im Haus der Linken, Alleestraße 3,
Potsdam von
Irene Eckert1
Freunde,
Kollegen, Mitstreiter und Mitstreiterinnen,
Genau heute vor einem Jahr am 8.
Juli 2014 begann das ununterbrochene 51tägige Bombardement
der Besatzungszone GAZA. Gaza, das ist ein 360
qkm kleiner Küstenstreifen in der Levante,
dessen Bewohner auch vor
der neuen Gewaltorgie im letzten Sommer überwiegend schon mehrfach
heimatlos gemachte Flüchtlinge waren. Mit einer Bevölkerungsdichte
von über 5000 Menschen pro qkm ist der mediterrane Landstrich
kleiner als unser Bundesland Bremen oder etwa die Stadt Wien. Mit
seiner 1,8 Millionenbevölkerung ist er das dichtest besiedelte Land
der Erde und viele nennen es ein hermetisch abgeriegeltes
Freiluftgefängnis.
Die großen Quellwasserreserven im
Palästinensergebiet und die Erdgasvorräte vor dieser Küstenregion
kommen der Besatzungsmacht zugute, nicht aber der dort ansässigen
Bevölkerung. Die Einheimischen dursten. Sie leiden an akutem
Frischwassermangel2
und 90Prozent des für sie verfügbaren Wassers ist ungenießbar.
Die Bewohner Gazas hungern, sie hungern nach Gerechtigkeit. Diese
aber wird ihnen ebenso wie fast alles Lebensnotwendige vorenthalten.
Sie werden notdürftig am Leben gehalten durch Lieferungen des
UNWRA-Flüchtlingshilfswerks, von Almosen der internationalen
Gemeinschaft. Abed Shokry, ein in Deutschland geschulter Ingenieur,
schreibt am 17. Juni dieses Jahres anlässlich von Frank Walter
Steinmeiers Besuch, direkt aus Gaza-Stadt: „Bitte, vergessen Sie
uns nicht. Bitte tun Sie, was Sie können, damit wir nach Jahrzehnten
der Besatzung ein besseres Leben und eine … Zukunft erhalten.“
Drang
aber von diesem Besuch unseres Außenministers oder von solchem
Hilferuf etwas zu uns?3
Der
bedachte Ingenieur Shokry schreibt weiter: „… obwohl
ca 27 % der zugesagten Gelder für die Wiederaufbauhilfe bei derUNO
eingetroffen sind, ist kein einziges der total zerstörten Häuser
wieder aufgebaut worden, weil es an ausreichendem Baumaterial fehlt.“
Beton etwa darf nämlich wie so
vieles Notwendige nicht durch die Blockade. Die Weltbank und
internationale NGOs haben die Lage im fraglichen Küstenstreifen als
katastrophal
bezeichnet.
Haben wir davon
in unseren Medien gehört?
Wohl eher nicht. Noch immer gilt des
Volksmundes Wort „Wer
den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“. So
werden die leidgeprüften Küstenbewohner Gazas, einer vormals
blühenden Region, in unseren Nachrichtenorganen als
Terroristenfreunde verunglimpft, die sich ihr trauriges Los
schließlich selbst zuzuschreiben haben. Das gilt in nur leicht
abgemilderter Form ebenso für die Bewohner des Westjordanlandes und
für Ostjerusalem, Gebiete, die auf Hebräisch unter der
Bezeichnung, „Judäa“, „Samaria“ und
„Jerushalaim“, Hauptstadt des „Eretz Israel“,
von Groß-Israel also, geführt werden. Für die ortsansässigen
Einheimischen handelt es sich bei diesen Orten um durch israelische
Siedlungen zersplitterte Teile des Staates Palästina
mit der Hauptstadt Al Quds.
Ist die Begriffwahl nur eine Frage
der Perspektive oder gibt es dazu allgemeingültige,
völkerrechtliche Vorgaben?
Leider scheint das Völkerrecht für
den Nahen und Mittleren Osten aus westlicher und aus israelischer
Sicht so gut wie jede Bedeutung verloren zu haben. Dies gilt
ungeachtet der Tatsache, dass Deutschland insbesondere
christliche NGOs in Palästina gerne ideell und materiell großzügig
unterstützt und sich auch an der Wiederaufbauhilfe für die von
Israel mit westlicher Deckung angerichteten Schäden in den
Palästinensergebieten regelmäßig beteiligt.
Trotz solcher nicht ganz
uneigennütziger Hilfe lässt sich bis heute mit dem Buchautor
Andreas Altmann4
sagen, dass Israel und mit ihm die westliche Welt erblindet sind für
das Leid anderer.
Die
unerträglichen Schmerzen der Shoa, des Völkermordes an den
europäischen Juden, verstellen uns bis heute den Blick auf das
Leiden der Gegenwart, das wir mitzuverantworten haben.
Das
Unrecht geht aber auch heute einher mit sicherem Schritt.
Die
Unterdrücker richten sich wieder einmal ein auf zehntausend Jahre.
Die
Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es. ...
Und
wieder einmal ertönt keine Stimme außer der Stimme der
Herrschenden
Auf
den Märkten sagt die Ausbeutung wie gehabt:
Jetzt
beginne ich erst.
Und
von den Unterdrückten sagen viele:
Was
wir wollen, geht niemals. ...5
Auf dem Palästina Portal von Erhard
Arendt fand ich dieses von mir abgewandelte Brecht Wort. Es vergeht
ja in der Tat kein Tag, ohne dass uns Kunde von schwerem Unrecht von
irgendwo her ereilt. Die Medien berichten freilich ohne nach der
Ursache überhaupt zu fragen und lassen uns orientungslos zurück.
Besonders schweres und besonders
langanhaltendes Unrecht ist aber aus Palästina/Israel zu vermelden,
wo sich der längste Konflikt der modernen Welt abspielt. Ein
Konflikt, den Noam Chomsky einmal eine schwärende Wunde
genannt hat. Ein Konflikt, der das Potential zu einem Weltbrand
birgt.
Die palästinensischen Flüchtlinge
bilden mit fünf Millionen Menschen die größte
Flüchtlingspopulation der Erde.6
Es geht jetzt für uns alle, so meine
ich darum, den Blick wieder auf das Wesentliche freizubekommen, auf
das Leid von heute, an dem wir, wenn wir schweigen beteiligt sind. Es
geht um das Gewahrwerden unserer Mitempfindungsfähigkeit. Man sieht
nämlich nur mit dem Herzen gut, wie einst liebevoll-naiv der über
der Wüste abgestürzte Pilot und Verfasser des „Kleinen Prinzen“,
Antoine de Saint Exupery meinte.
Ich möchte mit meinen Ausführungen
dazu ermutigen, einen solch freien Herzensblick zu zulassen und dazu
auffordern, einmal alles bisher Gewusste versuchsweise beiseite zu
legen.
Prüfen Sie bitte mit offenem Herzen
alles Gesagte und natürlich auch mit dem Verstand.
„Fordert
öffentlich und solidarisch Freiheit für Palästina, damit auch
Israel frei sein kann!“
Diese Aufforderung richtete kein
geringerer als Bischof Tutu kürzlich an den Evangelischen
Kirchentag, der Anfang Juni 45 000 Menschen nach Stuttgart zog.
Der offene Brief des südafrikanischen Nobelpreisträgers Tutu, 7
blieb seitens der Zuständigen bisher unbeantwortet. Kein Wunder,
denn er fordert eine klare, unzweideutige Haltung. Er regt nichts
weniger als eine neue Anti-Apartheid-Kampagne an. Eine Kampagne von
der Art, wie sie in den 80iger Jahre gegenüber Südafrika
erfolgreich war, diesmal allerdings mit Blick auf die Zustände in
Israel. Bischof Tutu nennt „Israels militärischen
Angriff auf Gaza im letzten Jahr“
schlicht „unverhältnismäßig“ und
bezeichnet das Vorgehen der israelischen Streitkräfte als
„ brutale Demonstration der Verachtung gegenüber dem
palästinensischen Volk“.
Während nun aber die Amtskirche zu
solch herausfordernder Anklage schweigt, folgt das Kairos
- Palästina8
- Netzwerk dem Aufruf Tutus und organisierte in
Zusammenarbeit mit Pax Christi und der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg
einen viel beachteten Thementag zu „Israel-Palästina“ unter dem
Motto:
„Das Schweigen brechen –
Gerechtigkeit schafft Frieden in Palästina und Israel“.
Es sollte auch ohne Unterstützung
seitens des offiziellen Kirchentags eine sehr gut besuchte und
beeindruckende Veranstaltung werden. Demokratie muss eben von unten
her wachsen, so Mark Braverman, jüdisch-amerikanischer Autor
des sehr wichtigen Buches „Verhängnisvolle Scham - Über das
Schweigen der Christen zu Israels Politik“9
. Die international
US-amerikanisch-deutsch-israelisch-palästinensisch besetzte
Referentenliste reicht von Dr. Mitri Raheb, Pfarrer der
Weihnachtskirche im israelisch besetzten Bethlehem, über Helga
Baumgarten, Hamas-Expertin und Professorin an der Bir Zeit
Universität in Ramallah, bis hin zu Bischöfen und Politikern des
rot-grünen Spektrums. Die Teilnehmer sind sich mit dem
israelisch-amerikanischen Staatsbürger Professor Jeff Halper
vom Komitee gegen Häuserabriß und mit Pfarrer Raheb einig, wenn
dieser sagt:
„Für die
verfolgten Juden und gegen Antisemitismus
einzutreten und für die entrechteten
Palästinenser ist
kein Gegensatz, sondern die logische Konsequenz einer
dem Menschenrecht verpflichteten Haltung.“
Bitte sehen Sie mir, einer agnostischen
Protestantin, die vielen Rückgriffe auf christliche Stimmen, die
theologischen Bezüge und Bibelzitate nach 10
. Wer aber die Zustände im „Heilig“ genannten Land
Palästina/Israel wirklich verstehen will, der kommt an der Bibel
nicht vorbei. Schießlich leitet der zionistische Staat alle seine
Ansprüche auf das Land aus der Bibel ab. Dieses einflussreichste
Buch der Welt müsse, wer verstehen will, mit den Augen der
Entrechteten lesen. Er müsse den Text bibelkritisch angehen und ihn
begreifen wollen aus der Perspektive jener, die schon immer unter
Besatzung gelebt haben. Der in Deutschland geschulte Theologe Mitri
Raheb baut auf diese Bibel-Lesart, wenn er vom „Glauben unter
imperialer Macht“ spricht.
Er zeigt in Buch und Vortrag Parallelen und Kontinuitäten auf
zwischen den vielen Besatzungsregimen, die über die Jahrhunderte
hinweg Palästina beherrscht haben. Für den Realisten und politisch
denkenden Christenmann Raheb ist der Glaube im Sinne von Jesu eine
Kraft zur Vision. „Nur eine solche, gewagte Vision“ könne
„den Nahen Osten aus dem gegenwärtigen Chaos retten.“
„Nur wenn wir in der Lage sind die Region neu zu denken, wird
unser Volk das Leben und das Leben in Fülle haben.11
meint er.
Leider
wurde weder ein säkularer noch ein muslimischer Palästinenser zur
Stuttgarter Tagung geladen12.
Seltsam, denn die Christen machen inzwischen weniger als 2 Prozent
der Bevölkerung Palästinas aus. Für alle Palästineser sprechend
hob daher Dr. Raheb hervor:
Es kennen die Menschen in der
ganzen arabischen Hemisphäre nur den einen Wunsch – sie wollen
leben in Freiheit, Würde und Gleichheit, sie wollen Arbeit und
Stabilität und ungehindert ihre Lebensmöglichkeiten nutzen
können.“13
Der nach sieben Jahren Deutschland freiwillig in sein besetztes und
zerstückeltes Land zurückgekehrte Familienvater schöpft aus
seinem Glauben Zuversicht. Eine aktivierende Hoffnung sieht er darin,
aus der die Kraft erwachse „von den langfristigen Zielen nicht
zu lassen, zugleich aber die kleinen, aufregenden Schritte in
Richtung Zukunft zu gehen“ und
zwar im Hier und Jetzt.
Jüdische und innerisraelische
Kritik
Der ebenfalls zur Tagung geladene, im
Stuttgarter Hospitalviertel sozialisierte und als orthodoxer Jude an
Talmud und Thora geschulte Psychologieprofessor Rolf Verleger
fordert mit gleicher Zuversicht dazu auf, man möge sich durch
den Antisemitismus-Vorwurf nicht das rationale Denken verbieten
lassen und auch nicht
das mitfühlende Herz. Das einstige Mitglied des Zentralrates der
Juden in Deutschland und Verfasser des Buches „Israels Irrweg“
von 2010 weiß, wovon er spricht. Ausnahmslos jeder Kritiker
israelischer Staatspolitik, ob 'Jud, ob Christ, ob Muselmann'
(Lessing) wird stigmatisiert oder, falls selbst Jude, mit dem
Etikett „selbsthassend“ versehen und aus der Gemeinschaft der
Gleichgesinnten ausgegrenzt.
Der preisverwöhnte, israelische
Bestseller Autor Amos Oz widmet seinen jüngst erschienen
Roman „Judas“ dem Thema des als „Verräter“ aus der
eigenen Gemeinschaft ausgegrenzten Kritikers der Staatsraison.14
Seine Hauptfigur ist ein junger, säkularer Theologiestudent, der
über die Jesusfigur aus jüdischer Sicht forscht. Er entdeckt bei
seiner Suche ganz weltliche Spuren der Massaker, auf denen das
Staatsgebäude Israel ruht. Deir Yassin15
taucht in seiner Erzählung als Real-Chiffre dafür auf. Der Roman
des im heiligen Jerusalem, in al-Quds 1939 geborenen, oft als
Linkszionisten zitierten Dichters Oz, ist Ausdruck einer
allmählichen Veränderung im Denken vieler, die sich von der immer
deutlicher werdenden Faschisierung des eigenen Landes innerlich
abwenden. Inner-israelische Kritiker wie Gidon Levy, Ury Avnery,16
Shlomo Sand 17
, Moshe Zuckermann18
etwa sind mutige Menschen und sie haben es nicht leicht in der laut
Selbtsbezeichnung einzigen „Demokratie im Nahen Osten“.
All diesen voran gehen mutig so manche israelische Emigranten. So
etwa Miko Peled, Sprößling einer der ersten zionistischen Familien
des Landes, Sohn des Generals Matti Peled19
und Ilan Pape, heute Politikwissenschaftler in Exeter,
Großbritannien, Verfasser des Standardwerkes “Die ethnischen
Säuberungen Palästinas“20
Kritikbedürfnis wächst auch in
Deutschland
Der Palästina-Tag in Stuttgart, die
Palästinawoche in München, gefördert vom Kultur-Referat der Stadt,
das Engagement des Cafe Palestine von Gabi Weber in Freiburg, die
Durchsetzung der Nakaba-Ausstellung in mehreren deutschen Städten,
die Vortrags-Reise von Miko Peled durch Deutschland sind deutliche
Signale dafür, dass es auch in Deutschland ein großes Bedürfnis
gibt, den von oben und von außen verordneten Maulkorb bezüglich
Israels endlich abzulegen.
Mit den beiden Runden „Das Schweigen
in der Kirche brechen“ und „Das Schweigen in der Politik brechen“
schuf man am 6. Juni zwei Foren in Anlehnung an die Initiative
israelischer Kriegs-Veteranen21
von „Breaking The Silence“. Die Podiumsteilnehmer dieser Runden
forderten mehr oder weniger deutlich dazu auf, dem Druck zu
widerstehen, der sich besonders hierzulande schnell gegen jeden
Funken von Israelkritik richtet.22
Viele der Referenten ermutigten dagegen ausdrücklich oder durch
ihr persönliches Beispiel dazu, Zivilcourage zu zeigen und gegen den
Strom zu schwimmen. Der junge katholische Bischof Thomas Maria
Renz von der Diözese Rottenburg-Stutttgart verwies etwa auf
die kürzlich erfolgte Anerkennung des 'Staates Palästina' durch
Papst Franziskus, als einer wichtigen symbolischen Geste. Die
theologische Landverheißung der Bibel von vor 2000 Jahren dürfe
nicht zur Legitimation heute stattfindenden Landraubes missbraucht
werden.23
Ganz im Sinne auch mancher orthodoxer Rabbiner hieß es, das
„Versprochene Land“ sei nicht lokalisierbar. Der evangelische
Alt- Bischof Eberhard Renz wies daraufhin, dass die
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden Württemberg -
entgegen dem offiziellen kirchlichen Totschweigegebot – sich
eingehend mit dem Kairos-Dokument der Palästinensischen Christen24
befasst und eine wertvolle Arbeitshilfe dazu an alle ihre Gemeinden
verschickt habe.25
Wer sich mit Palästina befassen wolle, der bette sich natürlich
zunächst unbequem. Er stände gegen einen noch machtvollen Strom
und müsse sich intensiver Lesearbeit widmen, um der
Auseinandersetzung gewappnet zu sein.
Die Politiker-Runde mit den
Bundestagsabgordneten Rainold Arnold von der SPD, Annette
Groth von Die Linke und Uwe Kekeritz von den Grünen
veranschaulichte, wie schwierig der Dialog mit einer Staatsraison
ist, die sich „der Sicherheitsdoktrin des Staates Israel“
verschrieben hat. Diese Position, nach der die Sicherheit Israels
offizielle deutsche Staatsdoktrin ist, verpflichtet seit November
2008 ja alle Parteien im Deutschen Bundestag. Dies versuchte der
verteidigungspolitische Experte der SPD aus dem Wahlkreis Nürtingen
zu rechtfertigen. Israel brauche nun mal eine gesicherte
Zweitschlagskapizität. Dieser dienten die deutschen Atom-U-Boote,
dazu diene die umfängliche deutsche Waffenhilfe. Für solche
Propagandeworte erntete der Abgeordnete deutlichen Widerspruch aus
dem ungehaltenen Publikum.
Hunderte von Teilnehmern drängten
den ganzen heißen Sommersamstag über in den viel zu kleinen Saal
des Ruprecht Mayer Hauses im Hospitalviertel neben der Stuttgarter
Synagoge, dem Zentrum jüdischen Lebens in Württemberg. Sie kamen,
sahen und hörten aufmerksam zu, nahmen regen Anteil und waren
deutlich nicht einverstanden mit Arnolds Ausführungen, auch kaum
mit der des Grünen entwicklungspolitischen Sprechers Kekeritz, der
dazu riet „einseitige Kritik an Israel eher zu meiden, weil sie
nicht hilfreich sei“.
Es waren vor allem die jüdischen
Amerikaner Mark Braverman und Jeff Halper, die hier hilfreich
eingriffen und für Klarheit sorgten. Auch der in Genf lebende
Moderator und Taz-Schreiber Andreas Zumach brachte vorisichtige
Vorbehalte gegenüber solch teilblinder Sichtweise zum Ausdruck:
Einseitig sei die Parteinahme der
Kirchenraison, die sich auf die Seite der
Staatsraison stelle und die jegliche Israel-Kritik
kategorisch verbiete unter dem geheuchelten Vorwand, Israel
schützen zu müssen, so Braverman. Man müsse vielmehr aus dem
eigenen Versagen in der Vergangenheit die richtigen
menschenrechtlichen Schlüsse für die Gegenwart ziehen. Vor allem
die Kirche habe hier entscheidende Versäumnisse aufzuarbeiten und zu
korrigieren.
Es gelte mit dem Missverständnis
aufzuräumen, der moderne Staat Israel sei die Antwort auf die
Judenpogrome und denVölkermord im 20. Jahrundert.26
Israel ist ein neokoloniales Projekt
im Dienste imperialer Mächte.27
Dieses Projekt geht auf die
Initiative des britischen Politikers und Finanzaristokraten Baron
Walter Rothschild zurück, dem schließlich mit der
Balfour-Erklärung von 1917 von seinem konservativen Kollegen,
Außenminister des britischen Großreiches Lord Arthur James Balfour,
später Premierminister,
„eine Heimstätte für alle Juden“
in Palästina zugesichert wurde. Die Balfour-Erklärung ist ein
höchst problematisches Dokument, das den imperialen Charakter des
zionistischen Vorhabens untermauert. Es ging nach dem Ende des
Ottomanischen Reiches den Kolonialmächten, vor allem Großbritannien,
um die Sicherung ihres Einflusses im ölreichen und strategisch so
wichtigen Nahen Osten. Die Konflikte von heute im fraglichen Großraum
lassen sich nur aus der Kolonialgeschichte heraus begreifen.
Das „zionistische Projekt“ war
niemals im Interesse des Judentums und schon gar nicht ist es im
Interesse der einheimischen Bevölkerung vor Ort. Nachzulesen ist
solche Einschätzung unter anderem in Petra Wilds eben erschienener
Studie zur Krise des Zionismus28.
Solch aufklärende Literatur und das
Stuttgarter Tagungswort „Gott kennt keine Staatsraison. Gott
kennt nur Menschen in Israel und Palästina“ war - wie die
ganze Veranstaltung - sicher im Sinne des jesuitischen
Sachsenhausenhäftlings Rupert Mayer, dem Namensgeber des
Tagungsortes in Stuttgart. Auch wenn der amerikanisch - israelische
Anthropologe Jeff Halper29
von hier aus im Sinne der Wahrhaftigkeit dazu aufrief, in unserer
Kritik deutlicher zu werden, kennzeichnet das die
Widerstandsbereitschaft gegen imperiale Anmaßung. Der stärkere
Konfliktpartner trägt die Veranwortung für die Eskalation. Beide
Seiten in diesem ungleichen Kampf auf eine Stufe zu stellen, ist
nicht gerechtfertigt. Israel wird von den imperialen Mächten
aufgerüstet, es ist die einzige Atommacht in der Region. Neun
Nuklear-U-Boote von Deutschland sind ihm versprochen30,
sechs davon bereits ausgeliefert und eines kreuze derzeit vor den
Küsten des Iran. „Sollte dieses Nuklear-U-Boot uns dort vor
den Palästinensern schützen?“ fragt Halper ironisierend sein
aufmerksames Publikum.
Ansätze von Kritik seitens der
Bundestags-Parteien?
Am entschiedensten tritt in der
Politiker-Runde in Stuttgart Annette Groth auf. Sie zitiert empört
den israelischen Verteidigungsminister Moshe Yalon, der „die
Palästinenser als Tiere“ bezeichnet, die man töten könne.
Dieser Mann erklärte öffentlich, man werde sich wie bisher so auch
in Zukunft in Gaza und im Libanon nicht an das humanitäre
Völkerrecht halten. Mit Judentum oder mit dessen Schutz hat das
ganz und gar nichts zu tun.
Auch das Vokabular der seit Mai im Amt
befindlichen Justizministerin Ayelet Shaked wurde schon im
September vorigen Jahres vom in Brüssel tagenden Russel Tribunal als
genozidale Äußerung ins Visier genommen. Frau Shaked
hatte im Vorsommer das gesamte palästinensische Volk zum Feind
erkoren und dessen Ausrottung angemahnt, inklusive seiner Alten, der
Frauen, der Mütter, der Städte und ihrer Infrastruktur. Die
Bewohner der Häuser sollten mit diesen vergehen, sonst würde eine
neue Schlangenbrut heranwachsen.31
Die Linkenpolitikerin Groth hatte im
Herbst vorigen Jahres zusammen mit Claudia Haydth, Inge Höger und
Heike Hensel den höchst lobenswerten Versuch unternommen, die
Ergebnisse des RTOP32
in den Bundestag zu tragen, sie war dabei auf wenig Unterstützung
und auf viel Granit gestoßen auch in ihrer Partei. 33
Ayelet Shaked34
war damals noch einfaches Knesset Mitglied, als sie am 1. Juli
2014 auf ihrer Facebook-Seite bis dato unveröffentlichte
Worte des verstorbenen Siedlerfunktionärs Eliad Elitzur zustimmend
postete. Die
39
Jahre junge Mutter ist seit Mai 2015
in Israel für Recht und Gesetz zuständig. Ihr
rassistisches Engagement wurde also vom neu-alten Ministerpräsidenten
Nethanjahu mit einem staatstragenden Ministeramt belohnt, womit
dieser seine Rechtsauffassung untermauert.
Wenige Tage nach Fau Shakeds umstrittener
Facebookeintragung im letzten Sommer hat ein neuer Akt in der
Tragödie des palästinensischen Volkes begonnen. Von den
ausführenden Sreitkräften als „Fels in der Brandung“
klassifiziert, hatte die „Operation Protective Edge“ zur
Folge:
2.188
tote Palästinenser, davon mindestens 1.658 Zivilisten, darunter
zwei Drittel Frauen und Kinder. Verletzt wurden 11. 231 Bewohner von
Gaza. 18 000 Wohnheiten des Küstenstreifens wurden zerstört und
große Teile der zivilen Infrastruktur.
Das UNWRA Flüchtlings-Hilfswerk 35
meldet 66 tote Israelis darunter 64 Mitglieder der bewaffneten
Streitkräfte. Zur Begleichung der angerichteten Schäden wären 7, 8
Milliarden US Dollar notwendig. So das außerordentliche Russel
Tribunal. Das vielleicht profilierteste Jurymitglied dieses
informellen Juristen-Gremiums war Professor emeritus Richard Falk
aus Princeton, USA. Er war von 2008-2014 UNO-Sonderberichterstatter
für die von Israel besetzten Gebiete. Das Tribunal der
Völkerrechtler, juristisch hochkarätig und international
repräsentativ, verkörpert die Stimmen der sprach- und machtlos
Gemachten.
Sollen deren informelle Verlautbarungen
ebenso totgeschwiegen bleiben wie vormals der hochoffizielle
Bericht des UN-Kommissärs Goldstone, der den Krieg von
2008/09 zu dokumentieren hatte? Soll Ähnliches mit dem UN-Bericht
über die Kriegsverbrechen vom Vorjahr36
geschehen dürfen?37
Die Weltöffentlichkeit vergisst
natürlich diese Zeugnisse keineswegs. Ungeachtet dessen aber
übernehmen alle Leitmedien in Deutschland nach wie vor die ihnen
vom Imperium vorgegebene israelische Darstellung, nach der die
„radikalislamische terroristische“ Hamas auf Grund von
Raketenbeschuss den letzten wie alle nachfolgenden
Gewaltausbrüche zu verantworten habe. Solche Gewaltausbrüche
seitens der IDF erfolgen in steter Regelmäßigkeit auch gegenüber
Bewohnern des Westjordanlandes, wo die Hamas nicht das Sagen hat.
Ein Ende der seit 1948
währenden NAKBA, der Katastrophe für Palästina, scheint
demnach auch für die übrigen besetzten Gebiete vorerst nicht
absehbar. Die Nakba wurde seit dem 6-Tage Krieg von 1967 weiter
verschärft durch das illegale Besatzungs- und Siedler-Regime. Mit
den Oslo-Verträgen wurde es paradoxer Weise noch einmal schlimmer.
Pfarrer Mitreb sieht sogar ein noch brutaleres Apartheidsystem auf
die Palästinenser zukommen.
An diesem Samstag dem 6.
Juni teilt keiner der Referenten die aus dem Publikum noch vereinzelt
kommende Vermutung, dass die Hamas etwa an den Gewaltorgien, deren
maßgebliche Opfer ja Palästinenser sind, schuld sei. Auch für
die schleichende Abwanderung der Christen aus dem 'heiligen'
Palästina trügen nicht etwa die Muslime Verantwortung. Unterdessen
geht aber die deutsche Politik unkontrolliert weiter auf ihrem nur
ganz vordergründig israelfreundlichen Kurs:
„Israel kauft vier deutsche
Korvetten“
So
las man es am 11. Mai 2015 um 12:04 im „Der Standard“.at
weiter
Weiter schrieb die
online Ausgabe des österreichischen Blattes:
„Marine will Schiffe zu
Sicherung von Gasfeldern nützen (!)
Israel hat einen Vertrag zum Kauf
vier deutscher Kriegsschiffe im Wert von 430 Millionen Euro
unterzeichnet. Das israelische Verteidigungsministerium teilte am
Montag mit, an der Unterzeichnungszeremonie in Tel Aviv habe unter
anderem Andreas Burmester teilgenommen, Vorsitzender der
Geschäftsführung von ThyssenKrupp Marine Systems.“
Waffenexport in Kriegsgebiete ist
grundgesetzlich untersagt. Der Atomwaffensperrvertrag verpflichtet
die Signatar-Staaten darüberhinaus, Atomwaffen nicht zu
weiterzuverbreiten.
Der Respekt vor der Achtung auch der
palästinensischen Menschenrechte geböte die sofortige
Aussetzung des EU-Israel Assozierungsabkommens, das in Artikel
2 die Vertragspartner zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet.
Auf solch grundlegende Dinge verweist die Linken-Abgeordnete Groth.
Sie macht weitere konkrete, sofort umsetzbare Vorschläge. Eine
Aussetzung des Assozierungsabkommens wäre – bei entsprechendem
Willen möglich - Präzendenzfälle lägen vor. Druck für solche
eine Forderung aufzubauen, wäre Aufgabe einer am humanitären
Menschenrecht orientierten Friedensbewegung.
Auch sei die Ankündigung von Frau von
der Leyen, noch in diesem Herbst Soldaten nach Israel zu
schicken, um sie im Tunnelkampf auszubilden, anzuprangern. Ein
deutliches Nein gegen die Vergabe von Steuergeldern für
Drohnenforschung an Israel sei ebenfalls öffentlichkeitswirksam zu
fordern ...
Während Frau Groth die Situation,
insbesondere in GAZA seit dem letztjährigen Krieg, unbeschreiblich
findet und sie folglich von der Regierung einen sofortigen
Waffenlieferungsstopp fordert, ebenso wie ein klares NEIN zum
völkerrechtwidrigen Siedlungsbau in den besetzten Gebieten, auf
Durchsetzung der längst überfälligen Blockadeaufhebung für
Gaza pocht und die Einhaltung der Menschenrechte in den
besetzten Gebieten als besonders dringlich anmahnt, ist diese
aufrecht demokratische Haltung längst nicht bei allen Abgeordneten
konsensfähig, im Gegenteil. Da ist also sehr viel mehr Druck von
unten und außen erforderlich. Druck auf die Meinungsmacher in den
Medien und Parlamenten, Druck auf Vereine und Zusammenschlüsse
jeglicher Art ist dringend geboten, damit sich an der immer noch
zustimmungsfähigen Haltung im Lande etwas ändert.
Mehrheits-Haltung kann und muss
verändert werden
Die noch mehrheitsfähige pro-Israel
Stimmung repräsentierte in Stuttgart der SPD Mann Arnold. Er sieht
die Sache so: Wir müssen die demokratischen Wahlergebnisse
unseres befreundeten Partnerlandes respektieren und lobend
anerkennen, dass unser Land schließlich mit beiden Konfliktpartnern
spricht. Leider aber fordert MDB Arnold die Anerkennung der
Wahlergebnisse nur in Bezug auf eine Seite, für Israel nämlich.
Während es doch in den vom Hebräer Staat seit 1967 besetzten und
engmaschig kontrollierten Gebieten Palästinas 2006 auch die von der
internationalen Gemeinschaft geforderten und streng überwachten
Wahlen gegeben hat. Deren Ergebnisse allerdings werden, weil
unliebsam, bis heute nicht respektiert von jenen Ländern, die auf
Israel Einfluss haben.
Ist eine solche Politik der doppelten
Maßstäbe aber demokratisch und völkerrechtlich hinnehmbar ?
Sogar der ehemalige Botschafter
Israels hierzulande, Avi Primor, soll in Bremen gesagt haben, dass
Druck von außen auf sein Land unumgänglich sei, wolle man den Kurs
Israels in die Katastrophe aufhalten. So sieht das Avraham Burg, so
sieht das Moshe Zuckermann, so sehen das viele Israelis. Die
Auswanderungsrate aus der „Heimstätte aller Juden“ war noch nie
so hoch und die selbstgeschaffenen Probleme des Staates noch nie so
gravierend.
Auch Professor Helga Baumgarten fordert
eine härtere Gangart. Die Politikwissenschaftlerin artikulierte
in Stuttgart ihr Befremden gegenüber den Äußerungen des
Bundespräsidenten Gauck, der tags zuvor bei den
Kirchentagsteilnehmern um Verständnis für die Fehler der Politiker
gebeten hatte. Politiker brauchen keine Streicheleinheiten,
Politiker brauchen Kontrolle und kritische Begleitung. So will es die
Staatsform der Demokratie im Gegensatz zur Oligarchie oder
Plutokratie. Die Politik der Symbole sei in Bezug auf Palästina
nicht zu unterschätzen so Frau Baumgarten. Wenn der Vatikan vor
wenigen Wochen Palästina als souveränen Staat anerkannt hat, so
müsse man das als symbolhaltige Geste ernst nehmen, vielleicht als
eine wichtige Geste in einer Zeit fortschreitender kolonialer
Landnahme und der immer brutaler werdender Gewalt gegen
palästinensische Menschen auch im Westjordanland. Die Gewalt in
Palästina, wo Frau Baumgarten seit vielen Jahren lebt, ist nicht nur
struktureller und geistiger Natur. Sie ist jeden Tag physisch
erlebbar und für die unter dem Besatzungsregime lebenden,
überwiegend jungen Menschen oft tödlicher Natur.
Politik der Symbolik
Die Anerkennung des Staates
Palästina seitens der EU zu
fordern, mag ein notwendiger Schritt sein, selbst dann, wenn
die Zweistaatenlösung durch die Tatsachen vor Ort längst ad
absurdum geführt wurde.
Wichtiger noch ist aber die
Unterstützung der BDS-Kampagne.
Produkte aus den Siedlergebieten müssen endlich, im Sinne der seit
10 Jahren von der palästinensischen Zivilgesellschaft
vorgeschlagenen, gewaltfreien BDS-Kampagne
boykottiert werden. Diese Produkte fallen nicht unter
EU-Bevorzugung. Boykottiert -
Deinvestiert und Sanktioniert
Israel, solgange es an seiner Besatzungs- und Apartheidspolitik
festhält.
Neutralität im Nahost-Konflikt ist
keine Option.38
BDS,
das
heißt Boykottmaßnahmen
für einen Demokratischen Staat.
so übersetzt Jeff Halper die weltweit an Gewicht gewinnende
BDS-Kampagne.
Eine jüdischer Staat nur für Juden, eine Ethnokratie also ist
angesichts des multiethnischen und multireligiösen Charakters und in
Anbetracht der Zusammensetzung der Bevölkerungs-Population des
Landes mit Demokratie unvereinbar.
Notwendig und möglich sei demnach
angesicht der Faktenlage nur ein gemeinsames demokratisches
Staatswesen, das all seinen Bürgern die gleichen Rechte einräume,
ein Staatswesen, das sichere Grenzen garantiere, mit seinen Nachbarn
in Frieden lebe und das keine Ethnie oder Religionsgruppe bevorzuge,
auschlösse oder in irgendeiner Weise diskriminiere. So wollen es die
Kairos-Palästina-Unterstützer, so sehen es die Referenten und das
Publikum im Rupprecht Mayer Haus und so sieht es der Sohn einer
der ältesten und angesehensten Zionistenfamilien des Landes
Israel, der Sohn des Generals und Professors für Arabistik Mati
Peled. Miko Peled lebt heute mit seiner Familie in San Diego als
Karate-Meister. Er beendet dieser Tage eine sehr erfolgreiche
Deutschlandtournee, auch wenn ihm Berlin nur ein Minipublikum in
einer Böll-Nische geboten hat.
Die kleinen gehbaren Schritte zur
Wahrung der Menschenrechte?
Pfarrer Mitri Raheb unterstreicht
genauso wie der charismatische Miko Peled die Notwendigkeit der
Kaufverweigerung von Siedlerprodukten, in
seinen Augen „Hehlerware“. So lange die EU unter
deutschem Druck sich weigere, die Kennzeichnung für Siedlerware
einzuführen, solle man den Kauf der Produkte mit der Barcode-Nummer
72939
unterlassen. Die so gekennzeichneten Waren könnten Siedlerprodukte
sein, etwa Wein aus Bethlehem, Ahava-Kosmetika aus dem Toten Meer,
oder Produkte von Soda-Stream. Besatzerprodukte also, die illegaler
Weise erzeugt und vertrieben würden.
Miko Peled aber legt Wert auf
unmittelbare und noch greifbarere symbolische Gesten von direkt
zukunftsweisender Bedeutung. Diese gipfeln in der sofortigen
Freilassung aller 6 000 politischen Gefangenen, vor allem derjenigen
unter 10 jährigen Kinder und derer, die ohne Anklage interniert sind
und natürlich die sofortige und bedingungslose Aufhebung der
Blockade des Gaza Streifens. Der israelisch-amerikanische Miko
Peled bekommt am 30. Juni im kleinsten Raum der Böll-Stiftung in
Berlin in einem Privathaus in der Sebastianstraße 21 in Kreuzberg
dafür ungeteilten Beifall. Wie wir alle wissen, erfordert es
absurder Weise Mut, auf solchen eigentlich selbstverständlichen und
menschenrechtlich gebotenen Schritten zu bestehen. Die ungeteilte
Beachtung des humanitären Völkerrechts einzuklagen, erfordert
Zivilcourage, weil ja darin eine Anklage mitschwingt und genau diese
soll nicht sein. Machen wir uns daher ein für alle Male klar:
Die Berufung auf den Holocaust ist
nur noch eine faule Ausrede für eigenes Schweigen und Weggucken im
Hier und Jetzt. Vergegenwärtigen wir uns stattdessen das „Lob der
Dialektik“ unseres genialen Bert Brecht:
An
wem liegt es,
wenn
die Unterdrückung bleibt?
An
uns.
An
wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird?
Ebenfalls
an uns.
Wer
niedergeschlagen wird,
der
erhebe sich!
Wer
verloren ist, kämpfe!
Wer
seine Lage erkannt hat,
wie
soll der aufzuhalten sein?
Denn
die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen,
Und
aus Niemals wird: Heute noch!
Gehen
wir sie also heute noch die kleinen möglichen Schritte und fordern
wir im Sinne unseres an der Bibel geschulten Dichters von der
Politik das von hier aus Machbare und Erforderliche.
Nachtrag für alle,
denen der Name Deir Yassin
nichts sagen sollte: Deir
Yassin von Erich Fried
(Auszüge)
Ich
habe gelesen /
vom
Palästinenserdorf Deir Yassin /
Zweihundertvierundfünfzig
fast
nur Frauen und Kinder und Alt/
die
ermordet wurden
/
von den Einheiten Léchi und Etzil
/
unter
Joschua Zetler
/
und
Mordechai Ra´anán ...
Wohin
gehört Deir Yassin /
in
meinem Kopf? /
Es
gehört zu Guernica /
und
zu Warschauer Ghetto /
Es
gehört zu Lidice
/und
zu Oradour
/
Es
gehört zu My Lai /
und
zu Bin-Du-Ong in Vietnam ...
die
Sieger von Deir Yassi
bestehen jeden Vergleich
mit
Leutnant William Calley
dem
Besieger des Dorfes My Lai /...
und
mit Jürgen Stroop, SS/ dem Besieger des Warschauer Ghettos
__________
1Siehe
auch mein blog:Reisebericht - AKF-Europe.org – Arbeitskreis für
...
akf-europe.org/publikationen/reisebericht/
HEBRON: http://pwlasowa.blogspot.de/2012_07_26_archive.html ... “Wir
weigern uns Feinde zu sein”
http://pwlasowa.blogspot.de/2012_08_04_archive. html
2
11 June 2014 !-
http://nedains.com/en/news/1016/water-crisis-in-gaza-strip-over-90-of-water-unpotable
3Ganz
ausgezeichnet immerhin hierzu insbesondere das Kapitel „Freibrief
für Israel“ von Michael Lüders in seiner dieses Jahr schon in
der 3. Auflage erschienene Buch „Wer den Wind sät - was westliche
Orientpoltitik im Orient anrichtet“ ershcienen bei C.H. Beck in
München 2015 S. 142-166
4A.
Altmann, „Reise nach Israel/Palästina“
5
Frei nach dem Lob der Dialektik von Bertolt Brecht , Fortsetzung
siehe Schluß des Vortrages.
6Mitri
Raheb, Glauben unter imperialer Herrschaft, Gütersloh 2014,
entspricht UNRWA -Angaben
7
verfasst und abgesandt am 30. April 2015
8Das
Kairos-PALÄSTINA Dokument wurd am 11. Dezember 2009 von Vertretern
christlich - palästinensischer Gemeinden verabschiedet und in
Arabischer und Englsicher Sprache als Hilferuf in die Welt
geschickt. KAIROS (gr..) der rechte Augenblick
9Mark
Braverman , „Verhängnisvolle Scham - Über das Schweigen der
Christen zu Israels Politik, München 2011
10Unsere
besten Autoren waren sich bis ins 20. Jahrhundert noch der
Bedeutung der Bibel bis in die Gegenwart hinein sehr bewusst, das
gilt für Bert Brecht ebenso wie für Lion Feuchtwanger, Henry
Barbusse oder für den Nobelpreisliteraten Thomas Mann. In Thomas
Manns vierbändigem Roman „Joseph und seine Brüder“,
für den er umfänglich bibelwissenschaftliche Studien betrieb,
heißt es zum in Israel sehr aktuellen Thema der Landverheißung:
“Vorsicht ... Es handelt sich um spätere und zweckvolle
Eintragungen, die der Absicht dienen, politische Machtverhältnisse,
die sich auf kriegerischem Wege hergestellt haben, in frühesten
Gottesabsichten rechtlich zu befestigen.“ Bd I der
Aufbauverlag-Gesamtausgabe von 1974, S. 9 So
niedergeschrieben nach einer Palästinareise im Jahre 1925
11
Joh.10,10
12Wenige
Tage später sprach im Rahmen der Palästina-Woche in München etwa
Professor Qumsiyeh aus Bethlehem, hier sein Bericht:
So
far my trip to Europe is going great. And from what I hear
from the
volunteers
and workers at the museum back in Bethlehem, there are also
great
news. The whirlwind tour of Europe began in Munich and goes
through
Leipzig,
Berlin, Frankfurt, Heidelberg, Zurich, Dornbrin, Bratislava,
Vienna.
Nine cites in in 12 days meant lots of trains and other modes of
transportation.
Main two purposes are: signing my book on Sharing the Land
of
Canaan (out in German now) and seeking collaborations and
partnerships
for
our nascent museum of Natural History. this gives one time to read
and
reflect.
I certainly gathered many books and other literature along the
way.
I also reflected how two German people I never met actually
influenced
my
life. One is Mr. Schneller who founded an orphanage school in
Jerusalem
that
saved my grandfather (who lost all his immediate family members in
World
War I). The other is Rev. Schmitz who collected many animals in
Palestine
and also founded a girls’ school in Jerusalem. I was a teacher at
that
school in 1978-1979. That collection was taken over by Israeli
institutions.
As
in previous visit, we got encouraged by the site of remnants of the
Berlin
wall. If that wall can fall, then certainly our apartheid wall will
fall.
We engaged in amazing conversations with varied people covering
areas
ranging
from nature conservation, research on biodiversity, early childhood
education,
German-Israel relations, apartheid, Nazi-Zionist collaboration,
and
much more.
Everywhere
I go people are so welcoming and so interested in helping
Palestine
and Helping PMNH-BU. Although so far I have been running around
without
enough sleep, I feel more energy than ever before. Examples of
collaboration
include sending some of our young people to learn things like
taxidermy,
museum exhibition design, and modeling nature and artifacts for
exhibition.
We also need to send some for acquiring higher degrees and to
return
trained in various disciplines (paleontology, arachnology,
entomology,
ethnology etc.). I am always impressed by how much
people do
with
very limited resources. Many live simpler lives so that they are not
distracted
and they can focus on good work. Others have resources and
realize
that giving is very enjoyable activity. The national group of
German
Palestinian Association (Deutsch-Palaestinensischen Gesellschaft
dpg-netz.de )
is well organized in many German cities and has a beautiful
and
highly informative magazine.I could go on and on.
More
and more, we realize our priority/challenge is how best to invest in
the
young people (especially those who volunteer). This even as we keep
the
energy
of us older folks. In Europe I met many people of all ages engaged
in
BDS and other actions for peace. Kudos to the,. But we also have so
many
good
young people with great potential. I am sure they/we together can
make
miracles.
As the great Mahatma Gandhi once said “A small body of determined
spirits
fired by an unquenchable faith in their mission can alter the
course
of history.” This got me to thinking more about the mission of the
museum
which includes reshaping ourselves (developing respect for ourselves
first)
which brings me to another point Gandhi made: “Our greatness lies
not
so much in being able to remake the world, as in being able to
remake
ourselves”
and similarly “Strength does not come from physical capacity. It
comes
from an indomitable will.” But the key question remains in
what
direction
should we push ourselves and how do we proceed to change
ourselves.
Mazin
Qumsiyeh
Professor
and Director
Palestine
Museum of Natural History (PMNH)
Palestine
Institute of Biodiversity and Sustainability (PIBS)
Bethlehem
University
Sustainability,
Youth Education and Empowerment
http://www.palestinenature.org
info@palestinenature.org
Tel
970-22773553
Humanitarian
ships trying to peacefully break the illegal and immoral siege
on
Gaza were intercepted by the Israeli navy. But good people will keep
trying
to do good things against all odds. See
this video for example about
a
Gaza initiative with
colors https://m.youtube.com/watch?v=CX34C2B1nt8
13M.
Raheb, Glaube unter imperialer Macht – eine palästinensische
Theologie der Hoffnung, München 2014, S. 203
14Der
Begriff entstammt dem Machiavellismus und ist mit Demokratie
unvereinbar
15
Am 9. April 1948 wurde das palästinensische Dorf Deir
Yassin westlich von Jerusalem mit etwa 600 Einwohnern, alle
Zivilisten, von 132 Mitgliedern der zionistischen Terorgruppen
Irgun und Stern angegriffen. Die Bewohner, die nicht hatten fliehen
können, waren in einer unvorstellbaren Orgie abgeschlachtet
und Frauen vergewaltigt, Häuser geplündert und mit
Bewohnern in die Luft gejagt worden.
Die britische
Polizei untersuchte das Massaker. Der stellvertretende Direktor
des Criminal Investigation Departement sandte am 15. April 1948
einen "geheimen und dringlichen Bericht" mit
Zeugenaussagen an General Sir Alan Gordon Cunningham, den
Hochkommissar von Großbritannien unter dem Aktenzeichen
179/110/17/65.
http://www.palaestina-portal.eu/texte/deir_yassin_massaker.htm
16Langjähriges
Ex-Knessetmitglied siehe etwa:
http://www.uri-avnery.de/news/337/17/BDS-der-neue-Feind
17
„...Man kann dieses Komplexe und schwierige Gebilde Israel erst
verstehen, wenn man die Bücher und Aufsätze seiner besten
oppositionellen Köpfe gelesen hat. Um nur ein paar Namen zu nennen:
Uri Avnery, Abraham Burg, Akiva Eldar, Simcha Flapan,
Amira Hass, Jeff Halper, Jeshajahu Leibowitz, Gideon Levy, Reuven
Moskovitz, Ilan Pappe, Tom Segev, Israel Shahak, Idith Zertal,
Moshe Zuckermann und eben Shlomo Sand, wobei diese
Liste bei weitem nicht vollständig ist. Die Ausführungen dieser
intelligenten und human gesinnten Aufklärer haben mein Israel-Bild
geprägt, das natürlich ein Gegenentwurf zum zionistischen
Mainstream ist.“Arn Strohmeyer
http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/strohmeyer_arn_%20Ich%20steige%20aus%20dem%20Judentums%20aus.htm,
siehe auch:
http://www.deutschlandfunk.de/eine-kritik-an-der-israelischen-erinnerungspolitik.700.de.html?dram:article_id=229308
18
Moshe Zuckermann: Israels Schicksal. Wie der Zionismus seinen
Untergang betreibt. Promedia, Wien 2014. 208 Seiten, 17,90 Euro.
19
Miko Peled „The General's Son - Journey of an Israeli in
Palestine“ , Charlotteville, Verginia, 2. Auflage 2012 schrieb am
23. August 2014 „Die Hamas ist nicht das Problem. Heutzutage wird
stets die Hamas für die Gewalt in Gaza verantwortlich gemacht, aber
Israel begann seine Angriffe auf den Gazastreifen nicht erst, als
sich die Hamas in den späten 80ern etablierte. Israel begann mit
den Angriffen auf Gaza, als der Gazastreifen in den späten 50ern
gegründet und mit Flüchtlingen bevölkert wurde.“ Quelle:
http://www.palaestina-solidaritaet.de/2014/08/miko-peled-vom-holocaust-zum-massaker-in-gaza-durch-den-ben-gurion-flughafen/
20
Ilan Pape, „Die ethnischen Säuberungen Palästinas“ 2007
Neuauflage
21http://www.breakingthesilence.org.il/about/organization
gegr. 2004 von Veteranen, die in Hebron gedient haben
22
So wird in einer kürzlichen Südwestfunksendung von Frau
Professorin Monika Schwarz Friesel von der TU Berlin über
vermeintlichen „Antisemitismus“ besonders von links vom Leder
gezogen, siehe SWR2:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/phaenomen-aus-der-mitte/-/id=660374/did=15475742/nid=660374/sdpgid=1098125/bo3jp9/index.html
23Siehe
Fußnote 7
24Veröffentlicht
in Betlehem am 11. Dez 2009. Das Dokument bezeichnet Israel als
„Apartheid-Staat“ und fordert zur Untersützung der
BDS-Kampagne auf.
25sehr
empfehlenswert und informativ:„Arbeitshilfe zum Kairos-Dokument
der Christinnen und Christen in Palästina – Die Stunde der
Wahrheit und des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung aus der Mitte
des Leidens der Palästinenser und Palästinenserinnen“ Hrsg. ACK,
Januar 2011, zu bestellen bei ACK, Stafflenbergstr. 46, 70184
Stuttgart, ackbw@t-online.de
26
Dr. Theodor Herzl notierte am 3. September 1897 in
seinem Tagebuch: "Wenn ich den Baseler Kongress in einem
Wort zusammenfassen wollte - was ich öffentlich so nicht tun würde
- wäre es: 'In Basel gründete ich den Jüdischen Staat.
Wenn ich das öffentlich erklärte, würde man als Antwort darüber
lachen. In vielleicht fünf Jahren, bestimmt in fünfzig, wird jeder
es erkennen." http://www.hagalil.com/schweiz/zion-100.htm
27Siehe
dazu u.a. Professor Gudrun Krämer, „Geschichte Palästinas“ 5.
Auflage München 2006 , C.H.Beck S. 204 „Die zionistischen Juden
waren Kolonisierte und Kolonisatoren in einem, die als Europäer
überzeugt davon waren, die Zivilisation zu vertreten, sie nach
Palästina zu tragen und dort ein im europäischen Sinn modernes
Gemeinwesen (mit 'Mustercolonien') anzulegen. Wir sprechen
über die Mandatszeit, 1922-1948, also die Jahre nach dem ersten
Weltkrieg, als den Briten vom Völkerbund das „Mandat“ über
Palästina anvertraut war, vor dem Machtantritt der Nazis. Die
Verwirklichung der Balfour-Erklärung war Teil des Mandatsvertages
und ihre Verwirklichung wurde regelrecht zur Haupaufgabe der
Mandatsmacht. Krämer S. 201, siehe auch Campell-Bannerman 1907
28Petra
Wild, „Die Krise des Zionismus und die Einstaatenlösung – Zur
Zukunft eines demokratischen Palästina“, Wien 2015, Promedia
Verlag . Andere Quellen sind etwa Shlomo Sand, „Die Erfindung des
jüdischen Volkes – Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand“
Berlin 2008 (List-Verlag/Ullstein) und ders. Die Erfindung des
Landes Israel - Mythos und Wahrheit, Berlin 2012, (Propyläen) S.
Sand ist israelischer Hisoriker und zählt zu den schärfsten
Kritikern israelischer Politik gegenüber den Palästinensern. Die
Süddeutsche Zeitung bescheinigt ihm „radikal, kenntnisreich
und mit großem Mut zu schreiben“ oder
die Studie des Briten Alan Hart, „Zionism- The Real Enemy of the
Jews“ Volume I, Atlanta 2009. Hart sagte auf einer Tagung in
Freiburg 2011 „Deutsche, es ist an der Zeit , dass ihr euch nicht
mehr durch eure Geschichte erpressen lasst“
29Jeff
Halper, „Ein Israeli in Palästina – Israel vom Kolonialismus
erlösen“, Berlin 2010, Aphorisma-Verlag
30Unter
Bruch des Atomwaffensperrvertrages Art.I
siehehttp://www.atomwaffena-z.info/heute/ruestungskontrolle/atomwaffensperrvertrag.html
31
Russel Tribunal zu Palästina in deutscher Übersetzung
herausgegeben von Salam Shalom und der deutsch-paästinensichen
Gesellschaft im oktober 2015 www.dpg.de
„Das
palästinensische Volk hat uns den Krieg erklärt, wir müssen mit
Krieg antworten. Nicht mit einer Operation niedriger Intensität,
nicht mit einer kontrollierten Eskalation, nicht mit der Zerstörung
der Infrastruktur der Terroristen, nicht mit gezielten Tötungen. …
Es ist kein Krieg gegen den Terror, kein Krieg gegen Extremisten
... nicht einmal ein Krieg gegen die Palästinensische
Autonomiebehörde. ... Dies ist ein Krieg zwischen zwei Völkern.
Wer ist der Feind? Das palästinensische Volk.
Warum?
Fragt
sie selbst, sie haben doch angefangen. […]
In
einem Krieg ist der Feind normalerweise ein ganzes Volk, somit auch
seine Alten und seine Frauen, seine Städte und seine Dörfer, sein
Eigentum und seine Infrastruktur. … Der Moral des Krieges gemäß
ist es nicht möglich, zivile Opfer zu vermeiden. … Und in
unserem Krieg ist das siebenmal richtiger, denn die feindlichen
Soldaten verbergen sich in der Bevölkerung, und nur mit deren
Unterstützung können sie überhaupt kämpfen. Hinter jedem
Terroristen stehen Dutzende Männer und Frauen, ohne die sie ihre
Terrorakte nicht verüben könnten. Die Akteure in diesem Krieg sind
jene, die in Moscheen hetzen, die mörderische Lehrpläne für die
Schulen schreiben, die den Terroristen Unterschlupf und Fahrzeuge
gewähren, all jene, die sie ehren und moralisch unterstützen. Sie
alle sind feindliche Kämpfer und sie werden dafür bluten. Dazu
zählen auch die Mütter der Märtyrer. ... Sie sollten ihren
Söhnen nachfolgen – nichts wäre gerechter. Sie müssen
verschwinden, ebenso die Häuser, in denen sie diese Schlangen
großzogen. “ und
„Arbeitsgruppe solidarische Kirche im Rheinland“
„Faschismuskritik in Israel – von 1948 bis heute“
www.solidarische kirche.de, Mai 2015
32RTOP
= Russel Tribunal on Palestine
33
„Wir sind erschrocken und empört über die Kampagne
gegen die beiden Journalisten Max Blumenthal (US-amerikanischer
Jude) und David Sheen (kanadisch-israelischer Jude) sowie gegen die
Mitglieder der Partei Die Linke, die die beiden zu einem
Fachgespräch in den deutschen Bundestag eingeladen bzw. daran
teilgenommen haben. Wir solidarisieren uns mit den beiden jüdischen
Journalisten sowie den MdBs Annette Groth, Inge Höger, Heike Hänsel
und dem Mitglied des Parteivorstands Claudia Haydt.
Thema der
Veranstaltungen während des Berlin-Besuches von Max Blumenthal und
David Sheen war unter anderem die Klärung der Vorgänge während
des Gazakriegs in diesem Sommer, bei denen unter anderem auch so
bekannte Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und
Human Rights Watch von Kriegsverbrechen ausgehen. Max
Blumenthal hat im August noch während
des Gazakriegs vor Ort recherchiert und als Zeuge im RusselTribunal
im September
2014 in Brüssel ausgesagt. Außerdem
sprachen die beiden Journalisten Blumenthal und Sheen über den
offenen institutionellen Rassismus und die gefährlichen
Rechtstendenzen im Staat Israel, die sich gegen PalästinenserInnen
und auch gegen nicht-jüdische Einwanderer
richten.“http://akf-europe.org/aufdeckung-israelischer-kriegsverbrechen-ist-kein-antisemitismus/
Auch gegen
den jungen Journalisten Martin
Lejeune
wurde gehetzt.
34
Der östereichische „Standard“ schrieb am 15. Mai
(http://derstandard.at/2000015891526/Ayelet-Shaked-ist-neue-israelische-Justizministerin)
„Die
ehemalige Computeringenieurin Shaked selbst, in Tel Aviv geboren und
wohnhaft, mit einem Reserve-Kampfpiloten verheiratet und Mutter von
zwei Kindern, ist nicht religiös. Nach einer Tätigkeit in der
Privatwirtschaft kam die studierte IT-Frau 2006 als Büroleiterin
von Likud-Chef Benjamin Netanjahu in den Dunstkreis der Politik. Für
Netanjahu arbeitete damals auch ihr nunmehriger Mentor Naftali
Bennett, mit dem Shaked dann gemeinsame Wege nach rechts ging, bis
er 2012 bei den Nationalreligiösen ans Ruder kam. 2013 wurde Shaked
erstmals ins Parlament gewählt.
In
den letzten Jahren ist sie durch Aussagen aufgefallen, die wie
Verhetzung gegen Palästinenser klangen. Insbesondere zitierte sie
2014 auf Facebook einen Artikel eines Siedlerfunktionärs, der als
Mordaufruf interpretiert wurde. Shaked sagte später, ihr Text sei
aus dem Zusammenhang gerissen und falsch übersetzt worden.“
A.
Shaked hat sich für antidemokratische Gesetze stark gemacht, durch
die der Einfluss des Obersten Gerichtshofs zurückgedrängt würde.
35
United Nations Work and Relief Agency
for Palestine Refugees, gegründet 1949! http://www.unrwa.org
https://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/balance-un-gaza-report-cant-hide-massive-israeli-war-crimes
“Balance”
in UN Gaza report can’t hide massive Israeli war crimes. Ali
Abunimah
Israel
systematically targeted Palestinian residential
buildings and infrastructure without any
apparent military justification....
37
White House opposes Palestine’s bid to sue Israel
News
| 26.06.2015 | 14:02 PressTV - The White House has expressed
opposition to a bid by the Palestinian Authority to prosecute Israel
for war crimes in Gaza.
Palestinian
Authority Foreign Minister Riyad al-Maliki has submitted a dossier
to the International Criminal Court (ICC). The files detailed
Israeli war crimes in Gaza and its illegal construction in the West
Bank and East Jerusalem.
The
files were prepared by a 45-member committee, appointed by President
Mahmoud Abbas in February, and chaired by Palestinian
Liberation Organization (PLO) negotiator Saeb Erekat.
They
complement a preliminary investigation done by ICC prosecutor Fatou
Bensouda into probable crimes on Palestinian territory.
The
United States has “made clear that we oppose actions against
Israel at the ICC as counterproductive,” National Security Council
spokesman Alistair Baskey said on Thursday.
"We
do not believe the Palestinians are eligible to accede to the Rome
Statute and join the International Criminal Court," added
Baskey.
In
addition, two US lawmakers warned on Thursday that the US would
suspend its economic assistance to the Palestinian Authority.
“By
formally submitting allegations against Israeli forces to the ICC
Chief Prosecutor, President [Mahmoud] Abbas has triggered a
provision in US law that suspends all economic assistance to the
PA,” said Rep. Nita Lowey (D-N.Y.), the top Democrat on the House
Appropriations Committee.
Also,
Rep. Kay Granger (R-Texas) put forward a bill that would include
instructions for the assistance in the next fiscal year, which
begins Oct. 1.
On
Thursday, she sent out a reminder that the directive includes
possible limitations on the US financial support to the Palestinian
Authority.
Israel
also criticized the move, calling it an “attempt to manipulate and
politicize the judicial mechanisms of the ICC.”
A
separate investigation by the United Nations Human Rights
Council has accused Israel of committing war crimes in
Gaza War last summer.
The
Tel Aviv regime started its latest aggression against the Gaza
Strip in early July 2014. The war, which lasted for 50 days, claimed
the lives of over 2,130 Palestinians, including many children and
women, and injured some 11,000 others.
Palestinians
submit Israeli war crimes files to ICC
News
| 27.06.2015 | 00:01 middle-east-online.com
- The Palestinian Authority on Thursday submitted a first dossier of
evidence to the International Criminal Court (ICC) in support of its
campaign to have Israel investigated for alleged war crimes.
"The
state of Palestine has pledged to cooperate with the court including
by providing it with relevant information and it is fulfilling its
pledge today," Palestinian Foreign Minister Riad al-Malki told
journalists after leaving the court.
"The
information provided by the state of Palestine make a compelling
case for the prompt opening of an investigation," Malki added.
ICC
chief prosecutor Fatou Bensouda in January launched a preliminary
probe to see whether there was enough evidence for a full-blown war
crimes investigation into last year's conflict in the Gaza Strip
between Israel and the Palestinian Islamist movement Hamas.
The
documents handed over on Thursday consist of two files: one about
alleged Israeli crimes committed in Gaza during the 50-day war in
July and August last year that killed 2,200 Palestinians, mostly
civilians, and 73 Israelis, mostly soldiers.
The
other file deals with Israel's occupation of the West Bank and East
Jerusalem, including "information about the issue of
Palestinian prisoners," the Palestinian mission in The Hague
said.
"Achieving
justice is essential for the Palestinian victims, dead and alive,"
said Malki. "Palestine has chosen to seek justice not
vengeance, this is why we are here today."
-
'Counterproductive' -
Israel,
which has not signed up to the ICC, has vehemently opposed the
Palestinians attempt to trigger an investigation.
Reacting
to Thursday's move by the Palestinian Authority, Israeli foreign
ministry spokesman Emmanuel Nahshon said it was "nothing more
than an attempt to manipulate the ICC", adding "we hope
that the prosecutor will not fall into the trap."
The
United States, which is also not a signatory to the ICC, also
condemned the Palestinian initiative.
The
US has "made clear that we oppose actions against Israel at the
ICC as counterproductive," National Security Council spokesman
Alistair Baskey said.
Thursday's
submission is part of an increased focus on diplomatic manoeuvring
by the Palestinians, who have been frustrated with the lack of
progress in ending the Israeli occupation and creating their own
independent state.
The
Palestinian Authority ratified the statute creating the
International Criminal Court in January.
Its
submission of evidence comes three days after the release of a UN
report that said both Israel and Palestinian militants may have
committed war crimes during the 2014 Gaza conflict.
Bensouda
has warned that both sides to the Gaza war could face war crimes
charges in the case.
Among
the more controversial events of the conflict was Israel's bombing
of UN schools being used as shelters for the displaced.
Israel
said it was forced to carry out the strikes, claiming Hamas used
them to store weapons or fire rockets at Israel.
The
ICC was set up in 2002 to investigate and try those responsible for
genocide, war crimes and crimes against humanity, where national
authorities cannot or will not prosecute.
NEDA
Institute: „Violation of human rights in occupied territories–
Item 7“
Israel
the Biggest Violator of Children's Rights
Israel
killed more Palestinian civilians in 2014 than in any other year
since the occupation of the West Bank and Gaza Strip began in 1967,
a UN report has said.Israel’s activities in the Gaza Strip, West
Bank and East Quds resulted in the deaths of more than 2,314
Palestinians and 17,125 injuries, compared with 39 deaths and 3,964
injuries in 2013, according to the annual report (March2015) by the
UN Office for the Co-ordination of Humanitarian Affairs (OCHA).
Moreover the 51-day conflict in Gaza in July 2014 killed 539
children and injured 2,956, most of them Palestinians now struggling
with trauma and lifelong disabilities, according to the U.N.
children's agency, UNICEF.
Despite
these clear and credible reports, recently UN report catalogs
Israeli attacks on Palestinian children but leaves Israel off ‘List
of Shame’ of child rights abusers. But the shocking news was
released that Secretary-General Ban Ki-moon decided to keep last
year's list unchanged and he may not agree to put Israel in the
list.
The
list of children's rights violators was released just two months
after a U.N. inquiry found that the Israeli military was responsible
for seven attacks on U.N. schools in Gaza that were used as shelters
during the 2014 war. As a NGO we believe that Secretary-General Ban
Ki-moon has provided tacit approval for Israeli army to continue
carrying out grave violations against children with impunity that is
clearly against the United Nations Convention on the Rights of the
Child (UNCRC).
Mr.
President:
Our
NGO delivers its big concern on the discriminatory approaches on
Palestinian kids and we are concerned about reputation of U.N
justice in this case. http://nedains.com/en
(Teheran) Israel constantly tries to circumvent UN supervision on
its human rights violations in th OTPs
http://nedains.com/en/news/1003/circumvent-of-regulations-to-clear-issue-of-human-rights-violations-in-occupied-territories
38
Zum eventuellen Vorwurf der Einseitigkeit:
„Sollen wir den
Unterdrückten sagen, seid nicht unterdrückt, fühlt euch nicht
untrdrückt? Nein, wir sagen den Unterdrückern unterdrückt nicht.
Wenn das einseitig ist, dann lasst un seinseitig sein.“
(Übernommen von der Seite Palästina heute)
Es
gilt „Solidarität
zu üben gegen den Neokolonialismus des US-Imperiums im Irak,
Afghanistan, Libyen, Jemen, Somalia, Syrien oder Iran, gegen die
völkerrechtswidrig Besetzung Palästinas durch die israelische
Kolonialmacht...“
http://between-the-lines-ludwig-watzal.blogspot.de/2011/09/das-palastina-portal-die-deutsche.html
(Bundeszentrale für PB)
39http://pwlasowa.blogspot.de/2015/06/anti-bds-summit-raised-millions-to.htmlhttp://www.ipsc.ie/press-releases/a-note-on-barcodes-israel-has-not-changed-its-barcode-to-defeat-bds
Israel soll angeblich seine Barcode nummer auf 871 gewechselt haben?
vermutlich eine Verwirrstrategie