Syrien: Terror-Gruppe bittet die UN um Schutz vor Russland
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: Uhr
Einer offiziell von der UN als Terrorgruppe eingestuften Miliz droht in Syrien die Zerreibung durch die russischen Angriffe. Nun bitten die Terroristen die UN um eine Feuerpause, um sich neu gruppieren zu können. Das Ansinnen deutet darauf hin, dass die US-Geheimdienste in Syrien auf der Verliererstraße zu sein scheinen.
Ratlose Gesichter bei den US-Geheimdiensten: Die von ihnen finanzierten Terror-Gruppen in Syrien werden von den Russen aufgerieben. Links FBI-Direktor James Comey, in der Mitte CIA-Chef John Brennan, rechts DIA-Chef Lt. Gen. Vincent Stewart bei einem Hearing im Senat am 9. Februar in Washington. (Foto: dpa)
Die USA und Saudi-Arabien unterstützen in Syrien die al-Nusra-Front – eine Untergruppering der al-Kaida. Von westlichen Politikern wird diese Gruppe immer beschönigend unter die angeblich moderate „syrische Opposition“ subsumiert – eine absolute Fehlleistung zur Desinformation der Bürger, wie der Boston Globe kürzlich in einer sehr treffenden Analyse dargelegt hat Die Gruppe hat sich nur offiziell von den Terror-Zielen der al-Kaida verabschiedet, um bei der Aufteilung Syriens eine Rolle spielen zu können. In einem UN-Bericht werden der al-Nusra Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die USA haben die Gruppe lange wirtschaftlich und militärisch unterstützt, die Saudis sehen in der al-Nusra heute noch einen der wichtigsten Söldner-Trupps für ihre Interessen in Syrien.Durch die russischen Luftschläge ist die al-Nusra gewaltig unter Druck geraten – ebenso wie der IS, der gerade in Aleppo eingekesselt wurde. Die Syrischen Armee geht mit Unterstützung der Russen unbeirrt voran und will sich auf keine Verhandlungen mit Terroristen einlassen.
Die prekäre Situation der al-Nusra hat die Terrorgruppe nun zu dem originellen Schritt veranlasst, bei den UN eine Feuerpause erwirken zu wollen. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine anonyme, „den Friedensverhandlungen vertraute Person“. Wer das ist, ist unbekannt – in der Regel fungieren Geheimdienste als solche Informanten. Die CIA hat stets die Allianz mit der al-Nusra vorangetrieben – sehr zum Ärger der Militärs im Pentagon, die von derart schmutzigen Kriegen nichts halten. Präsident Barack Obama hat diese Strategie ebenfalls bereits als gescheitert bezeichnet.
Doch nun weiß selbst die CIA keinen anderen Ausweg als zu versuchen, den Kämpfern eine Atempause zu verschaffen. Reuters schreibt:
„Die syrische Opposition will einem Insider zufolge bei einem Stopp der russischen Luftangriffe für zwei bis drei Wochen die Waffen ruhen lassen. Weitere Bedingungen seien ein Ende der Belagerungen und ein freier Zugang für Hilfsorganisationen, sagte eine mit den Friedensverhandlungen vertraute Person am Samstag. Eine Feuerpause könnte dann erneuert werden und würde von allen Gruppierungen mit Ausnahme der Extremistenmiliz Islamischer Staat unterstützt. Für einen Waffenstillstand dürfte zumindest anfangs auch die Nusra-Front nicht mehr angegriffen werden, sagte der Insider. Die der Al-Kaida nahestehende Gruppierung wird vom UN-Sicherheitsrat als Terroristenorganisation eingestuft und ist von den Verhandlungen ausgeschlossen. Ihre Mitglieder kämpfen zusammen mit anderen Rebellengruppen in mehreren Regionen.“
Dieses Angebot ist natürlich eine Falle für die Russen: Die Terroristen wollen sich mit Hilfe der Geheimdienste und der Saudis neu gruppieren und verhindern, dass sie von den Russen aufgerieben werden. Sie wissen, dass Russen und Syrer im Kampf um Syrien mit äußerster Härte vorgehen.Doch die Russen werden auf diesen Vorschlag nicht eingehen. Anders als der Westen kämpft die Allianz entschlossen gegen den IS, wie ihnen sogar von den UN offiziell bescheinigt wird. Russland selbst musste am Freitag eine diplomatische Niederlage hinnehmen: Der UN-Sicherheitsrat vertagte die Entscheidung über eine Resolution gegen einen türkischen Einmarsch in Syrien.
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