Wladimir Putin und seine Rolle im Ukraine-Konflikt erhitzt derzeit die Gemüter. Auch in der Sendung von Sandra Maischberger hat der russische Präsident für eine heftige Debatte gesorgt. So heftig, dass die frühere Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz die Sendung verlassen wollte.
"Wir betreten heute vermintes Gelände." Mit diesen Worten führte Sandra Maischberger in ihre gestrige Sendung "Zar Wladimir I. – Was will Putin wirklich?" ein. Nicht nur das Thema selbst ließ enorme Sprengkraft erahnen. Auch die geladenen Gäste - darunter Hardliner und Putin-Versteher -, versprachen im Vorfeld eine höchst kontroverse Gesprächsrunde. 
Geladen waren Gabriele Krone-Schmalz, Autorin und Ex-Moskau-Korrespondentin der ARD; Werner Schulz, Bündnis 90/Die Grünen, Politiker und ehemaliger DDR-Bürgerrechtler; Ivan Rodionov, russischer Journalist; Marina Weisband, ehemalige Piraten-Politikerin; Arnulf Baring, Historiker sowie Tim Guldimann, früherer OSZE-Sondergesandter für die Ukraine.
Es kam, wie erwartet: Bei "Menschen bei Maischberger" prallten Meinungen über den Umgang mit Putin und Russland aufeinander. Schon zu Beginn ließen Mimik und Gestik der Gäste Krone-Schmalz und Schulz erahnen, wie emotional und heiß das Thema noch diskutiert werden würde. Nach ein paar Ausführungen über die aktuelle Lage die Entwicklung des Konflikts, wurde es anschließend persönlich. 
Angesprochen darauf, welche Interessen Russland hat, vermutete Krone-Schmalz eine Fangfrage. "Sie wollen mich aufs Glatteis führen." Historiker Baring grätschte dazwischen: "Sie sprechen zu lang". Maischberger gelang es kurz zur sachlichen Diskussion zurückzuführen. Doch waren die Gemüter – vor allem das von Krone-Schmalz – schon zu sehr erhitzt.

Von Falschbehauptungen und Animositäten


Was folgte, war ein emotionaler Schlagabtausch, der von Halbsätzen und Vorwürfen geprägt war und mehr verwirrte als zur Klärung der Sache beitrug. Zunächst warf Grünen-Politiker Schulz Krone-Schmalz vor, Falschbehauptungen aufgestellt zu haben. Die 65-Jährige fragte empört zurück: "Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier machen". Schließlich fragte Krone-Schmalz: "Wo diskutieren wir denn hier eigentlich hin. (...) Wir haben in der Ukraine Krieg. Wir haben in der Ukraine Tote". Schulz erwiderte, dass dafür Russlands Aggressionskrieg verantwortlich sei. 
"Wir haben keinen russischen Aggressionskrieg", widersprach Krone-Schmalz vehement. Dann wurde sie persönlich: "Wenn Sie mal Ihren Intellekt insofern aktivieren, dass sie die Historie bemühen (…)". Darauf Schulz: "Sie haben doch nicht die Wahrheit gepachtet." Dann sprang Maischberger dazwischen. Die Moderatorin ermahnte beide. Daraufhin giftete Krone-Schmalz Maischberger sofort an und drohte die Sendung zu verlassen: "Wissen sie was? Dann machen Sie Ihre Sendung doch alleine". Maischberger konnte die Journalistin aber mit etwas Mühe zum Bleiben bewegen.
Krone-Schmalz bescheinigte der Gesprächsrunde später: Das Niveau der Debatte "erschreckt mich zutiefst". Historiker Baring, der sich ebenfalls das ein oder andere Scharmützel mit der "Putin-Versteherin" liefern musste, kommentierte Krone-Schmalz‘ Auftritt zum Ende mit den Worten: "Sie haben eine schulmeisterliche Art, die mir auf die Nerven geht."

Das sagten die Gäste:

Gabriele Krone-Schmalz: "Da sind ja Milizen am Werk, die sich weder von Kiew noch von Moskau etwas sagen lassen."
Arnulf Baring: "Die Kanzlerin ist, was Russland und die Ukraine angeht, von allen guten Geistern verlassen. (...) Der Einzige, der Erfolg gehabt hat, ist Putin." (...unterstützt  Stiftungen wie die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung, die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung und war Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.Wikipedia)

Werner Schulz: "Nicht José Manuel Barroso, sondern Wladimir Putin hat die Ukraine unter Druck gesetzt."
Werner Schulz: "Was Putin möchte ist eine eurasische Union aufzubauen. (…) Er hat der Ukraine offen gedroht. Er hat die Ukraine auch mit einem Handelskrieg überzogen."
Ivan Radionov: "Ein schlechter Frieden ist besser als ein guter Krieg, der da bisher tobt."
Marina Weisband: "Noch mehr leere Drohungen gegen Russland helfen nicht." http://www.gmx.net/magazine/politik/eklat-menschen-maischberger-putin-versteherin-sendung-verlassen-30470686