GAZA:
EINE mit einander abgestimmte Lüge …
In
Neu Guinea gibt es ein Wort für eine Wahrheit, die jeder kennt, aber
keiner ausspricht: Mokita. Im offiziellen Diskurs um Palästina und
Gaza besonders – sprechen die Politiker, Präsident Obama und die
Medien von einem gefälschten Dokument, das voll falscher Wörter,
falscher Behauptungen und bewusster Auslassungen sind… alles Lügen,
die man mit einander abgestimmt hat.
Sobald
eine „Krise“ in der Region ausbricht, ist ein gefälschtes
Narrativ zur Stelle und die Sonntagmorgen-Tafelrunde beginnt mit
jedem über die offiziellen Dinge zu reden. Israels Aggressionen,
die grausame wirtschaftliche Blockade von Gaza , deren Folge
schlechte Ernährung oder Anämie bei fast der Hälfte der Kinder in
der Region ist, und die gezielten Morde… all dies wird ignoriert.
Noam Chomsky nennt den Gazastreifen „Der Welt größtes
Freiluft-Gefängnis.“
Wir
begegnen Wörtern wie „Konflikt“, als ob die systematische
Unterdrückung und Brutalisierung eines ganzen Volkes nur gerade ein
Missverständnis zwischen zwei gleichen Parteien sei.
Dann
gibt es die Aufrufe zu einem Waffenstillstand. Reines politisches
Theater. Man stelle sich nur einen Waffenstillstand zwischen den
Schwarzen während der Apartheidzeit und der weißen
Apartheid-Regierung vor. Hätte man solch eine Phrase angewandt?
Oft
geht die Diskussion jetzt um die Zwei-Staaten-Lösung: noch solch
eine verlogene Phrase. Da gibt es keine reale Möglichkeit, keine
Legitimität des illegalen kriminellen Landraubs, der nun seit
Jahrzehnten geht: Gäste sind zu Besuch gekommen. Nach und nach
beginnen sie, dein Haus zu übernehmen, bis dir nur noch ein Viertel
der Küche bleibt, das halbe Badezimmer und ein Winkel im
Schlafzimmer. Nach einiger Zeit beginnen diese Leute sich in dem
Viertel Deiner Küche breit zu machen, auch in deiner Hälfte des
Badezimmers und in der Hälfte deiner Schlafzimmerecke. Gibt es da
die Möglichkeit einer zwei-Haus-Lösung? Natürlich, im offiziellen
Narrativ werden die Fakten zweckmäßig vergessen.
Dann
gibt es da noch die Erwähnung des Friedensprozesses. Dieser Ausdruck
ist ein Witz. Man sieht kaum jemanden, der nicht sein Gesicht
verzieht, wenn er diese Worte äußert. Dieser Prozess geht seit
Jahrzehnten absichtlich im Schneckentempo. Er ist voller „starts
and stops“ mit langen Pausen. Er ist im Grunde ein hinaus
gezögerter Mechanismus, der die Dinge anhält, währen Israel weiter
Siedlungen baut, um sein Ziel von ganz Erez Israel zu einer
vollendeten Sache zu machen.
Israels
Recht, sich selbst zu verteidigen. Obama palavert immer davon oder in
einer Variation davon. Es ist die unaufrichtigste der Behauptungen.
2004 stellte der Internationale Gerichtshof fest, dass Israel als
Besatzungsmacht das Recht hat, sich zu verteidigen, allerdings unter
der Bedingung – nach einer UN-Charta – dass dieses Recht nicht
gegen die angewandt wird, die unter seiner Herrschaft leben. Die
Angriffe gegen den Gazastreifen und seine Bevölkerung sind keine
Aktionen der Selbstverteidigung. Ich bin sicher, dass Obama dies
weiß. In der Tat bestätigt die Resolution 2625 der
UN-Vollversammlung die Legitimität des Kampfes von Menschen unter
Kolonial- und Fremd- Herrschaft. Sie haben das Recht der
Selbstbestimmung und haben das Recht, sich mit jedem Mittel, das
ihnen zur Verfügung steht, dieses Recht zurück zu holen.
Alhamdulillah,
Israels Fähigkeit, sich selbst als Opfer darzustellen, ist im
Schwinden. Fast keiner außer den Ignoranten und die absichtlich
Begriffsstutzigen glauben, dass Israel ein Opfer sei. Diese Haltung
geht sogar unter gewöhnlichen Amerikanern vor die Hunde. Ein Hinweis
darauf ist das, was in St. Louis, Missouri am 19. Dezember 2012
geschah: eine Gruppe amerikanischer Bürger ließen in einem Raum
des Bürgermeisters von St.Louis-Stadt (Board of Estimate
&Apportionment) erkennen, dass sie gegen die Anerkennung eines
Stadtvertrages mit Veolia-Wasser sind. Sie brachten es so weit, dass
der Stadtvertrag vertagt wurde, und die Geschichte und Praxis
ethnischer Diskriminierung und Missbrauchs in Palästina aufgedeckt
wurde.
Israel
wird wegen seiner Apartheids-Praktiken immer mehr zu einem
Pariastaat. Sein Sonderstatus (Wegen des Holocaust) wird weniger. Der
Jargon der Mainstream-Medien wird zunehmend transparenter und ist ein
Schritt hinter der Zeit her.
Die
Litanei der falschen Termini und Behauptungen und das offizielle
Narrativ werden zunehmend als das angesehen, was sie in Wirklichkeit
sind – nur auf einander abgestimmte Lügen.
Karen
English ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles.
(dt.
Ellen Rohlfs)
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