„ .. kann uns irgendetwas, das von dieser Welt ist, so wertvoll sein, um deswegen Krieg anzufangen, ein so verderbliches, so widerwärtiges Geschäft, dass selbst wenn der Krieg noch so gerecht, er keinem wirklich guten Menschen gefallen kann“ Erasmus von Rotterdam
Die Bewegungrichtung entscheidet über den Erfolg
Bewegung ist nötig. Wir müssen uns aufrichten und tätig einmischen. Aber das genügt nicht. Da die Welt um uns herum in Scherben liegt und der Scherbenhaufen täglich anwächst, müssen wir uns behutsam bewegen. Wollen wir nicht in diesem Scherbenhaufen mit versinken, brauchen wir alle unsere Sinne. Die Richtung unserer Bewegung wird für den friedenspolitischen Erfolg schließlich den Ausschlag geben, nicht die Bewegung als solche.
Ohne Ortung sind wir in diesem immer unübersichtlicher und gewalthaltiger werdenden Chaos verloren. Alles Bemühen wäre dann vergeblich gewesen, wenn wir wieder den Falschspielern aufsitzen, jenen nämlich, die an unserer Desorientierung ein Interesse haben. Verspielt wäre dann endgültig, was Generationen vor uns im Schweiße ihres Angesichts, mit Blut und Tränen erkämpft haben. Die Geschichte aber lehrt, dass der Menschheitsfriede durchaus erkämpft werden kann. Ohne solchen Kampf aber, ist er auch nicht zu haben. Es kommt dabei auf die Wahl der Waffen an. Der Kampf um den Frieden und um das Menschen- und Völkerrecht ist mit Opportunismus und Duckmäuserei nicht zu gewinnen. Erforderlich sind Aufrichtigkeit und Einsatzbereitschaft auf der Basis von überzeugenden, widerspruchsfreien Argumenten. Solche Argumente gewinnt man aus Einsicht in die wahren Zusammenhänge.
Ohne Ortung sind wir in diesem immer unübersichtlicher und gewalthaltiger werdenden Chaos verloren. Alles Bemühen wäre dann vergeblich gewesen, wenn wir wieder den Falschspielern aufsitzen, jenen nämlich, die an unserer Desorientierung ein Interesse haben. Verspielt wäre dann endgültig, was Generationen vor uns im Schweiße ihres Angesichts, mit Blut und Tränen erkämpft haben. Die Geschichte aber lehrt, dass der Menschheitsfriede durchaus erkämpft werden kann. Ohne solchen Kampf aber, ist er auch nicht zu haben. Es kommt dabei auf die Wahl der Waffen an. Der Kampf um den Frieden und um das Menschen- und Völkerrecht ist mit Opportunismus und Duckmäuserei nicht zu gewinnen. Erforderlich sind Aufrichtigkeit und Einsatzbereitschaft auf der Basis von überzeugenden, widerspruchsfreien Argumenten. Solche Argumente gewinnt man aus Einsicht in die wahren Zusammenhänge.
Lassen wir uns also nicht von modernen Irrationalismen beirren. Die Wahrheit existiert, aber sie sieht je nach Perspektive, je nach Interessenlage anders aus. Wir müssen uns folglich unseres eigenen Standpunktes vergewissern und diesen dann verteidigen. Dafür gilt als erstes, dass wir uns der massenmedial betriebenen Vernebelung unserer Gehirne erwehren. Das ist ein durchaus mühsamer Prozess, denn die Vernebelung ist allgegenwärtig und die Macht der Illusionsmaschinerie gewaltig. Wir müssen zunächst auch sämtliche Parteianbindungen ablegen und unseren persönlichen Ort in der Geschichte richtig bestimmen, daraus werden sich neue Verbindungen gegeben, allmählich und zwangsläufig.
Die von jeglichem Opportunismus befreite, auf historischen Fakten und nicht auf Geschichtsmythen beruhende logische Argumentationsführung wird unser Kompass, unser unverzichtbares Requisit. Wir werden jedes Wort daraufhin abklopfen, wem es zu nutzen vorgibt und wem es wirklich zugute kommt.
Mit zugkräftigen Argumenten wird es wieder möglich werden, eine unverzichtbare, gut organisierte Massenbewegung aufzubauen. Die Menschen sind nämlich nicht irrational veranlagt, höchstens gezielt verblendet. Wie es schon in der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 in Artikel 1 richtig heißt , sind
alle Menschen mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Um zu einer rationalen, gewissenhaften, ethischen und damit dem Frieden dienenden Politik zurückzukehren, bedarf es allerdings einer klarsichtigen Strategie, die ihre Kräfte auf den Gegner eines solchen Anliegens fokussiert.
Den Gegner richtig erkennen
Der Gegner muss klar erkannt und benannt werden. Dieser Gegner einer friedlichen humanen Weltordnung existiert. Es ist kein einzelner Mensch, keine bestimmte Nation, kein Staatsgebilde als solches. Der Gegner ist systematischer Natur, handelt es sichdoch um den global agierenden und die westliche Welt beherrschenden militärisch-industriellen Komplex und das mit ihm verflochtene Finanzkapital. Eingeschlossen in diesen überschaubaren Kreis sind alle mit und an diesem Komplex verdienenden gesellschaftlichen Kräfte.
Natürlich haben diese ‘Elemente’ Firmennamen und Adressen, natürlich werden sie von Individuen vertreten. Diese Vertreter des systemischen Unfriedens sind auszumachen und sie gehören an den Pranger. Solange sie nämlich ihre gewissenlosen Geschäfte unerkannt im Dunkeln abwickeln können, solange bleibt der Krieg für sie – auf Kosten des Rests der Menschheit – ein äußerst profitables Geschäft. Nicht wenige Parasiten profitieren davon und hängen sich deswegen an falsche Freunde. Damit das alles so bleibt, kontrollieren die Kriegsgewinnler praktisch den gesamten massenmedialen Markt der noch tonangebenden Welt. Ihre gekauften Leitmedien, ihre NGOs, ihre Zuträger und ihre Mietlinge verunreinigen systematisch unsere Gehirne mit Müll. Sie verhindern so das Zustandekommen einer wirklich widerständigen, perspektivweisenden Gegenbewegung. Diese Kreise erzeugen auch ihre Pseudo-Gegner selber, die sie dann wieder mit ihren teuren Waffen bekämpfen können. Jüngstes und extremstes Beispiel dafür ist der sogenannte „Islamische Staat“ (IS), eine Teufelsbrut aus ihren hauseigenen Laboren.
Es handelt sich bei diesen verhängnisvollen Machenschaften, aber dennoch nur scheinbar um einen ausweglosen Teufelskreis, denn es ist alles Menschenwerk. Was aber von Menschen erzeugt ist, kann auch von Menschen überwunden werden.
Die für das gegenwärtige Unheil verantwortlichen Kreise verfangen sich mehr und mehr in ihren systemisch erzeugten Widersprüchen. Ihre Widersprüche aber sind unsere große Hoffnung. Hier liegen ihre entscheidenden Schwachstellen. Hierauf müssen wir daher unsere Wachsamkeit lenken.
Geschichtslügen aufdecken
Ebenso wichtig ist es, dass wir ihre Geschichtslügen aufdecken. Über die Vergangenheit wurden wir nämlich genauso belogen wie über die Gegenwart. Das Wissen um frühere Überlebenskämpfe, um Erfolge und Niederlagen, vor allem im vorigen Jahrhundert, ist für unsere Orientierung unverzichtbar. Wir wurden in atemberaubendem Umfang getäuscht und genasführt. Großartige Erfolge im Kampf um eine humanere, friedlichere Welt, im Aufbau einer auf Gerechtigkeit ruhenden Menschheitsordnung gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Wissen darum ist weitgehend verloren. Der Blick darauf wurde uns verstellt. Auch mangelt es an Kenntnissen darüber, woran diese Alternativordnungen gescheitert sind oder besser, wie sie zugrunde gerichtet wurden.
Fatalismus ein Feind des Friedens
Aus dem uns verordneten falschen Geschichtsbild erwächst ein gefährlicher Fatalismus. Die aus allen medialen Kanälen heraus dringende und immer hysterischer werdende Verurteilung einer mit der DDR untergegangenen ersten deutschen Alternativordnung sollte uns hellhörig werden lassen. Noch ungeheuerlicher ist die vorausgegangene und weiter anhaltende Dämonisierung der Stalin-Epoche in der russischen Geschichte, die erschreckender Weise kaum auf Widerstand stößt. In geradezu selbstzerstörender Weise wird das falsche Geschichtsbild sogar von ehemaligen DDR-Bürgern und von ganz kleinen Leuten mitgetragen, verteidigt und stabilisiert. Dennoch sind sich unsere “Leitmedien” der Sache nicht sicher. Sie betreiben deswegen zu allen Gedenktagen ihre Hetzorgien sozusagen präventiv.
Unsere Oberen fürchten sich vor unserem Erwachen. Sie fürchten sich gar davor, dass ihnen in Putin ein neuer Stalin erwachse. Ein Zeichen dafür, wie sehr dieser tote Staatsmann sie bis heute Mores gelehrt hat. Präsident Putin, gegenwärtiger Staatschef des geografisch verkleinerten und um den Sozialismus amputierten Russland wird deswegen heute im Westen ebenso dämonisiert, wie man es zuvor mit dem großen Staatsführer Stalin bis zum heutigen Tage erfolgreich betrieben hat.
Nachdem das Mittel gegen den schier unangreifbar scheinenden, populären Sieger über den Faschismus gewirkt und man mit Hilfe dieses Strategems die Stalinsche Sowjetordnung, allmählich und systematisch zerrüttet hatte, waren die weiteren Schritte ein Kinderspiel. Unter dem von westlichen Geheimdiensten lancierten und protegierten Chruschtschow verlor die einst große Sowjetunion ab 1953 immer mehr an Glaubwürdigkeit . Mit ihr wurde das gesamte sozialistische Staatensystem peu a peu unterminiert und schließlich so ziemlich komplett ruiniert. Das Ziel des Faschismus war erreicht. Das Ziel genau jener Weltordnung, die vom militärisch-industriellen-finanzkapitalistischen Komplex geschaffen worden war, um die Welt ein für alle Male vom Sozialismus zu ‘befreien’ und zu ‘reinigen’. Deswegen rief die US-Regierung nach 1989 zunächst einmal das Ende der Geschichte aus.
Staatschefs, die dem Westen und seinem militärisch-industriellen Interessenkomplex die Strin boten, weil sie eine eigenständige souveräne, antikoloniale Ordnung vertraten, wurden in der Ära des ‘Kalten Krieges’ einer nach dem anderen beseitigt. Weit zurück liegt die Erinnerung an das Verbrechen am kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba (1961). Fast vergessen ist der plötzlich an einem Herzinfarkt verstorbene, in der ganzen arabischen Welt populäre ägyptische Staatschef Gamel Abdul Nasser (1970), verblasst die Erinnerung an seinen ermordeten Nachfolger Anwar as Sadat (1981). Näher ist uns vielleicht noch das qualvolle Sterben des Palästinenserführers Jasser Arafat (2004). Die beiden letztgenannten waren Träger des Friedensnobelpreises.
Die letzten Opfer in einer langen Kette politisch gewollten Frühablebens waren nach voraufgegangener Dämonisierung: Der irakische Staatschef Saddam Hussein (2003), der jugoslawische Staatschef Slobodan Milosevic (2006), das libysche Staatsoberhaupt Muammar al- Gaddafi (2011).
Die letzten Opfer in einer langen Kette politisch gewollten Frühablebens waren nach voraufgegangener Dämonisierung: Der irakische Staatschef Saddam Hussein (2003), der jugoslawische Staatschef Slobodan Milosevic (2006), das libysche Staatsoberhaupt Muammar al- Gaddafi (2011).
In unseren Tagen sind im Visier der selben Kräfte der syrische Präsident Anwar al-Assad und der russische Staatschef Vladimir Putin.
Manch einer unter den Friedensaktivisten der frühen 80iger Jahre erinnert sich vielleicht auch noch an die Ermordung zweier bedeutender Neutralitäts- und Friedenspolitiker aus jener Zeit, Indira Ghandi (1984) und Olaf Palme (1986). Erinnert sei ferner in friedenspolitischem Zusammenhang auch an den plötzlichen Tod Franklin D. Roosevelts am 12. April 1945 nach seiner Rückkehr aus Jalta, wo er mit Stalin konferiert hatte. Dies und seine sozialdemokratische New Deal Politik verziehen ihm seine politischen Gegend bis über den Tod hinaus nicht. Mit Harry S. Truman setzte nach F. D. Roosevelts verfrühtem Tod eine sofortige Kehrtwendung in der US-Politik ein. Bedacht sei auch die geschichtswirksame Ermordung John F. Kennedys (1963), nach dessen Tod die Rüstungsaktien in die Höhe schnellten und der Vietnamkrieg in Fahrt kam.
Politische Morde und „plötzliche Tode“ wirken lange nach
Politische und Ruf-Morde wirken nachhaltig. So gilt es bis heute als äußerst unfein den Namen Stalins anders als mit den Attributen Dikator und Massenmörder in Verbindung zu bringen. Ähnliches gilt für die im Sinne von IWF/Weltbank und WTO unbotmäßigen Politiker Milosevic, Hussein und Gaddafi.
Anders als jene drei galten Olaf Palme und Indira Ghandi auch im Westen als Symbolfiguren der atomaren- und Blockfreiheit, sowie als IKONEN einer Friedenspolitik. Selbstredend waren sie nur Opfer interner Querelen. Ein Tor, der wie einst Hugo Chavez Schwefel riecht und Teufelshandwerk wittert. Dennoch haben derartige Morde friedenspolitisch verhängnisvolle und weitreichende Konsequenzen.
Anders als jene drei galten Olaf Palme und Indira Ghandi auch im Westen als Symbolfiguren der atomaren- und Blockfreiheit, sowie als IKONEN einer Friedenspolitik. Selbstredend waren sie nur Opfer interner Querelen. Ein Tor, der wie einst Hugo Chavez Schwefel riecht und Teufelshandwerk wittert. Dennoch haben derartige Morde friedenspolitisch verhängnisvolle und weitreichende Konsequenzen.
Schlüsselfaktor für Friedenspolitik: ein neuer Blick auf die Stalinära
Ganz im Gegensatz zu ihrem heutigen Ruf war die Stalinperiode zwischen 1924 bis 1941 eine Epoche der Prosperität, von der nicht nur alle Sowjetvölker profitierten. Von der UdSSR jener Tage gingen bedeutende friedenspolitische Signale aus. Das Sowjetvolk brauchte den Frieden dringend für seine enorme Aufbauarbeit. Auf das große Sterben im 1. Weltkrieg waren ja an allen Sowjet-Fronten bis 1923 die Interventionskriege gefolgt. Dann kam im Sommer 1941, entgegen allen kooperativen Bemühungen seitens der Allunionsregierung, der un-provozierte, verheerende deutsche Angriffskrieg mit 27 Millionen toten Sowjetbürgern, unter ihnen ein sehr hoher Anteil jüdischer Ethnie oder Religionszugehörigkeit. Perfider Weise werden diese Opfer in westlichen Quellen meist unterschlagen oder doch minimiert.
Die Niederringung des Faschismus war eine Friedenstat.
Der Sieg über den Faschismus, aus heutiger Sicht ein vorläufiger, war maßgeblich durch die Opfer- und Kampfbereitschaft der Sowjetmenschen unter Stalins Führung zustande gekommen. Die Alliierten der Anti-Hitlerkoalition hatte sich so lange Zeit mit dem Aufbau einer zweiten Front gelassen, bis sichtbar war, dass die SU den Sieg davon tragen würde. Immerhin Jalta auf der Krim und das Zustandekommen der Atlantik-Charta, der Geburtsstunde der UN, waren Meilensteine auf dem Wege einer kooperativen, dem Frieden dienenden Außenpolitik. Sie wären ohne die Kooperationsbereitschaft zwischen Roosevelt und Stalin nicht möglich gewesen.
Unmittelbar nach Kriegsende begann in der Sowjetunion , noch unter Stalins Anleitung, eine atemberaubende Wieder-Aufbauarbeit. Hewlett Johnson, der damalige anglikanische Bischoff von Canterbury legt in seinen Schriften Augenzeugenkenntnis darüber ab.
Die Moskauer Prozesse der Jahre 1935-38 sind gut und auch von ausländischen Beobachtern dokumentiert. Berühmtestes Beispiel die Aufzeichnungen von Joseph E. Davies, dem damaligen Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Rechtmäßigkeit und Rechtsstaatlichkeit, ja die Notwendigkeit der Prozesse wurden von seriösen Zeitgenossen weder angezweifelt noch bestritten. Man denke etwa an die Zeugnisse der Schriftsteller Lion Feuchtwanger und Henry Barbusse. Die Prozesse richteten sich gegen Saboteure der Sowjetordnung. Diese zu verteidigen war eine menschheitlich notwendige Aufgabe, die dem Frieden diente. Anhand von Zeitdokumenten aus unabhängiger Feder lässt sich das beweisen. Die Verbrechen der Verurteilten waren von ähnlichem Zuschnitt wie die der heutigen Islamo-Faschisten oder die der Todesschwadronen, die in den 70iger Jahren in Lateinamerika wüteten. Wären sie damals nicht erfolgreich bekämpft worden, hätten wir damals schon heutige Zustände gehabt.
Ersichtlich wird aber die ausgleichende, friedenspolitische Kraft der UDSSR, die noch lange über Stalin hinaus vorhielt, auch indirekt anhand der globalen Entwicklung seit Auflösung der Allunionsrepublik und der von ihr geprägten sozialistischen Staatengemeinschaft seit 1989. Einige Stichworte dazu, betreffend die westliche Hemisphäre, sind:
- Aushebelung des in der UN-Charta verbrieften Völkerrechts
- Ausweitung der Kriegszonen inzwischen ohne voraufgegangene Kriegserklärung
- Ständig bedrohlicher werdende Terrorismusherde
- Drohnenkriege
- Soziale Verwerfungen ungeahnter Größenordnung
- Ausspähung von Bürgern weltweit in ungeahnter Dimension
- Aushebelung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
- astronomische Aufblähung der Militärausgaben
- Wirtschaftlicher Niedergang
Dennoch kein Grund für Pessimismus, denn Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Der rasanten Verschlechterung unserer Lebensbedingungen sowie dem Kriegskurs ist Einhalt zu gebieten. Die Entwicklung ist kein Selbstläufer, aber sie wird gegen die Wand fahren, wenn wir sie nicht daran hindern.
Halten wir fest: Die Entwicklung ist aufhaltbar. Der Weg in die Ausweitung der Kampfzonen oder gar in den Atomkrieg ist alles andere als zwangsläufig. Wir müssen nur die Verursacher und Profiteure der zum Kriege drängenden Politik richtig erkennen und zu benennen wissen. Wr müssen uns konsequent gegen die verordneten Sprachregelungen und damit gegen die Knebelung unserer Sinne stellen. Sich der richtigen, präzisen Sprache zu befleißigen, ist dafür unabdingbar. Sprechen wir also nicht mehr von unserem “Verteidigungsbudget” sondern von der Kriegskasse. Einer Kasse, die wundersame Weise selbst in Zeiten verordneter Sparpolitik ständig erweitert wird. Machen wir, wie Oskar Lafontaine es uns rät, das Gerde von der westlichen ‘Wertegemeinschaft’ nicht länger mit. Weisen wir stattdessen auf den unheilbringenden Charakter des NATO-Kriegsbundes hin. Weigern wir uns im Stile unserer Leitmedien von Präsident Putin oder Bashar als Assad als “Diktatoren” zu fabulieren . Bezeichnen wir Landesbürger, die sich ihrer bloßen Haut erwehren, wie etwa die Palästinenser im GAZA-Streifen und im Westjordanland oder die Angehörigen der offiziellen syrischen Landstreitkräfte oder die Bürger der Ostukraine nicht länger pauschal als ‘Aufständische’, als ‘Rebellen’ oder gar als “Terroristen”. Widerstand gegen eine Unrechtstat auch gegen unheilbringende Politik beginnt im Kopf. Ein klares Bewusstsein von Recht und Unrecht ist die wichtigste ‘Waffe’ und das wichtigste Mittel der Solidarität mit Menschen und Völkern, die um ihr Recht auf Land und Leben kämpfen.
In der Partei ‘Die Linke’ scheint jetzt immerhin ansatzweise ein echter Diskurs zumindest über die notwendige Aufrechterhaltung friedenspolitisch-programmatischer Leitvorgaben begonnen zu haben. Ihre wichtigsten Protagonisten sind Sevim Dagdelen, Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine. Wenngleich auch deren Geschichtsbild, in vielleicht opportunistischer Weise, noch die gleichen Defizite aufweist, wie sie bezogen auf die Stalin-Epoche ebenso wie bezüglich Präsident Assad und Präsident Putin ‘Vorschrift’ sind, so weisen jedoch ihre jüngsten friedenspolitischen Stellungnahmen in die richtige Richtung. Diese Stimmen bedürfen trotz mancher Halbherzigkeit der Rückendeckung genauso wie die vielen einzelnen aus allen Fraktionen, die sich gegen den reißenden Strom wenden, wenngleich sie dem verhängnisvollen alten Opportunismus und Komporißlertum noch hie und da anhaften. Wichtigstes Gebot der Stunde ist die richtige friedenspolitische Grundhaltung. Der am 16. August verstorbene deutsche Journalist Peter Scholl-Latour bietet uns dafür in seinem höchst aktuellen, jüngst erschienenen Buch “Der Fluch der bösen Tat – das Scheitern des Westens im Orient “ durchaus wichtige Hinweise.
Das Versagen des Westens ist schließlich in diesem Jahr endlich überdeutlich geworden. Der wirtschaftliche Niedergang ist kaum noch aufhaltbar, während China nun definitiv auch die Vereinigten Staaten von Amerika an Wirtschaftskraft überholt hat und mit seinen 1,3 Milliarden Menschen heuer die Nummer eins der Weltwirtschaft geworden ist.
Sehen wir die Chancen, die daraus für eine friedlichere, multipolare Weltordnung erwachsen.
Die Aufarbeitung der Geschichte, die am Ende den Niedergang der westlichen Unheilbringer bewirken wird sowie die Richtigstellung der verheerendsten Fälschungen bleiben ein Friedens-Gebot dieser Stunde. Auch im Westen gibt es dafür viele kleine Hoffnungsschimmer. Grover Furr, ein US-amerikanische Forscher und Professor an der Montclair-Universität hat uns zwei Bücher beschert, die uns helfen können, die Herkules-Aufgabe zu meistern. Sein älteres Werk “Chruschtschows Lügen” erscheint in diesem Herbst endlich auf Deutsch. Sein jüngstes Buch trägt den Titel “Blood Lies” und liegt vorerst nur auf Amerikanisch vor.
Aus dem vorbildlichen Wirken unserer Vorgänger schließlich, der großen Friedenskämpfer des 20. Jahrunderts und aller voraufgegangen Zeiten erwächst uns Mut und Kraft zum Widerstand gegen den Kriegskurs unserer Tage. Wir dürfen uns nicht in opportunistischer Manier in der Hoffnung auf zweifelhafte Zugeständnisse den Vorgaben einer erkennbar verbrecherischen, dem Kriege Vorschub leistenden Politik in der Gegenwart beugen.
Beziehen wir uns daher positiv auf jene Staaten, die dem Terror ernsthaft die Stirn bieten, allen voran das von Assad geführte Syrien und seine Verbündeten Iran, Russland, Lateinamerika und China.
Vergessen wir bei unserer vermeintlichen Sisyphosaufgabe nicht die Klassiker, die sich mit ähnlichen Sorgen und Zwängen quälten und lernen wir von ihnen. Befassen wir uns mit dem eingangs zitierten Erasmus von Rotterdam (1469-1536) und seiner personifizierten „Klage des Friedens“, die bezeichnender Weise nicht mehr aufgelegt wird, aber in Bibliotheken und Antiquariaten erhältlich ist.
Betrachtungen von Irene Eckert, korrigiert am 24. 10. 2014
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