Monday, February 23, 2015

Schlimme Verdrängung der von deutschen Faschisten in Griechenland verursachten Schäden  

Dichter im Waffenrock

Erhart Kästner in Griechenland und auf Kreta 1941 bis 1945
Sedones 7, Mähringen 2006
ISBN 978-3-937108-07-0
134 Seiten
14,80 €
Der Schriftsteller Erhart Kästner (1907-1974) ist bei Griechenland-Liebhabern noch heute äußerst populär. In Rezensionen seines Werkes wird er als "Philhellene" und "Humanist" beschrieben. Kästner trat 1939 der NSDAP bei und meldete sich freiwillig zur Wehrmacht. 1941 erhielt er auf eigenen Wunsch von der deutschen Militärführung in Athen den Auftrag, Griechenlandbücher für die Soldaten zu schreiben. So entstanden die Werke Griechenland und Kreta. Abgesehen von "braunen" und rassistischen Passagen verwundert an diesen Texten vor allem, wie hier ein deutscher Bildungsbürger im Waffenrock der Wehrmacht durch das von Hitlers Truppen verheerte Hellas zieht, von all dem Morden und den Zerstörungen scheinbar nichts mitbekommt und das Land mit seinen antiken Stätten in philhellenischer Begeisterung als Idylle des Friedens und der Schönheit schildert. Auch nach 1945 fand Kästner kein Wort des Bedauerns, kein Wort der Trauer über das unermessliche Leid, das die deutschen Besatzer den Griechen zugefügt haben.

Erhart Kästner: ein Philhellene und Humanist? Arn Strohmeyer geht dem Phänomen nach, wie dieser Autor während des 2. Weltkriegs "sein" ideales Griechenland suchen und dabei die brutale Realität des Krieges so gut wie ausblenden konnte.

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