Abschlusserklärung der internationalen Anti-NATO-Konferenz am 2.- 3. Februar 2013
Nach
dem Treffen der kommunistischen - und Arbeiterparteien „Gegen die
NATO Barbarei im Nahen Osten und in Nordafrika“ am 2. - 3. Februar
in Istanbul erklären die dort versammelten Parteien folgendes und
rufen gleichzeitig alle für Frieden und Gerechtigkeit engagierten
dazu auf, das Dokument zu unterzeichnen und es zu verbreiten:
„Die
NATO wurde als 'Verteidigungsbündnis' gegen die Gefahr aus der
Sowjetunion ins Leben gerufen“. Diese unverschämte Lüge wurde von
den Imperialisten in die Welt gesetzt. Nach Auflösung des
sozialistischen Blocks und des Warschauer Pakts wurde allerdings
das verrufene NATO-Bündnis keineswegs aufgelöst. Ganz im
Gegenteil, die Mitgliederzahl dieser Kriegsmaschinerie des
Imperialismus und sein Einsatzradius wurden sogar noch erweitert.
Die NATO treibt weiterhin einen Rüstungswettlauf an, mittels dessen
die Ausgaben für Rüstung in die Höhe schnellen. Immer mehr Geld
wird für's Militär und immer mehr Mittel werden für die Entwicklung immer modernerer
Waffensysteme sowie für ein weltumspannendes Netz von Militärbasen
ausgegeben. Das Kriegsbündnis NATO ist in zahlreiche
Militäroperationen über große geografische Entfernungen hinweg im
Einsatz. Der Radius reicht von Afghanistan bis Libyen und stellt
heute eine größere Gefährdung für den Frieden dar als zuvor.
Unter diesen Umständen erklären wir als kommunistische- und
Arbeiterparteien aus den NATO-Mitgliedsländern, dass ein
entschlossener und kämpferischer Einsatz gegen die NATO nicht nur
geboten ist, sondern dringender erforderlich als je zuvor.
Die
Vereinigten Staaten von Amerika spielen heute eine zentrale Rolle
als stärkste Macht innerhalb des NATO-Rahmens, sie sind die
Führungsmacht innerhalb des imperialistischen Weltgefüges. Allerdings wird das NATO-Kommando zusammen gestellt auf Grundlage
der ökonomischen, politischen und militärischen Stärke, die die
jeweilige Bourgeoisie in jedem der Mitgliedstaaten in ihren Händen
hält. Die einzige Souveränität innerhalb der NATO ist demnach die
Souveränität des Kapitals, das von den USA und Europa dirigiert
wird. Wir erklären daher, dass das Ringen um soziale, ökonomische,
demokratische und nationale Rechte, sowie das Ringen um Emanzipation
der Völker und der Kampf gegen die NATO untrennbar verquickt sind
mit dem Kampf gegen den Kapitalismus. Das ist so, weil die NATO seit
ihrer Gründung verdeckte Einsätze ausgeführt hat gegen
revolutionäre Bewegungen, gegen Organisationen der Arbeiterklasse
und gegen fortschrittliche Kreise der jeweiligen Gesellschaften. Die
geheime NATO-Organisation, informell bekannt geworden als 'Gladio', wirkte als Motor für zahlreiche verdeckte Einsätze, inklusive
Bombenattentate, politischer Morde, subversiver Techniken und vieles
mehr. In Ergänzung solcher verdeckter Tätigkeiten wirkt die NATO
werbewirksam für imperialistische Interessen mittels offener
medialer Manipulation, durch Finanzierung von sogenannten NGOS (
englisches Akronym für Nichtregierungsorganisationen), von
Forschungsvorhaben und ähnlichem.
Wir
verurteilen alle derartigen Versuche der NATO entweder durch
verdeckte Operationen oder durch PR-Arbeit in welcher Form auch
immer, einen Keil zwischen die Organe der Arbeiterklasse zu treiben und außerdem die
Menschen und ihre fortschrittlichen Organisationen zu spalten und sie durch
aggressiven Antikommunismus gegen einander aufzubringen.
Das
Trio USA/NATO/EU arbeiten Hand in Hand als Außenposten von
Kapitalismus und Imperialismus, um auf unterschiedliche Art und Weise
und durch verschiedenartige Instrumente die Macht des Kapitals
abzusichern. Die Variationsbreite ihre Einsatzmethoden und Werkzeuge
ändern nichts daran, dass sie alle dem selben Zweck dienen, nämlich
der Aufrechterhaltung des Imperialismus, der den Interessen der
Menschen zutiefst zuwiderläuft. Die Militärstrukturen der EU
befinden sich in Übereinstimmung mit der NATO. Wir erklären daher,
dass ein ehrlicher und wirksamer Kampf gegen die NATO auch eine
Ablehnung aller anderen imperialistischen Organisationsformen und
Allianzen erforderlich macht.
Anfang
der 90er Jahre hat die NATO ihr Einsatzgebiet stetig erweitert. Auf
ihrem Rom-Gipfel 1992 und in Washington 1999 haben sich die
NATO-Staaten auf eine neue Doktrin geeinigt, die es dem
Militärbündnis ermöglichen sollte, bewaffnete Interventionen auf
der ganzen Welt durchzuführen. Als Vorwände für die Legitimierung
derartiger NATO-Einsätze in neuen Hemisphären mussten der Kampf
gegen den Terrorismus oder die Einführung der Demokratie herhalten.
Der barbarische Krieg gegen Jugoslawien und die blutige Invasion in
Afghanistan waren frühe Beispiele für die praktische Umsetzung
der neuen Militärdoktrin.
Im
selben Zusammenhang entwickelte die NATO neue Programme wie etwa das
„Partnership for Peace ('Partner für den Frieden') Programm“,
mittels dessen neue Mitgliedsländer geworben wurden.
Wir
aber erklären, dass wir gegen alle Formen des NATO-Expansionismus,
Interventionismus und gegen seiner Aggressionskriege eintreten. Wir treten
ein, für die Auflösung des Militärbundes und für das souveräne
Recht jeder Nation sich daraus und aus anderen imperialistischen
Allianzen zurückzuziehen.
In
einem internationalen Kontext, der geprägt ist von einer sich
vertiefenden strukturellen Krise des Kapitalismus und damit von einer
Verschärfung der Ausbeutung von Arbeitern und Völkern, von einem
Kontext, der geprägt ist durch zunehmende gegen die Demokratie
gerichtete Bedrohungen und Angriffe auf die Souveränität von
Völkern, da zeigt uns das Leben selbst, dass Krieg und Aggression
nach wie vor Instrumente einer imperialistischen Strategie sind, die
auf ökonomische und geostrategische Vorherrschaft abzielt.
Aber
die Eskalation des Imperialismus trifft auf den Widerstand von
Völkern, die durch die vielfältigsten Formen des Abwehrkampfes
gegen aufgezwungene Aggression, Invasion und Krieg, dem
Imperialismus die Stirn bieten.
Es ist
der Kampf, den die Völker über viele Niederlagen hinweg um den
Frieden führen, den die großen imperialistischen Mächte aber
nicht hinnehmen wollen und den sie durch Zwangsmethoden und mittels
Gewalt zu brechen versuchen. Dieser notwendige Kampf und die
grundlegenden immanenten Widersprüche und Krisen, die das System
selbst produziert, wird uns helfen, das System schließlich zu
überwinden.
Wir
drücken deswegen unsere Verbundenheit mit den Völkern aus, die
der imperialistischen Besatzung, der kriegerischen Aggression und
Einmischung namentlich im Nahen Osten und in Afrika die Stirn bieten.
Wir versichern unser Engagement für die Stärkung und Verbreiterung
der Friedens-und Anti-NATO-Bewegung. Wir setzen uns ein für den
Aufbau einer anti-imperialistischen Front gegen imperialistische
Aggressivität und Krieg, wir machen uns stark gegen einen so
genannten Raketen-Abwehrschirm und gegen ausländische Militärbasen. Wir
protestieren gegen die Teilnahme unserer Militärstreitkräfte an
imperialistischen Aggressionshandlungen gegen andere Nationen.
In
jüngster Zeit wurde die NATO auch als ein Mittel genutzt, um im
Nahen Osten und in Nordafrika Regierungen zu stürzen und sie durch
solche zu ersetzen, die dem Interesse des Imperialismus am besten
dienen. Das barbarische Blutvergießen in Libyen, das im Lynchmord an
Muammar Gaddafi kulminierte und das Libyen für imperialistische
Plünderer freigab, nimmt nun eine schwarze Seite in der Geschichte
der Menschheit ein.
Frankreichs
gegenwärtiger Militäreinsatz in Mali, der unter Teilnahme und mit
Billigung mehrerer anderer NATO-Mitglieder erfolgt, stellt nur die
Fortsetzung der Aggression gegen Libyen dar.
Gegenüber
Syrien hat die NATO das selbe blutige Szenario vorgesehen. Die
Imperialisten und ihre Klientel-Staaten in der Region haben von
Anbeginn der Krise die Opposition bewaffnet und finanziert. Jetzt
ist die NATO bereit, direkt in den Konflikt einzugreifen, da ihre
Söldner sich als unfähig erwiesen haben, der gegenwärtigen
Regierung eine Niederlage beizubringen. Die Stationierung von Patriot-Raketen an der türkisch-syrischen Grenze stellt eine reale Gefahr
für den Frieden in der Region dar. Diese Raketen bedrohen die
Souveränität aller Nationen hier. Die Türkei macht sich sich
durch die Mitbeteiligung zum direkten Feind nicht nur Syriens, sondern
auch des Iran, der ständig vom Imperialismus unter Druck gesetzt
wird. Wir erklären, dass es das ausschließliche Recht des syrischen
Volkes ist, über seine Zukunft zu befinden.
In völliger Übereinstimmung mit dem syrischen Volk versprechen wir auch, allen Pläne der Imperialisten in der Region die Stirn zu bieten.
In völliger Übereinstimmung mit dem syrischen Volk versprechen wir auch, allen Pläne der Imperialisten in der Region die Stirn zu bieten.
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