Syrien wird ein weltpolitischer Wendepunkt: Jetzt müssen die Friedenskräfte ihre Chance nutzen, ihre wahren Bündnispartner erkennen und das lang gehegte Feindbild des Westens abtragen helfen.
Die USA sind am Ende ihrer
kriegerischen Weisheit angelangt. Ihr nach wie vor lautes
Waffengeklirr, nachhaltig sekundiert von den westlichen Alphamedien,
kann nicht mehr darüber hinwegtäuschen: Sie geben nicht mehr den
Ton zu der Musik vor, die ab jetzt gespielt wird. Ihre ökonomische
Macht wankt. Ihr eigenes, stark gebeuteltes Volk und der Kongress
versagen den Kriegsherren diesmal die Zustimmung. Weder die NATO noch
die EU werden ihnen beispringen können, falls sie doch noch einen
Militärschlag gegen das friedliche Syrien ausführen wollten. Schon
gar nicht werden sie noch einmal die Unterstützung des
UN-Sicherheitsrates erhalten für ihre kriegerischen Schliche, denn
auch dort haben sich die Kräfteverhätltnisse entschieden zu ihren
ungunsten verändert. Das doppelte Veto Chinas und Russlands verleiht
der Antikriegs-Stimmung der Weltöffentlichkeit einen klaren,
unzweideutigen Ausdruck. Diese Entwicklung ist unumkehrbar. Das
ursprüngliche Ziel des „Regimewechsels“ wurde unter solchem
Druck bereits stillschweigend fallen gelassen. Die nachgeschobene
Drohung, vorgeblich Massenvernichtungsvernichtungswaffen beseitigen
zu müssen qua Militärschlag und zwar ausgerechnet in Syrien, entbehrt jeder völkerrechtlichen Grundlage,
ist in sich unsinnig und birgt für alle Beteiligten zu große
Gefahren in sich. Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen seitens
der syrischen Regierung gibt es keine, im Gegenteil. Die Ergebnisse
des von der syrischen Regierung geladenen UN-Inspektorenteams sind in sich widersprüchlich, liefern aber keine Beweise dafür, wer den verbrecherischen Gas-Einsatz zu verantworten hat. Alle Indizien und die schlichte Logik sprechen
unterdessen dafür, dass die Gegenseite, nämlich die von außen
geschürten bewaffneten "Oppositionskräfte", den mörderischen
Einsatz geächteter Waffen verursacht hat. Ihre Skrupellosigkeit ist
der Weltöffentlichkeit bekannt, ihre Hintermänner und deren
kriegsverbrecherische Bilanz auch. Das enorme chemische und nukleare Waffenarsenals des vom Westen hochgerüsteten Staates Israel kann und darf nun nicht länger außer acht gelassen werden.
Jetzt sind wir friedliebenden Menschen
ganz besonders gefordert die Gunst der Stunde zu nutzen und unsere
Anstrengungen im Sinne des Friedenserhalts auf allen denkbaren Ebene argumentativ zu verstärken. In Deutschland stehen Wahlen unmittelbar bevor. Wie lässt sich
der Friedenswunsch am deutlichsten artikulieren? Keine der auf der
langen Einkaufs-Liste angebotenen Parteienware hat sich durch
besonderes Friedensengagement hervorgetan, keine! Leider bieten die
Spitzenkandidaten der Linken kaum die Gewähr für eine
künftig dem Frieden verpflichtete Außenpolitik. Ihre Haltung zu Syrien ist ambivalent. Ihre Haltung zum Iran ebenso. Ihr Wahlkampfschwerpunkt ist mitnichten gegen die Kriegspolitik der Regierung gerichtet. Streben sie doch
nach einem Bündnis mit der SPD und den Grünen, deren außenpolitische Haltung wir kennen. Die LINKE-Führung unterstützt gar ohne Wenn und Aber die Kriegspolitik Israels. Ein klarer friedenspolitischer Kurs wird demgegenüber nur von einzelnen LINKEN vertreten, nicht aber von den Spitzenkandidaten der Partei.
Ein Dilemma? Nicht-Wählen ist noch keine politische Tat. Es gilt das Wort zu ergreifen, wo immer man dazu eine
Chance sieht. Es gilt vor und nach den Wahlen den Pro-Kriegsargumenten sachkundig und auf völkerrechtlicher Basis entgegenzutreten. Es gilt die Abgeordneten direkt zu konfrontieren und sie festzunageln auf ihre Worte. Vor allem muss dem Baschar-Bashing die Grundlage entzogen werden. Verteidigen wir das heilige Recht der UN-Mitgliedstaaten auf Souveränität. Unser
Grundgesetz verpflichtet uns zum Frieden. Die UN-Charta erst recht. Sie verbietet schon die Androhung von Gewalt. Kein anderes Land aber bedroht uns. Unsere Armee dient der
Landesverteidigung nicht der Rohstoffsicherung oder der Sicherung
von deren Abtransport aus fernen Ländern. Fordern wir also den
Abzug unserer Truppen und unserer Spähsystemen aus anderen Kontinenten. Fordern wir insbesondere den Abzug der Patriot-Raketen aus der Türkei, wo sie der
Drohkulisse gegen Syrien dienen. Fordern wir ein Ende der
bedingungslosen Unterstützung für die Kriegspolitik Israels, das
den Frieden in der Nahostregion permanent bedroht. Wir dürfen nicht
zulassen, dass bewaffnete „Rebellen“ andere Länder
destabilisieren. Damit helfen wir Terroristen züchten, damit
unterminieren wir auch unsere Sicherheit. Auf die Sprache kommt es an. Nennen wir die Dinge also bei ihren wahren Namen. Es kommt immer auf die Tragfähigkeit und auf die Überprüfbarkeit unserer Argumente
an und zwar überall, in allen Kontexten. Nicht nur in den Medien, nicht nur in der
großen Politik. Wir müssen miteinander reden und zwar über Wesentliches.
Nutzen wir die interaktiven Medien für unser Lebensinteressen.
Sagen wir NEIN zum Krieg und zur Verschleuderung unserer Ressourcen für Kriegszwecke, dann wird es uns allen bald besser gehen.
Sagen wir JA zu friedlichen Konfliktlöse-Strategien und JA zu zivilen Infrastruktur-Programmen, dann müsse unsere Gemeinden bald nicht mehr an der Kultur sparen und unsere Kinder haben wieder eine Zukunft..
Sagen wir NEIN zum Krieg und zur Verschleuderung unserer Ressourcen für Kriegszwecke, dann wird es uns allen bald besser gehen.
Sagen wir JA zu friedlichen Konfliktlöse-Strategien und JA zu zivilen Infrastruktur-Programmen, dann müsse unsere Gemeinden bald nicht mehr an der Kultur sparen und unsere Kinder haben wieder eine Zukunft..
Erfinden wir alte Losungen neu:
Baut Schulen statt Kasernen, wir
wollen für den Frieden lernen!
Irene Eckert, Arbeitskreis für Friedenspolitik - atomwaffenfreies Europa, bald auf der Website: frieden-europa.org zu erreichen und auf pwlasowa.blogspot.com
Irene Eckert, Arbeitskreis für Friedenspolitik - atomwaffenfreies Europa, bald auf der Website: frieden-europa.org zu erreichen und auf pwlasowa.blogspot.com
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