Monday, December 3, 2012

Adventbotschaft: Friede braucht Gerechtigkeit und mutige Menschen

Am Anfang des tätigen Eingreifens zum Guten hin steht die Wahrnehmung von zu beseitigenden Barrieren, die Menschen daran hindern, für ein würdiges Leben in  Frieden aktiv zu werden. Solche Barrieren sind etwa:


      1. gesellschaftliche Ebene: falsches Menschen- Gesellschafts- und/oder Geschichtsbild
      2. persönliche Ebene: Unwissenheit, Fehlinformation, Trägheit, Feigheit
      3. intrapersonale Ebene: Feindbildprojektionen, Haß auf andere Völker, Ethnien, Religionsgemeinschaften, Rassismus

ad 1) Einige  falsche, lähmende Vorstellungen:

Wir Menschen vermögen nichts. Gott ist Schuld." "Der Mensch ist zu schwach zur Güte. Er trägt das Böse in sich.“

 „Die Mächtigen richten es wie immer unter sich.“ „Der Einzelne vermag nichts. Wir sind Opfer der Verhältnisse, in die wir hineingeboren wurden … „
So wie es ist, war es schon immer und wird es ewig bleiben...“
„Die Großen waren immer oben und die Kleinen unten, daran änderst du auch nichts.“

Im Zeitalter der Globalisierung haben die Nationalstaaten sich überlebt – Entscheidungen fallen fern ab von den Menschen.“
 „Unser Land ist Opfer, ist ein Spielball mächtigerer Kräfte.“ „Unsere Souveränität ist beschnitten.“

Der Sozialismus hat genauso versagt wie der Kapitalismus. Die selben Verbrechernaturen gaben hier wie dort den Ton vor.“

Die Vereinigten Staaten von Amerika bestimmen unsere Politik; unser Regierungspersonal muss den Befehlen aus Washington Folge leisten.“


ad 2) Elektronische Medien  beseitigen nicht automatisch das Bildungs- und Informationsgefälle, vor allem nicht die Desinformation

Fehlinformationen, gründend auf Desinformationsstrategien waren nie verbreiteter als heute.

Die intellektuelle Klasse ist  am anfälligsten für Desinformation und am leichtesten durch Posten in der Bildungsindustrie verführbar.
 Die Schere im Kopf funktionierte noch nie perfekter als heute.

Trägheit und Feigheit sind nur andere Vokabeln für Opportunismus und Anpassungsbereitschaft. Im Zeitalter der weltweiten Massenarbeitslosigkeit und dort wo das Prekariat dominiert, bedarf es keiner Zuchthäuser oder Lager.
Vorteilsnahme gedeiht am Besten unter den Gebildeten und Eingeweihten.

Ad 3) Wo 1 und 2 nicht ausreichen, um Untertanen zu züchten, da müssen Hass und Zwietracht herhalten. Feindbildprojektionen tun ihr Übriges und verhindern, das Gewahrwerden der wirklichen Volksfeinde. Sie treiben die kleinen Leute überall auf dem Erdball gegeneinander und verhindern so wirksame Zusammenarbeit gegen die Ausplünderung ihrer Ressourcen und ihrer körperlichen und geistigen Kräfte.

Die Barrieren sind  überwindbar! Another World is Possible!

Es gibt Alternativen. Eine andere, gerechte und friedliche Welt ist machbar.

Der erste Schritt in diese Alternative, der gewaltfreie Weg zur Befreiung aus dem Elend, zur Beendigung von Krieg und Gewaltherrschaft beginnt mit dem Denken.

Unser Denken muss die  Fesseln  der Verdummungsindustrie ablegen. Wir kleinen Leute müssen wieder eigenständig, widerständig und um die Ecke Denken lernen. Wir müssen wieder sehen lernen und begreifen, dass die Interessen der Kleinen nur gemeinsam  und nicht gegeneinander durchsetzbar sind. Wir müssen erkennen, dass wir basiale Lebensinteressen gemeinsam haben. Nicht im Kaufen, Konsumieren, Protzen bestehen diese .
Im Innehalten und Nachdenken besteht  der erste Schritt zur geistigen Befreiung.
Das Schicksal der Menschen zu gestalten ist Menschenaufgabe.
 Auch an einen Schöpfergott zu glauben kann und darf doch niemals heißen, dass wir ihm oder ihr der Muttergöttin die Verantwortung für unsere Versäumnisse zuschreiben. Das erscheint geradezu blasphemisch und billig dazu.
 Biblisch gedacht ist der Mensch die Krone der Schöpfung. In ihm kulminieren die Kräfte der Natur. Der Mensch als Gattungswesen besitzt die Fähigkeit zu Großartigem. Man betrachte nur die technisch-wissenschaftlichen Errungenschaften. Der Verstand ist unteilbar mthin besitzen wir menschheitlich gesehen auch die Gaben, unsere Verhältnisse im Geiste der UN-Charta brüderlich, gerecht und friedlich zu gestalten. Wenn wir das Gegenteil tun oder tun lassen, können wir uns in unserem teuflischen Wirken keinesfalls auf Gott herausreden. Dass der Einzelne viel vermag, daran mag uns in dieser adventlichen Zeit das Schicksal dessen erinnern, „der am göttlichsten Mensch war“ (Henri Barbusse), nämlich Jesus Christus. "Der Menschensohn" ist der Legende nach in einer Krippe geboren, also ein von Geburt Obdachloser, ein Kind armer Leute.
Sollte Gott ihn tatsächlich  als seinen „eingeborenen Sohn“ auf die Erde gesandt haben, so
ließ er ihn wohl aus gutem Grund nicht in einem reichen Haushalt erscheinen und ersparte ihm nichts. Ob Mensch, ob Gott, Jesus der jüdische Rabbiner, der er der Bibel nach auch war, rief mit Hilfe seiner Apostel (!) eine Bewegung ins Leben, die Jahrhunderte lang als Bewegung für soziale Gerechtigkeit großen Anklang fand. Der Anklang war so groß, dass Kaiser Konstantin, sie zu adoptieren beschloss, weil er wusste, dass sie anders nicht zu besiegen war. Mit anderen Worten, die Herrschenden müssen immer neue Listen ersinnen, um die kleinen Leute – unter denen es immer wieder viele große Einzelne gab und gibt - an der Nase herum und in die Irre zu führen. Aber trotz aller historischer Niederlagen,so lange es Menschen gibt, gibt es immer wieder Aufrechte, Wahrhaftige, Mutige, die der Macht herausfordernd trotzen. Diese sind es, an denen wir Menschen uns zu orientieren haben und nicht an Kretins und Schwächlingen, die jeder Wind umpustet. Was ein Mensch vermag, das vermögen mit Gottes und der Anderen Hilfe auch seine Artgenossen.
Die Geschichte zeigt uns, dass es niemals blieb, wie es einmal war. Es gab große Reiche, die zerfielen, es gab Unterdrückung und es gab erfolgreiche Befreiungskämpfe. Die Gesellschaftsordnungen wurden des öfteren von unten nach oben umgekrempelt und umgekehrt, wenn die Wachsamkeit nachließ. Veränderungen sind also möglich im Guten wie Schlechten. 

wird fortgesetzt