Friday, July 18, 2014

Institut für Palästinakunde e.V.   



  Protestieren Sie jetzt gegen das Massaker in Gaza!


Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie vermutlich wissen, ist Gaza seit zehn Tagen zum vierten Mal Ziel einer barbarischen Strafexpedition Israels geworden, die bisher über 200 Palästinenser, überwiegend Zivilisten - darunter viele Frauen und Kinder - das Leben gekostet hat.
Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2006 tötete die israelische Armee während der "Operation" 'Summer Rains' 420 Palästinenser in Gaza. 2008/9 wurden 1417 Palästininer während 'Cast Lead' getötet, 165 Palästinenser fielen 'Pillar of Cloud' im Jahr 2012 zum Opfer. 'Protective Edge' kostete bislang über 200 Palästinenser das Leben.
Gefangene in Gaza
In Gaza leben heute über 1,5 Millionen Palästinenser auf einer Fläche von der Größe der Stadt Bremen. Rund 70% seiner Bewohner sind Nachkommen der rund 750.000 Palästinenser, die 1948 von jüdischen Milizen durch eine Welle aus Kriegsverbrechen und Terror aus dem heutigen Israel vertrieben wurden, um auf den Ruinen der zerstörten palästinensischen Dörfer und Städte einen 'jüdischen Staat' zu errichten.
Dieses Verbrechen an den Palästinensern ist das nationale 'Projekt' Israels, dessen Existenz als 'jüdischer Staat' in Palästina auf der Vernichtung der Existenz der Palästinenser basiert Diesem genozidalen Projekt wird und wurde alles untergeordnet, inklusive des sogenannten Friedensprozesses.
Allein von daher ist klar, dass die Erklärungen und Rechtfertigungen Israels für die neuerliche Strafexpedition auf Lügen - Erfindungen und Auslassungen - basieren: Nicht die HAMAS hat Israel in den aktuellen "Konflikt" hinein gezogen, es verhält sich vielmehr genau umgekehrt, so wie bei den vorhergehenden Strafexpeditionen.
Und es ist unübersehbar auch nicht Gaza, das Israels Existenz bedroht. Israels Bürger vergnügen sich vielmehr damit, sich das Massaker auf Campingstühlen sitzend, mit der Popcorn-Tüte in der Hand anzusehen, um die Einschläge der Bomben in Gaza zu bejubeln, genauso wie schon bei "Operation" 'Cast Lead'.
Widerstand
Gaza, das im Rahmen des 'Friedensprozesses' bereits in den 90'ern von der Westbank abgekoppelt wurde, steht seit 2007 unter israelischer Belagerung, zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Dazu ist es von einem Zaun umgeben, dessen Todesstreifen bis zu 700 Meter in das Territorium Gazas hineinreicht, in dem die israelische Armee regelmässig Palästinenser ermordet.
Die Versorgung Gazas wird zu 100% von Israel kontrolliert, das diese auf das Minimum - und noch weit darunter - reduziert und die lebensnotwendige Infrastruktur Gazas zerbombt hat. (Auf die Kollaboration der angrenzenden ägyptischen Militärdiktatur mit Israel kann hier nicht weiter eingegangen werden.)
Völkerrechtlich gesehen ist eine Belagerung ein kriegerischer Akt, der die Belagerten legitimiert alle militärischen Mittel einzusetzen, um den Belagerer zum Abzug zu zwingen. (Darüber hinaus ist die Belagerung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen.)
Davon abgesehen bedarf es - angesichts des in einer UN-Studie hervorgesagten Zusammenbruchs Gazas in weniger als 10 Jahren - weder eines besonders "radikalen Islams", "Extremismus" oder einer besonderen "Militanz", um die israelischen Belagerer zu attackieren, selbst wenn das angesichts der totalen militärischen Überlegenheit Israels aussichtslos ist.
Man sollte meinen, dass die totale israelische Überlegenheit - die sich in dem krassen Missverhältnis (1:200) der Opferzahlen zwischen Israelis und Palästinensern wiederspiegelt - Israel dazu veranlassen sollte, sich als großmütiger Gegner zu zeigen - darauf zu verzichten all seine Vorteile auszuspielen und der HAMAS entgegen zu kommen, um die Spannungen zu vermindern.
Dass Israel das exakte Gegenteil tut, dass es ernsthafte Verhandlungen mit PR-Massnahmen unterläuft, wahllos palästinensische Zivilisten massakriert und die Getöteten dazu als "menschliche Schutzschilde" verhöhnt, all das ist das Ergebnis der "Notwendigkeit", die Existenz der Palästinenser zu zerstören, um den 'jüdischen Charakter' Israels - die jüdische Dominanz in Palästina - aufrecht erhalten zu können.
Protestieren Sie!
Der absolute israelische Wille zur Dominanz, der sich über Menschen, Völker- und Kriegsrecht hinwegsetzt, wird den Widerstand der Palästinenser nicht brechen können. Kein Volk der Welt hat jemals den Widerstand gegen einen barbarischen Unterdrücker aufgegeben, selbst bei totaler Aussichtslosigkeit. Das zeigt etwa der heroische Widerstand des Warschauer Ghettos.
In der aktuellen Situation ist es leicht möglich, dass der Widerstand der Palästinenser in Gaza dazu führen wird, dass die sich als Opfer der Palästinenser wähnende Mehrheit der Israelis ihre Führung dazu bewegen wird alle Hemmungen abzulegen, um in Gaza ein Blutbad von bisher ungeahntem Ausmass anzurichten.
Angesichts der deutschen Treueschwüre für Israel und angesichts von Medien, die bezüglich Israel mehr in der Vertuschung, als in der Aufklärung geübt sind, kann ein solches Blutbad nur verhindert werden, in dem Sie nicht wegsehen, Sie sich nicht von der israelischen Propaganda einwickeln lassen und Sie sich an der am nächsten gelegenen Demonstration gegen das Massaker in Gaza beteiligen.
Demonstrationen sind nach unseren Informationen zur Zeit geplant für KölnBonn und Dortmund. Weitere Informationen finden Sie rechts auf unserer Webseite oder mithilfe der bekannten Suchmaschinen.
Ihr Protest ist nicht nur im Interesse der Palästinenser in Gaza - und im 'wohlverstandenen' Interesse der Israelis -, sondern er ist angesichts der sich in Deutschland und Europa ausbreitenden Normalität von Krieg und Militarismus auch in Ihrem eigenen Interesse: Kriege wie nun in der Ukraine - ganz zu schweigen von Massakern, wie in Kunduz - dürfen nicht normal werden! Niemand verlangt von Deutschland mehr 'Engagement' - d.h. mehr Kriege und mehr Kriegsbegeisterung - außer den Kriegsgewinnlern und der von ihnen ernährten Journaille.

    Bonn, 18. Juli 2014
Institut für Palästinakunde e.V.
Weißenburgburgstrasse 11
D 53175 Bonn
Tel.: 0049 228 18038637
ipk@ipk-bonn.de

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Vetter
(für den IPK-Vorstand)

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