiefe Staat hätte seinerseits akzeptiert, auf die Unterstützung der Dschihadisten und die Fortführung des britischen Plans des „arabischen Frühlings“ zu verzichten.
Um die Vereinbarung zu besiegeln, sollten zwei neokonservative Persönlichkeiten bald in die Trump Verwaltung eintreten und dort die Europapolitik leiten:
- Kurt Volker, Direktor des McCain Instituts (Arizona State University) würde zum Direktor des Amtes für Eurasien, im Außenministerium ernannt werden. Volker, ein ehemaliger militärischer Richter war der Botschafter von Präsident Bush Jr. in der NATO während des Krieges in Georgien (August 2008).
- Unterdessen würde Tom Goffus, einer der Assistenten von McCain im Senatsausschuss der Streitkräfte zum stellvertretenden Assistenten des Verteidigungssekretärs für Europa und die NATO ernannt werden. Goffus ist ein Offizier der Air-Force, der zuvor schon einen solchen Posten bei Hillary Clinton und im Nationalen Sicherheitsrat innehatte.
Was Syrien betrifft sollte dieses Abkommens, falls es von beiden Seiten ratifiziert wird, das Ende des Krieges der USA gegen die Arabische Republik Syrien markieren; Ein Krieg, der auf Initiative des Vereinigten Königreichs und Israels, mit ihren Verbündeten (Deutschland, Frankreich, Saudi Arabien, Türkei, etc.) weitergehen würde. Stück für Stück reduzieren sich die sogenannten „Freunde von Syrien“, die im Jahr 2012 130 Staaten und internationale Organisationen vereinten. Heute sind sie nur mehr zehn.
Übersetzung
Horst Frohlich