Wednesday, July 30, 2014


Erich Fried-Fall ins Wort

Fall ins Wort
das Wort ist brüchig geworden
Fall ins Wort der Fall ist fällig geworden
Fall ins Wort
wo das Wort dir einfällt
Fall ein
ein naher Feind
ein Vogel ins Feld

Wo das Wort dir gefällt
wo das Wort
fehlt
wo das Wort einen Fehler hat
wo es verdorrt
dort
fall ins Wort

Die Welt
fällt ein
Ihr Fallen
fällt
das Wort
Fall ihm ins Wort
fall ein
du fällst sonst
in jedem Fall

Verzweifelt, denke ich an GAZA, verzweifelt vor allem, wenn da nur Unrecht ist und keine Empörung!

Eingedenk des großen Bert Brecht und seiner Lehrer, wissend um die Widersprüche die vorantreibenden, hoffen wir: Sie werden auch diesmal nicht durchkommen

An die Nachgeborenen

I
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?
Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)
Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.
Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

II
In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legte ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

III
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir doch:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es so weit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unserer
Mit Nachsicht. 

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KenFM im Gespräch mit Willy Wimmer über: Absturz der MH17 und die damit verbundene Kriegshetze gegen Russland


KenFM im Gespräch mit Willy Wimmer über: Absturz der MH17 und die Instrumentalisierung

über den Absturz der MH17 und seine Instrumentalisierung,
über die Blutspur des Westens, speziell der USA seit 1999,
über die größte Dringlichkeit  zum Völkerrecht zurückzukehren...

'West scared of BRICS as it has no control over it' - Ex-Indian Foreign Secretary (Video with Sophia and co/RT)






"Das legitime Recht auf Selbstverteidigung kann nicht für eine Aktion in Anspruch genommen werden, die in erster Linie ungeschützte und unbewaffnete Menschen tödlicher Gewalt aussetzt."

Offener Brief an den Botschafter Israels
Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel - für ein Ende der Besatzung und für einen gerechten Frieden (KoPI)

S.E.

Herrn Yakov Hadas Handelsman Botschafter des Staates Israel Auguste-Viktoria-Straße 74 14193 Berlin

Frankfurt/M, den 30.7.14


Sehr geehrter Herr Botschafter,

wir sind bestürzt über die hohe Zahl der menschlichen Opfer, die die jüngste israelische Militäroperation im Gaza-Streifen schon jetzt gefordert hat.
Bei der israelischen Operation „Protective Edge“ wurden auf palästinensischer Seite seit dem 8.Juli mehr als 1100 Menschen getötet, in der großen Mehrheit unbewaffnete Zivilisten, zu etwa einem Viertel Kinder. Über 6500 Palästinenser wurden verwundet. (Stand 29.7.14, Tagesschau.de) auch Kameramänner und Journalisten befinden sich unter den Opfern der israelischen Angriffe. Über 18.000 Häuser wurden bis jetzt zerstört oder schwer beschädigt, darunter öffentliche Einrichtungen wie Rundfunksender, Krankenhäuser, Flüchtlingsunterkünfte und Schulen der UN, wohin einige der über 110.000 Menschen geflüchtet waren, deren Häuser zerstört wurden. Das einzige Kraftwerk Gazas wurde schwer beschädigt, die Stromversorgung ist weitgehend zusammengebrochen, ebenso die Versorgung mit sauberem Wasser.
Auf israelischer Seite wurden bisher 2 Zivilisten und 53 Soldaten durch palästinensische Gewalt getötet.
Das legitime Recht auf Selbstverteidigung kann nicht für eine Aktion in Anspruch genommen werden, die in erster Linie ungeschützte und unbewaffnete Menschen tödlicher Gewalt aussetzt.
Wir verurteilen jede Form von Gewalt, auch die Raketen auf Israel. Allerdings hat der israelische Staat als weitaus stärkste Militärmacht der Region wirksame Mittel, sich zur Wehr zu setzen. Die gegen die Menschen in Gaza eingesetzte Gewalt hat mit legitimer Selbstverteidigung nichts mehr zu tun.
Diese Kriegsmaschinerie mit ihren rücksichtslosen Zerstörungen kann ebenso wenig zu einem dauerhaften Frieden führen, wie die fortdauernde Enteignung der palästinensischen Bevölkerung, in Gaza ebenso wie in der Westbank.
Was Sie als „Antisemitismus“ und „Israelhass“ bezeichnen, ist nichts anderes als die Reaktion großer Teile der Weltöffentlichkeit auf das aggressive, brutale Vorgehen der israelischen Besatzungsmacht gegen Ihre palästinensischen Nachbarn.
Sicherheit gewinnt man nicht durch immer tödlichere High-Tech-Waffen, sondern durch eine Politik der guten Nachbarschaft, der Respektierung internationalen Rechts und des Prinzips der Gleichheit der Menschenrechte für alle ethnischen und nationalen Gruppen.
Das von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen des Holocaust muß uns lehren, jede ethnozentrische und rassistische Diskriminierung zu überwinden.
Checkpoints, Mauern und die Blockade von Gaza gehören zu dem Versuch, ein „Apartheids- Regime“ zu verewigen, wie es in Südafrika glücklicherweise überwunden werden konnte.


Die Gewaltsprirale muss beendet werden, denn jedes ihrer Opfer ist ein verlorenes Menschenleben zu viel - gleichgültig ob jüdisch oder palästinensisch!

Wir schließen uns deshalb den Forderungen von 725 israelischen Bürgern an, die diese in einem Schreiben an die EU formuliert haben:

  •   Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza
  •   Freilassung aller Gefangenen, die nach dem Mord an den drei israelischen
    Jugendlichen ohne konkreten Tatvorwurf verhaftet wurden
  •   Aufhebung der Blockade und Öffnung der Grenzübergänge nach Gaza für Waren und Menschen
  •   Internationalisierung des Rafah-Übergangs nach Ägypten
  •   Errichtung eines Hafens und Flughafens für Gaza, unter UN-Aufsicht
  •   Ausweitung der Fischereizone vor Gaza auf 10 km
  •   Grenzsicherung für Gaza durch eine internationale Schutztruppe
  •   Wiederherstellung einer Industriezone und Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in Gaza
  •   Schluss mit der Einmischung in die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung
  •   Ein erleichtertes Genehmigungsverfahren für die Gläubigen, um in der Al Aksa-
    Moschee in Jerusalem zu beten

    Es wäre ein großer Beitrag, den Israel für den Weltfrieden leisten kann, wenn die stärkste Militärmacht im Nahen Osten nicht mehr auf die Gewalt ihrer Waffen, sondern auf die Weisheit und Menschenliebe ihrer Friedenskämpfer setzen würde.
    Um mit Martin Luther King, dem großen gewaltlosen Kämpfer, zu sprechen: „I have a dream“: dass Juden, Christen und Muslime - Israelis und PalästinenserInnen in diesem für so viele Menschen heiligen Land eine wahrhaft humane, friedliche und gleichberechtigte Zukunft aufbauen.


    Hochachtungsvoll
    Für den Sprecherkreis:
    gez. Matthias Jochheim (IPPNW)


    Im Sprecherkreis der Koordination Israel-Palästina sind vertreten:
    Internationaler Versöhnungsbund; Deutsch-Palästinensische Gesellschaft; Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs, deutsche Sektion; Palästinensische Gemeinde Deutschland e.V.; Pax Christi, deutsche Sektion; Vereinigung für internationale Solidarität e.V.

    www.kopi-online.de 

Professor Ilan Pappé: Israel Has Chosen To Be A "Racist Apartheid State" With U.S. Support Democracy Now (video)