BIAJ-Analyse: 68 Prozent der AfD-Wähler leben in Westdeutschland
2.10.2017 • 18:37 Uhr
Quelle: Reuters
Wie eine statistische Auswertung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) ergibt, leben nahezu 68 Prozent der AfD-Wähler und -Wählerinnen in Westdeutschland. Dies widerspricht dem medialen Narrativ, welches AfD-Wähler vor allem in Ostdeutschland verortet.
Nach vorläufigen amtlichen Endergebnissen erhielt die AfD bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 in Westdeutschland 3,97 Millionen ihrer insgesamt 5,877 Millionen gültigen Zweitstimmen, dies entspricht 67,6 Prozent. Dies wird, wie die BIAJ erläutert, unter Überschriften wie „Der typische AfD-Wähler – Arbeiter, männlich, ostdeutsch“ oft vergessen beziehungsweise verdrängt.
Screenshot Rheinische Post, 25.9.2017
Die BIAJ weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die AfD-Stimmanteile in den ostdeutschen Wahlkreisen allein nicht zum Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag gereicht hätten. 4,1 Prozentpunkte des AfD-Wahlergebnisses kamen aus Ostdeutschland, aus Westdeutschland hingegen 8,5 Prozentpunkte.
Abschließend verweist die BIAJ darauf, dass die AfD über die höchste Promotions- und Professorendichte bei den Bundestagsabgeordneten verfügt:
Jens Berger von den NachDenkSeiten kommentiert diesen Sachverhalten mit den Worten:
Ein weiterer Beleg dafür, dass formale Bildung nicht zwingend zu mehr Verständnis führt.
Dies könnte man als Seitenhieb nicht nur auf die AfD sondern auch auf die Medienschaffenden und deren Zerrbild vom tumben, ostdeutschen AfD-Wähler verstehen. Damit einhergeht auch eine völlig mediale Überschätzung des westdeutschen (Bildungs-)Bürgertums sowie dessen oft proklamierter Immunität gegen rechtsliberale und rassistische Diskurse und Ideen.
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