Friday, May 1, 2015

1. Mai Rede zum wieder aufkeimenden Faschismus im Westen von Matthias Goldschmid PdA, Schweiz

Anlässlich der 1.Mai-Vorfeier der PdA-Basel hielt ihr Sekretär Matthias Goldschmidt eine interessante Rede zum wieder aufkeimenden Faschismus im Westen. Er schlägt dabei einen Bogen vom Atombombenabwurf 1945 der USA über Japan zu den heutigen faschistischen Gewaltbrüdern in Kiew. Man erfährt auch, dass der ukrainische Premier Jazenjuk (das InSektengesicht) ein hochrangiger Scientologe ist und sein engster Vetrauter Turtschinow als Baptisten Pastor in Kiew predigt. Kein Wunder also, dass sich der Papst (zusammen mit Fidel Castro) Sorgen macht über die Unterwanderung Südamerikas durch aggressive amerikanische Sektenbrüder. K.Trümpy 1.05.2015


Heute ist es nun schon 70 Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende ging. Er war der blutigste und schrecklichste Krieg in der gesamten Geschichte der Menschheit:
Allein die Sowjetunion, ab dem 22. Juni 1941 das Hauptopfer der faschistischen deutschen Aggression, verlor mehr als 27 Millionen Menschen, davon mehr als 14 Millionen Zivilisten. Den zweithöchsten Blutzoll entrichtete China gegenüber dem faschistischen Japan mit 14 Millionen Toten, davon mehr als 10 Millionen Zivilisten. Polen verlor 6 Millionen Menschen, davon 95% Zivilisten. Und in ganz Europa kamen 6 Millionen Juden ums Leben, davon 4 Millionen durch systematischen Völkermord. Von den 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschen Lagern kamen 3,3 Millionen auf schlimmste Weise ums Leben.
Insgesamt verloren mehr als 70 Millionen Menschen in diesem von den faschistischen Mächten langfristig und systematisch geplanten Krieg ihr Leben.
Ich bitte Euch nun, Euch für einen kurzen Moment schweigenden Gedenkens an diese Menschen zu erheben ...
Wie war so etwas möglich und worum ging es in diesem Krieg?
Die wichtigsten ideologischen Komponenten waren Rassen- und Überlegenheitswahn, Verachtung anderer Völker, Weltherrschaftsideen, Antikommunismus und Antisemitismus, Verherrlichung von Militarismus und Krieg. Alle diese Komponenten waren getragen von einer Grundstimmung des Hasses, die zu einer moralisch-ethischen Entartung führte, bei der das menschliche Leben der Gehassten nichts zählte, ja ihr Tod sogar als «Reinigung des rassisch überlegenen Teils der Menschheit» angesehen wurde.
Aber diese für die Weltherrschaftspläne der Faschisten, insbesondere für die deutschen Nazis, essentielle ideologische Grundlage wurde nicht
dem Zufall überlassen: Bereits seit Mitte der Zwanzigerjahre setzte in Deutschland, Italien und Japan, den drei faschistischen Achsenmächten, eine systematisch betriebene, straff durchorganisierte faschistische Propaganda ein, die immer mehr – vor allem nach 1933 – zu einer wirksamen Gehirnwäsche und damit zu einem Hauptfaktor der Kriegsvorbereitung wurde. Als der Krieg dann Wirklichkeit wurde, hatte die grosse Mehrheit in diesen Ländern die letzten Reste von Widerstandswillen verloren und war bereit, auf Befehl zu töten.
Aber die Goebbels'sche Propaganda alleine wäre nicht in der Lage gewesen, zu diesen erwünschten Resultaten zu führen. Noch immer gab es Widerstand, besonders von kommunistischer und sozialistischer Seite. Und die linken Organisationen waren in den Zwanzigerjahren stark gewesen. So wurde die faschistische Propaganda kombiniert mit einem Terrorregime brutalster Verfolgung und Auslöschung, das den letzten Widerstand ersticken sollte. Dazu kam noch die Gleichschaltung des öffentlichen Lebens, der Medien und aller Organisationen.
Bei den alles entscheidenden Reichstagswahlen 1932 hatte die Kommunistische Partei Deutschlands die Losung aufgestellt: «Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!». Das war nicht nur prophetisch, sondern entsprang einer politisch-ökonomischen Analyse des Faschismus. Diese wurde auch in der Kommunistischen Internationale vorgenommen und Georgi Dimitroff, damals Generalsekretär der KI, gelangte zu der Schlussfolgerung: «Faschismus an der Macht ist die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.»
Und so kam es dann auch: Die hinter Hitler stehenden Millionen – Ihr erinnert Euch sicher an das berühmte Plakat, die Fotomontage von John Heartfield – oder besser gesagt: die Milliarden des deutschen Grosskapitals witterten Morgenluft, die einmalige Chance eine weltbeherrschende Stellung zu erlangen hinsichtlich Rohstoffen und Industriekapazitäten, verbunden mit der Möglichkeit einer Revanche für 1918 und die gewaltigen Verluste im Zusammenhang mit den Versailler Verträgen. Die von Deutschland geforderten Reparationen waren so
hoch, dass man extra eine Bank dafür gründen musste. Ihr wisst, welche Bank ich meine. Sie steht noch heute in Basel und hat als einzige einen runden Turm.
Hinzu kam dann noch ein gigantisches Aufrüstungsprogramm aller drei Achsenmächte und Kriegsvorbereitungen in der Infrastruktur wie die Autobahnen, «Arbeitsbeschaffungsmassnahmen» die Hitler und Mussolini die Möglichkeit boten, die vorher enorme Arbeitslosigkeit zu beseitigen und das arbeitende Volk in ein trügerisch-nationalistisches Gefühl von sozialer Sicherheit und Partizipation am nationalen Wohlstand einzulullen. Und die perfektionierte Ausbeutung aller arbeitsfähigen und gleichzeitig politisch rechtlosen Menschen im Zwangsrahmen einer gewaltig angekurbelten Produktion war ganz im Sinne der Profitinteressen des Kapitals.
Und hier war man sich ganz einig: Wenn es um die exorbitanten Profite ging, deckten sich die Interessen der faschistischen Regierungen und des Grosskapitals.
Denn das Endziel der faschistischen Achsenmächte war klar: Herrschaft über möglichst grosse Teile der Erde, wenn möglich sogar Weltherrschaft, um Rohstoffe, Arbeitskräfte und Kapazitäten in die Hand zu bekommen, die es erlauben würden, den Weltmarkt und die Weltwirtschaft zu dominieren. Natürlich dachte man dabei keineswegs an freie, politisch aktive Arbeiter. Ganz im Gegenteil bestand das Konzept in der Versklavung der sogenannten «Untermenschen», eine Arbeitsausbeutung, die das elendeste Vegetieren und den Tod der Arbeitssklaven durchaus einkalkulierte.
Was waren nun die Resultate dieses entsetzlichen Gemetzels, dieser beispiellosen Zerstörung und Vernichtung? Es waren ja nicht nur abermillionen Menschen umgekommen, vertrieben und entwurzelt, sondern auch ihre Lebensumstände, ihre Kultur, ihre Traditionen, ihre Perspektiven zerstört.
Am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr unterzeichnete Hitlerdeutschland zeitgleich in Reims mit den Westmächten und in Berlin-Karlshorst mit der Sowjetunion die bedingungslose Kapitulation. Da diese Kapitulation dann erst am Morgen des 9. Mai in Moskau bekanntgegeben wurde, feierte die Sowjetunion (und heute ihre Nachfolgestaaten) den 9. Mai als Tag des Sieges im «Grossen Vaterländischen Krieg».
Zum ersten Mal in der Geschichte standen sich nun in Mitteleuropa die sozialistische Sowjetunion als führende eurasische Macht und die kapitalistischen Vereinigten Staaten von Nordamerika als führende nordatlantische Macht unmittelbar gegenüber.
War man nach dem späten Kriegseintritt der USA am 11. Dezember 1941 – vier Tage nach Pearl Harbor – zunächst Verbündete in der Antihitlerkoalition und kam es anfangs durchaus zu Verbrüderungen wie in Torgau an der Elbe, so schlug das Verhältnis schon sehr bald um in Misstrauen und Feindschaft. Bereits bei der Potsdamer Konferenz der Siegermächte vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 wurden Risse und scharfe Interessengegensätze deutlich. Der Eishauch des Kalten Kriegs war schon zu spüren.
Eine besonders üble Rolle spielte Grossbritannien, das nicht nur versuchte, möglichst viele Fragen «offenzuhalten» – und zwar bis zu einem angestrebten Untergang der Sowjetunion – und Polen mit allen Mitteln aus dem sowjetischen Einflussbereich herauszureissen, sondern sogar Pläne entwickelt hatte, gemeinsam mit den USA und den verbliebenen deutschen Heeresteilen die vom Krieg geschwächte Sowjetunion bis an die Grenzen von 1937 «zurückzurollen». In Norwegen und auch in Nordwestdeutschland waren die deutschen Truppen in Gewahrsam der britischen Streitkräfte. Sie waren formal Kriegsgefangene, jedoch nicht entwaffnet und in ihrer militärischen Gliederung und Kommandostruktur unverändert. Sie wurden in Einsatzbereitschaft gehalten und zum Teil auch weiter ausgebildet. Die Truppenteile unterstanden britischem Kommando. Bereits im Mai 1945 hatte Churchill den britischen Generalstab mit der Ausarbeitung der
«Operation Unthinkable» beauftragt, einem Geheimplan für einen Angriff auf die Sowjetunion.
Auch bei der Verschärfung der Gegensätze zwischen den westlichen Koalitionären und der Sowjetunion spielte Grossbritannien eine massgebliche Rolle. Und so ist es kein Zufall, dass Churchills Fulton- Rede von 1946 als offizieller Startschuss des Kalten Krieges gilt.
In Mitteleuropa standen sich nun also im Kalten Krieg ab 1946 die USA mit ihren Verbündeten auf der einen Seite und die Sowjetunion mit ihren Verbündeten, den neuen sozialistischen Ländern Osteuropas, gegenüber.
Aber was für ein Unterschied: die Sowjetunion, besonders ihr europäischer, industrialisierter Teil hatte schwerste Zerstörungen erlitten und die Hauptlast des Krieges getragen. Sie war zwar politisch gestärkt aus dem Krieg hervorgegangen und sass nun mit Vetorecht im Sicherheitsrat der am 26. Juni 1945 neu gegründeten Vereinten Nationen – ebenfalls ein wichtiges Resultat des Zweiten Weltkrieges. Doch wirtschaftlich und demografisch hatte der Krieg gewaltige Schäden hinterlassen.
Ganz anders dagegen die vollkommen unzerstörte USA: Für sie war die Kriegs- und Rüstungswirtschaft ein Hauptmotor ihrer Prosperität, waren die gigantischen staatlichen Investitions- und Infrastrukturprogramme der Regierung Roosevelt eine beispiellose Profitgarantie für das amerikanische Grosskapital, das zur Herausbildung des bis heute dominierenden militärisch-industriellen Komplexes führte.
Vergessen wir dabei nicht die systematische Einbeziehung von Forschung und Wissenschaft, von Universitäten und Instituten in die Rüstungsprogramme, die dann unter anderem zur Entwicklung der Atombombe führte.
Sie wurde dann am 6. und 8. August 1945 in Hiroshima und Nagasaki auf Befehl Präsident Trumans auf der Rückreise von der Potsdamer Konferenz eingesetzt, obwohl dies nicht kriegsentscheidend gewesen ist und sich die Kapitulationsbereitschaft Japans bereits abzeichnete. Nein, dies war ein Signal an die ganze Welt und besonders an die Sowjetunion, dass die Vereinigten Staaten nun allen anderen überlegen waren und bereit, ihre wirtschaftlich-technische und politisch-militärische Dominanz systematisch auszunutzen auf dem Weg zur globalen Herrschaft.
In diesem Sinne ist es vielleicht ungewohnt, aber keinesfalls unberechtigt, davon zu sprechen, dass die USA das Erbe Hitlerdeutschlands und des faschistischen Japans übernommen haben.
Dies gilt nicht nur ganz profan für die vielen Nazis, die in amerikanische Dienste übernommen wurden, deren «wertvolle Erfahrungen» man gewinnbringend zu nutzen gedachte, und für die Nazimörder und Kriegsverbrecher, die man von der CIA mit Hilfe des Vatikans nach Südamerika schleuste. Es ist vielmehr ganz generell dieses Streben nach Weltherrschaft, verbunden mit imperialem Dünkel und Überlegenheitswahn, rücksichtsloser Durchsetzung von Eigeninteressen, Rassismus, Antikommunismus, medialer Gehirnwäsche, hetzerischer Propaganda und Desinformation sowie Verfolgung von Andersdenkenden, das das eigentliche Wesen des Faschismus ausmacht.
Nicht nur in den zehn langen Jahren der McCarthy-Ära von 1947–1957, in denen die amerikanische Variante des Faschismus offensichtlicher war, sodass aufrechte Menschen wie Charlie Chaplin das Land verliessen, sondern auch durch die unverhohlene Unterstützung, ja sogar Herbeiführung faschistischer Putsche und blutiger Militärjuntas bis auf den heutigen Tag und weltweit demonstrieren die USA, dass sie überhaupt keine Berührungsängste zum Faschismus haben. Im Gegenteil: Faschistische Gruppen, antikommunistische Schlächter und rechtsradikale Organisationen werden ganz gezielt im Interesse der amerikanischen Globalpolitik eingesetzt.
Ein Beispiel dafür ist die Al-Kaida des Saudis Osama bin Laden, die mit aktiver Hilfe der CIA ausgebildet und bewaffnet wurde. Sie führte direkt zum heutigen sunnitischen Dschihadismus, der deutlich faschistische Züge aufweist und zwar trotz der Spaltung auf beiden Seiten: sowohl bei der al-Kaida als auch beim ISIS, dessen Terrorherrschaft, Gehirnwäsche, Wissensfeindlichkeit und Kulturvernichtung offen faschistische Züge trägt. Auch der ISIS wurde und wird (wie die jüngsten Meldungen über angeblich versehentliche Landungen amerikanischer Versorgungsflüge mitten im ISIS-Gebiet zeigen) durch verdeckte Operationen der CIA unterstützt.
Ein weiteres und das wichtigste Beispiel für die Instrumentalisierung von Faschisten für die amerikanische Weltherrschaftspolitik ist die Ukraine.
Hier wurden nicht nur mehr als 5 Milliarden US-Dollar allein an amerikanischen Regierungsgeldern in die Vorbereitung des «regime change» investiert, wie die Europadirektorin des US-Aussenministeriums Victoria Nuland ausplauderte, – eine Investition, deren Ertrag man nun einkassieren möchte – sondern auch bekannte faschistische Gruppen finanziert und in Polen in Trainingslagern ausgebildet. Nach den neuesten Meldungen wurden z.B. die ominösen Scharfschützen, die mehr als 100 Menschen auf dem Maidan in Kiew erschossen haben, in diesen Lagern trainiert, wie der rechtsradikale polnische Europaparlamentarier Janusz Korwin-Mikke jüngst bekannte.
Mit allen Mitteln hat man seit Jahren rechtsradikale, ultranationalistische und vor allem antikommunistisch-faschistische Gruppen in der Ukraine unterstützt. Und zwar schon seit der sogenannten «Orangenen Revolution» 2004, in deren Gefolge der ukrainische Faschist Stepan Bandera zum Nationalhelden erklärt wurde. Dass dieser ein Nazikollaborateur war und mit seinen ultranationalistischen Kampfverbänden auf seiten Nazideutschlands gekämpft hat, ist dabei offensichtlich ebensowenig ein Hindernis wie die Tatsache, dass auf seinen Befehl am 30. Juni 1941, also noch vor dem Einmarsch der Wehrmacht, in Lemberg mehr als 7'000 Juden und Kommunisten auf bestialische Weise umgebracht wurden.
Auch nicht, dass ab Sommer 1943 die Bandera-Faschisten ein Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung anrichteten, das berüchtigte «Massaker von Wolhynien». Bis Ende 1943 wurden bis zu 100'000 Männer, Frauen und Kinder in unvorstellbar grausamer Weise umgebracht. Nach polnischen Schätzungen wurden dabei mehr als 1'150 polnische Dörfer zerstört. Sie verschwanden für immer von der Landkarte.
Dreh- und Angelpunkt für die amerikanische Unterstützung rechtsradikaler, ultranationalistischer, antirussischer und offen faschistischer Kräfte in der Ukraine ist die US-Botschaft in Kiew.
Bereits Ende 2013 wurde als «diplomatische Fracht» deklarierte schwergewichtige Diplomatenpost für die amerikanische Botschaft in Kiew von der US-Luftwaffe geliefert. Kurz danach kam es in der Ukraine zu Unruhen und zum Staatsstreich. Der ukrainische Geheimdienst SBU ermittelte, dass US-Flugzeuge Kisten mit 60 Millionen US-Dollar in kleinen Scheinen nach Kiew gebracht hatten. Später waren bei den Unruhen frisch gedruckte Scheine mit einem Wert von 10, 20, 50 und 100 Dollar auf dem Kiewer Maidan aufgetaucht.
An der amerikanischen Botschaft ist auch der ukrainische Premier Jazenjuk wöchentlich einmal zu Gast oder besser gesagt zum «briefing». Während des Maidan 2014 war er sogar täglich dort.
Wer ist dieser Arseni Jazenjuk? In seine erste Regierung nach dem Putsch vom 22. Februar 2014 hatte er mehrere bekannte Vertreter der rechtsradikalen Partei «Swoboda» als Minister und Vizeminister aufgenommen. In seiner Partei «Volksfront», der Hauptgewinnerin der letzten Wahlen, befinden sich einige führende Köpfe rechtsradikaler Verbände, so der Chef des sogenannten «Asow-Bataillons», einer offen faschistischen Militärorganisation.
Sein engster Vertrauter und Vize der Partei «Volksfront» ist Olexander Turtschinow, einer der schlimmsten Hetzer und Scharfmacher, jetzt Chef
des ukrainischen Sicherheitsrates, der die sogenannte «Antiterroroperation» oder besser gesagt: den Krieg gegen den Donbass leitet. Turtschinow ist auch noch Baptist und Pastor einer Kiewer Baptistengemeinde mit engen amerikanischen Kontakten.
Washingtons handverlesener ukrainischer Ministerpräsident Arseni Jazenjuk ist aber auch ein hochrangiger Scientologe: Er ist ein sogenannter «Eingeweihter» dieser von der CIA geschaffenen hochgefährlichen Sekte. Dass wir seit kurzem auch in Basel an der Burgfelderstrasse ein üppiges Zentrum der faschistoiden Sekte haben, macht die Sache nicht besser.
Jazenjuk schloss sich 1998 als Absolvent der Kiewer Dianetics-Schule der Scientology-Organisation an. Im selben Jahr unterzeichnete er einen Vertrag mit der so genannten »Sea Organisation«, der Elitestruktur der »Church of Scientology«. Jazenjuk ist zurzeit ein hochrangiges Mitglied der Sekte und hat ein »Auditing-Level« von OT-6. Seine Schwester Alina Petrowna, Bürgerin der Vereinigten Staaten, steht ebenfalls mit der Church of Scientology in engster Verbindung.
Was sind das für Leute und Organisationen, mit denen Jazenjuk und Turtschinow, die Lieblinge Washingtons, so gern und so eng zusammenarbeiten?
Da ist zunächst einmal die Partei Swoboda. Sie hiess bis Februar 2004 «Sozial-Nationale Partei der Ukraine». Die Anlehnung an die NSDAP ist dabei keineswegs zufällig. Um politisch hoffähiger zu werden, nahm sie dann den Namen Swoboda (Freiheit) an. Bei Jazenjuks erster Regierungsbildung am 27. Februar 2014 erhielt der stellvertretende Vorsitzende der Swoboda-Partei Oleksandr Sytsch das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten. Die Partei stellte auch drei weitere Mitglieder der Putschregierung. Swoboda-Führungsmitglied Oleg Machnitzki bekam das Amt des Generalstaatsanwalts.
Die Partei sieht ihre Wurzeln in der OUN-UPA von Stepan Bandera und seiner Ideologie. Sie wird heute international als neofaschistisch, neonazistisch, rassistisch, antirussisch und antisemitisch eingeordnet. Im Mai 2013 stufte der Jüdische Weltkongress Swoboda als neonazistisch ein und forderte ein Verbot der Partei. Eine ihrer Forderungen ist – wen wundert es – ein Verbot der russischen Sprache in der Ukraine.
Wer ist der Anführer dieser wunderbaren Partei, mit der nicht nur die USA, sondern der gesamte Westen zusammenarbeitet?
Es ist Andrej Parubi, heute Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats unter seinem Chef Turtschinow. Parubi hat seine Karriere in der faschistischen »Sozial-Nationalen Partei der Ukraine« begonnen, aus der 2004 die »Swoboda«-Partei hervorgegangen ist. Während der Ereignisse in Kiew war er der sogenannte «Kommandant des Maidan». Dabei kooperierte er eng mit dem Führer des sogenannten «Rechten Sektors», Dmytro Jarosch. Diese faschistische Gruppe hat nicht nur beim Umsturz eine entscheidende Rolle gespielt, sondern war auch in der ersten Regierung Jazenjuk ein massgeblicher Machtfaktor.
Der «Prawyj Sektor» entstand im November 2013 während des sogenannten Euromaidan als Zusammenschluss von mehreren rechtsextrem-nationalistischen Gruppen. Während der Ereignisse in Kiew hatte die paramilitärisch und gewalttätig auftretende Schlägertruppe eine Schlüsselrolle bei der Eskalation der Gewalt. In seinem Wahlprogramm zur Präsidentschaftswahl 2014 forderte der Prawyj Sektor eine Verdreifachung der Militärausgaben und die atomare Wiederbewaffnung der Ukraine. Aussenpolitisch strebt der «Rechte Sektor» ein Bündnis mit den USA an, was irgendwie logisch erscheint.
Jarosch ist eine der Führungsfiguren der Gruppe und wird von verschiedenen Medien auch als «Vorsitzender» des «Rechten Sektors» bezeichnet. Jarosch betont, dass der bewaffnete Flügel seiner Organisation auch heute nicht etwa aufgelöst, sondern «legalisiert» worden sei. «Unsere Bataillone sind Teil der neuen Territorial- Verteidigung. Wir stehen in engem Kontakt zum Geheimdienst, mit dem Generalstab. Wir haben eigentlich zu allen gute Beziehungen...», sagte er in einem Interview zu Spiegel-Online. Die Ziele, die er mit seiner «Revolution» anstrebt, sind eindeutig faschistischer Natur. Sie gleichen bis in die Wortwahl denen der Nazis, die ihr Terrorregime ebenfalls als «Regierung der nationalen Revolution» bezeichnet hatten.
Im April 2015 wurde Jarosch zum Berater des Generalstabs der Ukrainischen Streitkräfte ernannt. Er soll als Vermittler zwischen den faschistischen Freiwilligenbatallionen und dem Generalstab dienen. Erinnern wir uns: Auch in Deutschland waren die extrem nationalistischen Freikorps die Brutstätten der Nazis und die direkten Vorläufer der SA und SS. Ihre Mitglieder trugen schon in den Zwanzigerjahren das Hakenkreuz auf ihren Helmen. Ebenso ist es mit Swoboda und Rechtem Sektor: Sie benutzen bekannte faschistische Symbole und sind stolz auf die mit ihnen verbundenen Traditionen.
Eine weitere einflussreiche faschistische Figur ist Oleg Ljaschko,
Chef der rechtsextremen «Radikalen Partei». Mit Gewalttaten und hetzerischen Thesen stachelt er sein Land auf – mit immer grösserem Erfolg. Anfang August 2014 warf sogar Amnesty International Ljaschko vor, eine Kampagne der Gewalt, Einschüchterung und Entführungen zu betreiben. Sein Markenzeichen besteht darin, dass er in Begleitung kräftig gebauter Anhänger politische Gegner überfällt, verprügelt, demütigt und bedroht. Videos dieser Auftritte lässt er ins Internet stellen. Kämpfer der Volksrepubliken in der Ostukraine will er ohne Gerichtsurteil exekutieren lassen. Er fordert die atomare Wiederbewa
ffnung der Ukraine und wünscht sich «ein paar Luftschläge von Amerikas Drohnen», wie er sagte.

Das stärkste faschistische Freikorps ist das «Bataillon Asow».
Über seinen schwarzbehelmten Rambos weht die gelbe Fahne mit dem Symbol der Wolfsangel, das nicht nur äusserlich an ein Hakenkreuz erinnert, sondern auch von den Nationalsozialisten verwendet wurde. Die Miliz wurde im Frühjahr 2014 von den rechtsnationalistischen Politikern Oleg Ljaschko und Dmytro Korschinski aufgestellt. Das Bataillon schmückt seine Helme gerne auch mit Hakenkreuzen und SS-Runen. Ihr Kommandeur Andrei Bilezki sagte der britischen Zeitung «The 
Telegraph»: «Die historische Mission unserer Nation in diesem kritischen Moment ist, die weissen Rassen der Welt in einen finalen Kreuzzug für ihr Überleben zu führen». Bilezki und viele Mitglieder der Miliz sind Anhänger der rechtsextremen Organisationen «Ukrainischer Patriot» und des «Rechten Sektors». Nicht wenige sind bekennende Neonazis und Antisemiten. Im Oktober 2014 wurde das Freikorps als Regiment in die ukrainische Nationalgarde eingegliedert und Innenminister Awakow ernannte den Vizekommandeur des »Asow«-Bataillons, Wadim Trojan, zum neuen Kommandanten der Nationalgarde im Raum Kiew. Dies wirft dann auch ein grelles Schlaglicht auf die ukrainische Nationalgarde, die nach dem Putsch am 12. März 2014 neu aufgestellt worden ist.
Dass die USA alle diese Gruppen ausbilden und bewaffnen, welche offen Faschisten verherrlichen, die im Zweiten Weltkrieg mit den deutschen Besatzungstruppen zusammengearbeitet und zum Holocaust beigetragen haben, und die Nazisymbole an ihren Uniformen und Helmen tragen, entlarvt die wohltönenden oder besser: hohltönenden Behauptungen der USA, in der Ukraine für «freedom and democracy» einzutreten, als das was sie sind.
Warum ist die Ukraine für die USA von so grosser Bedeutung? Dafür gibt es aus Sicht der amerikanischen Dominanzpolitik gleich mehrere äusserst schwerwiegende Gründe:
Erstens ist die Ukraine ein entscheidendeer Dominostein in der eurasischen Kette. Dazu sagte der Vordenker der amerikanischen Weltherrschaftsideologie Zbigniew Brzezinski schon 1997 in seinem Buch «Die einzige Weltmacht»: Nur wer den eurasischen Raum dominiert, kann auf Jahrhunderte zur einzigen Weltmacht werden. Deshalb waren ja auch die Dominosteine Afghanistan, Irak und Iran nicht zufällig gewählt. Brzezinski selber stand ja seinerzeit an der afghanisch-pakistanischen Grenze und hielt eine flammende Rede an die Taliban. Brzezinski sagte auch, dass eine prowestlich gewendete Ukraine ein «ewiger Stachel im Unterleib Russlands» sein würde und Ausgangspunkt für die langfristig angestrebte Zerlegung Russlands in vom Westen abhängige Kleinstaaten.
Zweitens ist das ukrainische Territorium ein entscheidender Baustein für den sogenannten «Cordon sanitaire» gegen Russland. Damit soll das «Intermarum» erreicht werden, die Herrschaft über das gesamte Territorium zwischen der Ostsee, also Polen und Baltikum, und dem Schwarzen Meer, ein Konzept, welches von Joszef Pilsudski vorgeschlagen wurde, dem polnischen, extrem antirussischen rechtsradikalen Putschgeneral und Diktator der Zwanzigerjahre. Am 4. Februar 2015 sagte George Friedman, Direktor des amerikanischen geostrategischen Thinktanks Stratfor vor dem Chicago Council of Foreign Affairs: «Für die Vereinigten Staaten ist das Hauptziel, dass deutsches Kapital und deutsche Technologien sich nicht mit den russischen Rohstoff-Ressourcen und der russischen Manpower (Arbeitskraft) verbinden können, zu einer einzigartigen Kombination, die die USA seit einem Jahrhundert zu verhindern suchen. Wie kann man erreichen, dass diese deutsch-russische Kombination verhindert wird? Die USA sind bereit, mit ihrer Trumpfkarte diese Kombination zu zerschlagen, und das ist das «Intermarum», die Linie zwischen dem Baltikum und dem Schwarzen Meer.»
Und drittens locken natürlich immense Bodenschätze und viele Millionen Hektar fruchtbarsten Bodens, über die die Ukraine verfügt. Der Sohn des amerikanischen Vizepräsidenten Biden – er ist in Washington für die Koordination der Ukrainepolitik zuständig – ist bereits Miteigentümer einer neugegründeten ukrainisch-amerikanischen Gasfirma, die sich mit der Ausbeutung der gewaltigen Schiefergasvorkommen mittels umweltschädlichem Fracking beschäftigt. Und der amerikansiche Agromulti Monsanto hat bereits angeboten, einen Grossteil der ukrainischen Milliardenschulden zu übernehmen im Tausch gegen fruchtbares Ackerland. Dort möchte Monsanto in grossem Stil gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen und damit den Weltmarkt überschwemmen.
Liebe Freunde, ich glaube: das alles gibt doch mehr als zu denken. Aber lasst mich für einmal hier schliessen, auch wenn es noch viel zum Thema zu sagen gäbe.


Ein grosser deutscher Autor hat die rechten Worte dafür gefunden: In seinem Stück «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui» über einen amerikanischen Gangster, der gleichzeitig Hitlers Züge trägt, was ja an sich schon äusserst vielsagend ist, heisst es im Epilog:
«Ihr aber lernet, wie man sieht, statt stiert. [...] Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.» 

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