Saturday, December 6, 2014

Otto von Bismarcks Brief an Angela Merkel von Dimitri SEDOV

 01.12.2014

...Angela, Sie wissen, dass ich immer gegen die Einmischung von Frauen in Öffentliche Angelegenheiten war und ich habe meinen Standpunkt bis heute nicht verändert. Zweimal hatte ich im Leben Glück. Erstens lebte ich in einer Zeit, in der es Damen absolut nicht erlaubt war, in Deutschlands Politik mitzumischen. Zweitens wurde ich an dem Tag im April geboren, an dem man gewöhnlich Leute an der Nase rumführt und wurde Diplomat.
So, Frau Bundeskanzlerin, ich habe Sie aus meiner Familiengruft beobachtet, wie Sie das Land regieren und jetzt habe ich die Geduld mit Ihnen endgültig verloren. Sie müssen mir jetzt mal zuhören, was ich Ihnen von meinem Gut in Friedrichsruh aus zu sagen habe. Es ist schade, dass Sie niemals hierhergekommen sind, um meine Ruhestätte zu besuchen und um mich um Rat zu fragen. Es sieht so aus, als hätte ich recht gehandelt, als ich Grenadiere nach Polen schickte, um denen eine Lektion zu erteilen; auch hatte ich kein Mitleid, weil kaum sonst jemand in Europa es so verdient hatte, Prügel zu beziehen. Ja, Sie haben mich richtig verstanden, ich meine Ihren Großvater, einen gebürtigen Polen. Er trug die nationalen Charakterzüge dieser Sippschaft in sich und vererbte diese an Sie weiter.
Nun will ich Sie mal an die Regeln erinnern, die ich vor anderthalb Jahrhunderten deutschen Diplomaten beibrachte. Sie zu verletzen, hätte großes Unheil für die Nation bedeutet. Dies ist Regel Nummer Eins, Angela:
»Dummheit ist eine Gabe Gottes, von der man aber keinen Gebrauch machen sollte«.
Um es ganz offen zu sagen: eine Staatslenkerin sollte nicht blöder als ihre Mitbürger sein. Die größte Dummheit ist zu glauben, dass Sie klüger als die anderen seien. Gucken Sie sich doch mal um, und beantworten Sie die Frage – wie viele Deutsche unterstützen Ihre Allianz mit den Anglo­Amerikanern? Wie viele Deutsche finden Ihre Angriffe gegenüber Russland gut? Sind Sie sicher, dass Sie zwischen einem großen politischen Spiel und einer weiblichen Intrige zu unterscheiden wissen?
Lassen Sie mich zur zweiten Regel deutscher Politik kommen, damit Sie das nicht alles durcheinander bringen:
»Die einzige Grundlage für ein solides Staatsgefüge ist der Eigennutz und keine romantische Schwärmerei«.
Wo ist in Ihrer Politik die staatserhaltende Fürsorge zu erkennen? Lautet Ihre Verpflichtung einzig und allein, engere Bindungen an den US Präsidenten zu knüpfen? Da herrscht doch Hoffnung, wo keine mehr ist. Was Sie auch immer für Opfer darbringen, um Obama zu gefallen, es wird den Deutschen Unglück bringen. Die Amerikaner haben ihre Gründe, um in Europa für Unordnung zu sorgen. Warum sollte man ihnen dabei noch helfen? Vergessen Sie nicht, wie die dritte Regel deutscher Politik lautet:
»Was sich in einer stabilen Lage befindet, sollte man nicht erschüttern. Eine Regierung sollte nicht von einem eingeschlagenen Kurs abweichen. Sie sollte weder nach links noch nach rechts schauen, sondern vorwärtsdenken«.
Deutschland hatte sich einst für die Ostpolitik entschieden, und das war gut so. Aber nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde es ein Opfer der Gier. Sie wollten Russland in zunehmendem Maße einkreisen. Nun sind Sie soweit, dass Sie und die Amerikaner, Europa in ein militärisches Aufmarsch­Gebiet verwandelt haben.
Deutschland zog sich die Soldatenstiefel an und marschierte in Serbien ein. Sie vergaßen, was ich einst sagte:
»Der ganze Balkan ist nicht die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert«,
»Eines Tages wird der große europäische Krieg wegen irgendeiner Dummheit auf dem Balkan ausbrechen«.
Sie haben Billionen von Euro für den Kosovo rausgeschmissen. Das Erste was ich machen würde – wenn ich an Ihrer Stelle wäre – ich würde diese ganzen albanischen Mörder, die Sie an die Macht gebracht haben, aufhängen. Von denen ist nichts anderes zu erwarten, als schäbige Tricks und Plündereien.
2
Schließlich haben Sie sich mit den Russen an einen Tisch gesetzt, haben aber das größte Geheimnis deutscher Politik vergessen:
»Mache gute Verträge mit Russland«.
Sie sollten meine „Gedanken und Erinnerungen“ lesen und das auswendig lernen, was ich vor vielen Jahren sagte:
»Führt NIEMALS Krieg gegen Russland. Gleich welche List ihr anwendet, sie wird durch deren unberechenbaren Stumpfsinn honoriert«,
»Dieser unverletzbare Zustand der russischen Nation ist geprägt durch den Winter, seine ungeheuren Räume und die Anspruchslosigkeit der Menschen». (Anmerkung des Übersetzers: Nicht so, aber sinngemäß und wesentlich ausführlicher äußerte sich Bismarck gegenüber seinem russischen Gesprächspartner Ignatiew Lwow am 28. April 1890 in Friedrichsruh).
Sie sollten weiterhin berücksichtigen, Angela, dass ein Russe sein Pferd langsam aufzäumt aber schnell reitet. Putins Geduld hat seine Grenzen. Wenn er zu handeln beginnt, werden Sie in große Schwierigkeiten geraten. Sie stecken mit den Anglo­ Amerikanern unter einer Decke. Nichts könnte törichter sein.
Diese Kameraden vergessen, dass die Ära Yeltsins in Russland der Vergangenheit angehört. Es ist ein neues Russland unter der Führung Putins entstanden. Es ist nicht mehr schwach und biegsam. Russland ist wieder stark und kann für sich alleine dastehen. Sie sollten aufpassen, mit wem Sie es zu tun haben. Lesen Sie nochmals, was ich schrieb:
»Erwarte nicht, dass wenn man einst von Russlands Schwäche profitiert hat, dass die Dividende für immer fließen. Die Russen holen sich ihr Geld immer ab. Und wenn sie kommen – verlass Dich nicht auf irgendwelche Abkommen, von dem Du glaubst sie würden Dich von Schuld freisprechen. Sie sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen. Aus diesem Grund sollte man mit Russen ein faires Spiel spielen – oder es ganz sein lassen«.
Angela, vielleicht haben Sie sich dafür entschieden, die Russen in den Schlamassel der Ukraine hineinzuziehen, weil Sie sich meiner Worte erinnerten, wenn man Russlands Macht eindämmen wollte, müsste man sie von der Ukraine trennen? Hören Sie doch auf, Sie können doch kein einziges konkretes Ziel ansteuern, wenn es auf reinster Spekulation beruht. Viele europäische Politiker behaupten, ohne Bayern würde Deutschland ein kümmerliches Rumpfgebilde sein. Aber niemand wagt das auszuprobieren, abgesehen davon, wie viele Idioten es da gibt, die von einer Abspaltung von der Republik träumen.
Sie haben sich den Anglo­Amerikanern angeschlossen, die nicht daran denken, Russlands Weltmachtstatus zu schmälern. Nein, sie wollen es zerstören. Glauben Sie wirklich, Deutschland könnte davon profitieren, wenn es kein Russland mehr in Europa gäbe? Glauben Sie wirklich an den Quatsch einer westlichen
3

Wertegemeinschaft und gemeinsamer Interessen? Erinnern Sie sich daran: ich wurde dafür gerügt, dass ich keine Koalitionen eingegangen bin. Eine französische Zeitung schrieb, dass ich unter Alpträumen litt, mit dem Gedanken an Deutschlands Aussicht, Teil eines Bündnisses zu werden . Es ist wahr, dass ich nachts nicht schlafen konnte, weil ich Bündnisse fürchtete, in denen meine Partner mir mein Erreichtes wegnehmen könnten. Ich wurde gleichermaßen beschuldigt, einen geheimen Fonds gegründet zu haben, um die Presse zu bestechen und dabei die Journalisten als Brunnenvergifter bezeichnete. Sie wissen, was ich von denen halte. »Ein Journalist ist jemand, der seine Berufung missbraucht«. Sie diffamieren Leute auf Grund ihres Minderwertigkeitskomplexes. Ich bestach sie, um deutsche Quellen trinksicher zu machen. Es tut mir schrecklich leid, aber diese Kerle haben bereits deutsches Gedankengut vergiftet – genauso, wie das Ihrige.
Ich will zum Schluss folgendes feststellen:
Es gibt keine Veranlassung, diese Diplomaten­Trottel ernst zu nehmen, die die Welt umgestalten wollen, so dass sie wie ein Weihnachtsbaum in einer preußischen Kaserne aussieht. Glauben Sie mir, die Welt will nicht umgestaltet werden und es gibt auch keinen zwingenden Grund, das zu tun. Politik ist die Kunst des Möglichen, des Erreichbaren – die Kunst, das nächst beste Ziel zu erreichen, gleich welche Mühe es auch kosten möge. In Russland lernte ich das Wort »nichego! « (»das ist nichts«) und wird gebraucht, wenn man wirklich harten Zeiten gegenübersteht. Dieses Wort verbindet sich mit großer Weisheit und Geduld – die Qualitäten, die Sie als Kanzlerin anstreben sollten – und das wäre mein letzter Rat an Sie.
Mit freundlichen Grüßen, Fürst Otto von Bismarck
Übertragen aus dem Englischen von Dietrich Hyprath
Quelle:
http://www.strategic­culture.org/news/2014/12/01/otto­von­bismarck­epistle­angela­merkel.htmlurce:
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