Tuesday, July 28, 2020

„Aber die Menschheit hat nun einmal den Verstand verloren“

Zeitgenössische Betrachtungen

von Irene Eckert im Juli 2020

Aber die Menschheit hat nun einmal den Verstand verloren“ - Astrid Lindgren, 1942

Vor vielen Jahren, im Aufwind der großen Friedensbewegung der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts schnappte ich einmal folgendes Bonmot einer Kollegin auf: „Es gibt verschiedene Theorien über die Beschaffenheit des Erdkerns über die sich sachkundig streiten lässt. Wenn aber einer etwa daher käme und behauptete der innere Kern unseres Mutterschiffs bestünde aus Marmelade, dann hörte ich auf, mich an der Debatte zu beteiligen.“1

Russophobie, Sinophobie und Corona-Wahn

In der Zwischenzeit hat der russo- und sinophobe sowie der Corona-bedingte völkerverwirrende Wahnsinn ein solches Ausmaß an Methodik erreicht, dass die Kalte-Kriegs-Rhetorik nichts mehr dagegen ist und selbst ein Shakespeare darüber erbleichen würde. Womöglich ließe er Prinz Hamlet gänzlich verstummen. 2 Mit dem großen britischen Dramatiker sehe ich wieviel mehr noch inzwischen faul ist und nicht nur im Staate Dänemark. Mit Goethes Mephistopheles sehe ich nach wie vor:

Nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser würd er leben,
Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben
Er nennts Vernunft und brauchts allein
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.“3

Und dennoch und trotz alledem, solange noch Leben in uns wohnt, muss es gesagt sein und müssen vielleicht die Klassiker zu Hilfe gerufen werden, denn

Eine Grenze hat Tyrannenmacht:
Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden,
wenn unerträglich wird die Last, greift er
hinauf getrosten Mutes in den Himmel
und holt herunter seine ew'gen Rechte,
die droben hangen unveräußerlich
und unzerbrechlich wie die Sterne selbst.“
Schiller, Wilhelm Tell II, 2. (Stauffacher)

Das mag melo-dramatisch, ja hyperbolisch klingen, aber um nichts weniger geht es, Freunde, als um die Brechung der Tyrannen-Macht. Diesmal geht es nicht nur, wie zu Schillers Zeiten, darum, unsere Freiheit, unsere demokratischen Rechte wiederzuerlangen. Es geht um unsere körperliche Unversehrtheit und für sehr viele wieder einmal ums nackte Überleben. Im diesjährig konkreten Fall, im Widerstand gegen die angstgesteuerte CORONA-Hysterie geht es um die Brechung des Weltherrschaftsanspruchs der Pharmakonzerne, der Rüstungsindustrie und des Finanzkapitals. Es waren von der ersten Stunde an Sozialisten, es waren Luxemburg und Lenin, die vor diesen Mächten warnten. Ja, der russische Bolschewist hat am entschiedensten gegen diese Kräfte gesprochen. In seiner Schrift vom „Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus“ mahnte er vor ihnen und nannte dessen systemisch angelegte, kriegerischen Potenz beim klaren Namen. Inzwischen sollte man meinen, sei es eine Erfahrungstatsache geworden, dass Krieg ein äußerst einträgliches Geschäft ist. Die angstgeschürte, virale Erkrankung der ganzen Menschheit neben Drogen- und Menschenhandel als neues bedeutsames Geschäftsfeld kam noch hinzu. 
Wenn aber der offene Krieg der großen Über-Mächte am Ende nicht mehr führbar scheint wegen der alles zerstörenden Kraft nuklearer und anderer Massenvernichtungsmittel, dann greifen die am nackten Gelde orientiert Kreise zu Mitteln der hybriden Kriegsführung. Die Zerschlagung der im Laufe von Jahrhunderten errungenen bürgerlichen und Freiheitsrechte gehört längst zu ihrem breit gefächerten Waffenarsenal. Grundgesetze werden hinfällig, die Würde des Menschen gilt nicht mehr als das höchste zu schützende Gut. Propaganda wird zur gekrönten Spitze ihrer allzeit bereiten Hilfsmittel. Angstnebel werden versprüht, um unsere Gehirne zu verkrusten.

Nein zum Kapitalen (!) Haß auf sozialistische Gegen-Entwürfe

Dahin, dahin, o Freunde, haben uns der Kapitalismus und sein blinder Hass auf sozialistische Gegenentwürfe gebracht. Das ist des Pudels schwarzer Kern!

Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur in soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen … Ob bei dem Bau eines Panzergrabens 10 000 russische Weiber an Entkräftung umfallen oder nicht, interessiert mich nur insoweit, als der Panzergraben für Deutschland fertig wird ... Ich wünsche, dass die SS mit dieser Einstellung dem Problem aller fremden, nicht-germanischen Völker gegenübertritt, vor allem den Russen“ (Heinrich Himmler 1943)4

So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert -
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“5

Die Sowjet-Russen waren es, die das menschenverachtende NS-Regime vor 75 Jahren in seine Schranken verwiesen. Wie man weiß geschah dies unter ungeheuren Opfern.
Die US-Amerikaner belieferten Hitler unterdessen mit Erdöl. Henry Ford, überzeugter Antisemit und NS-Bewunderer verdiente am massenhaften Verkauf von Armeefahrzeugen an Deutschland, aber auch an seinesgleichen. Er war der drittgrößte Rüstungs-Lieferant der US-Armee.6 „Hitlers Aufstieg wurde von angloamerikanischen Kreisen mitfinanziert, nicht nur von Henry Ford, dem Automobilmogul. Die 'Bank of England' half unter der Führung von Montagu Norman, einem engen Freund des deutschen Reichsbankpräsidenten Hjalmar Horace Greeley Schacht.“7

Der Sinn solcher Übung war über den unmittelbaren monetären Gewinn hinaus, die Zerstörung der sozialistischen Sowjetunion, auf die es imperiale Kreise von Anfang an abgesehen hatten.8 Das Gegenmodell zum ungezügelten Kapitalismus musste vernichtet werde, denn im sozialistischen Machtbereich ist die Möglichkeit zu schrankenlosem Profiterwerb zumindest eingeschränkt worden. Das Menschenrecht ist den zum Kampf bereiten, satanischen Kräften unterdessen vollkommen gleichgültig, auch wenn sie es stets im Munde führen. In ihrem Herrschaftsbereich ist es nichtig und dient nur solange es propagandistisch gebraucht wird. Die umfangreicheren Rechte und der wachsende Lebensstandard für Arbeiter und Bauern im sozialistischen Herrschaftsbereich verkörpert eine stete Bedrohung für die Belange der Kapitalanleger. Wenn Volks-China bereits 850 Millionen Menschen aus der Armut befreit hat und sich zügig daran macht, allen seinen 1,4 Milliarden Bürgern ein erträgliches Auskommen zu sichern, dann spüren sie ihre Macht zu schrankenloser Ausbeutung am Schwinden. Dem Konkurrenten auf dem Weltmarkt muss um jeden erdenklichen Preis Einhalt geboten werden. Ihr Interesse an den Chinesen galt den Billiglöhnern und den guten Profiten, nicht etwa dem Menschenrecht.

Der NS-Faschismus und seine Handlanger als Gegen-Entwurf

Es ist das alte Lied neu vertont: 1941 wurde von Hitler-Deutschland zum Sturm auf die von Stalin geführte UdSSR geblasen. Trotzky und seinesgleichen waren die 5. Kolonne. Sie hatten nachweislich viele Verbündete in und außerhalb der jungen Sowjetunion. Sie bliesen nicht nur die propagandistische Begleitmusik zur NAZI-Agression, sie sorgten für Sabotage und Terrorakte im Lande selbst. Sie schufen die nötigen Opfer, die am Ende dem Heroen Stalin in die Schuhe geschoben werden konnten. Der Mittelsmann dafür war Chruschtschow, will heißen der Feind in den eigenen Reihen war mit dem Ende der NS-Herrschaft nicht endgültig besiegt worden. Vieles ist hierzu nachzulesen bei US-Autoren wie Sayers und Kahn, bei Grover Furr, vieles auch beim deutschen Sozialdemokraten Max Seydewitz, „Stalin oder Trotzky“, 1937. Andere zeitgenössische Autoren geben Auskunft über die wahren Zusammenhänge und das echte Bemühen authentischer Kommunisten. Man kann sich aber auch damit begnügen, die Hasstiraden zu studieren, die NS-Autoren und ihre Freunde einst vor und nach dem Kriege über die SU verbreitet haben und kann sie mit den entsprechenden Ausfällen gegenüber Russland und seinem Präsidenten Putin heute vergleichen. Die Sprache ähnelt sich wie ein Ei dem anderen, obwohl das große Russland heute nicht nur amputiert ist, sondern auch längst nicht mehr sozialistisch geführt wird. Dennoch stellt es noch immer eine reiche Beute dar. Analoges gilt für das bevölkerungsreiche China, das einen anderen Weg wie Sowjetrussland beschritten hat, einen Weg der großen Öffnung, der Kapitalisierung, mit dessen Hilfe es sich aus den Klauen kolonialer Vorherrschaft befreien konnte.

Auch dieser Weg kann und darf aus der Sicht der Profiteure der kolonialen Ausbeuter-Ordnung nicht erfolgreich sein. Viel weniger noch darf das Beispiel Schule machen, noch dürfen die Länder des Globalen Südens mit all ihren Bodenschätzen und ihrem „Menschenmaterial“ sich mit chinesischer Hilfe selbst befreien. Das würde kapitalen, imperialen Interessen mächtig schaden, deshalb blasen sie zum Krieg.

Wer uns im Weg ist, der wird ausgeschaltet, sagt das Kapital

Einer, der wie der aktuelle US-Präsident Trump, halbe Sachen macht und sich etwa mit Russland und China friedlich ins Benehmen setzen will, der muss ebenfalls beiseite geräumt werden, koste es, was es wolle. Er wird mit dem gleichen Hass verfolgt, wie er sonst nur Sozialisten, Kommunisten oder Verfechter eines unabhängigen Weges, Bewohnern der sprachlich zur Dritten Welt degradierten Hemisphäre zugedacht ist.

Wenn die Mittel aus dem Arsenal der Psychowaffen eines Edward Bernays und seiner „Propaganda“- Maschine9 nicht mehr ausreichen, dann, ja dann wird zu anderen Methoden gegriffen. Aufstände werden geschürt. „Black Lives Matter“ lässt grüßen. Die bunten Putsche rund um den Globus von Soros und seiner Open Society Foundation gesteuert , waren die Vorläufer nur. Auch unsichtbare Feinde, wie das Corona Virus werden losgetreten, die Angstmaschine wird angeworfen, die Wirtschaft wird lahmgelegt, Ausgangsperren werden verhängt. So mancher Muskel wird ins Spiel gebracht, während man dem Rest der Menschheit Kontaktsperren und Gesichtsmasken verordnet. Wer mit Schiller geltend macht „Das Volk hat aber doch gewisse Rechte -“ Dem erwidert man mit Gesslern dreist: „Die abzuwägen ist keine Zeit! Weitschicht'ge Dinge sind im Werden … Dies kleine Volk ist uns ein Stein im Weg – so oder so Es muss sich unterwerfen.“10 und weiter lässt Schiller den despotischen Statthalter Gessler sagen:

Ein allzu milder Herrscher bin ich noch
Gegen dies Volk – die Zungen sind noch frei,
Es ist noch nicht ganz, wie es soll, gebändigt –
Doch es soll anders werden, ich gelob es,
Ich will ihn brechen diesen starren Sinn,
Den kecken Geist der Freiheit will ich beugen.
Ein neu Gesetz will ich in diesen Landen
Verkündigen – Ich will –“

Aber wenn die Herrschenden gesprochen haben, dann sprechen die Beherrschten11

Und so wird der unerbittliche Landvogt mitten im Wort niedergesteckt:

Ein Pfeil durchbohrt ihn, er fährt mit der Hand ans Herz und will sinken. Mit matter Stimme kann er noch sagen ''Gott sei mir gnädig!12

Mit dem Klassiker sollten wir über 200 Jahre später nicht nur seufzen: „In welchen Zeiten leben wir“ sondern bekräftigen: „Das Werk ist angefangen, nicht vollendet. Jetzt ist uns Mut und feste Eintracht not. … Ist aus dem Innern doch der Feind verjagt, Dem Feind von außen wollen wir begegnen.“13

Will sagen, weder „der lautlosen Eroberung“ die seitens Chinas angeblich den „westlichen Demokratien“ droht 14, noch dem vermeintlichen Diktator Stalin sollten wir unsere Aufmerksamkeit zuwenden, wenn wir politisch denken wollen. Wir sollten prüfen, wer uns gegenwärtig unserer Rechte und Freiheiten beraubt und wer unseren Wohlstand gegen die Wand fährt und zwar zielgerichtet und absichtsvoll. Dem Paroli zu bieten, ist Mut und feste Eintracht nötig, vor allem aber ist selber denken angesagt. 

Denn, es kommt immer anders, wenn man denkt.15





1Ich erinnere mich noch immer gerne an die friedensaktive Bärbel Schmidthals, die damals den Arbeitskreis Friedenspädagogik der GEW-Berlin im Haus der Kirche leitete, der sich eines großen Zuspruchs erfreute.
2 „Ist es doch Wahnsinn so hat es doch Methode“ erkennen Hamlets Freunde seinen „Doppelsprech“ und „Da ist etwas faul im Staate Dänemark“ sagt Hamlet, der sich das Narrengewand eines dem Wahnsinn verfallenen zugelegt hat. In welche Sprache lässt sich heute Erkenntnis kleiden? Vielleicht in die des listigen Theatermannes Bert Brecht, der seine stärkste Rolle im Anti-Kriegsstück „Mutter Courage“ einer Stummgemachten, einem Kriegsopfer zuschreibt, nämlich der aus innerer Menschenliebe getriebenen Katrin, der Tochter der Marketenderin Anna Fierling. 
3Faust I, Prolog im Himmel, Der Herr und Mephisto im Dialog
4Der Leiter der „Schutzstaffel“/SS am 4. Oktober im polnischen Posen, zitiert nach Daniele Ganser, Imperium USA, Zürich 2020 S. 139
5Bert Brecht, Arturo Ui
6Siehe Daniele Ganser a.a.O. S. 143
7 Weiß u.a. Thorsten Schulte in „FremdBestimmt“, Bautzen 2020, S. 18 mit Quellenangaben
8Siehe dazu Michael Sayers und Albert E. Kahn „Die große Verschwörung “, Berlin 1951, Original amerikanisch „The Great Conspiracy Against Russia“. Beide Autoren waren zur Zeit ihres Wirkens hochgeschätzte, investigative US-Journalisten. Zur Kalten Kriegszeiten wurden sie selbstredend, wie so viel andere, inklusive F.D. Roosevelt verunglimpft.


9Siehe dazu Edward Bernays, eine Arte Dokumentation „Propaganda“ -https://www.arte.tv/sites/presse/files/dossier-web-propaganda.pdf
10Wilhelm Tell IV/3
Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden.
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut:
Jetzt beginne ich erst.
Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt:
Was wir wollen, geht niemals.

Wer noch lebt, sage nicht: niemals!
Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.
Wenn die Herrschenden gesprochen haben,
Werden die Beherrschten sprechen.
Wer wagt zu sagen: niemals?
An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns.
An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird?
Ebenfalls an uns.
Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich!
Wer verloren ist, kämpfe!
Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?
Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen,
Und aus Niemals wird: Heute noch!

Der Autor war noch zu Stalins Zeiten mit dem Stalin Friedenspreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet worden.
12Schiller Wilhelm Tell IV/3
13W. Tell V/1
14Oliver Hamilton/ Mareike Ohlberg* „Die lautlose Eroberung – Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet“ München 2020 DVA/ Spiegel Bestseller (*Stipendiatin des German Marshall Fund)
15https://t.me/s/Rubikon_Magazin?before=77

Literarische Vorboten  Ein Standpunkt von Stefan Korinth.

Mit den Erfahrungen der Corona-Krise im Hinterkopf lesen sich viele altbekannte Buchpassagen, als wären sie ganz neu. Einige davon schildern die jetzige Situation so treffend, als seien sie speziell zum Thema Corona geschrieben worden. Oft geht es um Angst, Gehorsam oder Zensur. Es folgt eine Auswahl solcher Zitate, die zeigen, dass viele Krisenmechanismen und bestimmte menschliche Reaktionen gar nichts Neues sind. Wir sollten sie nur kennen und unsere Schlussfolgerungen daraus ziehen.
„Aber die Menschheit hat nun einmal komplett den Verstand verloren“ — Astrid Lindgren, 1942 (1).
Als der griechische Gesandte Megasthenes im späten dritten Jahrhundert vor Christus in Indien weilte, traf er auf Menschen, die Mullbinden vor Mund und Nase trugen. Es handelte sich wahrscheinlich um jainistische Asketen, erläutert der Historiker Raimund Schulz in seinem Buch „Abenteurer der Ferne“ über Entdeckungsreisen der Antike (2). Diese indischen Gläubigen ernährten sich vegetarisch und versuchten jegliches Leben zu schützen. Das ging so weit, dass einige den Boden fegten, bevor sie ihn betraten, damit sie nicht auf kleine Tiere traten, oder dass sie Mund und Nase bedeckten, um bloß keine Insekten einzuatmen.
Megasthenes erschuf aus diesen Eindrücken die Legende von „den Mundlosen“ — Menschen, die sich ausschließlich von Gerüchen und Düften ernährten. Die Mundlosen (altgriechisch: Astomi) gingen ein in die Liste antiker Wundervölker wie die Einäugigen oder die Hundsköpfigen. Auf solche Völker könnten Reisende treffen, wenn sie in unbekannte Weltgegenden vordringen — so die Sicht altertümlicher Autoren des Mittelmeerraums.
Na, und? Noch im vergangenen Jahr hätten Leser solche Buchpassagen wie die über die antike Mund-Nasen-Bedeckung wohl schnell wieder vergessen. Solche Geschichten wären zwar irgendwie skurril und erstaunlich, aber ohne Anknüpfungspunkt in der Realität gewesen. Doch heute ist das anders. Ob im Geschäft, in der Bahn oder auf der Straße — die Mundlosen sind überall.
Und so springen einem nun ständig Buchpassagen ins Auge, die in der Corona-Krise in einem ganz neuen Licht erscheinen. Manche scheinen menschliche Reaktionsweisen und bestimmte Begleiterscheinungen der Corona-Maßnahmen nahezu prophetisch vorherzusagen — man muss nur Details oder einzelne Begriffe austauschen. In anderen Fundstellen werden bestimmte politische Entwicklungen so treffend analysiert, dass diese Einsichten eins zu eins auf unsere derzeitige gesellschaftliche Krisenphase übertragbar sind. Eine Zitatensammlung:
Angst
„Zu den Psychotechniken der Angsterzeugung gehört vor allem die propagandistische Erzeugung einer massiven vorgeblichen Bedrohung, die entschlossen zu bekämpfen vordringliche Aufgabe der Bevölkerung sei. (…)
Demselben Zweck einer Verdeckung eigener Ziele und Absichten dient eine Angsterzeugung durch propagandistische Deklaration einer großen Gefahr X, der die Bevölkerung durch einen ‚Kampf gegen X‘ entschlossen entgegentreten müsse. (…) X kann dabei so ziemlich alles sein, was sich irgendwie wirksam zur Angsterzeugung nutzen lässt. X kann also für ‚Kommunismus’ stehen, für Migranten, ‚Sozialschmarotzer‘, Terrorismus, Fake News und Desinformation, Rechtspopulismus, Islamismus oder für irgendetwas anderes. Durch die propagandistische Ausrufung eines ‚Kampfes gegen X‘ lassen sich in ‚kapitalistischen Demokratien‘ gleichzeitig mehrere von den Zentren der Macht gewünschte Ziele erreichen: Zum einen wird der für Machtzwecke nutzbare Rohstoff ‚Angst‘ produziert, zudem lässt sich die Aufmerksamkeit sehr wirksam auf Ablenkziele richten, und schließlich lassen sich unter dem Vorwand eines Kampfes gegen X demokratische Strukturen abbauen und auf allen Ebenen der Exekutive und Legislative autoritäre Strukturen etablieren. (…)
All das, was hier als Kampf gegen eine Bedrohung verkauft wird, darf gar nicht erfolgreich sein, weil sein Erfolg für die ökonomischen und politischen Zentren der Macht gerade darin liegt, nicht erfolgreich zu sein und als Mittel der Angsterzeugung und Herrschaftssicherung erhalten zu bleiben.“
— Rainer Mausfeld, Angst und Macht, 2019 (3)
„Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten, wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.“
— Herman Melville, Moby-Dick (4)
„Auch vom schlichtesten Parteimitglied wird erwartet, dass es kompetent, fleißig und innerhalb enger Grenzen sogar intelligent ist, doch es muss ebenso auch ein leichtgläubiger und unwissender Fanatiker sein, dessen vorherrschende Emotionen Angst, Hass, Speichelleckerei und orgiastischer Triumph sind. Anders gesagt, es sollte notwendigerweise eine dem Kriegszustand angemessene Mentalität besitzen. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Krieg tatsächlich stattfindet, und da ein endgültiger Sieg nicht möglich ist, spielt es auch keine Rolle, ob der Krieg günstig oder ungünstig verläuft. Es reicht, dass ein Kriegszustand existiert.
Die Bewusstseinsspaltung, die die Partei von ihren Mitgliedern fordert und die sich in einer Atmosphäre von Krieg leichter erreichen lässt, findet man heute fast überall, doch je höher man im Rang aufsteigt, desto ausgeprägter wird sie. Gerade in der Inneren Partei sind Kriegshysterie und Feindhass am stärksten. In seiner Funktion als Administrator muss ein Mitglied der Inneren Partei wissen, dass dieser oder jener Punkt eines Kriegsberichts unwahr ist, und es mag sich häufig bewusst sein, dass der ganze Krieg nur Augenwischerei ist und entweder gar nicht stattfindet oder aus ganz anderen Motiven als den angegebenen geführt wird: Doch dieses Wissen lässt sich leicht durch die Technik von Doppeldenk neutralisieren. Mittlerweile wird kein Mitglied der Inneren Partei auch nur für einen Moment in seinem mystischen Glauben wankelmütig, dass der Krieg echt ist und dass er siegreich enden wird.“
— George Orwell, 1984, 1949 (5)
Medien
„Belügen Sie vor allem nicht sich selber. Wer sich selbst belügt und seine eigenen Lügen anhört, kommt schließlich so weit, dass er keine Wahrheit mehr, weder in sich noch außer sich, zu erkennen vermag und daher sich selber wie auch andere zu missachten beginnt. (…) Wer sich selber belügt, wird sich auch eher beleidigt fühlen als andere. Es ist doch zuweilen sehr angenehm, sich gekränkt zu fühlen, nicht wahr?“
— Fjodor Dostojewski, Die Brüder Karamasow, 1880 (6)
„‘Die neue Theorie der Biologie‘ lautete der Titel des Aufsatzes, den Mustapha Mond eben zu Ende gelesen hatte. Er saß einige Zeit mit nachdenklich gefurchter Stirn da, dann nahm er seinen Füllfederhalter zur Hand und schrieb quer über die Titelseite: ‚Des Autors mathematische Analyse des Telos-Begriffs ist neuartig und sehr scharfsinnig, allerdings ketzerisch und in Bezug auf die gegenwärtige soziale Ordnung gefährlich und potenziell umstürzlerisch.
Veröffentlichung untersagt.
Letzteres unterstrich er. ‚Der Autor ist zu observieren. Möglicherweise ist seine Versetzung an die Meeresbiologische Forschungsstation auf St. Helena zu erwägen.‘ Schade, dachte er, als er unterzeichnete. Die Arbeit war meisterlich. Wenn man aber erst Erörterungen von Ziel und Zweck zuließ — nun, dann musste man auf alles gefasst sein. Es war die Art Idee, die leicht zur Dekonditionierung der weniger stabilen Denker der höheren Kasten führen konnte, sie den Glauben ans Glück als höchstes Gut verlieren ließe und stattdessen davon überzeugte, dass das Ziel irgendwo hinter, irgendwo außerhalb der gegenwärtigen menschlichen Reichweite liege, dass der Zweck des Daseins nicht in der Sicherung des Wohlbefindens bestehe, sondern in einer Intensivierung und Verfeinerung des Bewusstseins, einer Erweiterung des Wissens. Was, sinnierte der Controller, womöglich stimmte. Aber unter den gegenwärtigen Umständen nicht zulässig war. Er nahm erneut den Füller zur Hand und zog unter den beiden Wörtern ‚Veröffentlichung untersagt‘ einen zweiten Strich, dicker und schwärzer noch als der erste (…).“
— Aldous Huxley, Schöne neue Welt, 1932 (7)
„Wir stehen hier vor der Tatsache, dass das Fernsehen die Bedeutung von ‚Informiertsein‘ verändert, indem es eine neue Spielart von Information hervorbringt, die man richtiger als Desinformation bezeichnen sollte. Ich gebrauche dieses Wort fast in demselben Sinne, wie Spione der CIA oder des KGB es benutzen. Desinformation ist nicht dasselbe wie Falschinformation. Desinformation bedeutet irreführende Information — unangebrachte, irrelevante, bruchstückhafte oder oberflächliche Information —, Information, die vortäuscht, man wisse etwas, während sie einen in Wirklichkeit von Wissen weglockt. (…) Und wenn ich sage, dass die Fernsehnachrichten-Show Unterhaltung bietet, aber keine Information, dann heißt das nicht nur, dass uns authentische Informationen vorenthalten werden. Ich weise damit auf einen äußerst beunruhigenden Sachverhalt hin, nämlich darauf, dass wir das Gefühl dafür verlieren, was es bedeutet, gut informiert zu sein. Unwissenheit lässt sich allemal beheben. Aber was sollen wir tun, wenn wir die Unwissenheit für Wissen halten?“
— Neil Postman, Wir amüsieren uns zu Tode, 1984 (8)
Masken und Gehorsam
„Sie gingen einen kleinen Flur entlang, dessen Wände hellgrün gestrichen waren und der von einem Aquariumslicht durchflutet war. Kurz bevor sie an eine verglaste Doppeltür kamen, hinter der man sonderbare Schattenbewegungen sah, ließ Tarrou Rambert in einen sehr kleinen Raum mit lauter Schränken an den Wänden eintreten. Er öffnete einen, nahm aus einem Sterilisator zwei Mullmasken, gab eine Rambert, und forderte ihn auf, eine umzubinden. Der Journalist fragte, ob das etwas nütze, und Tarrou verneinte, es erwecke aber bei den anderen Vertrauen.“
— Albert Camus, Die Pest, 1947 (9)
„Laurie kam gerade rechtzeitig zum Beginn des Spiels. Es war das zahlenmäßig stärkste Publikum des Jahres, und Laurie brauchte einige Zeit, ehe sie Amys blonden Lockenschopf auf den gut gefüllten Rängen entdeckte. Sie war schon halb hinaufgestiegen zur obersten Reihe, wollte zu Amy hinüberlaufen, als jemand ihr zurief: ‚Halt!‘.
Laurie blieb stehen und sah Brad auf sich zukommen. ‚Oh, Laurie, ich habe dich von hinten gar nicht erkannt‘, sagte er. Dann vollführte er den Gruß der Welle. Laurie stand da, ohne sich zu rühren.
Brad zog die Augenbrauen zusammen. ‚Los, Laurie, du brauchst nur zu grüßen, dann darfst du hinaufgehen.‘
‚Wovon redest du eigentlich, Brad?‘
‚Das weißt du doch! Vom Gruß der Welle!‘
‚Du meinst, ich darf nicht auf die Tribüne, solange ich nicht grüße?‘, fragte Laurie. Brad schaute sich verlegen um.
‚Ja, das haben sie beschlossen, Laurie.‘
‚Wer — sie?‘
‚Die Welle, Laurie. Du weißt doch. (…) hör mal, was ist denn schon Großes dabei? Du grüßt, und schon kannst du hinauf.‘
Laurie betrachtete die gefüllten Reihen. ‚Willst du etwa behaupten, das alle, die da sitzen, vorher gegrüßt haben?‘
‚Ja, jedenfalls an meinem Teil der Tribüne bestimmt.‘
‚Aber ich will hinauf, und ich will eben nicht grüßen!‘, fuhr Laurie ihn ärgerlich an.
‚Aber das kannst du nicht!‘, antwortete Brad.
‚Wer sagt, dass ich das nicht kann?, fragte Laurie lautstark. Einige Schüler schauten schon in ihre Richtung.
Brad errötete: ‚Hör mal, Laurie‘, sagte er leise, ‚nun mach schon diesen blöden Gruß!‘
Aber Laurie blieb unnachgiebig. ‚Nein! Das ist einfach lächerlich, und das weißt du genauso gut wie ich.‘ (…) ‚Brad‘, sagte sie, ‚warum machst du das eigentlich mit, wenn du genau weißt, dass es dumm ist?‘“
— Morton Rhue, Die Welle, 1981 (10)
„Die Lügen, an die im Moment immer jedermann glaubte, waren von Jahr zu Jahr andere gewesen, und sie hatten einander oft widersprochen; auch waren die verschiedenen Teile der Parteihierarchie, die Mitläufer und das Volk nicht unbedingt mit derselben Kombination von Lügen gefüttert worden. Allen aber war zur Gewohnheit geworden, sich selbst zu betrügen, weil dies eine Art moralischer Voraussetzung zum Überleben geworden war; und diese Gewohnheit hat sich so festgesetzt, daß es heute noch, 18 Jahre nach dem Zusammenbruch des Naziregimes, wo doch der spezifische Gehalt jener Lügen so gut wie vergessen ist, manchmal schwerfällt, nicht zu meinen, daß Verlogenheit und Lebenslüge zum integrierenden Bestandteil des deutschen Nationalcharakters gehören.“
— Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, 1963 (11)
Moderne autoritäre Politik
„Wenn Regierungen dagegen ihre Bevölkerungen wie äußerst verletzliche Wesen, wie Kinder oder Haustiere behandeln, so werden diese Wesen massive Ressentiments gegeneinander entwickeln, und dann kann die Konsequenz wohl nur sein, dass man sie in Käfige steckt, die sie vor ihresgleichen schützen. Eine Gesellschaft aus Haustieren ist eine vollkommen repressive Gesellschaft. (…)
Interessanterweise waren es in westlichen Gesellschaften in den letzten Jahrzehnten meist grüne und sozialdemokratische Kräfte, die nach Polizei und bürokratischer Regulierung (des zivilen Lebens, und nicht etwa der Banken und Finanzmärkte) riefen. (…)
In diesem Fall half eine scheinbar fortschrittliche Gruppe mit scheinbar fortschrittlichen Zielen (die Schwachen schützen) tatkräftig mit, höchst antifortschrittliche Wirkungen hervorzubringen (die Zerstörung des öffentlichen Raums, das Blockieren demokratischer Diskussion, das Vermeiden von Dissens). (…)
Die institutionelle Paranoia, die sie — insbesondere durch das Evozieren von Bildern unendlich schwacher, völlig hilfloser Opferfiguren — erzeugen, verlangt immer nach Sofortmaßnahmen, ohne Abwägung oder Diskussion über das Maß oder die Angemessenheit der Mittel. Nicht selten ist dies begleitet von einem ‚overruling‘ von demokratischer Kontrolle, Legalität und Gewaltentrennung. Da die Angemessenheit der Mittel in der Paranoia nicht zur Diskussion steht, bilden das Ressentiment und die ihm entsprechenden Pseudo-Politiken regelmäßig selbst die entscheidenden Hindernisse gegen dasjenige, was sie selbst als ihr Ziel ausgeben. Gesundheitsreligiöse Politik vernichtet nicht nur vieles andere, sondern verhindert sogar auch noch Gesundheit selbst (…).“
— Robert Pfaller, Erwachsenensprache, 2017 (12)
„Ach, er ist ja einer von Millionen, Minister halten Reden an ihn, ermahnen ihn, Entbehrungen auf sich zu nehmen, Opfer zu bringen, deutsch zu fühlen, sein Geld auf die Sparkasse zu tragen und die staatserhaltende Partei zu wählen. Er tut es, und er tut es nicht, je nachdem, aber er glaubt denen nichts. Gar nichts. Im tiefsten Innern sitzt es, die wollen alle was von mir, für mich wollen die doch nichts, ob ich verrecke oder nicht, das ist ihnen so egal, ob ich ins Kino kann oder nicht, das ist ihnen so schnuppe, ob Lämmchen sich jetzt anständig ernähren kann oder zu viel Aufregung hat, ob der Murkel glücklich wird oder elend, wen kümmert das was? (…) Aber das sage ich dir, mir soll noch mal ´ne Regierung kommen mit Gemeinsinn und Opferbringen und Volksgemeinschaft. Ich lach gut, die denken nur an uns, wenn’s Opferbringen heißt.“
— Hans Fallada, Kleiner Mann — was nun?, 1932 (13)
Debattenkultur
„Das größte Unglück, die Wurzel alles späteren Übels war der Verlust des Glaubens an den Wert der eigenen Meinung. Man ging davon aus, dass die Zeit, in der man den Eingebungen des sittlichen Gespürs folgte, vorüber sei, dass man jetzt mit der Stimme der Allgemeinheit zu singen und nach fremden, allen aufgezwungenen Vorstellungen zu leben habe. In wachsendem Maße begann die Herrschaft der Phrase. (…) Diese Verirrung der Gesellschaft war allumfassend und ansteckend.“
— Boris Pasternak, Doktor Schiwago, 1957 (14)
„Was ich in meinem Leben am meisten bedauere, ist meine reflexartige, unkritische Unterstützung dieser Entscheidung. Ich war außer mir vor Empörung, ja, aber das war nur der Beginn eines Prozesses, in dem meine Gefühle meine Urteilsfähigkeit vollkommen außer Kraft setzten. Ich nahm alle von den Medien kolportierten Behauptungen für bare Münze und betete sie herunter, als würde ich dafür bezahlt. Ich wollte ein Befreier sein. Ich wollte die Unterdrückten retten. Ich übernahm die Wahrheit, die zum Wohl des Staates konstruiert wurde, was ich in meiner Inbrunst mit dem Wohl des Landes verwechselte.
Es war, als sei jedwede politische Haltung, die ich entwickelt hatte, in sich zusammengebrochen: Das online erworbene, gegen die Institutionen gerichtete Ethos der Hacker und der apolitische Patriotismus, den ich von meinen Eltern übernommen hatte, waren von meiner Festplatte gelöscht worden, und nach dem Neustart stand ich als willfähriges Instrument der Rache zur Verfügung. Am beschämendsten ist die Erkenntnis, wie leicht diese Transformation vonstattenging und wie bereitwillig ich sie willkommen hieß.“
— Edward Snowden, Permanent Record, 2019 (15)

Quellen und Anmerkungen:

(1) Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren. Tagebücher 1939-1945. (Original schwedisch 2015), Seite 180, Verlag Ullstein, Berlin, 2016.
(2) Raimund Schulz: Abenteurer der Ferne. Die großen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike. Seite 286, Verlag Klett-Cotta, 2016.
(3) Rainer Mausfeld: Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien. Seiten 23, 39, 60. Verlag Westend, Frankfurt am Main, 2019
(4) Herman Melville: Moby-Dick. (Original englisch 1851), Seite 275, Verlag Diogenes, Zürich, 2019.
(5) George Orwell: 1984. (Original englisch 1949), Seite 232, Verlag Ullstein, Berlin, 2020.
(6) Fjodor Dostojewski: Die Brüder Karamasow. (Original russ. 1880), Seite 63, Verlag dtv, München, 2018.
(7) Aldous Huxley: Schöne neue Welt. Ein Roman der Zukunft. (Original englisch 1932), Seite 202 folgende, Verlag Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2014.
(8) Neil Postman: Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie. (Original englisch 1984), Seite 133 folgende, Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 1985.
(9) Albert Camus: Die Pest. (Original französisch 1947), Seite 234, Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2020.
(10) Morton Rhue: Die Welle. Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging. (Original engl. 1981), Seite 127 folgende, Verlag Ravensburger, Ravensburg, 1984.
(11) Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. (Original englisch 1963), Seite 129, Verlag Piper, München/Berlin, 2017.
(12) Robert Pfaller: Erwachsenensprache. Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur. Seite 138f., Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 2017.
(13) Hans Fallada: Kleiner Mann — was nun? (Original 1932), Seiten 173, 246, Aufbau-Verlag, Berlin, 2017.
(14) Boris Pasternak: Doktor Schiwago. (Original russisch 1957), Seite 504 folgende, Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 2011.
(15) Edward Snowden: Permanent Record. Meine Geschichte. Seite 107, Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 2019.
Stefan Korinth, Jahrgang 1983, ist freiberuflicher Journalist. Er lebt und arbeitet als Autor und Redakteur in Hannover. Dort studierte er Politikwissenschaften und Soziologie. Für seine Abschlussarbeit forschte er in der Ukraine. Seine journalistischen Arbeitsschwerpunkte sind politische und historische Themen sowie der Ukraine-Konflikt. Er schreibt für mehrere unabhängige Online-Medien und eine Nachrichtenagentur. Gemeinsam mit Ulrich Teusch und Paul Schreyer gründete er das Magazin Multipolar.
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