Abgründe, die in der Realität verortet sind
mk/wvb. Spätestens seit Edward Snowden umfangreiche Dokumente der US-Geheimdienste ins Netz gestellt und sich selbst unter den Schutz der russischen Föderation begeben hat, kann jedes Schulkind nachvollziehen, dass es so etwas wie Vorratsdatenspeicherung gibt, dass jede Finanztransaktion aufgezeichnet wird, Flug- und andere persönliche Daten registriert und wenn nötig, auch ohne gesetzliche Grundlage, irgendwo von irgendwem verwendet werden können.
Flüchtlingsströme aus Nahost und Afrika, medienwirksam in Szene gesetzt, erinnern uns täglich daran, dass Krieg als Mittel der Politik schon fast selbstverständlich geworden ist. Wir können die Augen verschliessen, wegschauen oder aber, wenn das nicht mehr funktioniert, die Frage stellen, was man selber gegen das Elend tun möchte.
Michael Lüders zeigt uns in seinem Roman «Never say anything – NSA» meisterlich auf, dass auch wir in dieser Welt leben und dass es auch für jeden einzelnen von uns so etwas wie Verantwortung gegenüber der Geschichte und den nachfolgenden Generationen gibt.
Sophie, die Hauptdarstellerin seines Romans, wird als Journalistin unvermittelt Zeugin und um ein Haar Opfer eines Massakers, das in einem marokkanischen Dorf verübt wird. Mit dem Leben davongekommen recherchiert sie die Hintergründe dieses brutalen Angriffs und kommt brisanten weltpolitischen Machtverflechtungen auf die Spur. Als sie versucht, die Ergebnisse ihrer Recherchen in ihrer Zeitung zu veröffentlichen, beginnt ein Wechselbad: Höchste Aufmerksamkeit der Weltmedien wird ihr zuteil, doch als die Sache zu heiss wird, versucht ihre an Amerika ausgerichtete Chefredaktion die Sache unter den Teppich zu kehren und Sophie dazu zu bringen, das Thema fallen zu lassen.
Lüders deckt an diesem Beispiel realistisch auf, wie Medien manipuliert werden, wie versucht wird, Journalisten auf eine politisch gewollte Linie zu bringen, und wie diese, wenn sie an der Wahrheit festhalten, langsam aber sicher kaltgestellt und ins Abseits geschoben werden. Sophie lässt sich aber nicht beirren, sie sucht und findet Wege, zu recherchieren und ihre Ergebnisse zu veröffentlichen, auch wenn die Mainstreammedien sie boykottieren. Die Sache spitzt sich zu und wird immer gefährlicher für Sophie, sie wird verfolgt, es passieren merkwürdige «Unfälle», Sophie ist Ziel geheimdienstlicher Aktionen und Attacken.
Der Nahost-Experte Lüders bringt hier Kenntnisse in der Form des Romans ein, die er als Journalist in Tatsachenform vermutlich nicht schreiben könnte. Dabei arbeitet er gekonnt mit Mitteln der literarischen Gestaltung, so dass sich der Leser mit Sophie identifiziert. Er empfindet und leidet mit, vor allem auch deshalb, weil Sophie sich selber und ihrer journalistischen Aufgabe, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, treu bleibt. Das macht – bei allen Abgründen, die der Roman aufdeckt und die erkennbar in der Realität verortet sind – auch Hoffnung: So lange es noch Menschen gibt wie Sophie und auch solche, die ihr auch in scheinbar aussichtslosen Situationen immer weiterhelfen, ist die Welt noch nicht verloren. Selbst dann nicht, als alle Raffinessen moderner Überwachungs- und Verfolgungstechniken eingesetzt werden, um Sophie zu verfolgen, zu Fall zu bringen und aus dem Weg zu räumen.
Michael Lüders zeigt uns in seinem Roman «Never say anything – NSA» meisterlich auf, dass auch wir in dieser Welt leben und dass es auch für jeden einzelnen von uns so etwas wie Verantwortung gegenüber der Geschichte und den nachfolgenden Generationen gibt.
Sophie, die Hauptdarstellerin seines Romans, wird als Journalistin unvermittelt Zeugin und um ein Haar Opfer eines Massakers, das in einem marokkanischen Dorf verübt wird. Mit dem Leben davongekommen recherchiert sie die Hintergründe dieses brutalen Angriffs und kommt brisanten weltpolitischen Machtverflechtungen auf die Spur. Als sie versucht, die Ergebnisse ihrer Recherchen in ihrer Zeitung zu veröffentlichen, beginnt ein Wechselbad: Höchste Aufmerksamkeit der Weltmedien wird ihr zuteil, doch als die Sache zu heiss wird, versucht ihre an Amerika ausgerichtete Chefredaktion die Sache unter den Teppich zu kehren und Sophie dazu zu bringen, das Thema fallen zu lassen.
Lüders deckt an diesem Beispiel realistisch auf, wie Medien manipuliert werden, wie versucht wird, Journalisten auf eine politisch gewollte Linie zu bringen, und wie diese, wenn sie an der Wahrheit festhalten, langsam aber sicher kaltgestellt und ins Abseits geschoben werden. Sophie lässt sich aber nicht beirren, sie sucht und findet Wege, zu recherchieren und ihre Ergebnisse zu veröffentlichen, auch wenn die Mainstreammedien sie boykottieren. Die Sache spitzt sich zu und wird immer gefährlicher für Sophie, sie wird verfolgt, es passieren merkwürdige «Unfälle», Sophie ist Ziel geheimdienstlicher Aktionen und Attacken.
Der Nahost-Experte Lüders bringt hier Kenntnisse in der Form des Romans ein, die er als Journalist in Tatsachenform vermutlich nicht schreiben könnte. Dabei arbeitet er gekonnt mit Mitteln der literarischen Gestaltung, so dass sich der Leser mit Sophie identifiziert. Er empfindet und leidet mit, vor allem auch deshalb, weil Sophie sich selber und ihrer journalistischen Aufgabe, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, treu bleibt. Das macht – bei allen Abgründen, die der Roman aufdeckt und die erkennbar in der Realität verortet sind – auch Hoffnung: So lange es noch Menschen gibt wie Sophie und auch solche, die ihr auch in scheinbar aussichtslosen Situationen immer weiterhelfen, ist die Welt noch nicht verloren. Selbst dann nicht, als alle Raffinessen moderner Überwachungs- und Verfolgungstechniken eingesetzt werden, um Sophie zu verfolgen, zu Fall zu bringen und aus dem Weg zu räumen.
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