Wednesday, January 31, 2018

Hochkarätiges Medienkritiker-Treff gegen Meinungsmanipulation und Kriegsgefahr in Kassel ohne Echo im Mainstream

Ein Bericht von Irene Eckert 30. Januar 2018

Weit mehr als 300 sachkundige Medienkenner, Kritiker und Analysten waren am vergangenen Wochenende dem Ruf der internationalen Juristenvereinigung IALANA1 in die lebenswerte, pulsierende Stadt Kassel, gefolgt. Einst haben die Brüder Grimm hier Märchen gesammelt. Die Kritik an den das Volk entmündigenden Märchen im Medienwald fand weniger Echo als vormals das der Märchenerzähler. Und doch war der Chor bedeutender Medienmacher aus der CROSS- Jugendkulturkirche am Lutherplatz 92 hochkarätig besetzt. Namen wie die der ehemaligen ARD Korrespondentin aus Moskau, Gabriele Krone Schmalz3, von Max Uthoff, Kabarettist „Der Anstalt“ oder des jungen Leipziger Medienwissenschaftler Uwe Krüger gehörten dazu. Die mangelnde Medienresonanz einer so gewichtigen Veranstaltung bestätigte, was auf der Konferenz moniert worden war. Kritische Einsprüche gegen die manipulativ einseitige Berichterstattung, insbesondere gegen die Russland- und Kriegshetze finden im Mainstream keinerlei Widerhall. Das laute Schweigen ihrer Kollegen scheint den prominenten Kritikern und den gut informierten Teilnehmern der Tagung 'Krieg und Frieden in den Medien' im Nachhinein Recht zu geben.

„Wir leben im Zeitalter der medialen Massenverblödung“, so zitierte gleich eingangs Daniela Dahn das Urgestein des Reportage-Journalismus Peter Scholl-Latour. Andererseits aber hob sie das allgemein angeschwollene Misstrauen gegenüber ihrem Berufsstand hervor, in dem Angela Merkel immerhin eine „Glaubwürdigkeitslücke“ erkannt habe. Noch nie zuvor sei so viel Einspruch, so viel Missmut unter den Rezipienten gegenüber der durchaus wahrgenommenen Meinungsmanipulation deutlich geworden wie seit der „Ukraine-Krise“ 2014.

Immerhin gäbe es investigativen, Recherche-basierten Journalismus noch in der Satire. Max Uthoff und Ekkehard Sieker vom Kabarett-Team des ZDF 'die Anstalt' gaben interessante Einblicke in ihre an Fakten und Analysen orientierte aber humorig-volkstümliche Arbeitsweise.

Der Journalismus-Experte Uwe Krüger, dessen Doktorarbeit über die Verflechtung der Elite-Journalisten mit transatlantischen Netzwerken4 die Satiriker Uthoff und Wagner einem Millionenpublikum nahegebracht haben, sprach aufschlussreich über die Trickkiste der Propaganda. Er lieferte Kriterien, anhand derer sie zu orten sei. Auch gäbe es nicht nur horizontale, von oben gesteuerte „Propaganda“, vielmehr wirke diese auch vertikal, durch „Ideologiediffusion von Gesellschaftsmitgliedern“, die einer stromlinienförmigen Meinungsbildung aufsäßen und mit vollem Ernst glaubten, was ihnen zuvor eingebläut wurde. Ein Rekurs auf den Film „Matrix“ von 1999 präzisierte diesen Mechanismus. In der Matrix, der 'Gebärmutter', der wärmenden, in der immer gleichlautenden Meinungssoße könne man sich wohlfühlen. Die Konfrontation mit der Wirklichkeit einer anderen Welt sei dagegen nicht unbedingt bequem. Gabriele Krone Schmalz, heute Professorin für Journalismus korrigierte die folgenreiche Fehlannahme, die Krim sei von Russland gewaltsam annektiert worden. Sie kritisierte fatale Vereinfachungen und brachte ihre Irritation über Sprachmanipulationen zum Ausdruck. Für stigmatisierende Vokabeln wie „Putin-Versteher“ fehlte ihr jedesVerständnis. Statt dessen betonte sie die Notwendigkeit der direkten und persönlichen Begegnung mit der „anderen Welt“. Sie plädierte für Jugendaustausch, für Städtepartnerschaften mit Russland, legte Wert darauf Propagandamechanismen durch präzise Sprachwahl und sachkundiges Wissen zu entschärfen. Ihr neues Buch „Eiszeit“5 liefert eine gute Handhabe für alternatives Wissen über Russland und die Entstehung des Ukrainekonflikts.

Solch perspektiv-änderndes Wissen zu liefern, ist nach Uwe Krüger allerdings Aufgabe von institutionalisierter, kritischer Forschung. Der Durchschnittsbürger habe einen Arbeitsalltag zu bewältigen, Kinder und Familie zu betreuen. Die Medien müssten daher glaubwürdige zuverlässige Informationen liefern. Vertrauen in die Aufklärungs-, Informations- und Bildungspflicht vor allem der öffentlich-rechtlichen Medien so wurde von Fachkräften wie Dr. Sabine Schiffer aber auch von „Laien“ wie etwa der gelernten Betriebswirtin Maren Müller vom Verein „ständige Publikumskonferenz“ immer wieder betont, sei unabdingbar und grundgesetzlich geboten. Filmemacher, wie Markus Fiedler „Die Dunkle Seite der Wikipedia“ oder der Medienwissenschaftler Dr. Kurt Gritsch „Der Kosovokrieg – eine gesteuerte Debatte“6 aus Innsbruck, seien nicht Wissenschaftler im Hauptberuf, sondern verdienten ihre Brötchen als Schul-Lehrer, so Krüger.

Der Jurist Dr. Peter Becker verwies als Moderator mehrfach darauf, dass der demokratische Prozess informierter Bürger bedürfe. Information sei schließlich der Schlüssel zur Gefahrenabwehr. Desinformation dagegen habe den Türöffner-Krieg gegen Jugoslawien möglich gemacht. Das Friedensgebot des Grundgesetzes, das prinzipielle Gewaltverbot der UN-Charta werden seither immer wieder missachtet. Ein Aufruf der IALANA an den jüngsten SPD-Parteitag für ein JA zum Atomwaffensperrvertrag sei unbegreiflicher Weise ergebnislos verhallt. Unverständlich sei auch das NEIN der Bundesregierung zur Abschaffung der Atomwaffen in der UNO. Das hörte auch die anwesende Ex-SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Ute Finckh-Krämer, die sich immerhin als Russlandkennerin für eine Verständigungspolitik mit Russland einsetzte. Frau Finck-Krämer war sich einig mit den übrigen Teilnehmern, dass auf die Mainstream-Medien, auch auf die pseudoalternativen wie etwa die Taz kein Verlass mehr sei. Die auch als Podiumsteilnehmer geladenen Vertreter waren mit Ausnahme von Andreas Zumach gar nicht erst erschienen,

Als mediale Alternativen wurden im Gemeindehaus der evangelischen hessisch-nassauischen Kirche bedeutende Internetportale persönlich vorgestellt, so unter anderen Albrecht Müllers7 „Nachdenk-Seiten“8 oder „Rubikon“ von Jens Wernicke. Konstantin Wecker gab dem anstrengenden Tagesablauf einen sympathisch wärmenden Alternativrahmen. Thematischer Höhepunkt seine Vertonung von Georg Heyms expressionistischem Gedicht „Der Krieg“.

Weil im Publikum viele besorgte und engagierte Menschen saßen, stimmte ein solch konstruktives Zusammenkommen heiter und kraftspendend.
Viele Häupter waren zwar grau, viele der Anwesenden seit ihrer Jugend unermüdlich in Sachen Frieden unterwegs. Der unerschrockene Wille der jungen Wissenschaftler, die sich aller Widrigkeiten zum Trotz engagieren und vernetzten für eine friedlichere und gerechtere Welt machte auch den älteren Hasen Mut. Forscher wie Daniele Ganser, der mit seinem Videobeitrag anwesend war. Uwe Krüger, Kurt Gritsch und Jens Berger, Jens Wernicke, Marcus Fiedler aber waren neben und mit all den anderen Ungenannten präsent. Ihrer Arbeit und der all jener, die ihre Bücher lesen und weiterverbreiten, wird das Schweigen des Medienkartells auf Dauer nicht standhalten können.

__________________
1International Association of Lawyers Against Nuclear Arms/ Motto: „Frieden durch Recht“
2Die Ev. Kirche in Hessen und Nassau war Gastgeber
3
4 Uwe Krüger „Meinungsmacht: der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha Journalisten“ 2013
5G. Krone -Schmalz „Eiszeit – Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist“, München 2017 bei H.C Beck (Spiegelbesteller)
6Doktorarbeit
7 A. Müller konzipierte den Bundestags-Wahlkampf Willy Brandts von 1972 und war bis 1982 Chef der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes

8Marcus Klöckner veröffentlichte dort am 30. 1. 18 einen sehr detaillierten Bericht IALANA-Medientagung: Fundierte Medienkritik und Medienvertreter auf Tauchstation
https://www.nachdenkseiten.de/?p=42173
Siehe am 31. 1. 18 Video Bericht auf RT deutsch https://deutsch.rt.com/inland/64473-krone-schmalz-annaeherung-russlands-eu-nicht-interesse-usa/

Tuesday, January 30, 2018

Angriff auf die Sowjetunion kein Verbrechen mehr?



Angriff auf die Sowjetunion kein Verbrechen mehr?

In Russland wird dieser Tage des 75. Jahrestages des Sieges über die Hitler-Wehrmacht in Stalingrad gedacht. Was macht Deutschland? 



Die größte Schlacht im Zweiten Weltkrieg

Der Kampf um Stalingrad dauerte vom 17. Juli 1942 bis zum 2. Februar 1943. Es war die größte Schlacht im Zweiten Weltkrieg. Die Verluste auf beiden Seiten waren unbeschreiblich. Genaue Zahlen gibt es nicht. Nach russischen Angaben wurden 487.000 Rotarmisten getötet und 650.000 verwundet. Auf Seiten der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten starben 300.000 Soldaten, 91.545 Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft, darunter 2.500 Offiziere, 24 Generäle und Generalfeldmarschall Paulus. Viele der deutschen Gefangenen starben in der Gefangenschaft in Folge von Krankheiten. Nur 6.000 der deutschen Kriegsgefangenen von Stalingrad kehrten in die Heimat zurück.
Nach dem Sieg der Roten Armee, übernahm diese die strategische Initiative. Die Menschen in deutschen Konzentrationslagern begannen zu Hoffen. 
Nach dem Sieg von Stalingrad schickten Roosevelt und Churchill Glückwunschtelegramme an die sowjetische Führung. Der englische König Georg VI. schickte Stalin einen Säbel, den dieser auf der Konferenz von Teheran mit beiden Händen in Empfang nahm und küsste. Auf dem Säbel waren die Worte eingraviert „für die Verteidiger von Stalingrad als Zeichen der Anerkennung vom britischen Volk“.
Zu den Schlüsselereignissen der Schlacht gehört der Angriff der deutschen Luftwaffe mit 600 Flugzeugen am 23. August 1942, bei dem 40.000 bis 90.000 Menschen starben. Am gleichen Tag rückten deutsche Panzer bis auf einen Kilometer an die berühmte Traktorenfabrik von Stalingrad heran. Es begann ein erbitterter Kampf um die drei großen Rüstungsfabriken der Stadt, „Roter Oktober“, Traktor-Fabrik und Artillerie-Fabrik „Barrikade“, in der trotz der Kämpfe weiter produziert wurde.
Von der Traktorenfabrik fuhren die neuen Panzer – noch ohne Geschosse und nur mit einem Werksfahrer besetzt - direkt an die Front. Am 23. November 1942 schloss sich der Kessel um die deutsche 6. Armee. In der Stadt kämpft Rotarmisten und deutsche Soldaten nun Mann gegen Mann, mit Gewehren, Granaten und Messern, um jede Straße, um jedes Treppenhaus. 

„Wir schliefen auf der flachen Erde“

Einer der Soldaten auf Seiten der Roten Armee war Aleksandr Glitschew. Er kämpfte seit Mitte August 1942 in einer Einheit von Aufklärern in einem Abschnitt 30 Kilometer westlich von Stalingrad. Dem Tod entrann Glitschew nur knapp. Am 14. Dezember 1942 durchbohrte ein Granatsplitter sein linkes Knie, ein anderer verfehlte sein Herz nur um Zentimeter. Es sei Zufall gewesen, dass er überlebt habe, erinnerte sich der alte Mann als ich ihn im Januar 2013 in seiner Wohnung im Westen von Moskau traf. Er sagte, „alles im Krieg ist Zufall“. 
Glitschew erzählte, wie er mit seinen Kameraden in Bombentrichtern Schutz suchte. „Meistens waren wir zu müde, uns selbst Löcher zu graben So schliefen wir nachts auf der flachen Erde. Zu essen gab es bestenfalls einen Hirsebrei“. 
Der damals 19 Jahre alte Rotarmist erinnerte sich genau an die Gerüche auf dem Schlachtfeld. „Da war der Geruch explodierender Granaten, der Geruch von Leichen, die niemand beerdigte, weil keine Zeit war, und der Geruch von wildem Wermut.“ Das Gewürzkraut blieb in seinem Gedächtnis haften, weil er das kniehohe Gewächs in dem heißen Sommer 1942 ständig vor der Nase hatte. Er robbte als Aufklärer fast den ganzen Tag durch die Steppe. Wer in dem flachen Gelände aufstand, war ein toter Mann, denn es gab nirgendwo Deckung.
Was er beim Anblick toter deutscher Soldaten fühlte? Glitschew schwieg lange. „Ich habe mich über keinen einzigen Toten gefreut. Jeder Gefallene, ob Russe oder Deutscher, hat in mir ein Gefühl der Bitterkeit ausgelöst. Umso unverzichtbarer war es, sich nach dem Krieg zu versöhnen.“

Gedenkveranstaltungen in russischen Städten

In Russland leben immer noch viele Kriegsveteranen. Im letzten Jahr waren es noch 1,8 Millionen. Die Veteranen werden im Mittelpunkt der diesjährigen Stalingrad-Gedenkveranstaltungen stehen.
In den Moskauer Stadtbezirken finden jeweils bis zu 60 Veranstaltungen statt. Es gibt Treffen mit Veteranen, Kranzniederlegungen, wissenschaftliche Vorträge und Konzerte. 
Das Programm im Gebiet Wolgograd (dem ehemaligen Stalingrad) umfasst 200 Gedenkveranstaltungen. Am 24. Januar begann in Wolograd eine internationale wissenschaftliche Konferenz. Am 2. Februar findet in der Stadt des historischen Sieges eine Militärparade und abends ein Gedenkkonzert statt.

„Verbrecherische Einzelfälle“

Skandalös ist die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten. Inwieweit die militärischen Handlungen der Wehrmacht im Rahmen eines nicht-provozierten Angriffes und Vernichtungskrieges „grundsätzlich als verbrecherisch einzustufen sind“, wollten die Abgeordneten wissen.
Darauf antwortet die Bundesregierung am 17. Januar, “die Einordnung damaliger militärischer Handlungen der Wehrmacht als verbrecherisch im strafrechtlichen Sinne ist einzelfallbezogen vorzunehmen. Als verbrecherisch könnten Handlungen konkreter Täter einzustufen sein, die gegen anwendbares Recht verstießen, insbesondere Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ 
Es verschlägt einem die Sprache, wie schnell die Bundesregierung, die in den 1980er Jahren gewonnene Einsicht über den Vernichtungskrieg an der Ost-Front mit 3,3 Millionen verhungerten sowjetischen Kriegsgefangenen nun in die Kategorie "Einzelfälle" zurückstuft. 

„Unwürdig und beschämend“

Die stellvertretene Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke, Sevim Dagdelen erklärte gegenüber Rubikon, „die Angriffe der Wehrmacht auf Stalingrad waren ein Verbrechen wie alle militärischen Handlungen der Nazi-Wehrmacht im Rahmen des verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und ihre Menschen. Da gibt es kein Vertun und keine ‚einzelfallbezogene‘ Abwägung.“ Die Abgeordnete verweist darauf, dass der Sieg der Roten Armee in Stalingrad „ein entscheidender Schritt zur Befreiung von der Nazi-Diktatur“ war. „Er war ein Triumph, der neue Hoffnung spendete und letztlich unsere Geschichte, die europäische, ja die Weltgeschichte zum Positiven verändert hat. Dass die Bundesregierung daran mit keiner Silbe erinnern will, ist unwürdig und beschämend. Es ist ein geschichtspolitischer Offenbarungseid.“ 
Mit ihrer Anfrage hatten die Abgeordneten der Linken offenbar versucht herauszufinden, ob die Bundesregierung den 75. Jahrestag nutzt, um Geschichtsbewusstsein und Verantwortung zu stärken, ob sie versucht Geschichtsklitterung und grassierendem Rechtsextremismus in der Bundeswehr entgegenzuwirken. 
Die Antwort auf die Kleine Anfrage macht klar, dass die Bundesregierung den 75. Jahrestag verstreichen lassen will, ohne ihn für eine breite Aufklärung zu nutzen. Spezielle Veranstaltungen zum Thema Stalingrad sind nicht geplant. Allerdings plane das Zentrum für Militärgeschichte der Bundeswehr die Präsentation neuer Bücher zum Thema. Der deutsche Botschafter in der Russischen Föderation „beabsichtige“ an einer Gedenkveranstaltung in Wolgograd teilzunehmen. Das klingt nach einer Pflichtübung ohne Emotion.
Anlässlich des 70. Stalingrad-Jahrestages – nur wenige Monate vor dem Beginn des Bürgerkriegs in der Ukraine – hatte sich das offizielle Deutschland noch etwas einfallen lassen. In Wolgograd waren die Symphonieorchester von Osnabrück und Wolgograd in einem gemeinsamen Konzert aufgetreten. „Das Konzert kam bei der Bevölkerung ausgesprochen gut an und konnte einen deutlichen Akzent in Richtung Versöhnung und Zukunft setzen“, hieß es damals in einem Bericht der deutschen Botschaft. Ob das Wort Aussöhnung von deutscher Seite in diesem Jahr überhaupt Verwendung findet? Angesichts des Tons, den die Bundesregierung in ihrer Antwort an die Abgeordneten anschlägt, wäre das eine Überraschung.

Die Worte von Bundespräsident Weizsäcker einfach beiseite gewischt

Was zeigt die Antwort der Bundesregierung? Der Autor dieser Zeilen hat den Eindruck, dass Berlin an die Positionen während des Kalten Krieges in den 1950er und 1960er Jahren anknüpft. Damals war in Westdeutschland offiziell nur von verbrecherischen "Einzelfällen" an der Ostfront die Rede. Die große Masse der Soldaten habe sich an Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung nicht beteiligt, hieß es in den Medien und am Tisch der Familie. 
Dass eine ganze Armee die Sowjetunion ohne Vorwarnung überfiel und mit einem verbrecherischen Vernichtungskrieg überzog, wurde in der Bundesrepublik erst ab Mitte der 1980er Jahre von Teilen der westdeutschen Elite als Fakt angenommen und auch öffentlich ausgesprochen. Ein Durchbruch in Richtung zur bitteren Wahrheit war die Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der am 8. Mai 1985 erklärte, der 8. Mai sei „ein Tag der Befreiung“. 
Weizsäcker erwähnte die „unsäglich vielen Bürger der Sowjetunion und der Polen, die ihr Leben verloren haben“. Er sagte, „die Initiative zum Krieg aber ging von Deutschland aus, nicht von der Sowjetunion.“ Er sagte auch „wenn wir daran denken, was unsere östlichen Nachbarn im Kriege erleiden mußten, werden wir besser verstehen, daß der Ausgleich, die Entspannung und die friedliche Nachbarschaft mit diesen Ländern zentrale Aufgaben der deutschen Außenpolitik bleiben.“ 
Beim Lesen dieser Zeilen fragt man sich, warum ist die Solidarität mit der komplett gescheiterten Putsch-Regierung in Kiew so wichtig, dass man von geschichtlicher Verantwortung gegenüber Russland nun nichts mehr wissen will? Steht die geschichtliche Verantwortung einem größeren Ziel, dem Sturz von Putin im Wege? Muss Putin deshalb mit immer neuen Vorwürfen verteufelt werden, weil sich noch zu viele Deutsche der geschichtlichen Verantwortung gegenüber Russland bewusst sind? Sind einfach noch nicht Alle weichgekocht und kriegsbereit?

„Ich will einen Sohn und eine Tochter“

Mein eingangs erwähnter Gesprächspartner, Aleksandr Glitschew, verstarb im November 2014 im Alter von 91 Jahren. Glitschew hat etwas Kostbares hinterlassen, ein Buch mit Erzählungen über den Krieg und die Zeit danach. In einer der Geschichten, erzählt er von Mascha, einer Krankenschwester, die seinen Aufklärungstrupp begleitete. Mascha war 19 und damit so alt wie die meisten Soldaten der Einheit. Eines Nachts sollte ein Hügel gestürmt werden, um MG-Stellungen der Deutschen auszuschalten. Mascha sagte, „Kinder, ich warte auf euch. Kommt zurück. Mit Gott.“ Glitschew notiert in seinem Buch: „Warum sie ‚mit Gott‘ sagte, wussten wir nicht und nahmen es hin. Vermutlich wusste sie es selbst nicht.“ Von der Operation kehrten die Soldaten mit etlichen Verwundeten zurück. Glitschew selbst war schwer am Bein verletzt und wurde von Mascha verbunden. Wochen später lag sie selbst schwer verwundet auf einer Krankentrage. Glitschew notierte: „Sie ist leichenblass, stöhnt und flüstert immer wieder, ‚ich will einen Sohn und eine Tochter‘. Dann rollen ihr Tränen übers Gesicht. Am Morgen ist sie tot. Über der Steppe steigt mit frohem Licht die Sonne auf.“ 

Quellen und Anmerkungen:

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Sunday, January 28, 2018

Analyse: Wieso Russland die Türkei bei ihrer Offensive in Afrin gewähren lässt

Analyse: Wieso Russland die Türkei bei ihrer Offensive in Afrin gewähren lässt
Rauchschwaden über Afrin...
Die Türkei hat eine Offensive gegen die syrische Kurden-Miliz YPG gestartet. Einen vorherigen Vermittlungsversuch Russlands lehnte der verantwortliche YPG-Kommandeur mit Verweis auf die "Unterstützung durch die USA" ab. Eine fatale und naive Fehleinschätzung. 
Die Türkei hat am 20. Januar die Militäroperation "Olivenzweig" gegen die kurdische Region Afrin im Nordwesten von Syrien eingeleitet. Der Code-Name wurde vom türkischen Stabschef bekanntgegeben, der erklärte, die Operation ziele darauf ab, die Ausbreitung der YPG-Miliz entlang der syrischen Grenze zur Türkei zu verhindern, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Türkei darstellte.
Die Haltung der USA gegenüber den Kurden in Afrin war dabei recht interessant, denn der US-General Joseph Votel erklärte sich "nicht besorgt" über das, was in der kurdischen Enklave im Nordwesten Syriens geschieht, wo Washington die Kurden zum Vorgehen gegen den "Islamischen Staat" benutzt hatte. Es sollte nicht mehr verwundern, dass die USA ihre eigenen Interessen wahrnehmen und nicht die ihrer Verbündeten, wie es bereits in der nordirakischen Kurden-Region der Fall war, nachdem Erbil seine Unabhängigkeit erklärt hatte.
Ein Mitglied der so genannten Freien Syrischen Armee, die von der Türkei unterstützt wird, in Azaz.
Aber wie sehen die Einzelheiten aus, die vor Beginn der Operation vereinbart worden sein mussten, damit die Türkei sich in ein Gebiet unter russischer Kontrolle wagen kann? Und wie kam es so weit, dass die Türkei gezwungen war, sich ein Gebiet unter russischem Einfluss - es gibt dort eine Präsenz russischer Militärpolizei - hineinzuwagen. Hinzu kommt die deutliche Drohung aus Damaskus, türkische Flugzeuge abzuschießen, wobei Russland am Tag vor dem Beginn der türkischen Operation gegen Afrin seine Positionen innerhalb der Stadt noch verstärkt hatte?

US-Liebäugeln mit kurdischen Grenzschutz wenig durchdacht

Die Kurden kämpften unter der Führung und Kontrolle der US-Streitkräfte gegen den "Islamischen Staat" im Norden Syriens und hatten Hunderte von Toten von Manbidsch bis Dabak und sogar Rakka zu beklagen. Diese gemeinsamen US-amerikanisch-kurdischen Streitkräfte haben sich auch mit dem "Islamischen Staat" – nach der totalen Zerstörung der Stadt durch die US-Luftwaffe – darauf geeinigt, den Abzug tausender Kämpfer aus Rakka zu sichern, im Gegenzug dazu, dass diese die IS-Hauptstadt Rakka kampflos verlassen. Der IS stimmte auch zu, das sehr reiche Energiefeld und andere Dörfer östlich des Euphrat-Flusses den mit den USA verbündeten Kurden zu überlassen. Die syrische Armee versuchte, die Ölfelder zu erreichen, als sich der IS zurückzog. Die USA reagierten und boten dem IS entlang der Grenzen eine "Pufferzone" an, solange die Radikal-Islamisten ihre Angriffe nur auf russische Verbündete, etwa die syrische Armee und deren Unterstützer, beschränkten und die kurdischen Kräfte nicht angriffen.
Wenige Wochen später erklärte Washington seine Absicht, trotz der generellen Niederlage des IS in Syrien zu bleiben - auch wenn die Terrorgruppe im von den USA kontrollierten Gebiet östlich des Euphrats an der syrisch-irakischen Grenze noch immer ein Gebiet unter ihrer Kontrolle hat. Der US-Außenminister Rex Tillerson sagte, das Ziel seiner Streitkräfte wäre es, den iranischen Einfluss zu begrenzen, wobei er widersprüchliche Aussagen über die Niederlage und die Nicht-Niederlage des IS in Syrien machte. Diese Position zeigte für Russland klar genug, dass die USA bestrebt waren, die russische Präsenz infrage zu stellen und in einem Land zu bleiben, das unter dem Schutz Moskaus stand.
Türkei setzt deutsche Panzer bei Offensive gegen Kurden-Miliz ein
Darüber hinaus ist die Entschuldigung der USA dafür, einen Teil des Nordostens Syriens zu besetzen, um – so Tillersons Aussage - "den Iran daran zu hindern, seinen Einfluss zu verbreiten", nicht überzeugend, da die Präsenz des Iran in Syrien auf 1982 zurückgeht und sein Einfluss durch die sechs Jahre des Krieges lediglich noch deutlich zugenommen hat.
Die Türkei war über die weit verbreitete kurdische Präsenz an ihren Grenzen verärgert und forderte die USA auf, den Kurden alle tödlichen Waffen zu entziehen. Washington versprach, dies zu tun, aber die Türkei entdeckte später, dass die USA ihr Versprechen nicht erfüllt hatten. Vielmehr waren die Kurden im Besitz von lasergesteuerten Panzerabwehrraketen und Flugabwehrraketen, was eine direkte Bedrohung für die türkischen, syrischen und russischen Streitkräfte darstellte.

Türkei wartete auf grünes Licht aus Teheran und Moskau

Die Türkei forderte, Russland und der Iran, in direktem Kontakt mit Damaskus, mögen ihren Truppen erlauben, bei der Beendigung der US-Pläne in Syrien zu helfen und die Kurden weiter zu schwächen. Damaskus forderte Russland und den Iran dazu auf, den Kurden die Möglichkeit zu geben, sich von Washington zu distanzieren, indem diese eine Präsenz der syrischen Armee in den Städten Manbidsch und Afrin anstelle der türkischen Invasion akzeptierten.
Die Türkei wartete trotz der Ansammlung türkischer Streitkräfte an den Grenzen und der Ankündigung des Beginns der Militäroperation noch auf grünes Licht vonseiten Russlands und des Iran. Russische Beamte trafen sich mit anderen Kurden, um die ernsthafte türkische Absicht und einen möglichen Ausweg aus der kritischen Situation zu erörtern, indem sie den Vorschlag von Damaskus weiterleiteten. Dieser wurde jedoch von Afrin abgelehnt, dessen leitender Offizier jedoch seinen Glauben an die Unterstützung der USA aufrechterhielt und offenbar nicht willens oder in der Lage war, aus dem zu lernen, was den irakischen Kurden in Erbil passiert war.
Die Astana-Schutzmächte hatten eine nicht öffentliche Vereinbarung getroffen, in der Ankara sich dazu verpflichtete, aufzuhören, die islamistische Organisation Hayat Tahrir al-Scham und deren Verbündete in Idlib zu unterstützen, und Operationen der syrischen Armee östlich von Idlib und in Richtung der Stadt selbst nicht mehr als Verletzung der Deeskalationsvereinbarung zu betrachten, die im vergangenen Jahr in Sotschi erzielt wurde. Andererseits zog Russland nun sein Kontingent aus Afrin ab und mischt sich nicht in die Operation "Olivenzweig" der türkischen Armee ein.
Archivbild
Die syrische Führung und deren Verbündete baten die russische Luftunterstützung darum, einen Korridor zu den beiden umliegenden Städten Al-Fu'a und Kafriya zu öffnen, die zurzeit belagert sind. Die russische Führung lehnte die Forderung jedoch ab und bat sie - zur Überraschung von Damaskus und seinen Verbündeten - um Geduld, denn das Ziel sei nicht nur die Befreiung von Al-Fu'a und Kafriya, sondern auch der gesamten Stadt Idlib. Der russische Präsident Wladimir Putin ist entschlossen, Al-Kaida in Syrien zu bekämpfen, um die weltweite Position seines Landes im Kampf gegen den Terrorismus zu stärken.

Einziger Verbündeter der USA in Syrien wird weiter geschwächt

Wie bereits im vergangenen Jahr berichtet und nun bestätigt, sind die Kurden Syriens und Iraks, die sich auf Amerika und dessen unbeständige Versprechungen verlassen haben, dank der unerfahrenen Führung der USA und dem Mangel an stabilem Verständnis (und damit Glaubwürdigkeit) in der Weltpolitik zu den größten Verlierern im Nahen Osten geworden. Die eigentliche US-Führung scheint sich stark auf die militärische Macht als Mittel zur Aufrechterhaltung ihres Einflusses zu verlassen: Sie besitzt offenbar nicht die im Nahen Osten besonders wichtige Fähigkeit, Bündnisse zu knüpfen und Freundschaften zu festigen.
Was jetzt geschieht, ist ein sehr schwerer Schlag für die Vereinigten Staaten durch ihren türkischen Verbündeten, immerhin ein Mitglied der NATO. Die Türkei benutzt die Operation in Afrin, um Amerikas kurdischen Verbündeten unter die Gürtellinie zu schlagen, ein weiteres Vorgehen, das Russland gegen die unerfahrenen USA unterstützt, die sich unklugerweise entschieden haben, im syrischen Innenhof Moskaus zu spielen. Amerika hat in Syrien keine Verbündeten außer die Kurden des Nordostens in Hasaka und Deir el-Zor. Aber diese Verbündeten sind dabei, eine zusätzliche Spaltung zu erleiden. Dadurch werden die Besatzungstruppen der USA in einem äußerst feindlichen Umfeld sehr verwundbar sein.
RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Der Artikel erschien zunächst in englischer Sprache unter dem Titel "Russia is offering the US a Turkish 'olive branch' in Afrin" auf dem Analyse-Portal Middle East Politics.

Geopolitik Syrien: Kurden müssen für Glauben an US-Allianz teuer bezahlen

Geopolitik Syrien: Kurden müssen für Glauben an US-Allianz teuer bezahlen
Die Türkei hat eine Offensive gegen die syrische Kurden-Miliz YPG in Afrin gestartet. Einen vorherigen Vermittlungsversuch Moskaus lehnte die YPG ab. Russland nutzt die Feindschaft der Türkei zur YPG, um der Syrien-Politik der USA einen Schlag zu versetzen.

Thursday, January 25, 2018

Mit klaren  Losungen gegen  Kriegsgefahr 

Stoppt den NATO-Aufmarsch gegen Russland!


Für den Aufbau einer Abwehrfront gegen die nach wie vor akute Gefahr einer offenen - von der NATO bzw. der Ukraine ausgehenden - Aggression gegen Russland ist zunächst einmal die Schärfung der Wahrnehmung erforderlich. Nicht umsonst sagt der Volksmund: Gefahr erkannt Gefahr gebannt. Der immer weiter betriebene Aufmarsch von NATO -Truppen  an der Westgrenze der Russischen Föderation vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer ist an für sich schon äußerst besorgniserregend. Ebenso bedrohlich  ist die neuerliche Lieferung von US- Angriffswaffen an die Ukraine. Weiter beunruhigend ist auch  das Schüren von kriegsdienlichen Feindbildern nach innen und außen. Am unerträglichsten ist der verzerrte Hass der aus allen tonangebenden Kanälen  gegen alles Russische dröhnt. Dem widersetzen sich zwar viele. Sie kritisieren die Medien oder wenden sich still ab, aber es bleibt doch vieles bei vielen  hängen*. So mancher knickt ein oder reagiert mit hilflosen Abwehr-Gesten. Was Not tut ist aber eine breite Massenmobilisierung gegen die Mobilmachung Ost.

Schluss mit dem Feindbild vom bösen Russ!

 Als Nachkommen einer "Täternation" und als Volk, das die Wucht der russischen Verteidigungsbereitschaft spätestens seit Stalingrad zu spüren bekam, müssen wir ein ganz besonderes Interesse daran haben, künftige Kollisionen zu vermeiden. Millionen russischer Menschen kamen während der letzten Aggression ums Leben. Wertvolle vom Volk geschaffene Infrastruktur wurde vernichtet und der Rückschlag traf auch unser Volk hart. 


 Eine ganze Generation hätte  nach 1945 erkennen können, dass sie Opfer einer verhängnisvollen Feindbild-Propaganda  geworden war. An der Ostfront haben Söhne Brüder, geliebte Männer eben nicht das Vaterland verteidigt, sondern dienten in  einem un-provozierten Angriffskrieg. Nein, die Russen haben uns weder angegriffen noch bedroht, noch haben sie die deutsche Teilung später herbeigeführt. 


 Russenhass darf nicht geduldet werden, so wenig wie Antisemitismus!

Nach der oberflächlich nur erfolgten Entsorgung der Nazis im Westen sorgten die sie einst stützenden Kreise propagandistisch dafür, dass die Erkenntnis nicht flächendeckend greifen konnte. Schuldgefühle wurden allen deutschen Menschen  eingeimpft, auch den noch nicht geborenen. Die wirklich Verantwortlichen kamen durch solch gleichmacherische Schuldzuweisung glimpflich davon. Einseitig kanalisiert  wurde das schlechte Gewissen auf  den an jüdischen Menschen begangenen Verbrechen. Vermeintliche Wiedergutmachung für  jüdischen Opfer wurde scheinbar großzügig gewährt. Sie diente der eigenen Waffenindustrie  und der Aufrüstung des Staates Israel. Der tiefsitzende, ebenso folgenreiche  Rassismus  gegen das russische Volk, gegen die Sowjetmenschen und ihre Errungenschaften wurde selbst nach dem Ende  der UdSSR nicht angesprochen und daher nicht einmal ansatzweise überwunden. Von Wiedergutmachung war in dieser Richtung schon nicht die Rede. Grund genug endlich inne zu halten und  umzukehren.  Wir Deutsche haben etwas nachzuholen, wir tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass sich Völkermord in unserem Namen, mit unsrer Beteiligung  nicht wiederholt.


Nein zur Erhöhung der NATO-Wehrsteuer!

Wenn schon nicht aus ethischer Verpflichtung dann doch aus Eigeninteresse müssen wir  gegen die uns aufoktroyierte zweiprozentige  Erhöhung der NATO-Wehrsteuer aufs entschiedenste protestieren. Wir müssen nein sagen zu Truppentransport und Stationierung deutscher Panzer kurz vor Leningrad/Sankt Petersburg. Wir müssen  entschieden  gegen die anti-russischen Sanktionen aufstehen. Sie schädigen unsere Wirtschaft  mehr  als die des anvisierten Opfers. Sie sind ein Teil der kriegsvorbereitenden Maßnahmen. Wir müssen nach Kräften Ausschau halten, nach Menschen und Zusammenschlüssen, die unsere Besorgnis teilen. Alle, die sich Gedanken machen und nach Wegen suchen, die große Menschheitskatastrophe, einen Krieg gegen Russland nicht stattfinden zu lassen, müssen das auch deutlich und laut  aussprechen .


Zusammenstehen wider die Nebel der Verleumdung 

 Jeder besonnene Bürger, jeder Demokrat, jeder denkende und mitfühlende Mensch wird diesen Einspruch mit einem deutlichen Ja beantworten. Was uns trennen mag, was den Aufbau einer breiten Antikriegsfront verhindert, das sind wie eh und je von interessierter Seite versprühte Nebelwolken.


 Diese - in bösartiger Absicht versprühten -  Nebel müssen wir beseitigen. wir müssen uns Klarheit verschaffen darüber, wer  Freund und wer Feind ist. Jeder  zu  einer ernsthaften Zusammenarbeit  gegen die Kriegsvorbereitungen bereite Mensch ist mit dem gebotenen Respekt zu behandeln.  Seine Überlegungen müssen in Ruhe  angehört werden Die Bereitschaft dazu ist in allen gesellschaftlichen Schichten  vorhanden und oft dort, wo wir sie am wenigsten erwarten. Unsere Bürger wollen mehrheitlich  keinen Krieg, schon gar keinen, der das Risiko eines atomaren Infernos birgt.

Neue Bündnisse schließen, da die alten Zusammenschlüsse versagt haben!

Die 'alt-ehrwürdig ergrauten Friedenskreise' sind unterwandert und  daher längst schon zahnlos geworden. Leider handelt es sich zu unserem Verhängnis meist um LINKE oder doch gefühlt linke Kreise, denen der Friedenserhalt einst ein Kernanliegen war. Seit Joschkas Fischers JA zum menschenrechtlich begründeten NATO-Angriffskrieg gegen Ex-Jugoslawien 1999  gilt das  fataler Weise nicht mehr. Grüne und Sozialdemokraten haben   auch  mit der Agenda 2010 gemeinsam das einstige soziale Fundament unseres Landes  aufgekündigt. Das gesamte linke auf die Macht schielende  Spektrum ist bis auf wenige Ausnahmen  heute bar jeglicher Vision. Das ist so, weil ihr großes Projekt "Sozialismus" vorerst (!) gescheitert ist. Schuld dran ist letztlich wiederum die  von interessierter Seite gestreute Propaganda, nach der im Sozialismus der Kern des Bösen lauert. Woran das Menschheitsprojekt gescheitert ist, darf nicht aufgearbeitet werden.


Böse, zutiefst verbrecherische "Führergestalten"  dort werden anstelle historischer Aufarbeitung beschuldigt.  Die Kurzformel dafür Stalin = Hitler sorgt für das ewige schlechte Gewissen der Linken. Die einstige Trennschärfe zwischen links und rechts, zwischen Herrschaft in Frage stellen und  sie  stützen, ist verloren gegangen. Die Linke sieht in ihrem Urgestein den Feind und schämt sich für ihre Vergangenheit. Sie muss bei sich selber aufräumen, um wieder zukunftsfähig und kampfstark zu werden.

Der Friede kann nur mit breitester Front verteidigt werden

Das ganze gefühlt 'Linke' Spektrum  ist derzeit völlig kraftlos, ohne mobiliserende Losung, ohne Überzeugungskraft. Sie irrt sich in Bezug auf den Gegner, beschuldigt gar aktuell indirekt oder direkt Russland, für die in Syrien neuerlich von außen begangenen Übergriffe und Verbrechen* Verantwortung zu tragen.


In der Friedensfrage muss daher und aus grundsätzlichen Erwägungen ein Dialog auf Augenhöhe  mit dem bürgerlichen Lager gesucht werden. Dort gibt es vernehmliche Interessen an der Überwindung der Obstruktionspolitik gegen Russland, auch wenn  oft nur vorsichtig und hinter vorgehaltener Hand formuliert. Viele Menschen aus allen gesellschaftlichen Sphären suchen daher dort nach einer oppositionellen  Alternative für eine gerechtere und friedlichere Politik.


Das Gemeinsame in den Vordergrund stellen

Als am Frieden interessierte Menschen müssen wir das Gemeinsame in den Vordergrund rücken. Ein sachorientierter Diskurs  über anstehende dringlichste Aufgaben ist von Nöten. Die nüchterne, wissenschaftlich-sachlich orientierte Methode wird den  
Friedensgedanken voran bringen.  Empfindsamkeit im Umgang mit einander, Respekt vor dem jeweils anderen Zugang des Gegenübers, nicht dessen  Verteufelung  ist unverzichtbare Voraussetzung. Jeder  echte, ehrlich gemeinte Denkanstoß  ist ernst zunehmen, jeder Einwand zu prüfen, auch leidenschaftliche Polemik kann dem gemeinsamen Anliegen Friedenserhalt dienlich sein. Jedem ist zugute zu halten, dass er ein entwicklungsfähiger Mensch ist. Zum Umdenken ist es nie zu spät, solange Leben in uns ist, dennoch drängt die Zeit. Wenn wir  nämlich nicht lernen, gemeinsam zu leben auf diesem Planeten, dann werden wir gemeinsam untergehen - das Leben wird trotzdem weitergehen, allerdings ohne uns.
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* Zum Thema Medienkritik fand vom 26.-28 Januar einer hochkarätige Tagung in Kassel statt, organisiert von der Juristenvereinigung IALANA. Über Irreführung der Öffentlichkeit  und alternative Informationsmöglichkeiten  informierten Frau Prof. Krone-Schmalz, Dr.Uwe Krüger, Sabine Schiffer und jede Menge Experten  und engagierte Bürger. Konstantin Wecker gab ein  bejubeltes Konzert. Vertreter des ARD Kabaretts "die Anstalt" sprachen über ihre  aufklärerische Arbeit als Satiriker, der Filmemacher Markus Fiedler zeigte die "Dunkle Seite der Wikipedia" auf vieles mehr. Die Medien be-schwiegen  dieses wichtige Event. Auch die anwesenden Vertreter  der "Jungen Welt", verteilten ihr Produkt zwar an hunderte Teilnehmer gratis, brachten aber keine Meldung.

** So  etwa nachzulesen in der Jungen Welt vom 24. 01. 18 unter "Abgeschrieben", beteiligt ist auch Sahra Wagenknecht. Völlig un-begriffen bleibt die sich auf syrischer Erde gegenwärtig abspielende Schwächung der  NATO, wo die türkische (NATO-) Armee im Begriff ist, die kurdischen Handlanger ihres US-'Partners' USA in Schach zu halten, während die inzwischen zu Hilfe gerufenen syrischen Streitkräfte sich nicht mit der Übermacht USA anlegen können oder wollen, vor der sogar Russland vorerst zurückwich.

Irene Eckert eingestellt am 23. 01. 2018