Pompeo bewertet Risiken von Nord Stream 2 für Europa
© Sputnik / Ekaterina Lizlova
US-Außenminister Mike Pompeo hat in einem Interview mit dem TV-Sender RTL die Risiken der Gaspipeline Nord Stream 2 für die Niederlande und andere europäische Länder eingeschätzt.
Laut dem Sender rief Pompeo Europa dazu auf, eine von Russland unabhängige Energiebasis aufzubauen.
„Wir in Amerika hoffen einfach, dass Europa die Notwendigkeit einer diversifizierten, sicheren Energiebasis ernst nimmt, einer Energiebasis, die nicht an Russland gebunden ist“, zitierte der Sender Pompeo.
„Wir kennen die Geschichte zwischen Europa und Russland, und wir wissen, dass die Russen in Konfliktzeiten alle verfügbaren Instrumente nutzen, damit Europa es schwieriger hat, Entscheidungen im eigenen Interesse, aber vielleicht nicht im Interesse Russlands zu treffen“, so Pompeo.
Zudem brachte Pompeo seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Europa eine „richtige Entscheidung“ treffen werde.
Was eine mögliche Verhängung der Sanktionen gegen niederländische Unternehmen wegen ihrer Beteiligung am Projekt Nord Stream 2 anbelangt, betonte der US-Außenminister, er werde nichts im Voraus sagen. Dieselbe Antwort habe er in Beantwortung der Frage gegeben, ob niederländische Unternehmen von derartigen Einschränkungen gestrichen werden könnten.
„Ich spreche nie über Sanktionen, bevor wir sie tun.“
US-Außenminister Pompeo weilte am Montag zu einem Besuch in den Niederlanden.
Zuvor hatte US-Energieminister, Rick Perry, während eines Besuches in Kiew erklärt, dass die US-Regierung den Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 mit Sanktionen verhindern und ein entsprechendes Gesetz verabschieden wolle.
Nord Stream 2 ist das Projekt einer Gaspipeline, die aus Russland über den Meeresgrund der Ostsee direkt nach Deutschland führt. Bis Ende 2019 ist die Inbetriebnahme der Pipeline geplant, deren Kapazität 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erreichen soll. Für Deutschland ist das Pipeline-Projekt besonders bedeutend, da die Bundesregierung den Ausstieg aus Atom- und Kohlekraftwerken bis 2038 beschlossen hat.
Moskau unterstreicht, dass es sich bei Nord Stream 2 um ein rein wirtschaftliches Projekt handele, das die Energiesicherheit ganz Europas nur erhöhen werde.
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