Wednesday, April 17, 2013

Schwere Ketten drücken alle 
Völker auf dem Erdenballe


Im Namen der menschlichen Vernunft: Schluss mit dem imperialistisch-kapitalistischen Wahn, der uns alle ausnahmslos zu verschlingen droht. Neue, andere  Wege sind möglich. Schauen wir zur Abwechslung nach  Asien und Lateinamerika.

Das ist nicht des Deutschen Größe 
Obzusiegen mit dem Schwert, 
In das Geisterreich zu dringen 
Männlich mit dem Wahn zu ringen 
Das ist seines Eifers wert.
Schwere Ketten drückten alle 
Völker auf dem Erdenballe 
Als der Deutsche sie zerbrach, 
Fehde bot dem Vatikane, 
Krieg ankündigte dem Wahne, 
Der die ganze Welt bestach.
Höhern Sieg hat der errungen, 
Der der Wahrheit Blitz geschwungen, 
Der die Geister selbst befreit. 
Freiheit der Vernunft erfechten 
Heißt für alle Völker rechten, 
Gilt für alle ewge Zeit.


Diese Worte Friedrich Schillers, gesprochen "Zur Feier der Jahrhundertwende"  waren Vorboten einer auch in Deutschland revolutionären Zeit, einer Zeit der nationalen Erhebungen gegen drückende Feudallasten, einer Erhebung vor allem gegen die Fremdherrschaft des Kaisers Napoleon. Es waren Worte einer Zeit, die einen Musiker wie Beethoven, einen Philosophen wie Fichte, Militärs wie die preußischen Reformer um den Freiherrn von Stein, aber bald auch die Dichter des Vormärz und schließlich die Revolutionäre Karl Marx und Friedrich Engels hervorbrachte. Es war eine Zeit der kulturellen Blüte, die für die Ewigkeit Geschaffenes und Weltgeltung beanspruchendes hervorbrachte. Von solcher Qualität war das Geistesgut einer einstmals revolutionären Bourgeoisie.



Ganz im Gegensatz zur Jahrhunderte alten, historischen Vernunft gilt mit dem Stand vom 6. März 2013 nach zweimaliger desaströser Weltkriegserfahrung in absurder, realitätsferner Verkennung der Folgen:

  • 6.527 deutsche Soldaten im Auslandseinsatz
  • deutsche Präsenz auf 15 verschiedenen Kriegs- und „Krisen“schauplätzen
  • 8 Milliarden Euro an Steuergeldern insgesamt bisher für Afghanistankriegseinsatz
  • Allein im Jahr 2012: 68 Millionen für den „Kosovoeinsatz“, 62 Millionen für den „Einsatz“ vor der somalischen Küste und 25 Millionen für unsere „Präsenz“ im Libanon.
Unsere Politik definiert sich also heute über Drohungen, Sanktionen und Kriegseinsätze gegenüber souveränen Nationen. Die Profiteure sind die sattsam bekannten Waffenschmiede und die Exporteure der Kriegswerkzeuge. Es handelt sich dabei um eine winzige Minderheit von Bürgern, die wieder einmal im Begriff ist, uns in den Abgrund zu führen. Ihr egoistischer Trieb, ihre Profitgier richtet am Ende auch den eigenen Nachwuchs zugrunde. Wenn es überhaupt noch solchen gibt in einer „Kultur“, die sich auf ein Prozent nur der Menschheit nur stützen kann! Es ist dies zwangsläufig eine Kultur des Niedergangs, eine Kultur, die Homosexualität quasi zur Norm erklärt. Eine Kultur, die nur noch Gewalt und Terror auf ihre Fahnen schreibt und die keinerlei produktive Früchte mehr trägt. Eine Kultur, in der die besten der Nation, die akademische Jugend nämlich, zu geistiger Prostitution verurteilt wird.

Dem kann und muss aber Einhalt geboten werden. Die lateinamerikanischen Länder, die alle durch das Tal des Jammers gezwungen wurden, die vom US-Imperialismus versklavt worden sind, haben längst  damit begonnen sich selbst zu befreien. Wieder einmal riss die Kette an ihrem schwächsten Glied. Das kleine Kuba trotzte beharrlich dem Goliath im Norden und zeigte den Weg.
Das große, vom britischen Imperialismus unterjochte und zum Opiumkonsum verdammte, chinesische Kulturvolk zerbrach ebenfalls seine Ketten und befreite sich schließlich von dogmatischen Schemata. Es sind heute die Chinesen, die gemeinsam mit ihren einstmals verfeindeten Nachbarn, den Russen dem Imperium wieder die Stirn bieten.

Wollen auch wir uns befreien vom Joch der Kriegspolitik, vom Diktat der Banken und Rüstungskonzerne, vom Diktat des neoliberalen Dogmas, dann müssen wir auf andere Kontinente schauen. Es ist nicht mehr die imperiale Vorherrschaftskultur, die uns Bürger der demokratisch verfassten Ländern Europas und Nordamerikas aus dem Jammertal zu führen vermag. Unsere Demokratie ist auch auf dem Papier nur noch ein Schatten ihrer selbst, von der Praxis ganz zu schweigen. Die Politiker sind gekauft, ebenso die Juristen und Polizisten, auch die Medienleute und sogar die Kulturschaffenden.

Wollen wir uns also befreien und wieder Mensch unter Menschen sein, wollen wir uns die Zukunft erhalten für uns und unsere Kinder wirken, dann müssen wir über den Tellerrand Europas hinaus schauen, auch hinaus über die Peripherie Europas, an der es immerhin zu brodeln beginnt.

Wir können und müssen uns wieder auf die Vernunft des menschheitlich großartigen Erbes besinnen, das wir recht achtlos beiseite geschoben haben zugunsten eines Blödsinn stiftenden Regietheaters.








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