Im Namen der menschlichen Vernunft: Schluss mit dem imperialistisch-kapitalistischen Wahn, der uns alle ausnahmslos zu verschlingen droht. Neue, andere Wege sind möglich. Schauen wir zur Abwechslung nach Asien und Lateinamerika.
Das
ist nicht des Deutschen Größe
Obzusiegen mit dem Schwert,
In
das Geisterreich zu dringen
Männlich mit dem Wahn zu ringen
Das
ist seines Eifers wert.
Schwere
Ketten drückten alle
Völker auf dem Erdenballe
Als der
Deutsche sie zerbrach,
Fehde bot dem Vatikane,
Krieg ankündigte
dem Wahne,
Der die ganze Welt bestach.
Höhern
Sieg hat der errungen,
Der der Wahrheit Blitz geschwungen,
Der
die Geister selbst befreit.
Freiheit der Vernunft erfechten
Heißt
für alle Völker rechten,
Gilt für alle ewge Zeit.
Diese Worte Friedrich Schillers, gesprochen "Zur Feier der Jahrhundertwende" waren
Vorboten einer auch in Deutschland revolutionären Zeit, einer Zeit
der nationalen Erhebungen gegen drückende Feudallasten, einer
Erhebung vor allem gegen die Fremdherrschaft des Kaisers Napoleon.
Es waren Worte einer Zeit, die einen Musiker wie Beethoven, einen
Philosophen wie Fichte, Militärs wie die preußischen Reformer um
den Freiherrn von Stein, aber bald auch die Dichter des Vormärz und
schließlich die Revolutionäre Karl Marx und Friedrich Engels
hervorbrachte. Es war eine Zeit der kulturellen Blüte, die für
die Ewigkeit Geschaffenes und Weltgeltung beanspruchendes
hervorbrachte. Von solcher Qualität war das Geistesgut einer
einstmals revolutionären Bourgeoisie.
Ganz im Gegensatz zur Jahrhunderte
alten, historischen Vernunft gilt mit dem Stand vom 6. März 2013
nach zweimaliger desaströser Weltkriegserfahrung in absurder,
realitätsferner Verkennung der Folgen:
- 6.527 deutsche Soldaten im Auslandseinsatz
- deutsche Präsenz auf 15 verschiedenen Kriegs- und „Krisen“schauplätzen
- 8 Milliarden Euro an Steuergeldern insgesamt bisher für Afghanistankriegseinsatz
- Allein im Jahr 2012: 68 Millionen für den „Kosovoeinsatz“, 62 Millionen für den „Einsatz“ vor der somalischen Küste und 25 Millionen für unsere „Präsenz“ im Libanon.
Unsere Politik definiert sich also
heute über Drohungen, Sanktionen und Kriegseinsätze gegenüber
souveränen Nationen. Die Profiteure sind die sattsam bekannten
Waffenschmiede und die Exporteure der Kriegswerkzeuge. Es handelt
sich dabei um eine winzige Minderheit von Bürgern, die wieder
einmal im Begriff ist, uns in den Abgrund zu führen. Ihr
egoistischer Trieb, ihre Profitgier richtet am Ende auch den eigenen
Nachwuchs zugrunde. Wenn es überhaupt noch solchen gibt in einer
„Kultur“, die sich auf ein Prozent nur der Menschheit nur
stützen kann! Es ist dies zwangsläufig eine Kultur des
Niedergangs, eine Kultur, die Homosexualität quasi zur Norm
erklärt. Eine Kultur, die nur noch Gewalt und Terror auf ihre Fahnen
schreibt und die keinerlei produktive Früchte mehr trägt. Eine
Kultur, in der die besten der Nation, die akademische Jugend nämlich,
zu geistiger Prostitution verurteilt wird.
Dem kann und muss aber Einhalt geboten
werden. Die lateinamerikanischen Länder, die alle durch das Tal des
Jammers gezwungen wurden, die vom US-Imperialismus versklavt worden
sind, haben längst damit begonnen sich selbst zu befreien. Wieder einmal
riss die Kette an ihrem schwächsten Glied. Das kleine Kuba trotzte
beharrlich dem Goliath im Norden und zeigte den Weg.
Das große, vom britischen Imperialismus
unterjochte und zum Opiumkonsum verdammte, chinesische Kulturvolk
zerbrach ebenfalls seine Ketten und befreite sich schließlich von
dogmatischen Schemata. Es sind heute die Chinesen, die gemeinsam mit
ihren einstmals verfeindeten Nachbarn, den Russen dem Imperium
wieder die Stirn bieten.
Wollen auch wir uns befreien vom Joch
der Kriegspolitik, vom Diktat der Banken und Rüstungskonzerne, vom
Diktat des neoliberalen Dogmas, dann müssen wir auf andere
Kontinente schauen. Es ist nicht mehr die imperiale
Vorherrschaftskultur, die uns Bürger der demokratisch verfassten
Ländern Europas und Nordamerikas aus dem Jammertal zu führen
vermag. Unsere Demokratie ist auch auf dem Papier nur noch ein
Schatten ihrer selbst, von der Praxis ganz zu schweigen. Die
Politiker sind gekauft, ebenso die Juristen und Polizisten, auch die
Medienleute und sogar die Kulturschaffenden.
Wollen wir uns also befreien und wieder
Mensch unter Menschen sein, wollen wir uns die Zukunft erhalten für
uns und unsere Kinder wirken, dann müssen wir über den Tellerrand
Europas hinaus schauen, auch hinaus über die Peripherie Europas, an
der es immerhin zu brodeln beginnt.
Wir können und müssen uns wieder auf
die Vernunft des menschheitlich großartigen Erbes besinnen, das wir
recht achtlos beiseite geschoben haben zugunsten eines Blödsinn
stiftenden Regietheaters.