Wednesday, November 16, 2016

Es geht um mehr als Trumps Träume



Eine Prioritätenliste von Irene Eckert


Zwar  will  mir scheinen, dass sich hinter dem viel geschmähten Herrn Trump eine intelligente und möglicher Weise viel sympathischere Persönlichkeit verbirgt, als uns durch das Spiegelglas der Medien zu sehen erlaubt ist. Aber darauf kommt es nicht an. Obama war  doch vielen von uns sehr angenehm. Sein "Yes we can" haben wir ihm gerne geglaubt und oft kopiert. Und doch haben wir sehr rasch erleben müssen, was er in kürzester Zeit angerichtet hat. Ob auch er unter der Hand ein anderer war, ob  seine charmante Larve einen Bösewicht barg oder ob der Mann ein Opfer der Kräfte wurde, die ihn  „in der Kralle“ hatten? Mir scheint es am Ende unerheblich.
Aus den mannigfachen mir zugegangenen Texten und Hinweisen und aus dem sehr aufschlussreichen und eindrucksvollen Doku-Film, den RT-international heute im Rahmen seiner You Tube Kanal Sendung „Watching the Hawks“ ausstrahlte, wird deutlich, dass derzeit sehr viel mehr auf dem Spiel steht, als die Präsidentschaft eines Mannes wird leisten können. Die aufgehäuften, ungelösten Probleme abzutragen, ist eine wahrhafte Herkulesarbeit. Es bedarf der kollektiven Willensanstrengung ganzer Völker um ihrer Herr zu werden.
Der RT-Film  von Sean Stone,  Sohn von Oliver Stone, trägt den Titel „Century of Wars" und reflektiert das zurückliegende "Amerikanische Jahrhundert" als Jahrhundert der Kriege. Es kommen darin gewichtige US Experten auch aus den ehemaligen Führungsetagen der Bankindustrie zu Wort.
Die fortgesetzte Militarisierung des großen Landes, das einst die Werkbank der Welt war, ein Land das zwei Weltkriege gewinnen half, hat  inzwischen selbst seine Grundlagen zerstört. Die „Finanzialisierung“ des Banksektors, der Kasino-Kapitalismus, tat ein weiteres. Er führte zum Ruin der Infrastruktur des Landes, das laut seiner „Eliten“ immer noch vorgibt, „God's own country“ zu sein.  Die gebenedeite Nation mit dem scheinbar für  ewig gesicherten Ausnahmecharakter, hat den Segen von oben nicht mehr. Die da unten glauben nicht mehr an die Unzerstörbarkeit des Amerikanischen Traums.
Die rauhe Wirklichkeit ist für die überwältigende Mehrheit der Amerikaner eben ganz und gar nicht rosig. Ganz zu schweigen von dem schier unfasslichen Leid, das die 'Ausnahmenation' anderen Völkern während des „Amerikanischen Jahrhunderts“ zugefügt hat. Dieses Jahrhundert geht einem unrühmlichen Ende entgegen. Die Chance, mit Glanz und Gloria in die Geschichte einzugehen, ist vertan. Es geht jetzt  um sehr viel mehr als um die Popularitätsraten oder Imagebilder einer Führungspersönlichkeit. Das Überleben der Menschheit, der Substanzerhaltung unseres Planeten steht auf dem Spiel. Marrakesch ist ein Nebenszenario. Wenn es uns nicht gelingt, einer neuen Entspannungspolitik zum Durchbruch zu verhelfen, die Kriege zu beenden, die 1000 US-Militärbasen weltweit zum Rückzug zu zwingen, die Militärausgaben der NATO zurückzuschrauben und nicht, sie gar zu erhöhen, wie US-seitig gefordert wird, dann gute Nacht du schöne Welt.

Wir müssen unseren Verstand einsetzen und engagiert zusammenarbeiten mit folgenden Prioritäten:
  1. Feindbildabbau! Für ein Ende der Hetzpropaganda gegen fremde Staatsführer und gewählte Repräsentanten anderer Nationen
  2. Sofortiger Rückzug des Truppenaufmarsches der NATO rund um Russland!
  3. Gemeinsamer Kampf dem Terrorismus und Austrocknung seiner Finanzquellen!
  4. Terrorsöldner raus aus Syrien und anderswo!
  5. Umsetzung des Minsker Abkommens für die Ukraine!
  6. Akzeptanz demokratischer Wahlergebnisse überall und ein Ende der Einmischung in fremder Völker Angelegenheit

Ich meine, das sind in etwa Prioritäten, auf die man sich einigen  können sollte, parteiübergreifend.

Irene Eckert am  16/11/16

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