Sunday, February 1, 2015

Pegida-Anti-Pegida - Charlie Hebdo - der "Arabische Frühling" und SPARTAKUS

Pegida-Anti-Pegida - Charlie Hebdo - der "Arabische Frühling" und SPARTAKUS

Über Nebelwände und ihre politische Funktion




Antikriegsgedanken von Irene Eckert
“Französische Karikaturisten zeichnen gegen Pegida”
Abbildung  von Jean-Marc Couchet,Titel:
 “Récupération Fasciste”/”Vereinnahmung durch Rechtsextreme”.  Sprechblaseninhalt: Decomplexe moins, Jürgen”/ Halte Dich etwas zurück, Jürgen!”


Massenbewegungen sprießen neuerdings wie Pilze aus dem Boden. Wenige Wochen vor Weihnachten noch wusste niemand etwas mit dem seltsamen Acronym PEGIDA* anzufangen. Voraufgegangen war allerdings die Annäherung verschiedener Strömungen  innerhalb der  "Friedensbewegung" unter dem Siegel "Friedenswinter". 



Das Aufeinanderzugehen divergierender Kräfte hatte zur Voraussetzung die immer  unerträglicher werdende Hetze gegen Russland und  das Anschwellen der Montagsdemos gegen die Kriegsgefahr. Noch in der Vorweihnachtszeit kam es dann ganz plötzlich zu  Massenaufmärschen "Patriotisch gesinnter Deutscher gegen die Islamisierung des Abendlandes" und zu scheinbar spontanen Gegenprotesten von Deutschen, die für eine Verständigung mit dem Islam und mit  den 'Fremden' eintraten. Von herrschender Seite  wurden diese Proteste begrüßt.


Vom stiefmütterlich behandelten "Friedenswinter" und vom Appell der 60 Prominenten für eine neue Verständigungspolitik in Europa sprach  fortan gar  keiner mehr. Immerhin waren noch ein paar tausend Menschen  am 13. 12. 2014 in Berlin dem Protestaufruf zum Bundespräsidentenpalais gefolgt. Der Theologe Eugen Drewermann hatte  dort zu den besorgten Bürgern gesprochen, die  sich mit Gaucks Kriegsgerassel nicht einverstanden erklärten. Die Medien schwiegen sich darüber aus.


Das neue Jahr begann mit dem Terroranschlag auf das französische Satire-Magazin  Charlie Hebdo, dem mehr als 12 Menschen zum Opfer fielen, darunter vier Zeichner des Journals. Zwei Tage später wird ein koscherer Supermarkt überfallen. Weitere Tote sind zu beklagen.


Das offiziell Frankreich reagiert hysterisch**, die Medien sprechen von einer 'Kriegserklärung'.*** Das offizielle Europa und  der Mittelmeeranrainer Israel, setzen sich an die Spitze einer islamfeindlichen, fremdenfeindlichen Protestbewegung. Ihre Losung: "Je suis Charlie". Alle Franzosen, alle denkbaren Einrichtungen, am besten alle Europäer und  darüber hinaus  wollen jetzt eins mit Charlie sein. Sie identifizieren sich mit dem einst progressiven Team der  prominenten Comic-Zeichner und mit  den Werten  einer vormals großen Nation:  Liberte - Freiheit - Pressefreiheit - Meinungsvielfalt - Toleranz, das sind ihre Parolen. 


Übersehen wird in Anbetracht des totalitären Medienrummels  dass  die "Grande Nation" schon längst in den Vassallen-Status  abgerutscht ist, das sein Führungspersonal US-geschult und US-hörig ist, dass Charlie-Hebdo unter Philippe Val umgedreht worden war und einen islamfeindlichen, reaktionären Kurs eingeschlagen hatte, der Satire im Stile von Houllebecq mit Hetze und Beleidigung gegen sozial Depravierte, gegen Entrechtete verwechselte.


Wer die medial vorgestanzte Losung "Ich bin Charlie" nicht zu schlucken bereit ist, hat es heuer schwer. In totalitären Zeiten wie diesen wird die Meinungsfreiheit im Zeichen der Meinungsfreiheit untersagt. In Nizza verhörte die Polizei gar  einen Achtjährigen, weil er nicht Charlie sein wollte!***


Die vermeintlichen Werte des Westens  werden also in diesen Tagen rabiat gegen jene leisen Stimmen durchgesetzt, die sich dem Meinungsdiktat für Demokratie und Ausländerhetze so nicht fügen wollen.


Im freiheitlichen  Deutschland richten sich Anti-Pegida-Aufmärsche und ihre Ableger  gegen echte und vermeintliche Ausländerfeinde und Islamkritiker. Die Empörung über  'faschistoide" PEGIDA-Anhänger ist  vor allem in vormals friedensbewegten Kreisen groß. Sogar die offizielle Politik findet auf einmal, das auch der Islam zu Deutschland gehört. Wie soll das gehen, nachdem ein Präsident Wulf über den Satz: "Auch der Islam gehört zu Deutschland" einst aus dem Amt gejagt wurde?
Jetzt auf einmal, wo doch  jeder den Islam mit dem sogenannten IS, dem 'Islamischen Staat' in eins setzt, der für den brutalst möglichen Terror steht?
Die Verwirrung scheint komplett. Was hat das alles nun auch  noch mit dem "Arabischen Frühling" zu tun, mittels dessen, wenig geliebte bis verhasste  arabische Führungspersönlichkeiten aus dem Amt gejagt wurden?


Nun, die Massenbewegung  auf dem Tahir-Platz von Kairo, ausgelöst durch die Selbstverbrennung eines tunesischen Gemüsehändlers  Mohamed Bouazizi und von den  sogenannten sozialen Medien in Gang gesetzt, getragen von der jungen intellektuellen Elite des Landes, war ein Glied in der Kette der Farbrevolutionen (bunte-revolutionen-eine-neue-art-der-us-kriegführung).


Das letzte tragische Glieder jener  von George_Soros ****und OTPOR***** gesteuerten  Kette  endet auf dem Maidan-Platz in Kiew und führte uns zu der akuten Gefahr eines  gewollten Krieges mit Russland.


Man darf getrost davon ausgehen, dass auch hinter den neuen Massenbewegungen besonnener oder unbesonnener "Wutbürger" in unserem Lande, Kräfte stehen, die nicht dem kleinen Mann oder der kleinen Frau und ihren Sorgen Rechnung tragen.


Diese neo-totalitären Massenströme haben ihre materielle Basis allerdings in durchaus berechtigten Ängsten und realen Besorgnissen. Als da sind vor allem anderen die sozialen Verwerfungen, Arbeitslosigkeit,  steigende Mieten, dahinschwindende Ersparnisse niedriger Zinsen wegen, die verfallende Infrastruktur, die Folgen neoliberaler Privatisierung und Reformpolitik, last not least, die immer realer werdende Kriegsgefahr. 


Um einer sich formierenden Protestbewegung dagegen  zuvorzukommen, die endlich  die eigentlichen  Verursacher und Profiteure  der Misere ins Visier nehmen könnte, scheint es den systemtragenden Kreisen geraten, künstlich eine Massenbewegung ins Leben zu rufen. Mit Hilfe solcher "Kreaturen" wie TAHIR, MAIDAN, PEGIDA und CHARLIE HEBDO kanalisieren sie den Unmut und richten ihn gegen den falschen  Gegner, gegen einen von ihnen gestylten POPANZ.


Der Sündenbock kann viele Namen annehmen: Ausländer, islamische Gefahr, PEGIDA, NEONAZIS. Er kann auch personalisiert werden, dann werden Namen von unliebsam gewordenen  "Diktatoren" oder Individuen an die Stelle des Bösewichts gesetzt, der an allem Schuld ist, an dem man sein Mütchen kühlen darf.


Niemals aber wird die verhängnisvolle, neo-imperialistische Politik der eigenen Herrschenden ins Visier genommen. Niemals werden Roß und Reiter benannt,  niemals  werden die Verantwortlichen für ihren falschen, volksfeindlichen Kurs wirklich  zur Rechenschaft herangezogen, auch nicht in der Folge des "Arabischen Frühlings".


Wer auf die Hintermänner und ihre zerstörerischen,  im verborgenen ausgebrüteten Pläne verweist, wird als "Verschwörungstheoretiker" abgetan.  So kann die fatale Politik weiter gedeihen und ihre abgründigen Kreise ziehen.


Es gilt aber zu begreifen: Jene, die vorgeben, den Terror in der Welt zu bekämpfen, exportieren  in Wahrheit den Terror, weil ihre einflussreichen Waffenschmiede und Bänker davon profitieren. Deswegen greift der Terror immer mehr um sich, je mehr sie vorgeben ihn bekämpfen zu wollen.


Es ist der alte Imperialismus und er  wird, solange seine systemischem Mechanismen unbegriffen bleiben, weiter  sein blutiges Handwerk ausüben. Der Imperialismus ist ein schon lange  überlebtes Gesellschaftssystem, das  auf privatkapitalistischen Wirkungsmechanismen ruhend, bereits zwei Weltkriege verursacht hat. Der Dritte noch verheerendere ist schon dabei  Raum zu greifen.



Der US-Imperialismus ist dabei die treibende Kraft. Noch verfügt er über die Mittel, andere unter sein Joch zu beugen. Ihm muss daher vor allem  Widerstand entgegensetzt werden. Dies kann aber nur auf nationaler Basis geschehen. Nur aufrechte, stolze, ihrer demokratischen und kulturellen Tradition bewusste Nationen sind zu solchem Aufbegehren in der Lage. Es bedarf dazu allerdings auch eines unbeugsamen Führungspersonal.


Die Griechen sind im Begriff einen Anfang zu machen. Ermutigen wir sie. Unterstützen wir aber  auch im eigenen Interesse  Nationen wie die Syrer, die Iraner, die Russen, die Chinesen, die auf je ihre Weise dem Imperium Paroli bieten.


Überlassen wir die nationale Frage nicht länger den rechten Rattenfängern. Auch wir, Humanisten, Demokraten, Kriegsgegner haben nationale Werte zu verteidigen.


Zunächst einmal gilt es, das nackte Überleben  unserer Nation zum Thema  zu machen, wie es ein guter Konservativer wie Willi Wimmers tut. Denn  einen nuklearen Schlagabtausch würde unser Land  nicht überleben.


Es gilt aber  auch sich gegen US-imperiale Pläne wie das TTIP zu wehren und gegen dessen wirtschaftsschädigende Sanktionspolitik.


Das sind nationale Interessen, die sich zunächst  ungeachtet der Klassenfrage stellen.


Darüber hinaus schädigt  die  uns aufgezwungene "neoliberale" Reformpolitik mit ihren verheerenden Verwerfungen unsere Natur, unsere  Infrastruktur, unser gesamtes, einst blühendes Land.


Wir müssen also zusammenfinden, um uns gegen solche Zumutungen mit allen Kräften, die dazu  bereit, sind wehren. Selbstverständlich  nicht auf einer ausländer- oder islamfeindlichen Grundlage. Denn nicht der Islam ist das Problem, sondern jene Kreise die diesen in seinem Interesse pervertieren und ihn gegen die eigenen Leute in Anschlag bringen.
Auch  die Flüchtlinge sind das Problem nicht, sondern eine Politik, die immer neue Flüchtlingsströme auslöst, weil sie Krieg und Verheerung in fremde Länder trägt.


Lesen und diskutieren wir dazu die Botschaft des iranischen Ayatolla Khamenei an die Jugend der Welt http://pwlasowa.blogspot.de/2015/01/message-of-ayatollah-seyyed-ali.html.


Lassen wir uns nicht länger von Nebelwerfern und Feindbildproduzenten in die Irre führen.
Machen wir es wie die Griechen und suchen wir gemeinsam nach Wegen aus der Gefahr!


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* Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes


**"Uns wurde der Krieg erklärt: Der Krieg des islamischen Fanatismus gegen den Westen, gegen Europa und gegen die Werte der Demokratie" 11. Jan.'15 http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/anschlag-paris-frankreich-charlie-hebdo-satire-magazin-liveblog
 *** "kollektive Hysterie ..., in die Frankreich seit Anfang Januar verfallen ist." siehe dazu mehr: http://www.stern.de/politik/ausland/charlie-hebdo-polizei-in-frankreich-verhoert-achtjaehrigen-weil-er-nicht-charlie-sein-will-2169656.html

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