Tuesday, July 14, 2015

Obama sagt es offen und George Friedman sagt es auch.

 Presseerklärung zur Mahnwache in Höchstadt (Nachtrag)

„Ich glaube an den amerikanischen Exzeptionalismus mit  jeder Faser meines Seins. Was uns jedoch exzeptionell macht,  ist nicht unsere Fähigkeit, uns über internationale Normen und den  Rechtsstaat hinwegzusetzen, es ist unsere Bereitschaft,  diese durch unsere Handlungen zu bekräftigen." zitiert nach  Paul Craig Roberts siehe unten

In einer für Europäer erschütternden Offenheit legte Friedman in Chicago die strategischen Ziele der USA in Europa auf den Tisch und machte gleich am Anfang deutlich, daß die USA keine „Beziehungen“ mit „Europa“ haben. Es gebe nur bilaterale Beziehungen zu den europäischen Staaten.

Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland ... Seit einem Jahrhundert ist es für die Vereinigten Staaten das Hauptziel, die einzigartige Kombination zwischen deutschem Kapital, deutscher Technologie und russischen Rohstoff-Ressourcen, russischer Arbeitskraft zu verhindern. ...
Die USA hat ein fundamentales Interesse: Sie kontrolliert alle Ozeane dieser Welt. Keine Macht hat das jemals getan. Deshalb marschieren wir bei Völkern ein, aber sie können nicht bei uns einmarschieren. Das ist eine sehr schöne Sache. Die Kontrolle über die Ozeane und das Weltall zu behalten, ist das Fundament unserer Macht. Der beste Weg, eine feindliche Flotte zu besiegen, ist zu verhindern, daß sie aufgebaut wird.
Der Weg, den die Briten beschritten haben, um sicherzustellen, daß keine europäische Macht eine Flotte bauen konnte, war, dafür zu sorgen, daß sich die Europäer gegenseitig an die Gurgel gingen. Die Politik, die ich empfehlen würde, ist diejenige, die Ronald Reagan im Irak und im Iran angewandet hat. Er finanzierte beide Seiten, so daß sie sich gegenseitig bekämpften und nicht uns. Es war zynisch, sicher nicht moralisch vertretbar, aber es hat funktioniert.
Der Punkt ist: Die Vereinigten Staaten können Eurasien nicht besetzen. In dem Moment, indem wir einen Stiefel auf europäischen Boden setzen, sind wir aufgrund der demografischen Unterschiede zahlenmäßig total unterlegen. Wir können eine Armee schlagen, aber wir können den Irak nicht besetzen ... Wir können also nicht rübergehen, aber wir sind in der Lage, verschiedene im Wettstreit liegende Mächte zu unterstützen, damit sie sich auf sich selbst konzentrieren.“

Strategic Forecasting, Inc (abgekürzt Stratfor) ist ein US-amerikanischer Informationsdienst, der Analysen, Berichte und Zukunftsprojektionen zur Geopolitik, zu Sicherheitsfragen und Konflikten anbietet. (Wikipedia)

Willy Wimmer: Von Deutschland bleibt nichts uebrig im Falle eines NATO Krieges mit Russland https://www.youtube.com/watch?v=w_jiIw7XSRE


Was uns Obama in West Point sagte

von Dr. Paul Craig Roberts
In West Point sagte uns Obama unter dem Applaus der  West Point-Kadetten, dass der „Amerikanische Exzeptionalismus”  eine Doktrin ist, welche rechtfertigt, was immer Washington macht.  Wenn Washington inländisches und Internationales Recht verletzt,  indem es „Angehaltene“ foltert, oder gegen den Nürnberger Standard  verstößt, indem es in Länder einmarschiert, die keinerlei feindliche  Aktivitäten gegen die Vereinigten Staaten von Amerika oder deren  Alliierte gesetzt haben, ist der „Exzeptionalismus“ der Segen,  der Washington von den Sünden gegen Recht und internationale  Normen freispricht. Washingtons Verbrechen werden transformiert  zu Washingtons Bekräftigung des Rechtsstaats.  Hier Obama in seinen eigenen Worten:
Ich glaube an den amerikanischen Exzeptionalismus mit  jeder Faser meines Seins. Was uns jedoch exzeptionell macht,  ist nicht unsere Fähigkeit, uns über internationale Normen und den  Rechtsstaat hinwegzusetzen, es ist unsere Bereitschaft,  diese durch unsere Handlungen zu bekräftigen."
Ja Handlungen. Im 21. Jahrhundert hat der “amerikanische  Exzeptionalismus” sieben Länder völlig oder teilweise zerstört.  Millionen Menschen sind tot, verstümmelt und vertrieben, und alle  diese verbrecherische Zerstörung bildet den Beweis für Washingtons Bekräftigung internationaler Normen und des Rechtsstaats.  Zerstörung und Mord sind nur Kollateralschaden von Washingtons  Bekräftigung der internationalen Normen.  „Amerikanischer Exzeptionalismus“ heißt auch, dass Präsidenten  der Vereinigten Staaten von Amerika nach Strich und Faden lügen  und diejenigen falsch darstellen, die sie dämonisieren wollen.  Hören Sie, wie Obama die Regierungen Putins und Assads  falsch darstellt:
Russlands Aggression gegen ehemalige Sowjetstaaten bringt  Hauptstädte in Europa aus der Fassung ... in der Ukraine erinnern  Russlands neuliche Aktionen an die Zeiten, in denen sowjetische  Panzer nach Osteuropa rollten.“ Obama stellt Assad fälschlich hin  als „einen Diktator, der seine eigenen Bürger bombardiert und  hungern lässt.“ 
Hat sich einer der Kadetten von Obamas West Point-Zuhörerschaft  gefragt, warum die Menschen in Syrien Assad unterstützen, wo dieser  doch ein brutaler Diktator ist, der seine eigenen Bürger bombardiert  und hungern lässt, und nicht die von Amerika unterstützten  „Befreiungskräfte,” diese Mischung aus importierten Jihadisten  und al-Qaeda-Kämpfern, die Assads Regierung bekämpfen,  weil sie säkular ist? Das Militär der Vereinigten Staaten von  Amerika ist dazu erzogen, seinen zivilen Oberbefehlshaber zu  respektieren, aber wenn die Kadetten in West Point tatsächlich  eine Ausbildung bekommen, dann ist bemerkenswert, dass  Obamas Publikum nicht in Gelächter ausgebrochen ist.
Die Erwähnung der sowjetischen Panzer, die nach Osteuropa rollen,  bezieht sich auf die ungarische (1956) und tschechische (1988)  „Revolutionen,“ als die ungarischen und tschechoslowakischen  kommunistischen Anführer versuchten, Unabhängigkeit von Moskau 
zu erlangen. Es ist zu bezweifeln, dass sich Washingtons Antwort  auf Länder, die versuchen, aus der NATO auszutreten, irgendwie  davon unterscheiden würde. Vor ein paar Monaten reagierte Washington  auf politische Gespräche in Deutschland und England über einen Austritt aus der EU, indem es beide Regierungen informierte, dass es nicht in Washingtons Interesse sei, wenn sie die Europäische Union verlassen.
Obama benutzte das Bild der sowjetischen Panzer, um Russland  mit der sowjetischen Bedrohung anzupatzen, um Russlands Reaktion  auf den Einmarsch Georgiens in Südossetien falsch zu charakterisieren,  und um die Abstimmung auf der Krim zugunsten der Wiedervereinigung  mit Russland fälschlich als „Russlands Invasion und Annektierung der  Krim“ darzustellen. Diese Lügen sind immer noch eine Hauptstütze  der Propaganda in den Medien der Vereinigten Staaten von Amerika  und in Washingtons offizieller Propaganda.
Obamas Rede ist wahrscheinlich die verschlagenste,  die ein Politiker des Westens je gehalten hat. Wir könnten uns stundenlang unterhalten mit all den Verbrechen,  die Washington begeht, aber in Rhetorik begräbt, die gegen andere  gerichtet ist. Vielleicht meine liebste Stelle ist, wo Obama eine Welt beschwört, in der „Individuen nicht wegen ihrer politischen Überzeugung umgebracht werden.“ Ich bin mir sicher, dass Obama an diese gerechte  Welt gedacht hat, als er ohne rechtsstaatliches Verfahren vier amerikanische Bürger „außerhalb von Zonen feindlicher Aktivitäten“ ermordete.
Eine weitere ist die Art und Weise, wie Obama die Verfassung  der Vereinigten Staaten von Amerika ihrer Bedeutung entleerte.  Obama sagte in Bezug auf die Verbringung der Gefangenen in  Guantánamo in die Vereinigten Staaten von Amerika, dass  „amerikanische Werte und gesetzliche Traditionen die unbefristete  Anhaltung von Menschen jenseits unserer Grenzen nicht erlauben.“  Nein, Obama, die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika  verbietet die unbefristete Anhaltung von Bürgern der Vereinigten  Staaten von Amerika durch die Regierung der Vereinigten Staaten  von Amerika überall auf der Erde, besonders innerhalb unserer Grenzen.
Durch die Anhaltung und Ermordung von  Bürgern der Vereinigten Staaten von Amerika  ohne rechtsstaatliches Verfahren hat Obama  gegen seinen Amtseid verstoßen und sollte  angeklagt werden.
Es ist nicht lange her, dass Präsident Bill Clinton vom Repräsentantenhaus  der Vereinigten Staaten von Amerika angeklagt wurde (der Senat rettete  ihn von der Verurteilung), weil er über seine Sexaffäre mit einer  Praktikantin im Weißen Haus gelogen hatte. Wie sich die Zeiten  ändern. Heute bekommt ein Präsident, der gegen seinen Amtseid  verstößt, die Verfassung gegen Feinde von außen wie von innen  zu schützen, einen Freischein. Die Verfassung hat ihre Macht verloren,  Bürger vor der willkürlichen Macht der Regierung zu schützen. Die  Vereinigten Staaten von Amerika sind die Verfassung. Ohne die  Verfassung hören die Vereinigten Staaten von Amerika auf zu  existieren, und das Land wird zu einer Tyrannei, sowohl im In- als  auch im Ausland. Heute sind die Vereinigten Staaten von Amerika eine Gewaltherrschaft, gehüllt in das Gewand von „Freiheit und Demokratie.“
Anstatt uns durch Obamas lächerliche Ansprache vor einer  offenbar verblödeten West Point-Abschlussklasse zu lachen,  hören wir uns Obamas Schlusszeile an:  „Amerika muss immer führen auf der Weltbühne ... das Militär ist,  und wird immer das Rückgrat dieser Führung sein.“
In anderen Worten, Washington benutzt keine Diplomatie.  Washington benutzt Zwang. Die bevorzugte Drohung ist:  „Tut wie gesagt oder wir werden euch in die Steinzeit bomben.“ 
Obamas Rede ist eine Rechtfertigung der verbrecherischen  Handlungen Washingtons auf der Basis, dass Washington  für die exzeptionellen Amerikaner handelt, deren Exzeptionalismus  sie und damit ihre Regierung über Recht und internationale Normen  stellt. In dieser Welt des Denkens ist nur das Scheitern bei der  Durchsetzung ein Fehler. 
Amerikaner sind die neuen Übermenschen,  die neue Herrenrasse. 
Minderwertige Menschen können bombardiert, überfallen und  sanktioniert werden. Die Rede Obamas in West Point bestätigt  die amerikanische Überlegenheit über alle anderen und Washingtons Entschlossenheit, diese Überlegenheit weiterzuführen, indem die  Entstehung anderer Mächte verhindert wird. Diese arrogante  Überheblichkeit war der Redaktion der Washington Post noch zuwenig.  Der Leitartikel des Blattes verurteilte Obama für die Einschränkung  der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika und Beschränkung  ihres Einsatzes auf „einen engen Bereich von Kerninteressen,“  wie etwa direkte Bedrohungen Amerikas.
Die amerikanischen „liberalen Medien” halten dagegen,  dass Obamas Beanspruchung des Exeptionalismus nicht weit  genug geht für Washingtons Zwecke. Obamas Rede, schrieb die  Washington Post, schränkte die „Macht der Vereinigten Staaten  von Amerika ein“ und konnte die Militaristen, die Syrien, den Iran,  Russland und China stürzen wollen, „wenig aufmuntern.“
Die Welt sollte zur Kenntnis nehmen, dass der militärisch  aggressivste amerikanische Präsident der Geschichte von den  neokonservativ beherrschten amerikanischen Medien als  Schlappschwanz betrachtet wird. Die Medien treiben zu Kriegen,  und die amerikanischen Medien, fest verbandelt mit dem Militär-/Sicherheitskomplex, treiben die Welt in den finalen Krieg.
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Quelle: 03.06.2014, englisches Original:  http://www.paulcraigroberts.org; deutsche Bearbeitung: http://www.antikrieg.com

http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2014/06/was-uns-obama-in-west-point-sagte-paul.html


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