Thursday, August 27, 2015

Sorglosigkeit im Westen oder nur Unverständnis?

Nachfolgenden folgenden Beitrag Paul Craig  Roberts,  eines ehemaligen führenden  Mitarbeiters von Ex-US-Präsident Ronald Reagan stellen wir zur Diskussion und geben  zu bedenken: Vorwärts weisenden Kräfte sind schon vorhanden, auch in den Vereinigten Staaten, vor allem aber in den BRICS-Staaten. Wir sollten uns  in  Anbetracht  vorhandener Gründe zur Besorgnis mit diesen Kräften zusammenschließen. 

Im Westen herrscht Sorglosigkeit von Paul Craig Roberts 

 Übersetzung von FritztheCat – erstveröffentlicht bei propagandaschau.

Europa wird gerade von Flüchtlingen überschwemmt. Ursache ist die hegemoniale Politik Washingtons und Israels, die im Nahen Osten und in Nordafrika ein Gemetzel an einer hohen Zahl von Zivilisten anrichtet. Der Ansturm ist so groß, daß sich die europäischen Regierungen untereinander über die Verteilungsquoten streiten. Ungarn will einen Zaun bauen, wie die USA und Isreal, um sich die Unerwünschten vom Leib zu halten. In den Berichten der Westmedien wird dieser Migrantenansturm bedauert. Aber nirgendwo ein Hinweis auf die Ursachen der Probleme. 
Die europäischen Regierungen und ihre sorglose Bevölkerung sind selbst für ihre Migrationsprobleme verantwortlich. 14 Jahre lang hat Europa Washingtons aggressiven Militarismus unterstützt, der Millionen Menschen getötet und vertrieben hat. Menschen, die nichts gegen Washington hatten. Die Zerstörung ganzer Länder wie Irak, Libyen, Afghanistan und jetzt Syrien und Jemen, das dauernde Abschlachten pakistanischer Zivilisten durch die USA und mit voller Unterstützung durch die verräterische und korrupte pakistanische Regierung, produzierten ein Flüchtlingsproblem, das sich die schwachsinnigen Europäer selbst zuzuschreiben haben.
Das geschieht Europa ganz recht, aber es ist nicht genug Strafe für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufgrund der Unterstützung von Washingtons Weltherrschaft. Die Unbekümmertheit der westlichen Welt befällt sowohl Regierungen als auch die Völker. Und im Rest der Welt ist es womöglich genauso. Es bleibt abzuwarten, ob Russland und China eine klarere Vorstellung davon haben, welche Realität auf sie wartet.

Michael Flynn, Generalleutnant und bis zu seiner Pensionierung im August 2014 Direktor der US Defence Intelligence Ageny (DIA), hat bestätigt, daß das Obama-Regime seinen Ratschlag ausgeschlagen hat und vorsätzlich die Jihadisten, die jetzt ISIS ausmachen, unterstützte. (Medium.com) Wir haben es mit einer sorglosen amerikanischen Regierung zu tun, und sie hat den totalen Tunnelblick. Sie unterstützt genau jene Elemente, die Washingtons Begründung für den „Krieg gegen den Terror“ und die Zerstörung ganzer Länder darstellen. So wie die idiotischen Europäer ihr eigenes Flüchtlingsproblem produzieren, so produzieren die idiotischen Amerikaner ihr eigenes Terrorproblem. Völlig hirnfrei. Und kein Ende in Sicht.

Betrachten Sie den Irrsinn der Politik des Obamaregimes bezüglich Russland. Kissinger und Brzezinski, zwei der gefürchtetsten Schreckgespenster für Linke, sind erstaunt, wie unbesorgt Washington und Europa über die Konsequenzen ihrer aggressiven und falschen Anschuldigungen gegenüber Russland sind. Kissinger sagt, dass die amerikanische Außenpolitik in den Händen „geschichtsloser Leute“ ist. Die nicht verstehen, daß „wir uns nicht in internationale Konflikte verstricken sollten wenn wir deren Ende nicht beschreiben können“. Kissinger kritisiert das Unverständnis Washingtons und der EU, dass der Westen in der Ukraine nicht gegen russische Interessen handeln und von Rußland keinen Blankoscheck erwarten könne.

Zu der unsinnigen Behauptung, daß Putin für die ukrainische Tragödie verantwortlich sei, sagt Kissinger:
„Es ist unvorstellbar, daß Putin 60 Mrd. ausgibt, um einen Sommerferienort in ein olympisches Dorf zu verwandeln. Und dann in der Woche nach der olympischen Abschlusszeremonie, die Rußland als einen Teil der westlichen Zivilisation zeigte, eine militärische Krise vom Zaun zu brechen.“ (Quelle: sputniknews.com)

Erwarten Sie von den Flachpfeifen [„low-grade morons“], aus denen die westlichen Medien bestehen, keine Anmerkungen in der Art von Kissingers Beobachtungen. Wie Kissinger hat auch Brzezinski unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, dass „Russland die Zusicherung erhalten muß, daß die Ukraine kein Teil der NATO wird.“ (Quelle: sputniknews.com)Kissinger hat mit seiner Behauptung recht, daß die Amerikaner und ihre Führung ahistorisch sind. Die USA handeln auf der Basis von a priori-Theorien, die die amerikanischen Vorurteile und Sehnsüchte rechtfertigen sollen. Das ist eine Rezeptur für Krieg, Katastrophen und den Untergang der Menschheit.
Selbst amerikanische Kommentatoren die man als intelligent betrachtet, sind ahistorisch. 

In einem Leitartikel schreibt William Bike am 08.08.2015, daß Ronald Reagan die Zerstörung der Sowjetunion befürwortete. Das hat Reagan nicht getan. Reagan respektierte die sowjetische Führung und arbeitete mit Gorbatschow für die Beendigung des Kalten Krieges. Reagan hat nie davon geredet, den Kalten Krieg gewinnen zu wollen. Nur davon, ihn zu beenden. Die Sowjetunion brach zusammen, nachdem Gorbatschow von linientreuen Kommunisten die gegen Gorbatschows Politik waren, festgesetzt wurde und diese einen Umsturz begannen. Der Umsturz scheiterte, aber er riß die sowjetische Führung mit sich. Reagan hatte damit nichts zu tun, da war er nicht mehr im Amt.
Einige geschichtslose Amerikaner kennen auch keinen Unterschied zwischen den Kriegsverbrechern Clinton, Bush, Cheney oder Jimmy Carter. Carter hat Zeit seines Lebens gutes vollbracht und es versucht. Kaum haben wir erfahren, daß der 90-jährige frühere Präsident an Krebs leidet, belehrt uns Matt Peppe auf counterpunch (18.08.) über „Jimmy Carters blutgetränktes Vermächtnis“. Peppe beschreibt Carter als einen weiteren Pharisäer, der Menschenrechte heuchelte, aber eine „Schwäche fürs Blutvergießen“ hatte.
Peppe wirft Carter vor, daß er das von Ausländern im Ausland angezettelte Blutvergießen nicht beendete. Mit anderen Worten: Carter habe als Weltpolizist versagt. Peppes Kritik an Carter ist natürlich die abgestandenen und verlogene Kritik der Neokonservativen an Carter.


Peppe – wie so viele andere – zeigt eine erstaunliche Ignoranz gegenüber den Zwängen, welche eine festgefahrene politische Regierungspolitik einem Präsidenten auferlegt. In der amerikanischen Politik sind Interessensgruppen mächtiger als politische Gruppen. Schauen Sie sich um! Die Bundesbehörden, die geschaffen wurden, um sich um das Wohl der staatlichen Wälder, des öffentlichen Grunds und um die Luft und das Wasser zu kümmern, diese Behörden werden von jenen Vorständen beherrscht, deren Industrien für die Verschmutzungen und den Kahlschlag verantwortlich sind. Diese Behörden sollen die Industrie regulieren? Das öffentliche Interesse steht hinten an.
Gehen wir von der Umwelt- zur Wirtschaftspolitik: die selben Finanzvorstände, die die andauernde Finanzkrise verursachten, die seit acht Jahren gigantische Summen öffentlicher Gelder an die Privatbanken verteilen, die selben Typen managen das Finanzministerium und die Federal Reserve (Bundesbank).
Ohne eine starke Bewegung hinter sich, aus deren Reihen ein Präsident die Behörden besetzen kann, um grundlegende Veränderungen durchzusetzen, ist der Präsident im Endeffekt eine Geisel der privaten Interessen, die den Wahlkampf finanzieren. Reagan war in der letzten Zeit der einzige Präsident, der so etwas wie eine Bewegung hinter sich wusste. Und seinen Anhängern in den Beamtenstuben standen die Bush-Anhänger des republikanischen Establishments gegenüber.
Während der 30er hatte Präsident Franklin D. Roosevelt eine Bewegung hinter sich: die New Dealers. Daher gelang Roosevelt eine Reihe überfälliger Reformen, wie die Sozialversicherung.
Dennoch sah Roosevelt, dass er nicht der Chef war. „Die Leute, die ich ‘die Geldwechsler im Tempel’ nannte, haben immer noch die absolute Macht. Es wird viele Jahre dauern und womöglich mehrere Revolutionen, um sie auszuschalten.“ (Roosevelt zu H. Morgenthau, 1934, zitiert nach S. Fraser in „The Age of Aquiescence“ (2015)
80 Jahre später macht Nomi Prins in ihrem Buch „All The Presidents’ Bankers“ (2014) klar, dass die Geldwechsler immer noch das Sagen haben. Sie können nur durch das Feuer und das Schwert vertrieben werden. Aber in Amerika gibt es immer noch (und das wird sich nicht ändern) Kommentatoren, die glauben, dass ein Präsident Dinge verändern könnte, er sich aber weigert, weil es ihm so wie es ist besser gefällt.
Ein Präsident ohne eine Anhängerschaft hat gegen die mächtigen privaten Interessensgruppen keine Chance, manchmal sogar mit einer Anhängerschaft nicht. Dazu braucht es schon eine größere Katastrophe wie die Große Depression oder, etwas kleiner, eine Stagflation. Etwas, für das die Lösungsmöglichkeiten rar sind.
Private Interessen wurden durch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes noch gestärkt. Der Kauf der US-Regierung durch Konzerngelder ist durch das Verfassungsrecht der freien Rede geschützt.
Nochmal zum Mitschreiben: das Oberste US-Gericht hat entschieden: organisierte Interessensgruppen haben das Recht, die US-Regierung zu kontrollieren.
Kann nach dieser Gerichtsentscheidung noch jemand behaupten, die USA seien eine Demokratie?
Kann Washington seinen Völkermord mit „wir bringen Demokratie“ in die dezimierten Länder rechtfertigen?

Die Menschheit hat nur eine Zukunft wenn sie  erkennt, dass vom Westen das Unheil ausgeht.


No comments:

Post a Comment