Friday, August 31, 2012

Iran will Lösung“ für Syrien-Krise


Iran will „kaum ablehnbare Lösung“ für Syrien-Krise anbieten

Thema: Unruhen in Syrien© AFP/ STR

21:47 24/08/2012
MOSKAU, 24. August (RIA Novosti).
Angesichts der andauernden Gewalt in Syrien hält der Iran ein eigenes Konzept für die Belegung des Konfliktes parat und will es beim bevorstehenden Blockfreien-Gipfel in der nächsten Woche in Teheran unterbreiten.

Das iranische Angebot sei sehr realistisch, die Kritiker würden es schwer haben, es abzulehnen, sagte Außenminister Ali Akbar Salehi nach Angaben der Internetzeitung Al-Quds al-Arabi. Der Minister ging nicht auf Details ein, betonte jedoch, dass Teheran die syrische Regierung um Präsident Baschar al-Assad unterstütze und dass die Krise durch Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition beigelegt werden könne.

Der Iran sei bereit, Vertreter der beiden Konfliktparteien zu Verhandlungen einzuladen, sagte Salehi. Ein bedeutender Teil der Opposition stimme derartigen Verhandlungen zu.

Zum 16. Gipfel der Blockfreien-Bewegung, der vom 26. bis 31. August in der iranischen Hauptstadt stattfindet, werden Vertreter aus 120 Ländern erwartet. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat seine Teilnahme angekündigt.




 Paris auf Kriegskurs. Karin Leukefeld

Syrien: Frankreich will »Flugverbotszone« auch ohne Mandat des Sicherheitsrates. USA und ­Saudi-Arabien sollen Bürgerkrieg seit 2008 geplant haben. ( Seit 2000  sagen meine syrischen Bekannten - CHRISTEN. AK)

.... Bestandteile dieses Plans waren demnach massiver Waffenschmuggel nach Syrien sowie die Aufstellung und Finanzierung von Söldnergruppen in den Nachbarstaaten. Seit Ausbruch der Unruhen in Syrien im März 2011 wird dieser Plan offenbar umgesetzt.....   ...Unterdessen werden immer mehr Details über die Praktiken der aufständischen Milizen bekannt, nachdem westliche Journalisten, die die bewaffneten Gruppen seit Monaten begleiten, den Charakter dieser Brigaden weitgehend ignoriert haben und selbst die vielfach auf Fotos zu sehenden schwarzen Fahnen der Al-Qaida nicht erklärten....
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Herrenrecht im besetzten Gebiet: Auf den Golanhöhen

Wer übt hier das Herrenrecht aus?/ israelische Siedlung auf besetztem Boden und in strategischer Höhe

Um Mahmut, die  Lehrerin,  empfängt unsere Pilgerschar zu  arabischem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Wir befinden uns in Majdal Shams, dem größten Drusendorf auf den Golanhöhen am  südlichen Fuße des Berges Hermon. Im  Wohnzimmer  der engagierten Frau und Mutter hängt der selbstgestickte syrische Wappenvogel. Die arabischen Schriftzeichen weisen ihn als Hoheits-Symbol der syrisch-arabischen Republik aus. Gerne hätte die gute arabische Hausfrau uns allen auch ein Essen serviert. Vielleicht war es falsche Bescheidenheit, die uns im Dorf einkehren ließ, wo wir  mit Fallafeln und Blätterteig-Teilchen bereits unseren Hunger gestillt hatten. Auf dem Weg zu Um Mahmut Haus  hatten  wir  auch bereits einen Blick auf die sogenannte demilitiarisierte  Zone geworfen. Sie wird von österreichischen UN-Soldaten "überwacht". Die widerrechtlichen  Siedleranpflanzungen in diesem wasserreichen und fruchtbaren Gebiet wussten die Vertreter der Weltgemeinschaft offenbar nicht aufzuhalten. Und dennoch, so wird uns in Gesprächen hier oben präzise erläutert, die Golanhöhen sind ein von den Vereinten Nationen festgelegtes Gebiet, völkerrechtlich gehören sie zu Syrien. Sie stehen  unter der  Besatzung von Israel, das die strategisch und wirtschaftlich bedeutenden Höhen im Vierländerländereck zunächst 1967 erobert und dann 1981 wider jedes Recht annektiert hat.
Die Drusen auf den Golanhöhen so erklärt uns "Mutter Mahmut" sind Heimatvertriebene, die auf ihrem Recht bestehen Syrer zu sein. Sie haben fast unisono den Umgarnungsversuchen der israelischen Besatzer bisher widerstanden, die sie jeglicher angestammter Rechte beraubt haben, ihnen aber das Linsengericht einer israelischen Staatsbürgerschaft 2. Klasse aufzudrängen versuchen. Um Mahmut weist uns in diesem Zusammenhang auf die Einschränkungen hin, denen auch arabische Israelis ausgesetzt sind.  Als Bürger 2. Klasse stehen ihnen zum Beispiel nicht  alle Studienfächer offen. Viele Jugendliche werden daher von ihren Eltern zum Studium nach Syrien geschickt, wo sie nach einer üblichen Eignungsprüfung   alles studieren können. Dies ist ein Privileg das nur den Drusen der Golanhöhen, nicht aber den arabischen Israelis eingeräumt wird . Es ist so gut wie die einzige Begründung, die den  drusischen Golanhöhenbewohnern die Ausreise ins "Nachbarland" mit  anschließender Rückkehr gestattet. Ansonsten verwirkt der Ausreisende,  "das Recht in Israel zu wohnen und  damit sämtliche Ansprüche auf erworbene Besitzstände. Die Syrer unterstützen, wie wir in Majdal Shams  erfahren, ihre Landsleute in den annektierten Gebieten nach Maßgabe ihrer Kräfte.
Um Mahmuts  verstorbener Mann etwa war ursprünglich ein Offizier in der syrischen Armee und später als  Schulleiter tätig. Nach seiner  Entlassung durch die Besatzungsmacht auf Grund seiner politischen Betätigung in der Gemeinde hat er sich selbstständig gemacht, eine Tankstelle eröffnet und blieb bis an sein Lebensende  ein sozial aktiver Mensch, nach Darstellung seiner selbstbewussten Frau. Diese ist  seinem  und ihrem Anliegen  bis heute getreu geblieben und arbeitet weiter in der Gemeinde und  für die Gemeinschaft. Sie und ihre 'Mitschwestern' des örtlichen  Frauenvereins haben etwa die Verletzten  gepflegt, die vor einem Jahr von Syrien aus in die besetzte Golan-Zone eingedrungen waren, um anlässlich des Nakba-Tages auf  das weiterbestehende, horrende  Unrecht aufmerksam zu machen. Die Berliner  Morgenpost berichtete am 16. 05. 2011

Israels Armeeführung hat nach den palästinensischen Massenprotesten an den Landesgrenzen mit vielen Toten und Dutzenden Verletzten Fehler eingestanden. Der israelische Rundfunk meldete am Montag, Generalstabschef Benny Ganz habe die Vorfälle an der Grenze zwischen Syrien und den von Israel besetzten Golanhöhen als "nicht gut" eingestuft. Er habe die zuständigen Truppen angewiesen, eine Untersuchung des Vorgehens am Nakba-Tag einzuleiten. Die Palästinenser erinnern am Tag der Nakba (Katastrophe) an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender nach der israelischen Staatsgründung von 1948.

und auf  dem Spiegel online Portal vom 15.05. 11 lesen wir 


Neue Gewalt im Nahen Osten: Israelische Soldaten haben vier Menschen erschossen, die versucht haben sollen, von Syrien aus die Grenze nach Israel zu überqueren. Bei den Toten handelt es sich offenbar um demonstrierende Palästinenser. ...

Tel Aviv - Bei Schusswechseln auf den von Israel besetzten Golanhöhen sind am Sonntag nach Rundfunkberichten mehrere Menschen getötet worden. Dutzende weitere hätten Verletzungen erlitten, berichtete der israelische Rundfunk. Den Angaben zufolge überquerten mehrere hundert Palästinenser die streng bewachte Grenze zwischen Syrien und Israel. Im Bereich der drusischen Ortschaft Madschd al-Schams sei es zu Feuergefechten mit der israelischen Armee gekommen. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Bericht. Radikalislamische Gruppierungen hatten zum palästinensischen Nakba-Tag zum Marsch auf die israelischen Grenzen aufgerufen.


Bericht wird  zeitnah fortgesetzt sofern nicht weitere Behinderungen von außen  dies verunmöglichen




Zum Antikriegstag: "Hände weg von Syrien! "Frieden braucht Gerechtigkeit"

Unrechtmäßiger, völkerrechtswidriger Siedlungsbau bedarf der "Sicherheitsvorkehrungen"-
Frieden bedarf der Gerechtigkeit



Stoppt den Krieg - Hände weg von Syrien!


Gegen die Zerschlagung des Völkerrechts durch die imperialistischen Staaten! Solidarität mit Syrien!


Wir fordern:
  • Schluß mit der Einmischung der NATO, keine Invasion Syriens!
  • Gegen  EU-Unterstützung  bei  der Ausrüstung  und Einschleusung von Söldnerbanden über die Türkei!
  • Gegen die antisyrische Lügenpropaganda und psychologische Kriegsführung von Massenmedien und Politikern!
  • Gegen die Dämonisierung und Delegitimierung der syrischen Regierung!
  • Stopp der kriminellen Sanktionen und aller völkerrechtswidrigen Maßnahmen gegen Syrien!
  • Keine deutschen Panzer für Saudi-Arabien und Katar! Keine deutschen Atom-U-Boote für Israel!
V.i.S.d.P. Salim Tas, Bund der Alawitischen Jugend e.V., Postfach 200209,45837 Gelsenkirchen

Stoppt den Krieg - Hände weg von Syrien!

Gegen die antisyrische Lügenpropaganda und psychologische Kriegsführung von Massenmedien und Politikern. Gegen die Dämonisierung und Delegitimierung der syrischen Regierung!

Gegen die Zerschlagung des Völkerrechts durch die imperialistischen Staaten! Solidarität mit Syrien!

Wir fordern: Schluss mit der Einmischung der NATO, keine Invasion Syriens!
 Gegen EU-Unterstützung bei der Ausrüstung und Einschleusung von Söldnerbanden über die Türkei!
Keine deutschen Panzer für Saudi-Arabien und Katar!
Keine deutschen Atom-U-Boote für Israel!
Stopp der kriminellen Sanktionen und aller völkerrechtswidrigen Maßnahmen gegen Syrien!

Zur VorgeschichtePressekontakte für das  Frankfurter Solidaritätskomitee für Syrien werden von Sebastian Bahlo wahrgenommen, Emailadresse: info@skfs.netinfo@skfs.net.

Spenden für die Aktivitäten des Solidaritätskomitees sind erwünscht:
Vereinigung für internationale Solidarität e.V., Konto 1929920104, Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98, Kennwort ?1. September?
Mittelmeer Kultur- und Sozialverein e.V., Konto 0200228560, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Kennwort 1. September


Mein Bericht über meine Pilgerreise ins besetzte Palästina bzw. Syrien wird demnächst fortgesetzt mit Eindrücken von den Golanhöhen.



Thursday, August 30, 2012

"When pigs have wings"

Ich habe mir gestern den am 2. August in einigen Kinos angelaufenen Spielfilm "Das Schwein von Gaza" angesehen, obwohl mich der deutsche Titel  auf Grund seines negativen Konnotationsangebots gegenüber den Palästinensern ziemlich stark irritiert hat.  In weiten Teilen  stimme ich mit der unten stehenden Rezension aus der Zeitschrift "Zenith" überein. Der Debütfilm von Estibal ist ein wertvoller, um Menschlichkeit ringender Beitrag zur Leidensthematik des palästinensischen  Volkes von Gaza. Auf humoresk-skurile, teils auch  märchenhafe Weise bringt der  Steifen mit einigem Realismus für  nach Unterhaltung gierende Zuschauer die tragisch-obszöne Realität im größten Freiluftgefängnis der Erde, mit 1,5 Millionen "Insaßen" zumindest wieder in Erinnerung. Er knüpft an den Streifen Aisheen – Still alive in Gaza von Nicolas Wadimoff an,der  im Februar 2009, einen Monat nach dem Ende der israelischen Militäroffensive gedreht wurde.

  1. Allerdings zeigt sich im Debütfilm des Franzosen Sylvain Estibals , dass auch er in seinem Bild, das er von den "Fundamentalisten" zeichnet,  dem üblichen Klischee aufsitzt, obwohl es ihm doch offensichtlich um den Abbau von solchen Stereotypen geht und ihm sein Anliegen in Bezug auf  die jungen israelischen Besatzungssoldaten und die Siedler sehr gut gut gelingt. In der Figur der Jelena, der jungen russischen Einwanderin, die dem palästinensischen Fischer das Schweinesperma abkauft für ihre Schweinezucht, kommen  die illegalen  Eindringlinge zu positiv davon. Die "Fundamentalisten" dagegen, die ja in Gaza ein Sinnbild für die hierzulande immer als "radikal-islamistisch" zitierte Hamas  abgeben müssen, werden als kaltherzig, brutal und über Sauß und Braus verfügend charakterisiert , also überaus negativ stilisiert, wie üblich. Dagegen ist Einspruch anzumelden und Befassung mit der Sache zu fordern, etwa mittels Lektüre von Helga Baumgartens Texten
  2. Ein Schwein auf Friedensmission
  3. Jannik Veenhuis

    »Das Schwein von Gaza« lässt den Wutschrei über die absurde Situation im Gazastreifen in einem Lachen ersticken, in dem es sie auf die Spitze treibt und auf Optimismus setzt. Mit Erfolg.

    Es läuft nicht gut für den armen Fischer Jafaar: Statt Meeresgetier geht ihm nur Unrat ins Netz; dafür erntet er umso mehr spöttische Blicke von seinen Kollegen und strafende von seiner Frau. Nun haben zu allem Überfluss auch noch zwei israelische Soldaten auf dem Dach seines Hauses Stellung bezogen. Doch das Schicksal hält einen weiteren Schlag für ihn bereit: In Jafaars Netz hat sich ein schwarzes Hängebauchschwein verfangen – und steht plötzlich quicklebendig an Deck seines kleinen Fischerbootes.

    Nach dem ersten Schock wird schnell klar: Das Schwein muss weg. Jafaar bringt es jedoch nicht über sein weiches Herz, das Tier zu erschießen, der deutsche UN-Beamte will es auch nicht haben und zu den Israelis wird ein Fischer, der Fleisch verkaufen will, gar nicht erst vorgelassen. Doch Jafaar gibt nicht auf: Von einem Freund, dem Friseur, erfährt er, dass einige Israelis Schweine züchten – auf Brettern, damit sie den heiligen Boden nicht besudeln. Und tatsächlich findet sich eine Interessentin: Die russische Jüdin Yelena von der anderen Seite des Zauns hat Verwendung für die Potenz des Schweins und verspricht, gut zu zahlen.

    Die Kasse klingelt, aber da das Sperma ohne Schwein seinen Dienst nicht tut, muss Jafaar das unreine Tier nun jeden Tag in einem Fahrradanhänger zum Zaun fahren und versteckt es über Nacht zuhause in der Badewanne. Hier bleibt es natürlich von seiner Frau Fatima nicht unentdeckt: Sie erzählt ihrem Mann, dass die Israelis die Schweine nur zum Aufspüren von Sprengstoff züchten und er sich somit als Verräter verdächtig macht – prompt stehen auch schon die Islamisten vor der Tür. Aus der Not heraus behauptet Jafaar, er habe einen Anschlag mit dem Schwein geplant und wird zum Martyrium inklusive Bekennervideo gezwungen. Zwar wird niemand verletzt, aber das Video läuft auf allen Kanälen.

    Jafaars Frau muss das Haus räumen, Yelena versucht das Schwein vor dem sicheren Tod zu retten und Jafaar selbst ist auf der Flucht vor den Islamisten, denen es so gar nicht passt, dass er überlebt hat. Das Grüppchen um das schwarze Hängebauchschwein flieht aufs Meer hinaus.

    »Ein vom Lachen erstickter Wutschrei«

    Mit seinem Erstlingswerk hat sich Sylvain Estibal Großes vorgenommen: Eine Geschichte aus einem Landstrich zu erzählen, der so überladen ist von Vorurteilen, politisch-religiöser Ideologie und blindem Hass, dass ein objektiver Blick nicht möglich scheint. Estibal, der bereits 2004 mit einem Fotoprojekt im Westjordanland auf sich aufmerksam machte, gibt sich umso größere Mühe, auf Klischees zu verzichten. Der Franzose versucht den Konflikt, ohne ihn zu ignorieren, so weit es nur geht in den Hintergrund zu rücken. Er zeichnet stattdessen ein liebevoll-detailliertes Bild des Alltags und der Menschen in Gaza, die alle versuchen, irgendwie ein normales Leben zu führen, sich aber permanent mit der absurden Situation konfrontiert sehen.

    »Der Film ist zunächst ein vom Lachen erstickter Wutschrei«, erklärt Estibal. »Er ist ein Aufstand gegen festgefahrene Darstellung.« Und der beginnt schon in der Besetzung: Der palästinensische Fischer Jafaar wird vom irakischen Israeli Sasson Gabay gespielt, die Darstellerin der jüdischen Yelena, Myriam Tekaïa, ist Tunesierin; sogar das Schwein ist im richtigen Leben eigentlich eine Sau.

    Zudem sucht der Regisseur, aus dessen Feder auch das Drehbuch stammt, nach Gemeinsamkeiten: Israelis und Palästinenser, Juden und Muslime sind geeint in ihrer Abneigung dem Schwein gegenüber. Auch schaut einer der Soldaten auf dem Haus Jafaars viel lieber mit dessen Frau Fatima fern, als auf seinem Posten zu stehen. Estibal begreift sich als Außenstehender und gibt sich neutral, auch von Schuldzuweisungen sieht er weitgehend ab. Gänzlich auf ein politisches Statement kann er aber dann doch nicht verzichten: »Dauernd fühlt er sich angegriffen, obwohl er viel stärker ist«, schimpft Fatima vor dem Fernseher und meint damit wohl kaum lediglich den Protagonisten der Telenovela.

    Herzlicher Humor und starke Charaktere

    Der herzliche Humor und die starken Charaktere geben solch einseitiger Kritik dabei nicht allzu viel Raum. Werden sie doch immer wieder zum Spielball im Kräftemessen der übergeordneten Mächte, ringen die Darsteller 98 Minuten auf absurd-witzige Art um ihre Würde und einen selbstbestimmten Alltag. Überhaupt kommt die französisch-deutsch-belgische Produktion durchweg optimistisch und fröhlich daher: Immerhin findet Jafaar fast für jedes seiner Probleme eine Lösung, wenn auch nicht auf konventionellem Wege und selbst in den düstersten Momenten bleibt eine gewisse Lockerheit bestehen. Die Botschaft ist deutlich: Man ist der Situation und des Schwermuts einfach überdrüssig.

    Das Filmteam aus 20 verschiedenen Nationen versucht unter sensibler Berücksichtigung der Umstände ein wenig Hoffnung auf die Leinwand zu bringen: »Wir haben sowohl von Israelis wie auch Palästinensern gehört, dass Lachen Mangelware ist und ihnen schmerzlich fehlt«, erklärt Myriam Tekaïa. »Dieses Lachen miteinander zu teilen, ist für uns eine Möglichkeit, den Völkern dabei zu helfen, sich anzunähern.« Und zumindest für die Zuschauer gilt: Es gelingt.

Wednesday, August 22, 2012

Majdal Shams oder die syrische Braut

"Die syrische Braut"(Uraufführung 2004)


Es bedurfte eines israelischen (!) Zelluloid-Streifens, um die Tragödie der Menschen in Majdal Shams auf den syrischen, aber von Israel 1981 völkerrechtswidrig annektierten Golanhöhen einem größeren Publikum näher zubringen.  Auch wir erinnern uns am  Ort des syrisch-drusischen Real -Geschehens, an die "syrische Braut" und die eindrücklichen Film-Bilder.
Treffender Ausgangspunkt für  die story des israelisch-amerikanischen (!!!) Filmemachers Eran Riklis ist der Satz "Monas Hochzeitstag war der traurigste Tag in ihrem Leben". Die junge Braut aus dem Drusendorf Majdal Sham   muss nämlich  ihren Weg zum Bräutigam, vorbei am mehr oder weniger verständnisvollen  UN-Personal,  durch den mit  Stacheldraht  "gesicherten" Grenzübergang von Kuneitra  hindurch  alleine gehen.  Ihre Eltern   und Anverwandten  wird sie kaum wieder sehen können. Es bleibt ihr  fürderhin nur noch das Megaphon, um den Ihren von der anderen Seite  des angeblich "neutralisierten" Talgebietes herüber zurufen oder  ihnen von dort aus zuzuwinken.


 Die wahren Hintergründe der syrischen Tragödie

Majdal Shams liegt am Fuße des über 2000 Meter hohen Berges Hermon. Wir erfahren, dass bei gutem Wetter vom  Hermon  aus ein direkter Blick auf die syrische Hauptstadt Damaskus möglich ist,  die nur 60 Kilometer entfernt liegt.  Die Bibel schreibt uns den Ausflug in die lichte, fruchtbare, wasserreiche Höhe des Drsuendorfes  nicht vor. In den Evangelien spielt der Berg nur am Rande eine Rolle hinsichtlich der "Verklärung Jesu".  Mir erwächst im Angesicht  der durch Minen gesicherten israelischen Grenzbefestigungen hier oben  aber  Klarheit darüber,  dass die wahren Hintergründe  der sich aktuell   vollziehenden syrischen Tragödie  von  dieser Grenzziehung aus  begreifbar werden ...

 Nicht von ungefähr hatten sich hier  bereits die Kreuzfahrer festgesetzt. Der Berg Hermon bildete die Nordgrenze des Reiches Israel, so weiß Wikipedia den biblischen Bezug herzustellen, mit dem der heutige Staat seine  völkerrechtswidrigen Ansprüche immer wieder legitimiert.

Für Israel, dessen international anerkannte Grenze am Fuß des Berges verläuft, ist der Berg aber von erheblicher strategischer Bedeutung. Er dient v.a. als Beobachtungsposten des israelischen Militärgeheimdienstes Aman auf weite Gebiete Westsyriens. Im Bereich des Gipfels befinden sich daher verschiedene Einrichtungen der israelischen Armee. Dicht unterhalb des Gipfels befindet sich mit der Basis „Hermon Hotel“ der höchstgelegene Stützpunkt, der von (österreichischen) UN-Soldaten im Rahmen der Operation UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) besetzt ist.
Auch die zivile Nutzung spielt eine erhebliche Rolle. Israel bezieht einen großen Teil seines Trinkwassers über den Jordan aus der Umgebung des Berges und möchte die Kontrolle über diese Quellen nicht verlieren. Das Wasser versorgt eine vergleichsweise reicheVegetation und wird in der Landwirtschaft genutzt, z.B. für den Weinbau. So weit Wikipedia.
Hendrik Broder will wissen, dass vor der israelischen Eroberung des Berges die Syrer von hier aus ihre Kanonen auf die Kibbutzim am See Genezareth abgeschossen hätten.
Wir verlassen uns aber lieber auf das, was wir hier und heute vor Ort zu sehen und zu hören bekommen.
wird fortgesetzt  am 31. 08. auf einem neuen Blockeintrag


Monday, August 20, 2012

Vom See Genezareth zu den Golanhöhen


allgegenwart christlicher symbolik in israel/palästina, foto: unbekannt


"Der Abgrund  meiner Väter schreit in mir.
Man ist geschaffen, um etwas zu verrichten das recht ist.
Man ist geschaffen, um zu vernichten, was unrecht ist."

Diese 'Worte Jesu' aus dem gleichnamigen Poem von Henri Barbusse, dem  französischen Schriftsteller, der aus dem Ersten Großen Völkermorden als Pazifist heimkehrte, Worte eines großen  Dichters,  gehen mir durch Kopf, während wir uns der Brotvermehrungskirche in Tabgha in der Provinz Kapernaum nähern.
Zur Zeit Jesu war dies ein Quellgebiet und Tabgha ein einsamer Ort am See. Vom Berg der Seligpreisung, dem Ort der  biblischen Bergpredigt also, soll man  einen sehr  schönen Blick auf das Gewässer haben,  wo der Legende nach 'die Speisung der Fünftausend' vonstatten ging. Die  Basilika  liegt direkt am See, aber ein  Blick auf das Wasser ist  von hier aus leider nicht  möglich. Mit der Stille ist es natürlich auch  nicht mehr weit her, wenn  Busladungen von Touristen herbei strömen, die  das Kirchenheiligtum und das Gelände ringsum heimsuchen. Der ganze Komplex befindet sich übrigens  im Besitz des Deutschen Vereins vom Heiligen Land. Eine vor Ort vertriebene Flugschrift belehrt uns auch  in deutscher Sprache darüber, dass Mönche  der Benediktiner Abtei Dormitio in Jerusalem die Kirche, das Pilgerlager und ein zum Komplex gehörendes  Ferienheim für Behinderte  betreuen.  Das Sanktuarium wurde  1982  von Kardinal Höffner persönlich eröffnet  und war über den  byzantinischen Fundamenten  neu erbaut worden. Schon 1932 hatten deutsche Archäologen das  Fußbodenmosaik freigelegt, das während der 1300 Jahre langen islamisch geprägten Epoche im Verborgenen geruht hatte.
Ich flüchte für einen Moment lang an einen stilleren, kühlen Ort im Grünen, der wohl Teil des zur Zeit verwaisten Ferien-Ensembles bildet. Die Brotvermehrungslegende als Sinnbild einer gerechten Ordnung der Dinge beschäftigt meinen Sinn. Gandhis berühmter Gedanke geht mir durch den Kopf:
"Die Erde hat genug für alle, aber nicht genug für die Gier einiger weniger".  Henri Barbusse legt seinem Jesu diesen Satz in den Mund: "Man suche zuerst Gerechtigkeit und alle Dinge werden in ihr gegeben  sein." Eines erscheint hierzulande noch offenkundiger: Ohne ein Minimum an Gerechtigkeit wird es keinen Frieden geben, nicht im Nahen Osten  und auch nicht anderswo.
Diese meine Betrachtung bleibt den Tag über  höchst virulent.
Ich greife aber vor:
Am Abend werden wir "Petri-Fisch" essen in der "Perle des Sees Genezareth" im Kibbutz-Restaurant "Eijn Gev". Völlig erschöpft von den Anstrengungen des Tages  werden wir uns dem Sonnenuntergang hingeben und die gute Bewirtung genießen. Wir haben dann keine Kraft mehr für anspruchsvolle Betrachtungen über den Menschen, dem auch die Tourismusindustrie in Israel ihre Schekel verdankt.  In der morgendlichen Frühe aber, sozusagen auf deutschem Grund und Boden im Heiligen Land überlege ich doch, was Jesus Christus in seiner Ansprache am See thematisiert hätte, würde er heute zu uns sprechen. Würde er etwa die syrischen Ansprüche auf Teile des nordöstlichen Seeufers für "gerecht" gelten lassen oder würde der 'Rabbi' es mit der israelischen Diplomatie halten, die meint :

 "Sollte Israel der syrischen Forderung nach einem Rückzug zu der Linie vom 4. Juni 1967 zustimmen, würde es die syrische 'Aggression' der fünfziger Jahre belohnen."  und weiter heißt es dort: "Eine israelische Zustimmung zu einer Grenze auf Basis der Linie vom 4. Juni 1967 würde die Kontrolle von Israels größtem Süßwasser-Reservoir gefährden."

Auf dem Wege zum Drusendorf Majdal Shams würden wir  gleich 'Degania', das älteste Kibbuz  Israels besuchen. Dort  dürften wir aber keine Fragen stellen über Palästinenser  oder unser Interesse an deren Schicksal.  Vor kurzem stimmten die Kibbuzim für die Privatisierung der 1909 gegründet Kommune.  "Im Unabhängigkeitskrieg 1948" konnte die syrische Armee vor dem Ort gestoppt werden." weiß Wikipedia.

Was würde der Begründer des Christentums zu den Kibbuzim sagen, die zwar ursprünglich einen "kommunistischen Modellcharakter" anstrebten, aber zum  großen Teil  auf widerrechtlich enteignetem Territorium errichtet worden waren. Würde der HERR, zu dessen Ansprachen Tausende zusammenströmten, der zionistischen Argumentation folgen, nach der das ganze biblische Land einschließlich Syriens von Gott den Hebräern für immer übereignet wurde? Würde er es mit seinem Anliegen vereinbar finden, dass seine Gefolgsleute die Entrechtung und Demütigung des Brudervolkes schamvoll schweigend hinnehmen.  
Ich folge wieder dem Jesuspfad, den der Kenner Barbusse mir weist: "Der Geist wird euch  in die Wahrheit führen und nur durch die Wahrheit ist Erlösung".

Thursday, August 16, 2012

Nazareth und der See Genezareth

 Mittelalter trifft Postmoderne, Nonnen mit I-Pad, Foto A. Kunert, Juni 2012

Betrachtungen auf dem Wege nach Nazareth


Auf der Busfahrt nach Nazareth im biblischen Galiläa geht mir noch mancherlei Bedrückendes aus „Judäa und Samaria“ durch den Sinn. Ich denke an die Bild-Eindrücke, die ich beim Durchfahren palästinensischer Städte gesammelt habe. Den aufmerksamen Palästina- Reisenden begrüßen auf den Straßen Bethlehems etwa Poster mit der Aufschrift „Welcome in Bethlehem – Pray for the Freedom of Palestine“. Ich lese große Hoffnungslosigkeit aus den Zeilen heraus. Soll denn da nur Beten noch Abhilfe verschaffen können? Sollte ein Schöpfer, der die Menschen mit Vernunft und Mitgefühl ausgestattet hat, nicht mehr von uns erwarten, als dass wir beten angesichts der Überfülle an Leid, das Menschen anderen Menschen wieder einmal antun. Diesmal tun sie es hier im Lande, an einem Ort, der im Alten Testament als „ein heilig Land, ein gutes und weites Land, ein Land, darin Milch und Honig fließt“ (2. Moses, 3) bezeichnet wird. „There is nothing holy in an occupied city“ steht auf dem nächsten Plakat geschrieben. Wir nicken zustimmend und denken daran, wie wir am Vorabend hinter einem Leichentransporter herfahren mussten, der zum Teil schon seit Jahren tote Märtyrer aus israelischen Gefängnissen heim zur Bestattung führte.
Allerdings wissen die Menschen zu Hause in Deutschland recht wenig vom Zynismus solcher Gesten, mittels derer erreicht werden soll, dass die „Friedensgespräche“, die keine sind, weitergehen.
Wir Pilger versprechen uns daher gegenseitig für mehr Öffentlichkeit zu sorgen.
Dazu gehört auch ein Hinweis auf den jüngsten Bericht von Amnesty International, der Israel für seine Haftbedingungen stark kritisiert. Dort wird geschlussfolgert, Israel müsse entweder alle palästinensischen Gefangenen in Untersuchungshaft freilassen oder ihnen einen Prozess gewähren.
„Seit Jahrzehnten versucht Amnesty International Israel dazu zu bewegen, diese Haftstrafen aufzugeben und die Gefangenen entweder zu entlassen oder ihnen einen fairen Prozess nach internationalem Recht zu geben," sagt Ann Harrison, zuständig für Nordafrika und den Nahen Osten bei Amnesty International.
„Israel hat die Praxis der Untersuchungshaft – die ursprünglich für stark Terrorverdächtige vorgesehen war – benutzt um die Rechte der Gefangenen jahrelang mit Füssen zu treten," so Harrison, „das muss sofort aufhören."

Kein Wassermangel  im „Kernland Israel“

Während ich meinen Gedanken nachhänge, passieren wir die Grenzkontrolle und befinden uns im . Große Weite, fruchtbares Land dank reichlich verfügbarer Wasservorräte, die man dem Brudervolk vorenthält. Die Straße führt streckenweise in Sichtnähe der Mauer vorbei, die auf palästinensischem Westbank-Gebiet erbaut wurde. Wir passieren die landwirtschaftlich reichen, nördlich gelegenen Regionen der Westbank, Jenin, Tulkarem und Qalqilia. Traditionell waren dies die Kornkammern Palästinas.

Qalqilia kommt aus dem römischen „Qala alia“ und heißt „die hohe Festung“. Heute nennt man sie im Volksmund allerdings "Flaschenhals", weil sie inklusive eines rekonstruierten kanaanitischen Dorfes und seiner an sich sehenswerten Tiergärten vollkomen ummauert ist und nur an einer Stelle ein Durchgang möglich, so die israelischen Besatzer ihn denn gewähren wollen.
Auf den israelischen Straßen reist es sich rasch und problemlos. Nach einer kurzen Kaffeepause an einer sehr belebten Raststätte, erleben wir  israelische  Familien auf Sommerfrische, die sich mit Kind und Kegel hier   tummeln und  erreichen   bald  Nazareth .
Hier herrscht ausgelassenes, lärmiges Treiben, der Volksmund würde von "Remmidemmi" sprechen. Laute Musik dröhnt einem aus Lautsprechern auf den zentralen Straßen entgegen, so dass man auch in dieser mehrheitlich arabischen Stadt, kaum etwas von Heilsamkeit oder Heiligkeit zu spüren vermag. Die vielen Sakralbauten im christlichen Stil und der neue  Jesus Wander-Pfade, der hier seinen touristischen Ausgang nimmt,  erhöhen das Niveau an Umtriebigkeit.

Die Herberge "Fauzi Azar Inn"

Unsere Herberge liegt allerdings idyllisch mitten im Souk und unser Gepäck müssen wir  zu Fuß ein gutes Stück schleppen.  Der Weg zum  "Fauzi Azar Inn" ist schmal, aber sehr gut ausgeschildert von allen Seiten her. Laut Eigenwerbung der israelisch-amerikanischen Inhaber handelt es sich um ein 

"Sehr schönes altes Gemäuer mitten in der Innenstadt. Die Mitarbeiter sind sehr bemüht jede Frage bestmöglich zu beantworten!!” 

 Die Frage nach den  ehemaligen Besitzern des 200 Jahre alten, einstigen arabischen Herrenhauses und nach dem Hergang, der zum Besitzwechsel führte, stellen wir an dieser Stelle aber lieber nicht. Ich wende mich das  weltweite Netz.  In der New York Times war über   das Gasthaus  mit orientalischem Flair folgender  ausführliche Kommentar   zu finden:


„AROUND the corner from Nazareth’s Old City market, in the shadow of 200-year-old Ottoman mansions, there’s a cobblestone street so narrow you can almost touch the houses on either side. An arrow pointing up some stairs is painted on one rough wall, along with the words “Jesus Trail.” It’s the de facto trailhead for a 40-mile hike through the Galilee region of Israel in the footsteps, more or less, of the man who made Galilee famous.
The Jesus Trail is the brainchild of two hiking enthusiasts, Maoz Inon, a 37-year-old Israeli who owns the Fauzi Azar Inn in Nazareth, and David Landis, 30, a guidebook writer from Pennsylvania. 
Die bedeutendste US-amerikanische würdigt  in ungewohnter Offenheit die israelisch-us-amerikanische Zusammenarbeit. Unsere Naivität wurde demnach  lügen gestraft. Kein christlicher Araber betreibt das gastliche Haus.  Israelisch-US-amerikanisches  Kapital  lockt Gäste ins Wirtshaus und auf den  Jesus-Pfad.

Wir  verzichten auf den Weg des Herrn und genießen  die unschuldig-schönen Tage im Fauzi Azar Inn. Wir danken vor allem dem arabischen Bauherrn nachträglich für sein geschmackvolles Erbe. In seinem einstigen  Heim  genießen wir einen schönen Aufenthalt.

Unsere Erkundung der Nachbarschaft führt uns zunächst in die „Weiße Moschee. Die Führung bestellt für uns in makelosem Deutsch ein Türke aus Berlin. Nazareth sei die Stadt des Friedens und der geschwisterlichen Liebe.

Der Theologe Nur Masalha aus Surrey/England schreibt ausführlich und hintergründig über die Lage der arabisch-palästinensischen Menschen in Nazareth und darüber hinaus

Die infolge der 1948er Vertreibungen, der „Naqba“ (Katastrophe), verbliebenen internen Flüchtlinge, die 25% der insgesamt 1 Million palästinensischen Bürger Israels ausmachen, werden im israelischen Recht als „Anwesende Abwesende“ bezeichnet.

Vor der Nakba war die palästinensische Gesellschaft größtenteils eine ländliche Gesellschaft, Landwirtschaft war die wichtigste Quelle zur Sicherung des Lebensunterhalts und das Bebauen des Landes das Rückgrat der palästinensischen Ökonomie. 
 Landnahme für die zukünftigen jüdischen Einwanderer und Siedler, zerstörte den Lebensunterhalt vieler israelischer Araber, schränkte die Entwicklung arabischer Orte  ein und drohte, das Überleben einer territorial verankerten palästinensischen Bevölkerung zu unterminieren.

 Nakba, schwerwiegende Zerrüttung der einheimischen  Ökonomie

Die Geschichte der Enteignung begann unmittelbar nach 1948.  Einheimische durch Gesetzen enteignet, die das israelische Parlament verabschiedet hatte, das Land wurde in jüdische Kontrolle und Besitz übergeben.

Die palästinensischen Bürger innerhalb Israels unter Ausnahmrecht.

Der Ausnahmezustand nie wirklich aufgehoben worden. Die Vorschriften sind mit einigen Veränderungen bis zum heutigen Tag gültig. Darüber hinaus haben israelische Regierungen seit dem Ende der Militäradministration gesetzliche und administrative Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, das Land der zerstörten Dörfer zu konfiszieren, um die Rückkehr der internen Flüchtlinge zu verhindern.
Die fortlaufende Landenteignung ist wahrscheinlich das explosivste Thema in der Beziehung zwischen der palästinensischen Bevölkerung in Israel und dem jüdischen Staat. 
Seit 1976 ist der 30. März ein „Nationaltag“ für Gedenken und Proteste der palästinensischen Bevölkerung – Proteste, die sich hauptsächlich direkt gegen die staatliche Politik der Landenteignung und Landnutzung richten. 

2% Landeigentum für 20% der Bevölkerung

Obwohl die palästinensischen Bürger Israels 20% der Gesamtbevölkerung ausmachen, kontrollieren sie nur 2% der kommunalen Gebiete des Landes.

Hochwürden Riah Abu al-ńAssal aus Nazareth (1998 als anglikanischer Bischof von Jerusalem eingesetzt) sagte folgendes: 

 Wir haben keinen Platz mehr, um unsere Toten zu begraben... Ich übertreibe nicht. Ich lebe in einer Stadt namens Nazareth, die zur überfülltesten Stadt des Landes geworden ist... Auf dem griechisch-orthodoxen Friedhof in Nazareth – und die griechisch-orthodoxe Gemeinde zählt über 11,000 Menschen – werden die Gräber derer ausgegraben, die vor zehn Jahren gestorben sind, um die neuen Toten zu begraben.‘

Quelle: www.frsh.de· Der Schlepper Nr. 45 · 10/2008 · 31


Global BDS Movement


NEWS

Largest Protestant church in Canada votes for Israeli settlements boycott


Original link: http://www.thestar.com/news/canada/politics/article/1242391–united-church-affirms-israeli-settlements-boycott