Blogblockade: Kritischer Journalismus bedroht - wir kämpfen weiter!
Kritischen Journalisten bleibt fast nur noch das Netz Auch hier versucht man kritische Stimmen zunehmend zu erwürgen. Unerschrockenen werden elektronische Maulkörbe auferlegt. Blogs und elektronische Postübermittlung wird ganz einfach verunmöglicht, zumindest zeitweilig.
Edward Snowden hat uns wesentliche Einblicke in die Möglichkeiten elektronischer Datenüberwachung und in deren Behinderung gewährt. Seine Aufklärungsarbeit wurde folglich zum Verbrechen erklärt und gestört, von dem mOment an, da er sie in den Dienst von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stellt. Sein Bewegungsspielraum ist eingeschränkt, sein Leben gar bedroht.
Der jüngste plötzliche Tod eines profilierten, kritischen Journalisten mag zu Zweifeln Anlass geben.
Abgesehen von der Dramatik, die das Leben junger Aufrechter, wie Assange, Manning und Snowden zur Mühsal gemacht hat: Wir alle sind bedroht, die wir unser Schreiben und unsere Arbeitskraft auf der Grundlage echter Überzeugung dem Menschenrecht und der Friedensarbeit widmen.
Ohnehin vermag kein kritischer Journalist mehr von seiner geistigen Arbeit leben. Aber auch die engagierte Bloggerarbeit, umsonst und von Herzen kommend dargeboten, kann in Sekundenschnelle ausgehebelt werden, ebenso wie das Verschicken von elektronischer Post.
So geschehen mit meinem Blog 24 Stunden lang. So geschehen mit meinem E-Mail Verkehr.
Damit ist einem modernen Menschen der Wirkungsradius genommen.
Aber, lassen wir uns in einem solchen Fall nicht irre machen und vergessen wir nicht:
Wir sind nicht nur viele, wir sind die überwältigende Mehrheit der Erdbewohner und auf allen Kontinenten gibt es aufgeklärte Menschen, die sehen, dass es so nicht weitergehen kann und wird.
Ganze Nationen sind bereits auf einem besseren Wege. Für Lateinamerika hat Kuba das Licht gesetzt und die Fackel weitergereicht. In Asien ist China die große Vorbild-Nation, eingedenk aller Widersprüche, die Entwicklung eben mit sich bringt. In Afrika zeigt uns der Süden, dass es trotz aller Rückschritte auch Vorwärtsbewegungen gibt und auch in anderen Regionen kann von Befriedung nicht die Rede sein. An der Peripherie Europas kämpfen die Völker verbissen gegen die ihnen auferlegte neoliberale Ausplünderung. Im Osten demonstriert ein großes Kulturvolk gegenwärtig wie absurd die Anschuldigungen im Vorfeld der Winterolympiade waren. Es gibt noch große Staatsmänner, die immerhin die Interessen ihrer Nation mit denen der Völker anderswo zu verbinden wissen. Es gibt Nationen, die sich eingedenk der alten Kultur, die sie geprägt hat, dem imperialen Vorherrschaftswillen geeint widersetzen.
Auch wenn es in Deutschland wieder einmal schwierig ist, das freie Wort gegen Militarismus, gegen Krieg und Rechtsnihilismus geltend zu machen. Wir geben nicht auf. Wir wissen uns mit der besten Tradition unseres Volkes verbunden, mit unseren Freiheitshelden und Widerstandshelden, mit unseren großen Denkern und Dichtern, die der Welt Vorwärtsweisendes zu geben hatten.
"Hebt hoch die Stirn trotz alledem!"
(Robert Blum/Freiligrath, 1843/1848)
Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kühn den feigen Knecht vorbei;
Wagt's, arm zu sein trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Gepräge nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!
Erste Strophe von Trotz alledem! Variiert. 1848
Das war 'ne heiße Märzenzeit,
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit,
nun ist es kalt, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem –
trotz Wien, Berlin und alledem –
ein schnöder scharfer Winterwind
durchfröstelt uns trotz alledem!
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit,
nun ist es kalt, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem –
trotz Wien, Berlin und alledem –
ein schnöder scharfer Winterwind
durchfröstelt uns trotz alledem!
(Zitiert nach Julius Schwering [Hrsg.]: Freiligraths Werke in sechs Teilen. Band 2. Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart 1909. S. 129–131 online)
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