Am Freitagnachmittag entschied das Bundesverteidigungsministerium, die deutsche Beteiligung an einer Truppenübung in Bergen und Munster in Niedersachsen vom 16. bis zum 30. April abzusagen. Eigentlich hätten 2.500 Bundeswehr-Soldaten daran teilnehmen sollen.
Bereits zu Anfang der Woche mussten deutsche Gebirgsjäger wieder nach Bischofswiesen zurückkehren, nachdem das NATO-Manöver Cold Response 2020 in Norwegen nach nur zwei Tagen abgesagt wurde. Finnland hatte die Teilnahme an diesem Manöver bereits vorsorglich abgesagt, doch in Brüssel war man sich offensichtlich noch immer uneins, wie groß die Gefahr durch das Corona-Virus tatsächlich ist.
Die Antwort darauf gaben die USA, als sie Mitte der Woche erklärten, keine weiteren Truppen und Material mehr für das Großmanöver Defender Europe 2020 nach Europa zu verlegen. Zu groß ist offensichtlich die Sorge vor Ansteckung und Ausbreitung innerhalb der Army. Dass nun Deutschland als logistischer Dreh- und Angelpunkt für die Verlegung einer US-Division die Teilnahme an einer gemeinsamen Truppenübung absagt, die in der zweiten Aprilhälfte stattfinden soll, könnte das Aus für das gesamte Manöver bedeuten.
Die Entscheidung dafür wird aber in den USA fallen, wenn beschlossen wurde, was mit den bereits verlegten Truppen und dem Kriegsmaterial geschehen soll, die sich in Europa befinden.
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