Zwar will mir scheinen, dass sich hinter dem
viel geschmähten Herrn Trump eine intelligente und möglicher Weise
viel sympathischere Persönlichkeit verbirgt, als uns durch das Spiegelglas der Medien zu sehen erlaubt ist. Aber darauf kommt es nicht an. Obama war doch vielen von uns sehr
angenehm. Sein "Yes we can" haben wir ihm gerne geglaubt und oft kopiert. Und doch haben wir sehr rasch erleben müssen, was er in kürzester Zeit
angerichtet hat. Ob auch er unter der Hand ein anderer war, ob seine charmante Larve einen Bösewicht barg oder ob der Mann ein
Opfer der Kräfte wurde, die ihn „in der Kralle“ hatten? Mir scheint
es am Ende unerheblich.
Aus den mannigfachen mir zugegangenen Texten und
Hinweisen und aus dem sehr aufschlussreichen und eindrucksvollen
Doku-Film, den RT-international heute im Rahmen seiner You Tube Kanal
Sendung „Watching the Hawks“ ausstrahlte, wird deutlich, dass
derzeit sehr viel mehr auf dem Spiel steht, als die Präsidentschaft eines Mannes wird leisten können. Die aufgehäuften, ungelösten Probleme abzutragen, ist eine wahrhafte Herkulesarbeit. Es bedarf der kollektiven Willensanstrengung ganzer Völker um ihrer Herr zu werden.
Der RT-Film von Sean Stone, Sohn
von Oliver Stone, trägt den Titel „Century of Wars" und reflektiert das zurückliegende "Amerikanische Jahrhundert" als Jahrhundert der Kriege. Es
kommen darin gewichtige US Experten auch aus den ehemaligen
Führungsetagen der Bankindustrie zu Wort.
Die fortgesetzte Militarisierung des
großen Landes, das einst die Werkbank der Welt war, ein Land das zwei
Weltkriege gewinnen half, hat inzwischen selbst seine Grundlagen zerstört. Die
„Finanzialisierung“ des Banksektors, der Kasino-Kapitalismus, tat ein weiteres. Er führte zum Ruin der Infrastruktur des Landes, das laut seiner
„Eliten“ immer noch vorgibt, „God's own country“ zu sein. Die
gebenedeite Nation mit dem scheinbar für ewig gesicherten Ausnahmecharakter, hat den Segen von oben nicht mehr. Die da unten glauben nicht mehr an die Unzerstörbarkeit des Amerikanischen Traums.
Die rauhe Wirklichkeit ist für die
überwältigende Mehrheit der Amerikaner eben ganz und gar nicht rosig. Ganz
zu schweigen von dem schier unfasslichen Leid, das die
'Ausnahmenation' anderen Völkern während des „Amerikanischen
Jahrhunderts“ zugefügt hat. Dieses Jahrhundert geht einem unrühmlichen Ende entgegen. Die Chance, mit Glanz und Gloria in die
Geschichte einzugehen, ist vertan. Es geht jetzt um sehr viel mehr als um
die Popularitätsraten oder Imagebilder einer Führungspersönlichkeit.
Das Überleben der Menschheit, der Substanzerhaltung unseres
Planeten steht auf dem Spiel. Marrakesch ist ein Nebenszenario. Wenn
es uns nicht gelingt, einer neuen Entspannungspolitik zum Durchbruch
zu verhelfen, die Kriege zu beenden, die 1000 US-Militärbasen
weltweit zum Rückzug zu zwingen, die Militärausgaben der NATO
zurückzuschrauben und nicht, sie gar zu erhöhen, wie US-seitig
gefordert wird, dann gute Nacht du schöne Welt.
Wir müssen unseren Verstand einsetzen
und engagiert zusammenarbeiten mit folgenden Prioritäten:
- Feindbildabbau! Für ein Ende der Hetzpropaganda gegen fremde Staatsführer und gewählte Repräsentanten anderer Nationen
- Sofortiger Rückzug des Truppenaufmarsches der NATO rund um Russland!
- Gemeinsamer Kampf dem Terrorismus und Austrocknung seiner Finanzquellen!
- Terrorsöldner raus aus Syrien und anderswo!
- Umsetzung des Minsker Abkommens für die Ukraine!
- Akzeptanz demokratischer Wahlergebnisse überall und ein Ende der Einmischung in fremder Völker Angelegenheit
Irene Eckert am 16/11/16