Tuesday, December 25, 2018

*ÖFFNET BETHLEHEM – WEIHNACHTEN 2018*

Den berühmten Weg (den Josef und Maria vor mehr als 2000 Jahren 
beschritten), die knapp 7 km lange Straße zwischen Jerusalem und 
Bethlehem zu gehen, ist heute fast unmöglich. Israel baute auch dort den 
sog. „Sicherheitszaun“, der in Wirklichkeit eine 8 – 14 m hohe 
Betonmauer ist, die Bethlehem faktisch abriegelt.

Auch diese Weihnachten 2018, wo Christen den Geburtstag Jesu feiern, 
kann nicht verborgen bleiben, dass Israel die heilige Stadt längst in 
ein Freiluftgefängnis verwandelt hat.

Nach Unterlagen der UN wird Bethlehem von 78 Hindernissen, 
einschließlich 10 militärischen Kontrollpunkten und 55 Straßensperren 
umgeben (Stand 2012). Die Mauer, die mit Milliarden Dollar vor allem 
amerikanischer Steuerzahler bezahlt wurde, schneidet Bethlehems 
Bevölkerung von wichtigen sozialen Diensten, Krankenhäusern, Schulen und 
Arbeitsplätzen ab. Dr. Desmond Tutu, der frühere Erzbischof Südafrikas, 
erklärte: „Es ist unglaublich, dass man die Stadt Bethlehem durch 
Strangulierung langsam sterben lässt“.

Außerdem wurde das ganze Areal rund um Rachels Grab – mitten in 
Bethlehem – illegal von der israelischen Regierung enteignet und mit 
einer Mauer umgeben. Die palästinensischen Bewohner der daneben 
liegenden Häuser und Geschäfte sind vertrieben worden, um einer 
geplanten jüdischen Schule und Siedlung Platz zu machen. Die israelische 
Regierung hat dies vorher auch schon in Hebron / Al Khalil gemacht – mit 
voraussehbaren gewalttätigen Folgen.

Wer ist für diese Situation im Heiligen Land verantwortlich?*Wir alle 
sind dafür verantwortlich*. Die USA liefern das Geld und die Welt 
ignoriert die Proteste der palästinensischen christlichen Gemeinden. 
Israel hat diese Mauer gebaut, die ein Hindernis für den Frieden ist, 
während die Welt schweigt. Während alle Welt zu Weihnachten Lieder 
singen wird, in denen Bethlehem als Geburtsort Jesu eine Rolle spielt, 
scheint es ihr nicht klar zu sein, dass die Stadt jetzt von Mauern, 
militärischen Wachtürmen und illegalen jüdischen Siedlungen umgeben ist. 
Bethlehem ist im Begriff zu sterben. Die Folge der Unterdrückung wird 
nur zu noch mehr Gewalt führen.

*Tatsächlich ist Jesu Geburtsort nicht mehr ein Fanal der Hoffnung, 
sondern wird immer mehr zu einem Symbol für das, was mit Israels 
Besatzung des palästinensischen Landes falsch läuft.*

Eine Mauer zu bauen oder einseitig Lösungen durchzuführen, wird keinen 
Frieden bringen.

Es ist an der Zeit, dass alle Menschen guten Willens, Christen, Juden 
und Muslime zusammen kommen, um die israelische militärische Besatzung 
des palästinensischen Landes zu beenden.

Es ist an der Zeit, Mauern einzureißen und nicht neue aufzubauen, die 
die Zentren religiöser Gemeinden im Heiligen Land umgeben und in 
Gefängnisse verwandeln.

Es ist an der Zeit, statt Mauern Brücken zu bauen!

Es grüßt euch herzlich zum Weihnachtsfest
Peter Kranz
(Ökumenisches Zentrum für Umwelt-, Friedens- und Eine-Welt-Arbeit)