Saturday, June 22, 2013

Iran: Die Wahl Rohanis bietet für alle in- un ausländischen Akteure neue Chancen.


"Die Wahl Rohanis bietet ... für alle inländischen Akteure neue Chancen. So können die Reformer und die Zentristen um Ayatollah Rafsanjani neue Eliten heranziehen und nicht wie in den letzten acht Jahren alte Kader zur Wahl stellen. Darüber hinaus bietet sich für sie die Gelegenheit, die Verluste, die sie dem Land aufgrund ihrer impulsiven Vorgehensweise vor und nach den Wahlen 2009, zugefügt haben, zu kompensieren und wieder bei der Mehrheit der Wechselwähler zu punkten.

Gleichermaßen bietet der Ausgang der Wahl eine Chance für die Konservativen, ihre Reihen neu zu ordnen und das Volk wieder als Zentrum ihrer Anstrengung zu sehen und nicht die islamisch-republikanische Staatsordnung als Selbstzweck zu betrachten, wie einige Konservative in ihrer Rhetorik es so implizieren. Nichtsdestotrotz bleiben die Konservativen trotz dieses Rückschlags weiterhin ernstzunehmende Aspiranten bei zukünftigen Wahlen. Bei den gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen konnten sie die meisten Sitzeerlangen, selbst in der oppositionellen Hochburg Teheran gewannen sie - bis auf den dritten Platz - die ersten neun Sitze. Es ist in diesem Kontext darauf hinzuweisen, dass die Bewerber zur Kommunalwahl nicht vom Wächterrat gefiltert werden und aus diesem Grunde an diesen Wahlen etliche Bewerber antreten konnten, die nicht einen muslimisch-gläubigen Hintergrund nahelegen.

Insgesamt kann man sagen, dass Hassan Rohani die goldene Gelegenheit – oder wie er es in seinem Walkampf bezeichnete - den Schlüssel dazu hat, die Kluft innerhalb der Gesellschaft zu überbrücken und die Spannungen mit dem Westen abzubauen. Beide Vorhaben sind nicht voneinander zu trennen und können realisiert werden, wenn der Westen seine Sanktionspolitik gegenüber Iran überdenkt und somit eine gesellschaftliche Öffnung des Landes ermöglicht.

In diesem Sinne ergibt sich für den Westen ebenso eine Chance. Durch die atmosphärische Veränderung könnten die westlichen Entscheidungsträger Teheran mehr entgegenkommen, ohne im Inland politisch unter Druck zu geraten, eine sogenannte "Appeasement-Politik" gegenüber Iran zu fahren.

Den ersten Schritt, den der Westen, die Europäische Union oder die USA unternehmen könnten, wäre die einseitige Aufhebung einer gewichtigen Sanktion, um einerseits ein neues Kapitel aufzuschlagen und Vertrauen zu schaffen und zum anderen die neue iranische Führung um Khamenei und Rohani in den Atomverhandlungen zu stärken und genug Freiraum zu geben, um gegen ihre innere Widersacher einen Abschluss zu erzielen. Der Ball liegt nun auf der Seite des Westens."
Quelle: Irananders

Iran: Der Wahlsieg Rohanis, die westliche Rezeption und die Chancen dieses Wahlausgangs

Westliche Experten, Beobachter und Journalisten haben leider zu oft einen Hang zu Theatralik, wenn sie Vorgänge und Prozesse in fremden und exotischen Staaten und Ländern, wie die in Iran, ihrem Publikum und Lesern beschreiben und erklären wollen. Für lange Zeit galt sonach in vielen westlichen Berichterstattungen der noch amtierende iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad als der allmächtige, sta[mehr] 

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