4. Dezember 2012
Propheten kommen und gehen, der Mensch
aber bleibt vorerst bestehen.
„Der Mensch denkt: Gott lenkt“
(B.B.)
„Uns uns dem Elend zu erlösen,
können wir nur selber tun“ (die Internationale)
Moralische Appelle helfen uns nicht
weiter, wohl aber die Einsicht in den Gang der Dinge und in ihre
Gesetzmäßigkeiten.
Nicht der Sozialismus hat versagt,
sondern Menschen, die ihn plan-und absichtsvoll von innen heraus
zerstörten. Es war also sein Niedergang gewolltes Menschenwerk,
Auftragswerk, interessengeleitetes. Gedungene Mörder waren zugange,
Lügner, Heuchler, Saboteure. Wenige davon haben genügt, das Werk
der Vielen zugrunde zurichten, beinahe vollständig, aber nicht ganz.
Dass der Kapitalismus versagt, führt
er uns täglich vor Augen. Es handelt sich dabei um ein
Wirtschaftssystem, das die Keime der Selbstzerstörung in sich trägt,
ja seinen eigenen Totengräber produziert, wie Karl Marx
prognostiziert hat. Aber auch Totengräber sind Menschen. Sie
könnten unter anderen Umständen auch Maurer, Architekten, Lehrer,
Ärzte sein.
Die Vereinigten Staaten von Amerika
sind zwar immer noch die führende imperialistische Macht mit
Militärbasen, die wie Kraken ihre Fangarme um den Globus schlingen,
aber sie sind eine Weltmacht im Niedergang.
Deutschland mit den EU-Staaten im
Rücken strebt fataler Weise ebenso Weltmachtgeltung an. In wessen
Interesse aber handeln die Regierungsvertreter? Repräsentieren sie
die Mehrheit unseres Volkes, die anderer Völker? Wie, wenn nicht im
eigenen Lande, durch Wahlen, Abstimmungen, durch Straßenproteste
oder Streiks und andere fantasievolle Ausdrucksformen kann sich die
jeweilige Bevölkerung Gehör und Einfluss verschaffen. Die Bürger
müssen in ihrer Landessprache mit ihren Volksvertretern, ihren
Vorgesetzten, ihren Repräsentanten, ihrem Führungspersonal,
ihresgleichen sprechen. Der internationale Rahmen ist kein
Bezugspunkt für die kleinen Leute. Die Nachbarn und Kollegen müssen
die ersten Ansprechpartner sein, Mitglieder einer Gemeinde.
Dessen ungeachtet bleibt die
internationale Zusammenarbeit wichtig, aber die Basis ist das
Zuhause. Druck muss auf die Landesregierung ausgeübt werden und kann
nur von unten, vom Wahlvolk kommen. Unsere Repräsentanten sind sehr
wohl von unserer Zustimmung abhängig.
Schuldverschiebung, Abladung der
Verantwortung auf andere dient niemandem. Keinem Individuum und
keiner Nation. Sie ist psychologisch gesehen ein unheilbringender
Vorgang.
Hass auf andere zerstört auch die
eigene Seele.
Feindbilder dienen nur den
Herrschenden, nach dem Prinzip „divide et impera“ - teile und
herrsche.
Im jeweils anderen den Menschen zu
erkennen, den Partner, Kollegen, den Experten auf anderen Gebieten,
das hilft auch mir, das hilft jeder Nation.
Religionen sind nicht das Übel
schlecht hin. Sie sind ein Teilbestand menschlicher Philosophie. Sie
bewahren neben all dem Widersprüchlichen und Fragwürdigen auch die
gute Überlieferung und das Ethos, das alle Menschen zu einen vermag.
Alle Religionen bergen einen Universalismus, der uns zu einen, nicht
zu spalten vermag.
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