"Die Ford-Stiftung übertrifft an Vermögen alle anderen. Der alte Henry Ford freilich hätte an der Stiftung sicher nur gemischte Freude gehabt. Wohl hatte auch er die Idee, daß die von ihm angesammelten Millionen zu einem wohltätigen Zweck verteilt werden sollten, aber dies geschah mehr nach Laune und exzentrischen Einfällen.
Sein "Friedensschiff", das er 1917 ausrüstete, um bei den Europäern für einen Kriegsschluß zu werben, war weder materiell noch ideell seetüchtig. Bevor es Europa erreicht hatte, war an Bord der Arche ein durch Seekrankheit und üble Laune verschärfter Kleinkrieg ausgebrochen. Rosika Schwimmer, eine ehrgeizige Ungarin, die dem Autokönig die Idee des Schiffes "verkauft" hatte, zerzankte sich mit jedermann. Später war sie Gesandtin des kurzlebigen ungarischen Kommunistenregimes in Bern."
"Ein Vermögen, das zu einem beträchtlichen Teil aus Kriegslieferungen von Bombern, Panzern und Motoren gemacht wurde, soll nun zur "Milderung der Spannungen, die den Weltfrieden bedrohen", beitragen. Millionen, die durch Einführung des laufenden Bandes und radikaler Rationalisierung erworben wurden, sollen jetzt zum Studium und zur Stärkung "individueller Verschiedenheit" beitragen"
DER SPIEGEL 46/1950 15.11.1950 "STIFTUNGEN - Nicht steuerpflichtig"
No comments:
Post a Comment