Eine Konferenz der Zivilgesellschaft in Haifa und Ramallah für eine atomwaffenfreie Zone in Nahost wird Anfang Dezember stattfinden, ein Novum in der Geschichte des Landes.
"Wenn Israel nicht nach Helsinki geht, dann holen wir Helsinki nach Israel", sagen die israelischen Veranstalter unter der Schirmherrschaft von Avraham Burg.
Die Genfer Verhandlungsrunde mit dem Iran hat endlich ein für beide, nein für alle Seiten vielversprechendes Interimsabkommen hervorgebracht. Das Gekläff aus Israel dazu darf uns nicht irre machen. Es ist ja nur das Echo der sich aufplusternden US-Senatoren, die weiter gegen das Abkommen Sturm laufen, entgegen ihrer eigenen Interessenlage. Aber auch ihnen sind Schranken auferlegt, die ökonomischen Gesetzen geschuldet sind.
In Syrien gewinnen die Regierungskräfte gegenüber den Terror-Rebellen weiter an Boden und setzen derweil Punkt für Punkt die über ihre Chemiewaffen getroffene Vereinbarung um. Ein Grund zur Beanstandung oder gar Intervention wird nicht geliefert.
China stellt sich auf die Hinterbeine und lässt sich nicht so ohne weiteres in die Suppe mehr spucken.
Die Ukraine beugt sich nicht dem Druck eines europäischen Diktats und die südosteuropäische Minirepublik Moldau scheint es ihm gleichtun zu wollen.
Die Protestbewegungen am südlichen Rand der europäischen Herrschaftssphäre reißen nicht mehr ab.
Es kommt Bewegung in das tektonische Erdgefüge. Die monopolare Weltordnung geht ihrem Ende entgegen. Das westliche Imperium kann dem Rest der Welt seinen Wille nicht mehr bruchlos aufdrücken. Das zeigt Afghanistan, das zeigen auch der Irak und Lybien. Mögen die Schatten des imperialen Fußabdrucks auch noch so bedrohlich sein. Das Ende seiner Herrschaft ist absehbar geworden. Der in Gang gekommene Prozess zeigt, dass Lösungen nicht mehr mit immer noch mehr brachialer Gewalt zu holen sind. Der Prozess ist umumkehrbar geworden. Es gibt kein Zurück. Die sozialpolitischen Verwerfungen, die der neoliberale Imperialismus erzeugt, kann nur neue Massenproteste hervorrufen, zu gravierend sind die Folgen für die Betroffenen inzwischen. Kompromisse sind nicht mehr möglich.
Die allerorten präventiv sprießenden, weil gut genährten, neofaschistischen Bewegungen sind eine ebenso hilflose Antwort kapitaler Kreise, mit der sie sich gegen das bevorstehende Ende zu wehren versuchen, wie sie es nach dem ersten Weltenbrand schon einmal waren. Ihr Versuch war damals zum Scheitern verurteilt und wird es auch diesmal sein, weil seine Antwort auf die weltweite Krise, eben die Brachialgewalt, keine ist.
Wachen wir auf! Lernen wir aus der Geschichte und lesen wir die Zeichen der Zeit richtig: Krieg und Faschismus sind überwindbar durch aufgeklärtes und bewusstes, durch kollektives menschliches Handeln.
Tertium Non Datur.
No comments:
Post a Comment