Tuesday, March 10, 2020


GESELLSCHAFT
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Die bundesdeutsche Friedensbewegung protestiert aktiv gegen das im Januar angelaufene US-Großmanöver „Defender Europe 2020“. Die „Berliner Friedenskoordination“ hat sich deshalb mit einem Offenen Brief an die Menschen in Russland gewandt. „Wir lehnen Krieg ab“, heißt es darin ebenso wie: „Russland ist unser Nachbar.“
Das angelaufene US-Manöver „Defender Europe 2020“ ist „eine verantwortungslose Provokation“. Es belaste die deutsch-russischen Beziehungen und erhöhe die ohnehin vorhandenen Spannungen. Das stellt die „Berliner Friedenskoordination“ (Friko) in einem Offenen Brief an die Bevölkerung Russlands fest.
Die Gruppe innerhalb der bundesdeutschen Friedensbewegung erklärt in ihrem am Samstag veröffentlichten Schreiben: „Wir sehen in Russland unseren Nachbarn. Wir wollen mit Ihnen in Frieden leben. Dafür setzen wir uns ein.“
Die Bundeswehr und Armeen von Nato-Staaten unterstützen das größte US-Manöver seit 1989 aktiv. Die Friko bedauert, dass 75 Jahre nach der Befreiung Europas vom Faschismus „maßgeblich durch die Rote Armee“ wieder deutsche Soldaten an der russischen Grenze stehen. „Gleichzeitig werden östlich der Manöverlinie bei den Gedenkveranstaltungen und Siegesfeiern die Erinnerungen an die Nazi-Verbrechen im Bewusstsein der Menschen ganz besonders gegenwärtig sein.“
Die Berliner Gruppe der Friedensbewegung schreibt an die Menschen in Russland: „Wir sind uns der großen Opfer bewusst, die Ihr Volk, die die Völker der Sowjetunion im Kampf gegen den deutschen Faschismus gebracht haben. Wir vergessen nicht: Dem vom faschistischen Deutschland begonnenen Raub- und Vernichtungskrieg von unvorstellbarer Grausamkeit fielen 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion zum Opfer.“
Deshalb ist es den Berliner Friedensaktivisten um Laura von Wimmersperg wichtig, die Bewohner Russlands wissen zu lassen, „dass wir Krieg ablehnen“. „Wir verurteilen militärische Provokationen, wie dieses Manöver an der Westgrenze Ihres Landes.“ Gleichzeitig warnt die Friko vor Versuchen im Westen, die Geschichte des 2. Weltkrieges zu fälschen. Das sei ein „Versuch, die aggressive Politik gegen die Russische Föderation zu rechtfertigen“.
Die Berliner Gruppe berichtet von zahlreichen Protestaktionen gegen das Manöver „Defender 2020: „In unserer Stadt, aber auch überall im Land, besonders entlang der Transportwege, die dem Manöver zur Verfügung gestellt wurden, bilden sich Gruppen und Initiativen, die sich untereinander vernetzen. Sie arbeiten daran, gegen das Manöver Widerstand zu leisten und informieren unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger über die konfrontative Politik der NATO-Staaten.“
Der Brief, der auch in Russisch vorliegt, kann auf der Friko-Website mitunterzeichnet werden.

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