Meinen antinationalen Kritikern ins Ohr geflüstert
- Eine Replik von Irene Eckert -
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.
Daß
die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.
Und
nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein
Und
weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
Lieben und beschirmen wir's
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
Kinderhymne,
Bert Brecht, 1950
Für eine nationale,
antimilitaristische, Antikriegspolitik, für den Ausbau ziviler
Infrastruktur, für die Umwidmung von Militärausgaben in die
Sozialhaushalte statt deren Anhebung um 2% des Bruttosozialproduktes
laut NATO-Diktat!
Keinen Pfennig mehr für die
Rüstung!
Nein zu Sanktionen gegen Russland!
Nein zur rassistischen Hetze gegen
alles Russische!
Nein zur Verunglimpfung der russischen
Führung!
Nein zur Lügenpropaganda, die andere
der 'Fake News' bezichtigt, die sie selbst hervorbringt!
Ja zu Kooperation, zu Nordstrom 2, zum
Ausbau der Handelsbeziehungen!
Ja zu Städte-Partnerschaften und zu
Jugendaustauschprogrammen!
Ja zu allen denkbaren
niedrig-schwelligen Kontakten!
Ja zu Klarheit und Differenziertheit im
Denken!
Ja zur Verteidigung nationaler Belange,
wie etwa Schutz der Landesgrenzen, der staatsbürgerlichen Rechte,
von Rechtsstaatsgarantien, von grundgesetzlich verbrieften Rechten.
Ja insbesondere zu Sozialklausel und
Friedensgebot des deutschen Grundgesetzes!
Nationale Belange bedürfen der
Verteidigung
Das deutsche Volk hat auch nach der
'Wiedervereinigung' keine imperialen Interessen, so wenig wie es
kollektiv schuld am Faschismus ist oder an der Zerstörung des ersten
sozialistischen Staates auf deutschem Boden. Wie jedes andere Volk
der Welt möchte auch das unsere gut nachbarliche Beziehungen, möchte
jeder Bürger ein Dach über dem Kopf und sonntags möglichst ein
Huhn im Topf. Wie jedes andere Kollektiv, so möchte auch das unsere
in Frieden leben, seiner Arbeit und seinen Geschäften nachgehen. Wie
jeder Mensch, so möchte auch der Deutsche Arbeit, die ihn und seine
Familie ernährt, die ihm Raum für seine Entwicklung als Mensch
lässt. Er möchte gute Schulen für seine Kinder und Medien, die ihm
Informationen statt Gehirnwäsche liefern.
Würdelose Demut ist ein schlechter
Ratgeber
Gedemütigte Menschen, würdelose
Menschen lassen sich bekanntlich wie auch würdelose Völker hin-
und her schubsen. Sie ducken sich weg aus Angst vor dem nächsten
Peitschenhieb. Erst durch die Überwindung der Scham und des
Selbsthasses entsteht Mut und Kraft zur Abwehr des Unterdrückers.
Genau wie individuelle Menschen so finden auch nur selbstbewusste
Nationen die Kraft zum Widerstand. Das syrische Volk etwa wehrt sich
im 7. Jahr gegen den imperialistischen Terror, der es darauf anlegt,
das Land zu spalten, die Nation vernichten. Ähnliches galt für
Russland nachdem der von ausländischen Mächten gesteuerte Usurpator
Jelzin beiseite geschoben war. Die Nation besann sich ihres reichen
Erbes und leistete Wiederstand. Auch die Chinesen, ein durch
britische, deutsche, japanische Kolonisatoren gebeuteltes Volk, im
Opium-Zwangsrausch versunken, fand zurück zu seiner kollektiven
Würde und schüttelte die Usurpatoren ab.
Das Volk der DDR hegte und pflegte das
klassische und revolutionäre Erbe, bis es sich leider vor dem
Hosiana der „Go-West and live a Better Life“ einlullen ließ und
kapitulierte. Heinrich Heine hatte in den Vormärztagen das Bild vom
Volk als schlafmützigem deutschen Lümmel geprägt – hier wäre es
zutreffend anwendbar gewesen.
Großmannsucht und Kleinmütigkeit
zwei Seiten einer Medaille
Wer
zu Hause nichts zu melden hat,
der muss am Stammtisch auftrumpfen.
Deutschlands
Militär versucht im Ausland an vielen Fronten entschieden
aufzutrumpfen, von Afghanistan bis Mali und Syrien, immer im
Windschatten seines Herrn und Meisters, des US-Imperialismus.
Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt ! Diese,
fast in Vergessenheit geratene, Losung hat nichts von ihrer
Aktualität eingebüßt. Trotzdem und alledem Schmus ist die deutsche
Nation, werden deutsche Interessen gegenwärtig und schon seit
längerem zum Abschuss freigegeben. Die Anbiederung an den Aggressor
schützt nicht vor Selbstzerstörung, das gilt im Kleinen wie im
Großen. Die schutzlose Preisgabe des deutschen Hoheitsgebietes, die
würdelose Verneigung deutscher Kanzler vor dem US-Imperator unter
Preisgabe ihres Amtseides, der sie verpflichtet, Schaden vom
deutschen Volke abzuwehren, all das ist Ausdruck irre gleiteter
Großmannsambitionen und kleinmütigen Einknickens gegenüber der
scheinbaren Übermacht.
Souveräne Staaten haben Interessen
zu verteidigen, Kollektive auch
Weil spätestens
mit der schutzlosen Preisgabe der DDR auch die linke Opposition in
Deutschland die Begriffe Heimat und Nation entsorgt hat, ist hier
ein freies Feld entstanden, ein Loch gebohrt worden, das wieder
gefüllt werden musste. Während die gesamte 'Linke' sich die
US-gesteuerte Parole „No Border, no Nation“ zu eigen gemacht
hat, das Pendant zum imperialistisch-übergriffigen „Regime
Change“ und „Nation Building“, verteidigt eine populistische
'Rechte' Grenzen und verteidigt den Nationalstaat. Unter solchen
Vorzeichen kann man sich als Haltsuchender einem Drehschwindelgefühl
kaum entziehen. Alle Werte stehen Kopf, ein radikaler
Paradigmenwechsel hat stattgefunden. Wer heute in Deutschland Heimat
sagt und sich als Patriot bekennt, muss sich als Neurechter
anschwärzen lassen oder steht doch zumindest unter stetem
Rechtfertigungszwang. Wer die Ehe für alle ablehnt, gilt als
unverbesserlicher, rückständiger, hoffnungsloser Reaktionär, wer
in der Bevorzugung Schwuler eine Diskriminierung sieht, erst recht.
Wer die Öffnung der Grenzen für unkontrollierte, somit illegale
Einwanderung für das verkehrte Signal hält, gilt als Neonazi.
Nicht als anstößig dagegen gelten selbsternannte Antifas und
Antideutsche, die auf Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes zu
scheißen bereit sind.
Einst wurden die
Sozialdemokraten als „Vaterlandslose Gesellen“ verteufelt, weil
sie den Internationalismus der Arbeiterklasse predigten. Heute nehmen
jene, die einst den Sozialismus als 'jüdischen Bolschewismus'
verteufelt haben, keinen Anstoß mehr an der völligen Aufgabe der
Grenzen auf allen Gebieten des sozialen und politischen Lebens.
Dagegen musste
sich schon aus Gründen des Selbsterhalts eine Gegenbewegung
formieren. Da der Linke Platz dafür tragischer Weise besetzt ist,
entschied man sich offenbar für den Rechten.
Das Ende der Bleiernen Zeit ist
eingeläutet
Man mag das
begrüßen oder beklagen, hier wäre ein Kanzlerwort treffender als
anderswo: „Nun sind sie halt da“ und mir scheint, sie sind
gekommen um zu bleiben, zumindest für eine ganze Weile – bis
entweder die Linke zu sich selbst zurück gefunden haben wird oder
die Bühne für eine neue Bewegung frei wird.
Zunächst einmal
haben die neurechten Populisten einiges aufgewirbelt und Bewegung in
die politische Totenstille gebracht. Die Art und Weise ihrer
gegenwärtigen Ausgrenzung und Diffamierung entspricht der gefühlten
Bedrohung der Etablierten, mit Bedrohungsgefühlen aus dem Volke
haben diese nichts zu tun. Das Volk fühlt sich durch ganz andere
Prozesse bedroht, als durch das Auftauchen der Neurechten - im
Gegenteil glaubt es da eher einen Hoffnungsschimmer zu erkennen, ein
Zeichen gegen das Versagen der gesamten politischen Klasse vor den
Anforderungen der Zeit. Mir scheint es einen Versuch wert, die
neurechten Köpfe und ihre Programmaussagen daraufhin zu testen, wie
ernst sie es mit ihren Verständigungsparolen und mit ihrer zumindest
verbalradikalen Kritik an der bisherigen Regierungsführung meinen.
In Punkto Verteidigung nationaler Souveränitätsrechte und in
Sachen Verständigung mit Russland muss ihre Einsatzbereitschaft
getestet werden - wir haben leider keine Wahl.
Irene Eckert, 06.
03. 2018
erstveröffentlich auf Eirenae's Blog
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